The Man from Tehran
Sonnabend, 11. Februar 2006
Rigshospitalet 11.15 Uhr
– Also gut, wenn du schon vertragen kannst, es zu hören, werde ich dir alles erzählen, sagte Rolf. Wo soll ich anfangen?
– Zum Beispiel mit dem Moment, wo Williams … was passierte eigentlich mit ihm? Hat man wirklich auf ihn geschossen oder wurde er mit einem Messer überfallen? fragte sie.
– Man hat auf ihn geschossen, antwortete Rolf. Gut, dann fange ich dort an. Er sah vor sich hin, während er seine Worte abwägte.
– Es waren mindestens vier Terroristen beteiligt, begann er. Bereits vorgestern, also am Tag vor dem Angriff, hatten sie eine Frau und zwei kleine Kindern aus einem Haus in der Nähe des Flughafens entführt. Die Frau ist mit einem leitenden Angestellten in der Gepäckabteilung am Flughafen verheiratet. Sie wurden in einem Ferienhaus südlich von Kopenhagen gefangen gehalten. Die Entführer zwangen den betreffenden Angestellten, einen Fernlenkimpuls an einem der Koffer für Flug SK779 anzubringen. Er hatte eigentlich keine andere Wahl, als zu tun, was sie verlangten.
In der Zwischenzeit wurde ein Kastenwagen am östlichen Ende des Flughafens in Position gebracht. In dem Wagen befand sich eine Rakete mit ziemlich leistungsstarkem Antrieb, die Flug SK779 während des Starts abschießen sollte. Tom und ein junger Mann von der dänischen Polizei erreichten in absolut letzter Minute den Kastenwagen, wo sie einen Koloss von einem Mann niederlegten, der bereits den Finger auf dem Auslöser hatte. Und ich meine wirklich im letzten Augenblick. Zehn Sekunden später wäre das Flugzeug getroffen worden. Der Riese war so gezwungen, die Rakete früher als geplant abzufeuern, und das vereitelte glücklicherweise das Attentat. Der Riese versuchte zu fliehen, aber der Polizist brach ihm mit seinem Motorrad den Hals. Er starb letzte Nacht hier im Krankenhaus.
Seine Geschichte ist in sich selbst unglaublich. Er holte den Kastenwagen in Marseille und fuhr den ganzen Weg nach Kopenhagen mit der Rakete im Laderaum. Auf der Fahrt hierher, hatte er noch die Zeit, den Hals eines deutschen Polizisten umzudrehen. Sie fanden ihn in der Nähe von Lyon, was auch ziemlich seltsam ist. Aber der Deutsche ist nicht der einzige, den er unterwegs getötet hat. Wir fanden die schwer verbrannte Leiche eines jungen Mannes neben der Abschussrampe im Laderaum des Kastenwagens. Die dänische Polizei versucht jetzt, ihn zu identifizieren. Sein Gesicht war völlig in Stücke geschlagen. Wir nehmen also an, dass er bereits tot war, bevor der Abschuss der Rakete ein Feuer im Laderaum verursachte. Lisbeth hatte sich stirnrunzelnd aufgesetzt und hörte Rolf zu ohne ihn zu unterbrechen.
– Dann sind da die Ereignisse um dich herum in dem langen Gang, fuhr er fort. Williams starb auf dem Weg in die Notaufnahme an einem gewaltsamen epileptischen Anfall. Man fand einen geheimnisvollen Ring an seinem Finger, einen Ring mit einer kleinen Spitze, die in Richtung Handfläche zeigte. Die Polizei untersucht den Ring im Moment, aber sie nehmen an, dass es irgendeine Art Gift enthält. Es war höchstwahrscheinlich Williams Absicht, den Ring in dem Waschraum zu benutzen, wo er angeschossen wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass er sich selbst während des Transports in die Notaufnahme mit ihm verletzt hat.
Nachdem du zweimal um Verstärkung gebeten hattest, habe ich CharlyTeam geschickt, fuhr er fort. Nicht schnell genug, leider, aber es ging einfach nicht schneller. Einer der CIA-Agenten hatte deinen Schatten gefangen und ließ ihn in die Kommandozentrale bringen, wo wir ihn leider Antonsen überlassen mussten. Zum ersten Mal unterbrach Lisbeth:
– Hat Antonsen etwas aus ihm herausbekommen? Nein, absolut gar nichts, antwortete er. Wir wollten uns selber gerne ein wenig mit ihm unterhalten, aber darauf wollte Antonsen nicht eingehen. Wir mussten uns an die Regeln halten und ihn an die dänische Polizei ausliefern. Der Mann hatte einen gültigen französischen Reisepass und eine Bordkarte für einen Flug nach Amsterdam. Er behauptete standhaft, er hätte sich mit Recht in dem Gang aufgehalten, denn schließlich sollte sein Flugzeug von dort abfliegen. Er hat nicht einmal abgestritten, dich gesehen zu haben. Er war sicher, dass du auf der Suche nach jemandem warst. Er fand jedenfalls, dass du sehr suchend aussahst. Es endete damit, dass Antonsen ihn wieder laufen ließ. Du kannst dir vorstellen, wie mir das leidtut.
– Ach, Mensch, brach Lisbeth aus, davon bin ich nun gar nicht erbaut. Ich glaube, ich habe letzte Nacht von ihm geträumt und bin ziemlich sicher, dass er immer noch gefährlich ist.
– Nicht den Mut verlieren, versetzte Rolf. Ich habe Jørgen gebeten, ihn zu beschatten. Den letzten Meldungen nach verließ der Mann den Flughafen und nahm sich ein Zimmer in einem Hotel in der Stadt. Wenn er auch nur das Mindeste tut, was gegen irgendwelche Regeln ist, nehmen wir ihn wieder fest.
– Was ist mit dem, der mich geschlagen hat? fragte sie. Rolf schüttelte den Kopf.
– Der ist wie im Erdboden versunken, sagte er. Unsere Chancen, ihn in dem überfüllten und chaotischen Flughafen zu finden, wo die Menschen immer gereizter und ungeduldiger wurden, waren äußerst gering. Aber unsere Theorie ist, dass er zusammen mit den Passagieren von Flug SK779 verschwand, als sie wieder gelandet waren. Sie wurden in unmittelbarer Nähe von dir abgesetzt, und zwar innerhalb zwei oder drei Minuten, nachdem wir den roten Alarm für dich ausgerufen hatten.
– Das wäre ja dann absolut grotesk, antwortete sie.
– Da bin ich ganz einig, antwortete er. Aber unabhängig davon, wie es nun passiert ist, so ist er jetzt also weg. Aber eine Sache verblüfft mich. Ja, wie soll ich es sagen, als du bewusstlos vor ihm auf dem Boden lagst, hielt er dir eine Pistole an den Kopf, und… Nun ja, er schoss nicht. Aber nachdem wir die Aufnahmen von der Kamera analysiert hatten, wollte einer der Techniker beschwören, dass der Mann sagte: „Bang, du bist tot“ und dann warf er die Waffe weg, deine eigene Waffe übrigens. Lisbeth hatte einen abwesenden Blick in ihren Augen.
– Warum er mich wohl am Leben gelassen hat? fragte sie verwundert.
– Darauf habe ich keine Antwort, Lisbeth, sagte Rolf, aber ich bin ihm außerordentlich dankbar, dass er es getan hat. Und siehst du, die drei Geiseln ließ er ja auch am Leben. Ungewöhnlich, äußerst ungewöhnlich.
– Und das Fazit des Ganzen? fragte sie. War es ein Erfolg oder ein Misserfolg für uns?
– Sowohl als auch, antwortete er. Wir hatten Erfolg in dem Sinne, dass unsere Nachforschungsarbeiten uns zum richtigen Zeitpunkt zum richtigen Ort gebracht haben. Wir waren auch erfolgreich in dem Sinne, dass wir es waren und nicht die Attentäter, die letzten Endes Glück hatten, obwohl wir nur um eine Haaresbreite an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Auf der anderen Seite war es ein Misserfolg, weil wir nur zwei von den Bastarden erwischt haben, von denen der eine starb und den anderen mussten wir ja wieder laufen lassen. Aber vor allem war es für mich ein Misserfolg, weil ich mich von Williams an der Nase herumführen ließ.
– Ich verstehe was du meinst, sagte sie, aber du hattest ja keine großen Wahlmöglichkeiten oder?
– Nein, vielleicht nicht, sagte Rolf, aber es wird jedenfalls nicht wieder passieren. Ich sprach mit einem Bekannten von der CIA letzte Nacht im Hotel. Williams hat einige Spielchen ohne die CIA gespielt, und er wusste mit Sicherheit, wem wir am Flughafen auf den Fersen waren. Jørgen fand eine Liste mit Namen in Williams Hand, als er blutend im Waschraum lag. Es standen 22 Namen auf der Liste und 20 von ihnen waren durchgestrichen. Unser IT-Manager Michael Anthony ist dabei, die Namen zu überprüfen. Mal sehen, was das bringt.
– Das hier ist jedenfalls das Schlimmste, was ich bis jetzt mitgemacht habe, sagte Lisbeth. Die Tür öffnete sich und die Krankenschwester, die Rolf den Weg zu Lisbeths Zimmer gezeigt hatte, kam mit einem Eimer voller Blumen herein.
– Entschuldigen Sie die Störung, sagte sie. Selbst unsere größte Vase war nicht ausreichend für diesen Blumenstrauß. Dies ist das Beste, was ich Ihnen anbieten kann.
– Ach du meine Güte, rief Lisbeth mit einem strahlenden Lächeln. Könnten sie ihn ans Fenster stellen? Und vielen Dank für Ihre Freundlichkeit.
– Keine Ursache, antwortete die Krankenschwester. So ein Strauß sollte wohl jeden beeindrucken. Sie warteten, bis die Krankenschwester den Raum wieder verlassen hatte. Dann fuhr Rolf fort:
– Ich muss jetzt los, Lisbeth, sagte er. Ich habe morgen früh eine Sitzung in Brüssel.
– Eine Sitzung? wiederholte sie. Gute oder schlechte Nachrichten? Er sah eine Weile vor sich hin, ohne zu antworten.
– Alles in allem war der Vorfall am Flughafen nicht gerade schmeichelhaft für die EATO, sagte er schließlich, und das wird unweigerlich Konsequenzen nach sich ziehen. Ich persönlich glaube, dass diejenigen, die gegen mich als Leiter der EATO waren, sich jetzt die Hände reiben. Ich erwarte mit anderen Worten, dass man mich den Wölfen zum Fraß vorwirft. Lisbeth war traurig, wusste aber in ihrem Inneren, dass Rolf recht hatte. Die ganze Terrorbekämpfungsmaschinerie war bis in den Kern hinein korrumpiert. Es waren so große wirtschaftliche Interessen involviert, dass Rolf kaum eine faire Behandlung erwarten konnte.
– Wenn sie dich absägen, verlasse ich die Organisation umgehend, sagte sie.
– Das solltest du dir vielleicht noch einmal gut überlegen, sagte er und nahm ihre Hand. Ob ich dabei bin oder nicht, du kannst immer noch einen Unterschied machen. Versprich mir jetzt, es ein paar Tage ruhig angehen zu lassen. Ich habe vor, nächste Woche ein regionales Treffen einzuberufen, vorausgesetzt, dass ich zu der Zeit noch im Amt bin. Wir wollen uns bei der Gelegenheit doch sehen oder?
– Bis dahin bin ich längst wieder fit, sagte sie. Danke für deinen Besuch. Rolf lächelte sie an. Einer Eingebung folgend, bückte er sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Lisbeth fühlte, wie ihr die Wärme ins Gesicht stieg. Sie drückte seine Hand.
– Wir sehen uns, sagte er und ließ sie allein.
Krankenhaus „Rigshospitalet“, 13.05 Uhr
Die Türen des Aufzugs öffneten sich, und Sadou trat zum zweiten Mal an diesem Tag in den Korridor. Die Türen schlossen sich sofort hinter ihm und der Aufzug fuhr wieder nach unten. Er blieb ein wenig stehen und lauschte. Er hatte von seinem Posten in der Eingangshalle aus gesehen, wie der Mann das Krankenhaus verließ. Es gab natürlich die Möglichkeit, dass die Frau nicht an allein im Zimmer lag, aber das dürfte kaum einen großen Unterschied machen. Dies war trotz allem eine Frauenabteilung. Wie viel Widerstand würden ein paar kranke Frauen leisten können? Er hatte noch die Schachtel Pralinen in der Hand und meinte, er würde sich leicht unter die anderen Besucher mischen können. Es war aber niemand auf dem Korridor. War die Besuchszeit vorbei?
Er wollte gerade zu Lisbeths Zimmer gehen, als sich die Fahrstuhltüren hinter ihm wieder öffneten und ein jüngeres Paar mit zwei Kindern herauskam. Er machte Platz für sie und vermied Augenkontakt. Die Leute wussten offenbar, wo sie hin sollten und gingen lärmend und miteinander redend an ihm vorbei. Was sie sagten, konnte er nicht verstehen, aber das war ihm auch vollständig egal. Sie gingen in die Richtung, in die er auch wollte und er beschloss, ihnen zu folgen. Er ging davon aus, dass er zusammen mit jemandem weniger auffallen würde als alleine. Er war trotz allem ein Ausländer, Pralinenschachtel oder nicht.
Auf dem Weg durch den Korridor kamen sie an einer Krankenschwester vorbei. Er erkannte sie als die Krankenschwester, die sich um die Blumen gekümmert hatte, als er das letzte Mal hier war. Sie lächelte ihnen freundlich zu und ging mit schnellen Schritten in die entgegengesetzte Richtung. Die junge Familie ging an dem Raum, wo die Frau lag, vorbei und Sadou blieb vor der Tür stehen und ließen sie weitergehen.
Drei Zimmer weiter verschwanden sie durch eine Tür, und der Lärm verschwand mit ihnen. Er lauschte für einen Moment an der Tür. Es war nichts zu hören. Er griff in seine Tasche und fühlte den Griff des Messers. Es war nicht so einfach, ein 30 Zentimeter langes Fleischmesser in der Tasche einer Winterjacke zu verstecken, aber er hatte das Problem gelöst, indem er die Klinge durch das Futter der Tasche stieß. Die Klinge befand sich daher unter dem Futter, und nur der Griff war in der Tasche. Sein Herz schlug schneller und ein freudiges Gefühl begann sich in seinem Körper auszubreiten. Er atmete einige Male tief ein und aus und öffnete dann die Tür. Mit drei Schritten war er im Zimmer und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Er sah sich um. Das Zimmer war leer. Was sollte das bedeuten? Hatte man sie entlassen oder verlegt, oder … Jemand bewegte den Türgriff hinter ihm.
Lisbeth war fertig auf der Toilette und wusch sich die Hände. Sie hatte ein Becken neben ihrem Bett stehen, aber da zog sie die Grenze. Sie wollte lieber die Toilette auf dem Gang benutzen, schließlich war sie in der Lage aufzustehen.
Nicht einmal in der Nacht hatte sie das Becken benutzt. Sie bekam ja nicht viel Bewegung hier im Krankenhaus und nahm daher jede Gelegenheit wahr, um auf die Beine zu kommen. Draußen im Korridor hörte sie Stimmen, anscheinend eine Familie mit Kindern. Sie wartete, bis die Stimmen verstummt waren, bevor sie das Licht ausschaltete und in den Korridor trat. Sie ging zu ihrem Zimmer zurück. Sie hatte beschlossen, dass sie sich heute Abend selbst entlassen würde oder spätestens morgen. Es erschien ihr sinnlos, hier herumzuliegen und an die Decke zu starren, wenn sie sich zu Hause viel wohler fühlen würde. Sie kam zu ihrem Zimmer, drückte den Türgriff herunter und öffnete die Tür.
Sadou sprang schnell zur Seite und trat in eine kleine Nische mit einem Waschbecken hinter einem Kleiderschrank auf der rechten Seite der Tür. Von dort aus konnte er fast das ganze Zimmer überblicken, war aber selber nicht zu sehen, von denen, die hereinkamen, es sei denn, sie drehten sich direkt zu dem Schrank und dem Waschbecken. Er erkannte die Frau sofort. Sie ging an ihm vorbei zum Bett. Sadous Herz schlug jetzt so heftig, dass er glaubte, die Frau musste es hören können. Sie stand mit dem Rücken zu seinem Versteck und zog ihren Krankenhaus-Bademantel aus. Sie hob ein Knie auf das Bett. Sadou sprang aus seinem Versteck und griff an.
Lisbeth spürte eine Bewegung hinter sich und fuhr herum. Sie wollte ihren Augen nicht trauen, als sie den Mann sah. Sie erkannte ihn sofort. Er war es, der sie gestern am Flughafen verfolgt hatte. Adrenalin wurde mit solcher Kraft in ihr Blut gepumpt, dass es lähmend wirkte. Ihr Herz stand still in ihrer Brust und sie fühlte, dass sie nicht einen einzigen Muskel bewegen konnte. Das Blut in ihren Adern war wie zu Eis gefroren.
Sadou fühlte sich wie ein Tiger, der angreift. Er spürte instinktiv den Schrecken der Frau und ein Lustgefühl brauste durch seinen ganzen Körper. Mit einer schnellen Bewegung, griff er nach dem Messer und wollte es aus der Tasche ziehen. Aber statt des Messers zog er das Taschenfutter mit heraus; das Messer steckte im Stoff fest. Mit einem verwirrten Ausdruck in den Augen, stoppte er seine Handbewegung und versuchte es erneut, aber das Futter hing immer noch fest. Er beugte seinen Kopf nach unten und versuchte verzweifelt, das Messer freizubekommen, aber ohne Erfolg. Das war doch vollkommen verrückt, dachte er. Schlagartig wallte Raserei in ihm auf, und er riss mit blinder Wut an dem Messer. Das Ergebnis dieser unkontrollierten Bewegung war fast vorhersehbar. Das Messer kam zwar vom Futter frei, aber es flog seitlich nach oben und schnitt eine tiefe Wunde in Sadous Wange. Eine erschrecktes Brüllen entfuhr seinem Mund, und er war kurz davor, aus lauter Schmerz und Frustration das Messer von sich zu werfen, aber es gelang ihm, es festzuhalten. Mit einem wilden Ausdruck auf seinem jetzt auch noch blutigem Gesicht warf er sich auf Lisbeth. Das Messer zeigte direkt auf ihre Brust, wo es im nächsten Moment zwischen ihre Rippen gleiten und ihr Herz zerschneiden würde.
Lisbeth hatte wie gelähmt zugesehen, während der Mann verzweifelt versuchte, etwas aus der Tasche zu ziehen. Mit einer wilden Bewegung riss der Mann etwas aus der Tasche, das im Futter seiner Jacke festzuhängen schien und begann auf einmal stark zu bluten aus einem großen Schnitt in seinem Gesicht, der vom Kinn bis hin zum Haaransatz verlief. Das Blut floss in Strömen.
Mit einem grotesken Ansichtsausdruck warf er sich nach vorne mit einem großen und angsteinflößenden Messer, das direkt auf sie gerichtet war. Aber jetzt waren ihre Schrecksekunden vorbei, die Lähmung war verschwunden, und sie reagierte reflexartig. Mit einer in ihrem Zustand unglaublichen Behändigkeit warf sie sich zurück auf das Bett, so dass sie flach auf dem Rücken lag. Gleichzeitig zog sie die Beine hoch und trat so kraftvoll sie nur konnte zu. Beide Füße rammten den Magen des Mannes mit dem Messer, und er flog zurück in Richtung Garderobe, in die er hart hineinknallte. Die dünne Tür zersplitterte, als ob sie aus Pappe wäre. Das Blut aus der Schnittwunde in seinem Gesicht spritzte förmlich auf den Boden und an die Wand neben ihm. Der Anblick war gelinde gesagt makaber.
Überraschenderweise kam der Mann gleich wieder auf die Beine und stürmte erneut auf sie zu. Dieses Mal hielt er das Messer hoch über seinem Kopf, bereit auf sie zuzustoßen, während sie hilflos auf dem Bett lag. Jeder Muskel in Lisbeths Körper war auf das Äußerste angespannt. Als er fast über ihr war, rollte sie sich rückwärts aus dem Bett und der Mann hackte die Klinge durch die Bettdecke und in die Matratze, so dass es bis zum Griff verschwand. Sie landete auf ihren Füßen auf der anderen Seite des Bettes, und wurde wiederum Zeuge, wie der Mann versuchte, sein Messer frei zu bekommen. Instinktiv tastete sie zur rechten Seite. Ihre Hand schloss sich um den Griff des Metallbeckens, das neben ihrem Bett stand. Ohne genau wahrzunehmen, was sie in der Hand hatte, schlug sie das Becken mit voller Kraft auf den Kopf des Mannes. Sie traf ihn an der Schläfe, gerade als er das Messer aus der Matratze befreite. Der Klang des Beckens, das seinen Kopf traf, hörte sich an wie ein Gummihammer, der auf eine Mülltonne schlägt.
Das Messer flog auf den Boden und der Mann taumelte rückwärts. Das Bett war völlig mit Blut beschmiert. Lisbeth wollte kein Risiko eingehen. Sie sprang um das Bett herum und hämmerte erneut das Becken auf den Kopf des Mannes. Wieder ertönte der merkwürdige Klang, und der Mann war nun deutlich angeschlagen, stand aber immer noch auf den Beinen. Lisbeth gab ihm einen dritten Schlag, und dieses Mal legte sie so viel Kraft hinein, dass ihr der Arm wehtat.
Zum dritten Mal ertönte der Gummihammer, und dieses Mal sank der Mann in einer Blutlache vor ihr zusammen. Lisbeth zitterte am ganzen Körper, als sie von dem Mann an die Wand zurückwich. In diesem Moment wurde die Tür mit einem Ruck geöffnet, und eine Krankenschwester kam ins Zimmer gestürzt.
– Was in aller Welt ist denn hier … begann sie und unterbrach sich, als sie den stark blutenden, bewusstlosen Mann auf dem Boden liegen sah. Lisbeth ließ sich an der Wand auf den Boden gleiten. Das reichte jetzt. Jetzt war es ein für alle Mal genug.
– Bringen Sie ihn weg, keuchte sie, bitte bringen Sie ihn weg.
Dienstag, 8. März 2006
Paris, 12.30 Uhr
Die Türen schlossen sich scheppernd hinter Lisbeth. Sie blieb auf dem Bahnsteig stehen, bis der Zug die Metro-Station verlassen hatte. Die Leute eilten in Richtung der Schilder, auf denen „sortie“ stand, und einen Augenblick später war sie mehr oder weniger allein. Ein großes, blaues Schild teilte ihr mit, dass sie sich in der Metrostation Blanche befand. Neben dem Schild waren verschiedene Plakate angebracht, die für die zahlreichen Cafés, Restaurants und Bars des Viertels warben. Lisbeth ließ ihren Blick über die vielen verlockenden Angebote schweifen. Sie bemerkte eine Werbung für das Café, zu dem sie auf dem Weg war. Ein Zug fuhr ratternd auf der entgegengesetzten Seite in den Bahnhof, und sie ging zum Ausgang. Kurz darauf stand sie auf dem Place Blanche am Fuße des hoch gelegenen Stadtteils Montmartre.
Place Blanche befindet sich auf dem breiten Boulevard de Clichy und bildet eine Art Sammelpunkt für weitere fünf Straßen, die sternförmig auf den großen Platz zulaufen. Schräg nach rechts erblickte sie das Moulin Rouge mit der charakteristischen rot lackierten Mühle im Hintergrund. Eine Mühle ist gut, dachte sie amüsiert, aber es ist eine Mühle zu wenig. Ich brauche zwei. Sie ging in die Rue Lepic, gleich neben dem Moulin Rouge. Die Straße führte ziemlich steil nach oben, und sie pustete vor Anstrengung. Vielleicht bin ich doch noch nicht wieder so fit, wie ich annahm, dachte sie. Sie kannte die Straße, ja, das ganze Viertel, von früheren Besuchen, und wenn sie Zeit gehabt hätte, hätte sie den fantastischen Fischladen besucht. Aber das musste warten. Sie hatte einen Termin im Café Tabac des 2 Moulins.
Die Luft war frühlingsmild, und trotzdem es anstrengend war, die Straße hinaufzugehen, genoss sie es in vollen Zügen. Die vergangenen vier Wochen hatte sie dazu benutzt, um sich sowohl von den Ereignissen am Flughafen als auch dem Angriff im Krankenhaus zu erholen.
Wie Rolf vorausgesagt hatte, hatte man ein Treffen in Hamburg einberufen, aber er selbst hatte nicht teilgenommen. Bei dem Treffen, das von einem schwedischen Diplomaten namens Axelsson geleitet wurde, hatte man offiziell bekanntgegeben, dass Rolf Duvenhart auf eigenem Wunsch die EATO verlassen hatte und dass die Zukunft der Organisation bei einem der nächsten EU-Gipfel diskutiert werden würde. Lisbeth hatte sich bereits mehr oder weniger dazu entschlossen, ihre Stellung zu kündigen, nach allem, was geschehen war. Sie hatte aber eigentlich erwartet, erst von Rolf zu hören. Die Bekanntgabe seines Abschieds war ausschlaggebend gewesen. Sie hatte umgehend den Wunsch geäußert, die Organisation zu verlassen, und zwar so bald wie möglich. Und einige Tage später hatte Rolf sie angerufen.
– Lisbeth, ich möchte dich gerne treffen, hatte er gesagt. Was sagst du zu einer Einladung nach Paris nächsten Monat? Und nun war sie auf dem Weg, um ihn hier am Montmartre zu treffen. Sie sah das Café, das durch den preisgekrönten Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“, den man 2001 unter anderem hier gefilmt hatte, erst richtig bekannt geworden war. Sie freute sich darauf, Rolf wiederzusehen.
Rolf saß in der hintersten Ecke am Fenster, direkt unter einem Poster zu besagtem Film. Er hatte dort bereits zwanzig Minuten gesessen und war bei seinem zweiten Espresso angelangt. Als er sie hereinkommen sah, war er freudiger bewegt, als er erwartet hatte. Er stand auf und winkte ihr zu. Sie antwortete mit einem strahlenden Lächeln.
– Wie gut es tut, dich wiederzusehen, Lisbeth, sagte er und nahm ihre beiden Hände in seine. Wie geht es dir?
– Mir geht es ganz gut, antwortete sie, ohne jeglichen Versuch, ihre Hände wegzuziehen. Ich habe gerade auf dem Weg hierher gemerkt, dass ich meine alte Form noch nicht wiedererlangt habe. Aber es wird schon noch kommen. Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Rolf. Er ließ ihre Hände los, und beide setzten sich einander gegenüber.
– Was möchtest du, eine Tasse Kaffee oder etwas zu essen? fragte er.
– So einen Kaffee, wie du, antwortete sie. Er bestellte einen Espresso für sie. Sie sprachen lange Zeit über alles Mögliche, aber schließlich wurden die Pausen länger und länger. Es lag in der Luft, dass Rolf zur Sache kommen musste.
– Du bist selbst auch ausgeschieden, kann ich verstehen, begann er. Sie nickte nur.
– Das kam ja nicht überraschend, sagte er. Du hast es ja bereits im Krankenhaus erwähnt. Sie sah ihn lange an, ohne zu antworten. Dann lehnte sie sich über den Tisch.
– Rolf, du musst mir also erzählen, was passiert ist, sagte sie mit Festigkeit in der Stimme. Warum hast du aufgehört? Du selbst hast nichts gesagt, und in Hamburg haben wir wirklich nichts zu wissen bekommen. In Rolfs Augen war ein Ausdruck, den sie noch nicht kannte. Er sah fast so aus, als ob er traurig war.
– Nein, das kann ich mir vorstellen, antwortete er. Wer hat mit euch gesprochen?
– Ein Schwede, antwortete sie, Axelsson hieß er wohl.
– Ah, Axelsson, wiederholte er, dann sind wir ja wieder da, wo alles begann.
Sie sah ihn fragend an.
– Ich werde es dir ein anderes Mal erzählen, es ist jetzt nicht so wichtig, fuhr er fort. Und du hast natürlich recht, ich habe niemandem etwas gesagt. Nach meinem Ausscheiden hat man mir jeden Kontakt zu euch untersagt.
– Hat man dich gefeuert? fragte sie. Axelsson hat gesagt, dass du auf eigenen Wunsch gegangen bist.
– Axelsson ist Diplomat, sagte Rolf, er sagt gerne die Wahrheit, aber nicht unbedingt die ganze Wahrheit. Aber nun ich werde dir erzählen, was passiert ist. Er nippte an seinem Kaffee.
– Wie ich im Krankenhaus zu dir sagte, hatte man mich zu einem Treffen in Brüssel einberufen. Das Treffen entwickelte sich zu einer reinen Farce und alle haben eine ganze Menge mehr gesagt, als sie eigentlich geplant hatten. Aber wenigstens kamen einige Wahrheiten auf den Tisch, und das ist in diesen terrorgeplagten Zeiten nicht besonders häufig. Es gab eine offizielle Beschwerde von amerikanischer Seite über meine Handhabung der Ereignisse in Kopenhagen. Man behauptete, ich hätte den US-Botschafter unnötig in Gefahr gebracht und die ganze Angelegenheit am Flughafen sehr schlecht abgewickelt. Man hat die EATO für Williams Tod verantwortlich gemacht. Lisbeth fühlte Wut in sich aufsteigen.
– Was sagst du da? rief sie aufgebracht. Wir waren es doch, die versucht haben zu verhindern… Er unterbrach sie mit einer Handbewegung.
– Ich fürchte, dass es darum gar nicht geht, fuhr er fort. Unabhängig davon, wie ein Ereignis dieser Art endet, muss es immer einen Verantwortlichen geben. Geht es gut, platziert man die Verantwortung so hoch wie möglich, geht es schief, ist die Tendenz umgekehrt. Die Verantwortung hätte leicht anderswo landen können, aber es spielen so viele politische Faktoren mit hinein. Von englischer Seite kam mir ein regelrechtes Gewitter entgegen. Sie sprachen direkt und unverhohlen ihr Misstrauen gegen mich aus. Er schüttelte den Kopf und fuhr fort:
– Das Rennen war einfach gelaufen. Nichts, was ich hätte tun oder sagen können hätte etwas geändert.
– Du hast das einfach so hingenommen? fragte Lisbeth stirnrunzelnd.
– Oh nein, antwortete er mit einem schiefen Lächeln. Ich habe den Mund nicht gehalten. Lisbeth entdeckte zu ihrem eigenen Erstaunen, dass sie stinksauer war. Diplomatie gehörte anscheinend nicht zu ihren Stärken.
– Nun, was hast du gesagt? fragte sie.
– Etwas, das man nie sagen sollte, wenn man sich bei Politikern beliebt machen will, antwortete er. Ich habe die Wahrheit gesagt, zumindest so wie ich sie sehe. Lisbeth wollte etwas sagen, aber Rolfs Gesicht veränderte sich plötzlich und sein Blick verhärtete sich.
– Ich habe die Damen und Herren daran erinnert, sagte er, dass es noch nie so viele bereitwillige Terroristen gegeben hat, wie jetzt, nachdem der so genannte Krieg gegen den Terror eingeleitet wurde. Ich habe ihnen gesagt, dass der Kampf gegen den Terrorismus bereits viel mehr unschuldige Leben gekostet hat, als der Terrorismus selbst es jemals tun würde. Lisbeths Zorn legte sich ein wenig.
– Ich brachte auch die Bemerkung an, fuhr Rolf fort, dass die Ursache für all diese Terrorakte in den Demütigungen zu suchen ist, denen die islamischen Länder im Nahen Osten ständig ausgesetzt sind. Ich konnte mir auch nicht die Bemerkung verkneifen, dass der 11. September nicht gegen den Westen als Ganzes gerichtet war, sondern gegen die USA, und dass das vielleicht kein Zufall war. Dass der Rest der westlichen Welt seitdem auch eine Zielscheibe für Terroristen geworden ist, sollte niemanden überraschen. Wir haben schließlich den Krieg erklärt. Lisbeth sah ihn verblüfft an.
– Hast du das wirklich alles gesagt? fragte sie. Er nickte und antwortete:
– Das und vieles mehr, aber es ging mehr oder weniger alles in die gleiche Richtung. Kurz gesagt entwickelte sich das Gespräch zu reinem Gezänk, und ich selbst wurde des Schlimmsten beschuldigt. Das Treffen endete damit, dass ich meine Kündigung einreichte und mein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegte. Lisbeth wollte etwas sagen, wurde aber wieder durch eine Handbewegung davon abgehalten.
– Ich würde das alles jetzt am liebsten hinter mir lassen, verstehst du, sagte er. Sie nickte zustimmend.
– Was willst du jetzt machen? Hast du Pläne für die Zukunft? fragte sie.
– Ja, die Zukunft, wiederholte er und nickte. Die ist viel interessanter, und sie war es eigentlich auch, über die ich mit dir sprechen wollte. Die Welt ist in der Regel sehr viel nuancierter, als man es sich vorstellt. Sein Gesicht wurde ernst.
– Unmittelbar nach der Sitzung in Brüssel, wurde ich von einem Mann angesprochen. Er behauptete, eine Gruppe von anonymen internationalen Geschäftsleuten zu vertreten. Aus unerklärlichen Gründen kannte er mehr oder weniger jede Einzelheit über meine Zeit bei EATO. Er wusste sogar von meiner fantastischen Rede auf der Sitzung in Brüssel. Diese Geschäftsleute, erklärte er mir, sind sehr besorgt über die Entwicklung in der Welt und sie wollen sich bemühen, die Situation wieder ins rechte Lot zu bringen.
– Ins rechte Lot bringen, wiederholte Lisbeth, was meinen sie damit?
– Nun, es ist schwer, das in einfache Worte zu fassen, sagte Rolf, aber so wie ich es verstehe, glauben sie, dass man den Terrorismus mit, wie sie es nennen, weniger aggressiven Methoden besser bekämpfen kann.
– Hat er dir keine Einzelheiten gegeben? fragte sie mit offensichtlichem Interesse.
– Nicht viele, antwortete er. Wenn ich mehr wissen will, muss ich mich zuerst mit einer engeren Zusammenarbeit mit ihnen einverstanden erklären.
– Hast du eine Idee, wer sie sein könnten? bohrt sie weiter.
– Nicht direkt, antwortete er, aber ich habe eine Vorstellung davon, in welche Richtung es gehen könnte. Es gibt eine Reihe einflussreicher und wohlhabender Geschäftsleute auf der ganzen Welt, die gerne einen Teil der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel dazu verwenden wollen, um globale Ereignisse zu beeinflussen. Die meisten sind ganz sicher nur darauf aus, ihre eigenen Interessen zu fördern, aber einzelne haben eine breitere Spannbreite als nur Gier.
– Hast du die kleinste Vorstellung davon, wer das sein könnte? warf Lisbeth ein.
– Nicht wirklich, antwortete er. Aber ich denke, es kämen mehrere Organisationen infrage.
– Willst du mit ihnen zusammenarbeiten? fragte sie.
– Vielleicht, antwortete er. Sie sah ihn lange an. Er hatte einen verschmitzten Zug um den Mund.
– Was meinst du damit, vielleicht? fragte sie ihn aus.
– Es hängt davon ab, ob du mit dabei sein willst, antwortete er.
– Ob ich mit dabei sein will! wiederholte sie erstaunt.
– Ja, fuhr er fort, wenn ich eine Zusammenarbeit dieser Art eingehe, brauche ich Unterstützung, und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir keinen besseren Partner vorstellen kann als dich. Sie errötete leicht.
– Das klingt nicht uninteressant, begnügte sie sich zu sagen. Womit sollen wir konkret arbeiten?
– Nun, da du der Idee nicht vollständig ablehnend gegenüber stehst, will ich dir meine Gedanken dazu mitteilen, antwortete er.
Vier Espressi später verließen sie das Café wieder, Arm in Arm.
***** E N D E *****
ENGLISH
The Man from Tehran
Saturday, 11 February 2006
Rigshospitalet (hospital), 11:15 a.m.
– Well, if you are already strong enough to hear it, I’ll tell you everything, said Rolf. Where should I start?
– For example, the moment when Williams … what actually happened to him? Was he really shot at or was he attacked with a knife? she asked.
– He was shot, answered Rolf. Well, I’ll start there then. He looked in front of him as he chose his words.
– There were at least four terrorists involved, he began. The day before yesterday, the day before the attack, they kidnapped a woman and two small children from a house near the airport. The woman is married to a manager in the baggage department at the airport. They were held in a holiday home south of Copenhagen. The hijackers forced the employee concerned to apply a remote-control signal to one of the suitcases for flight SK779. He really had no choice but to do what they asked. In the meantime, a van has been moved into position at the east end of the airport. Inside the van was a fairly powerful missile that was supposed to shoot down Flight SK779 during takeoff. Tom and a young man from the Danish police reached the van at the very last minute, where they neutralized a colossus of a man who already had his finger on the trigger. And I really mean at the last moment. Ten seconds later the plane would have been hit. The giant was forced to fire the missile earlier than planned, and fortunately that foiled the attack. The giant tried to escape, but the policeman broke his neck with his motorcycle. He died here in the hospital last night.
His story is incredible in itself. He picked up the van in Marseille and drove all the way to Copenhagen with the rocket in the hold. On the way here, he still had time to break the neck of a German policeman. They found him near Lyon, which is also rather strange. But the German is not the only one he killed on the way. We found the badly burned body of a young man next to the launch pad in the back of the van. The Danish police are now trying to identify him. His face was completely shattered. So, we are assuming he was dead before the missile caused a fire in the hold.
Lisbeth sat up with a frown and was listening to Rolf without interrupting him.
– Then there are the events around you in the long corridor, he continued. Williams died of a violent epileptic fit on the way to the emergency room. A mysterious ring was found on his finger, a ring with a small point pointing towards the palm of his hand. The police are investigating the ring at the moment, but they suspect it contains some sort of poison. It was most likely William’s intention to use the ring in the washroom where he was shot. The assumption is that he injured himself with it during the transport to the emergency room.
– After you had asked for reinforcements twice, I sent Charly Team, he continued. Not fast enough, unfortunately, but it just couldn’t be any faster. One of the CIA agents caught your shadow and had him taken to the command center, where we unfortunately had to hand him over to Antonsen.
For the first time Lisbeth interrupted:
– Did Antonsen get anything out of him?
– No, absolutely nothing, he replied. We wanted to talk to him a little ourselves, but Antonsen wouldn’t have it. We had to follow the rules and hand him over to the Danish police. The man had a valid French passport and a boarding card for a flight to Amsterdam. He firmly insisted that he was in his right to be in the corridor because, after all, his plane was supposed to take off from there. He didn’t even deny seeing you. He was sure you were looking for someone. Anyway, he thought you looked very searching. It ended up with Antonsen letting him go again. You can imagine how sorry I am.
– Oh, no, Lisbeth burst out, I’m not at all pleased with that. I think I dreamed about him last night and I’m pretty sure he’s still dangerous.
– Don’t lose your courage, replied Rolf. I asked Jørgen to follow him. According to the latest reports, the man left the airport and took a room in a hotel in the city. If he violates any rules, we’ll arrest him again.
– What about the one who hit me? she asked.
Rolf shook his head.
– He has vanished from the face of the earth, he said. Our chances of finding him in the crowded and chaotic airport, where people were getting irritable and impatient, were extremely slim. But our theory is that he disappeared with the passengers of flight SK779 when they landed again. They were dropped off in close proximity to you within two or three minutes after we called the red alert for you.
– That would be absolutely bizarre then, she replied.
– I totally agree, he replied. But regardless of how it happened, he’s gone now. But one thing amazes me. How should I put it … well, when you laid unconscious on the floor in front of him, he put a gun to your head and … well, he didn’t shoot. But after we analyzed the footage from the camera, one of the technicians would swear that the man said, „Bang, you are dead“ and then he threw the gun away, your own gun by the way.
Lisbeth had an absent look in her eyes.
– Why do you think he let me live? she asked in surprise.
– I have no answer to that, Lisbeth, said Rolf, but I am extremely grateful to him that he did. And you see, he left the three hostages alive too. Unusual, extremely unusual.
– And the bottom line? she asked. Was it a success or a failure for us?
– Both, he replied. We succeeded in the sense that our research got us to the right place at the right time. We were also successful in the sense that it was us, and not the assassins, who ultimately got lucky, even though we were only a hair’s breadth away from a catastrophe. On the other hand, it was a failure because we only caught two of the bastards, one of whom died and the other we had to let go again. But most of all, it was a failure for me, because I let Williams give me the runaround.
– I understand what you mean, she said, but you didn’t have much choice, did you?
– No, maybe not, said Rolf, but in any case, it won’t happen again. I spoke to a CIA friend at the hotel last night. Williams played some games without the CIA and he knew for sure, whom we were following at the airport. Jørgen found a list of names in William’s hand while he was lying bleeding in the washroom. There were 22 names on the list and 20 of them were crossed out. Our IT manager Michael Anthony is in the process of checking the names. Let’s see what that brings to the light of day.
– In any case, this is the worst thing I’ve been through so far, said Lisbeth.
The door opened and the nurse, who had shown Rolf the way to Lisbeth’s room, came in with a bucket full of flowers.
– Sorry to disturb you, she said. Even our largest vase was insufficient for this bouquet. This is the best I can offer you.
– Oh my goodness, called Lisbeth with a radiant smile. Could you put it by the window? And thank you for your kindness.
– You are welcome, answered the nurse. A bouquet like this should impress everyone.
They waited for the nurse to leave the room. Then Rolf continued:
– I have to go now, Lisbeth, he said. I have a meeting in Brussels tomorrow morning.
– A meeting? she repeated. Good news or bad news?
He looked ahead for a while without answering.
– All in all, the incident at the airport was not exactly flattering for EATO, he finally said, and that will inevitably have consequences. Personally, I believe those who opposed me as the head of EATO are now rubbing their hands. In other words, I expect to be thrown to the wolves.
Lisbeth was sad but knew deep inside that Rolf was right. The whole counter-terrorism machinery was corrupted to the core. There were so great economic interests involved that Rolf could hardly expect fair treatment.
– If they kick you out, I’ll leave the organization immediately, she said.
– Maybe you should think twice about that, he said and took her hand. Whether I’m there or not, you can still make a difference. Now promise me to take it easy for a few days. I plan to call a regional meeting next week, provided I’m still in office at the time. We want to see each other on that occasion, don’t we?
– I’ll be fit again by then, she said. Thanks for coming.
Rolf smiled at her. Following an inspiration, he bent down and kissed her on the cheek. Lisbeth felt the warmth rise to her face. She squeezed his hand.
– I’ll see you, he said, and left her alone.
“Rigshospitalet” hospital, 1:05 p.m.
The elevator doors opened and Sadou stepped into the corridor for the second time that day. The doors closed immediately behind him and the elevator went back down. He stopped a little and listened. From his position in the lobby he had seen the man leave the hospital. There was, of course, the possibility that the woman wasn’t alone in the room, but that shouldn’t make much difference. Despite everything, this was a women’s department. How much resistance could a few sick women offer? He still had the box of chocolates in his hand and thought he would be able to blend easily with the other visitors. But there was nobody in the corridor. Was visiting hours over?
He was about to go to Lisbeth’s room when the elevator doors opened again behind him and a younger couple with two children emerged. He stood aside for them and avoided eye contact. The people obviously knew where to go and walked past him, noisy and talking to one another. He couldn’t understand what they were saying, but he didn’t really care. They went in the direction, where also he wanted to go, and he decided to follow them. He assumed that he would attract less attention together with someone than alone. He was a foreigner after all, box of chocolates or not.
On the way down the corridor they passed a nurse. He recognized her as the nurse who had taken care of the flowers the last time he was here. She gave them a friendly smile and walked with quick steps in the opposite direction. The young family passed the room where the woman was lying and Sadou stopped in front of the door and waited for them to go on.
Three rooms further down they disappeared through a door and the noise disappeared with them. He listened at the door for a moment. There was nothing to be heard. He reached into his pocket and felt the handle of the knife. It wasn’t easy to hide a 12-inch meat knife in the pocket of a winter jacket, but he had solved the problem by poking the blade through the lining of the pocket. The blade was therefore under the seam, and only the handle was in the pocket. His heart beat faster and a feeling of joy began to spread through his body. He took a few deep breaths and then opened the door.
He was in the room in three steps and closed the door behind him. He looked around. The room was empty. What now? Had she been discharged or moved, or … Someone moved the door handle behind him.
Lisbeth was done in the bathroom and washed her hands. She had a basin next to her bed, but there she drew the line. She wanted to use the toilet in the hallway because she was finally able to get up.
She hadn’t even used the basin at night. She didn’t get much exercise here in the hospital, so she took every opportunity to get on her feet. Outside in the corridor she heard voices, apparently a family with children. She waited for the voices to stop before turning off the lights and stepping into the corridor. She went back to her room. She had decided that she would discharge herself tonight or tomorrow at the latest. It seemed pointless to her to lie here and stare at the ceiling when she was much more comfortable at home. She came to her room, pressed the door handle, and opened the door.
Sadou quickly jumped aside and stepped into a small alcove with a sink behind a wardrobe on the right side of the door. From there he could see almost the whole room, but couldn’t be seen by those who came in unless they turned directly towards the wardrobe and sink. He recognized the woman immediately. She walked past him to the bed. Sadou’s heart was beating so hard now that he thought the woman should be able to hear it. She stood with her back to his hiding place and took off her hospital robe. She lifted one knee on the bed.
Sadou jumped out of hiding and attacked.
Lisbeth felt movement behind her and turned around. She couldn’t believe her eyes when she saw the man. She recognized him immediately. It was he who had followed her at the airport yesterday. Adrenaline was pumped into her blood with such force that it was debilitating. Her heart stood still in her chest and she felt that she couldn’t move a single muscle. The blood in her veins was frozen to ice.
Sadou felt like a tiger attacking. He instinctively sensed the fear in the woman and a feeling of pleasure roared through his whole body. With one quick movement, he reached for the knife and wanted to pull it out of his pocket. But instead of only the knife he pulled out the pocket lining with it; the knife was stuck in the fabric. With a confused look in his eyes, he stopped moving forward and tried again, but the knife was still stuck. He bowed his head down and tried desperately to get the knife free, but to no avail. This is completely crazy, he thought. A sudden rage rose in him and he tore at the knife with blind fury. The result of this uncontrolled movement was almost predictable. The knife came free of the lining, but it flew up sideways and cut a deep wound in Sadou’s cheek. A startled roar escaped his mouth and he was on the verge of throwing the knife away in pain and frustration, but he managed to hold on to it. With a wild expression on his now bloody face, he threw himself at Lisbeth. The knife pointed directly at her chest, where in the next moment it would slide between her ribs and cut her heart in half.
Lisbeth had watched paralyzed while the man tried desperately to pull something out of his pocket. With one wild movement, the man tore something out of his pocket that seemed to be stuck in the lining of his jacket and suddenly began to bleed profusely from a large cut on his face that ran from his chin to his hairline. The blood flowed like water.
With a grotesque expression, he threw himself forward with a large and terrifying knife pointed straight at her. But now her moments of shock was over, the paralysis was gone, and she reacted reflexively. With an unbelievable agility – considering her condition – she threw herself back onto the bed so that she was lying flat on her back. At the same time she pulled her legs up and kicked as hard as she could. Both feet rammed the stomach of the man with the knife, and he flew back towards the wardrobe, and slammed hard against it. The thin door shattered as if it were made of cardboard. The blood from the cut on his face literally spattered the floor and the wall next to him. The sight was macabre to say the least.
Surprisingly, the man got to his feet again and rushed towards her once agian. This time he held the knife high above his head, ready to thrust towards her while she lay helpless on the bed.
Every muscle in Lisbeth’s body was strained to the limit. When he was almost over her, she rolled backwards out of bed and the man hacked the blade through the bedspread and into the mattress, making it disappear up to the handle. She landed on her feet on the other side of the bed and again witnessed the man trying to get his knife free. She instinctively felt to the right. Her hand closed on the handle of the metal basin that stood by her bed. Without noticing exactly what she was holding, she hit the basin with full force on the man’s head. It hit him in the temple just as he was removing the knife from the mattress. The sound of the basin hitting his head was like a rubber mallet hitting a garbage can.
The knife flew to the ground and the man staggered backwards. The bed was completely smeared with blood. Lisbeth didn’t want to take any chances. She jumped around the bed and pounded the basin on the man’s head again. The strange sound came again, and the man was now clearly struck, but was still on his feet. Lisbeth gave him a third blow, and this time she put so much strength into it that her arm hurt.
The rubber mallet rang for the third time, and this time the man slumped in a pool of blood in front of her.
Lisbeth was trembling all over as she backed against the wall, away from him. At that moment the door opened with a jerk and a nurse rushed into the room.
– What on earth is … she began and broke off when she saw the heavily bleeding, unconscious man lying on the floor.
Lisbeth let herself glide down the wall onto the floor. It was enough now. It was absolutely enough now.
– Take him away, she gasped, please take him away.
Tuesday, 8 March 2006
Paris, 12.30 p.m.
The doors clattered shut behind Lisbeth. She stayed on the platform until the train left the metro station. People hurried toward the signs that said “sortie,” and a moment later she was more or less alone. A big blue sign informed her that she was at the Blanche metro station. Next to the sign were various posters advertising the numerous cafés, restaurants and bars in the area. Lisbeth let her gaze wander over the many tempting offers. She noticed an advertisement for the cafe she was going to. A train rattled into the station on the opposite side, and she headed for the exit. Shortly afterwards she was standing on Place Blanche at the foot of the high-lying district of Montmartre.
Place Blanche is located on the wide Boulevard de Clichy and forms a kind of meeting point for another five streets that run in a star shape towards the large square. Diagonally to the right she saw the Moulin Rouge with the characteristic red painted mill in the background. A mill is good, she thought, amused, but it is one mill too little. I need two. She went to rue Lepic, next to the Moulin Rouge. The road went up rather steeply and she was puffing with the effort. Maybe I’m not as fit as I thought I was after all, she thought. She knew the street, yes, the whole neighborhood, from previous visits, and if she had time, she would have visited the fantastic fish shop. But that had to wait. She had an appointment at Café Tabac des 2 Moulins.
The air was mild this spring, and although it was exhausting to walk up the street, she fully enjoyed it. She had used the past four weeks to recover from both the events at the airport and the attack at the hospital.
As Rolf had predicted, a meeting had been called in Hamburg, but he himself had not attended. At the meeting, which was chaired by a Swedish diplomat named Axelsson, it was officially announced that Rolf Duvenhart had left EATO at his own request and that the future of the organization would be discussed at one of the next EU summits. Lisbeth had already more or less decided to quit her job after everything that had happened. But she had actually expected to hear from Rolf first. The announcement of his departure had been decisive. She had immediately expressed a wish to leave the organization, and as soon as possible. And a few days later Rolf had called her.
– Lisbeth, I would like to meet you, he said. What do you think of an invitation to Paris next month?
And now she was on her way to meet him here at Montmartre. She saw the café, which was made famous by the award-winning film „The fabulous destiny of Amélie Poulin“, which was filmed here in 2001, among other places. She was looking forward to seeing Rolf again.
Rolf was sitting in the far corner by the window, directly under a poster for the said film. He had been there for twenty minutes and had reached his second espresso. When he saw her come in, he was more moved than he had expected. He got up and waved to her. She replied with a brilliant smile.
– How good it is to see you again, Lisbeth, he said and took both of her hands in his. How are you?
– I’m fine, she replied, making no attempt to pull her hands away. I just noticed on the way here that I have not yet regained my old shape. But it will come soon. I’m also happy to see you again, Rolf.
He let go of her hands and they both sat opposite each other.
– What would you like, a cup of coffee or something to eat? he asked.
– Coffee like your’s, she replied.
He ordered an espresso for her. They talked about all sorts of things for a long time, but eventually the pauses got longer and longer. It was in the air that Rolf had to get down to business.
– You left yourself too, I can understand, he began.
She just nodded.
– That didn’t come as a surprise, he said. You already mentioned it at the hospital.
She looked at him for a long time without answering. Then she leaned across the table.
– Rolf, you have to tell me what happened, she said with a firm voice. Why did you stop? You didn’t say anything yourself, and we really didn’t get to know anything in Hamburg.
There was an expression in Rolf’s eyes that she hadn’t seen before. He almost looked like he was sad.
– No, I can imagine that, he replied. Who spoke to you?
– A Swede, she replied, his name is Axelsson or something similar.
– Ah, Axelsson, he repeated, then we are be back where it all began.
She looked at him questioningly.
– I’ll tell you about it another time, it’s not that important now, he went on. And of course, you’re right, I haven’t said anything to anyone. After I left, I was forbidden to have any contact with any of you.
– Did you get fired? she asked. Axelsson said you left at your own request.
– Axelsson is a diplomat, said Rolf, he likes to tell the truth, but not necessarily the whole truth. But let me tell you what happened.
He sipped his coffee.
– As I said to you in the hospital, I had been called to a meeting in Brussels. The meeting turned into a pure farce and everyone said a lot more than they had planned. But at least some truths came on the table, and that is not particularly common in these terrorist times. There was an official complaint from the American side about my handling of the events in Copenhagen. It was said that I put the US ambassador in unnecessary danger and that I handled the whole business very poorly at the airport. EATO has been blamed for William’s death.
Lisbeth felt anger rise within her.
– What are you saying? she exclaimed angrily. It was us, who tried to prevent …
He interrupted her with a wave of his hand.
– I’m afraid that’s not the point, he continued. Regardless of how an event of this type ends, there must always be someone responsible. If things go well, responsibility is placed as high as possible, if things go wrong, the tendency is the other way around. The responsibility could easily have ended up elsewhere, but there are so many political factors at play. A real thunderstorm came towards me from the English side. They directly and openly expressed their distrust of me.
He shook his head and continued:
– The game was over. Nothing I could have done or said would have changed anything.
– And you just condoned that? Lisbeth asked with a frown.
– Oh no, he replied with a wry smile. I didn’t shut up.
Lisbeth discovered to her own astonishment that she was really pissed off. Diplomacy apparently wasn’t one of her strengths.
– Well what did you say? she asked.
– Something you should never say if you want to be popular with politicians, he replied. I told the truth, at least the way I see it.
Lisbeth wanted to say something, but Rolf’s face suddenly changed, and his gaze hardened.
– I reminded the ladies and gentlemen, he said, that there has never been so many willing terrorists as now, after the so-called war on terror was launched. I told them that the fight against terrorism has already cost many more innocent lives than terrorism itself ever would.
Lisbeth’s anger subsided a little.
– I also made the remark, Rolf continued, that the cause of all these acts of terrorism is to be found in the humiliations to which the Islamic countries in the Middle East are constantly exposed. I couldn’t help but say that September 11th was not directed against the West as a whole, but against the United States, and that this may not have been a coincidence. That the rest of the western world has since become a target for terrorists shouldn’t come as a surprise. We did actually declare war.
Lisbeth looked at him amazed.
– Did you really say all that? she asked.
He nodded and replied:
– That and much more, but everything went more or less in the same direction. In short, the conversation turned into bickering and I was accused of the worst. The meeting ended with my resignation from office with immediate effect.
Lisbeth wanted to say something but was stopped again by a gesture.
– I would really like to leave it all behind now, you know, he said.
She nodded in agreement.
– What do you want to do now? Do you have plans for the future? she asked.
– Ah, yes, the future, he repeated and nodded. That’s a lot more interesting, and that’s actually what I wanted to talk to you about. The world is usually much more nuanced than one can imagine. His face grew serious.
– Immediately after the meeting in Brussels, I was approached by a man. He claimed to represent a group of anonymous international business people. For some inexplicable reason, he knew more or less every detail about my time at EATO. He even knew about my fantastic speech at the meeting in Brussels. These business people, he explained to me, are very concerned about the world’s developments and they want to try to put things right again.
– Put things right, Lisbeth repeated, what do they mean by that?
– Well, it’s hard to put that into simple words, said Rolf, but as I understand it, they believe that terrorism can be better combated with what they call less aggressive methods.
– Didn’t he give you any details? she asked with obvious interest.
– Not many, he replied. If I want to know more, I first have to agree to work more closely with them.
– Do you have any idea who they might be? she insisted.
– Not exactly, he replied, but I have an idea of the direction in which it could go. There are a number of influential and wealthy business people around the world who would like to use some of the resources at their disposal to influence global events. Most are certainly only out to further their own interests, but some have a broader range of interests than just greed.
– Do you have any idea who this could be? interjected Lisbeth.
– Not really, he replied. But I think several organizations could be participating.
– Do you want to work with them? she asked.
– Maybe, he replied.
She looked at him for a long time. There was a sly expression about his mouth.
– What do you mean by that, maybe? she stuck to her guns.
– It depends on whether you want to be part of it or not, he replied.
– Whether I want to be part of it or not! she repeated in astonishment.
– Yes, he went on, if I enter into a collaboration of this kind, I need support, and I honestly have to admit that I can’t think of a better partner than you.
She blushed slightly.
– It doesn’t sound uninteresting, she contented herself to say. What should we work with specifically?
– Now, as you are not completely negative about the idea, I would like to share my thoughts on it with you, he replied.
Four espressi later they left the café, arm in arm.
*** THE END ***