Die an den Rand gedrängten (?) …The marginalized (?)

2. USA, Die Mescalero-Apatschen, New Mexico (the English text follows after the German in one block)


Dieses Mal war Peter Santenello bei den Mescalero-Apatschen. Das war übrigens sein erster Besuch in einer Reservation. Die bei den Krähen war eine spätere. Ich habe seine Serie gewählt, weil die Aufnahmen mehr oder weniger aktuell sind und nicht 50 oder mehr Jahre alt. Ich meine er hat 2022 damit angefangen.


Interessant ist in diesem Fall, dass es sehr schwer war, die Erlaubnis zum Filmen zu bekommen. So weit ich verstehen konnte, gibt es bei den Mescaleros das Problem mit Leuten, die von ausserhalb kommen und sich in der Reservation ansiedeln, nicht. Es werden keine Aussenseiter hineingelassen, fertig. Es gibt nur einen Weissen, der in der Reservation lebt, und das ist Dusty. Er ist auf der Ranch als Verwalter angestellt.

Das Einzige, was Peter näher besichtigen durfte, war die Ranch. Er traf auch nur die Cowboys und hat nur mit zwei Personen ein längeres Gespräch geführt; das waren beides bereiste Männer. Man hat nicht eine einzige Frau oder ein Kind gesehen, und Peter wurde auch nicht in ein Privathaus eingeladen.

Auch die Mescaleros haben zwei Kasinos, auf jeden Fall eines davon mit Hotel, aber darüber wurde nicht gesprochen. Es fiel auch eine andere Bemerkung, die elegant ignoriert wurde. Ich werde sie hier nicht wiederholen, vielleicht bemerkt ihr sie im Video. Ich werde auch keine Spekulationen anstellen. Es ist ganz klar, dass die Mescaleros nicht wollen, dass man ihnen zu nahe kommt. Wenn man an ihre Erfahrungen in der Vergangenheit denkt, kann ich das bestens verstehen. Ich sage nur Eines: Es gibt viele öffentliche Dienstleistungen in der Reservation, alle unter dem Namen „Mescalero“.

Man muss davon ausgehen, dass Einmischung von aussen hauptsächlich negativ ist. Die Krähen zum Beispiel haben das unter anderem mit der Produktion ihrer lokalen Pemmikan-Version erfahren. Sobald etwas erfolgreich ist, kommt ein grosser Konzern und greift die Idee auf, und alle kleinen Produzenten gehen unter. Das ist zwar überall so, aber in Amerika scheint es besonders ausgeprägt zu sein.

Ich habe im Fernsehen eine Serie über die “Food Wars” in Amerika gesehen. Alle kleinen Produzenten gehen kaputt, zum Schluss sind nur noch zwei grosse übrig, und die schlagen sich die Köpfe ein, um die Einzigen zu sein. Das ging so mit Pizza, Burgern, Schokolade, Cola, Fertigsuppen etc. etc. In Amerika wohnen so viele Menschen, da sollte es doch möglich sein, dass mindestens 10 grosse Produzenten gut leben können und vielleicht auch noch ein paar kleine.

Aber zurück zu den Mescaleros … ich habe nicht einmal den Eindruck, dass man sie als “an den Rand gedrängt” bezeichnen kann. Sie haben sich eine Nische aufgebaut und scheinen damit zufrieden zu sein. Niemand erwähnte schlechte Behandlung durch Polizei, der Regierung oder einem Indianerbüro.

Obwohl eine andere Apatschen -Gruppe Probleme mit einer Kupfermine hat, die auf heiligem Land nach Kupfer gräbt. Aber das gehört nicht hierher, das muss ich noch nachlesen und berichte dann, wenn ich zu der Gruppe komme.

Das erste Video über eine Reservation, das ich gesehen habe, war das über Pine Ridge, das mich total schockiert hat, wegen der dort herrschenden Armut. Die Krähen-Reservation sah bereits ganz anders aus, mit viel besseren Häusern (von aussen, auch dort wurde Peter nicht in eine Privatwohnung eingeladen). Was in allen drei Reservationen erwähnt wurde, Lakota, Krähen und Mescalero-Apatschen, war, dass viele junge Mädchen und Frauen verschwinden und niemand weiss wohin und warum. Dazu muss ich sagen: natürlich wisst ihr das. Die meisten werden entweder nie oder tot gefunden. Die Mordrate unter jungen Frauen und Mädchen in den Reservationen wird wohl nur von Mexico übertrumpft, vielleicht noch Nigeria. Die Frauen sind anscheinend die wirklich “an den Rand gedrängten”. Dazu kommt, dass die Aufklärungsarbeit dieser Morde oder dem Verschwinden nicht wirklich durchgeführt wird. Die Familien versuchen teilweise selber, die Fälle zu lösen, weil die Polizei kaum Interesse zeigt.

Not invisible: Why are Native American women vanishing? AP News

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ENGLISH

2. USA, the Mescalero Apache, New Mexico

This time Peter Santenello was with the Mescalero Apache. By the way, that was his first visit to a reservation. The one with the crows was a later one. I chose his series because the videos are more or less recent and not 50 or more years old. I think he started it in 2022.


What is interesting in this case is that it was very difficult to get permission to film. As far as I could understand, the Mescaleros don’t have the problem of people coming from outside and settling on the reservation. No outsiders will be allowed in, that’s it. There’s only one white man who lives on the reservation, and that’s Dusty. He is employed as a manager/administrator on the ranch.

The only thing Peter was allowed to visit was the ranch. He also only met the cowboys and only had a lengthy conversation with two people; they were both traveled men. Not a single woman or child was seen, and Peter was not invited into a private home.

The Mescaleros also have two casinos, definitely one with a hotel, but that wasn’t discussed. There was another remark, too, which was elegantly ignored. I won’t repeat it here, you might notice it in the video. I’m not going to speculate either. It’s quite clear that the Mescaleros don’t want to be approached too closely. If you think about their experiences in the past, I can understand that perfectly. Let’s just say: there are a lot of public services in the Mescalero reservation, all under the name „Mescalero“.

One has to assume that outside interference is mainly negative. The crows for example have experienced this among others with the production of their local Pemmican version. As soon as something is successful, a big corporation comes along and takes up the idea, and all the small producers go under. It’s true everywhere, but it seems to be particularly pronounced in America.

I saw a series on TV about the „Food Wars“ in America. All the small producers go bust, in the end there are only two big ones left and they break their heads to be the only ones. It was the same with pizza, burgers, chocolate, cola, instant soups etc. etc. So many people live in America that it should be possible for at least 10 large producers to live well and maybe a few small ones too.

But back to the Mescaleros… I don’t even get the impression they can be described as „marginalized“. They’ve carved out a niche for themselves and seem content with that. No one mentioned mistreatment by the police, the government, or an Indian agency.

Although another Apache group is having trouble with a copper mine digging for copper on sacred land. But that doesn’t belong here, I still have to read it up and report when I get to that group.

The first video I saw about a reservation was the one about Pine Ridge, which totally shocked me because of the poverty there. The crow reservation already looked very different, with much better houses (from the outside, Peter was not invited to a private living space there either). What was mentioned on all three reservations, Lakota, Crows and Mescalero Apache, was that many young girls and women were disappearing, and no one knows where to or why. I have to say: of course, you know that. Most of them are either never found or found dead. The murder rate among young women and girls on the reservations is probably only trumped by Mexico, and perhaps Nigeria. The women seem to be the really „marginalized“ ones. In addition, the investigation of these murders or disappearances is not really carried out. The families sometimes try to solve the cases themselves because the police show little to no interest.

Not invisible: Why are Native American women vanishing? AP News

Veröffentlicht von

Stella, oh, Stella

Ich bin gebürtige Deutsche, mit einem Dänen nunmehr seit 1993 verheiratet und in Dänemark lebend. Meine Beiträge erscheinen daher in deutscher Sprache (und nicht in dänischer) und seit 2018 auch in englischer Sprache. … I was born in Germany, have been married with a Dane since 1993 and are living in Denmark. Therefore, my posts are published in German (and not in Danish) and since 2018 in English as well.

4 Gedanken zu „Die an den Rand gedrängten (?) …The marginalized (?)“

    1. Yes, very true. All the Apache ever did is try to defend their territory and their people. They did so fiercefully, that is why they were described as so cruel. In comparison to what? They did not want to leave their land and were ready to die for it. I am not giving many historical aspects in this series, that would go too far. I was interested in their lives now. There are videos about the Apache history and Geronimo especially on YouTube.

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