Nikos Kazantzakis hat einige sehr interessante Bücher geschrieben, von denen auch welche verfilmt wurden. Neben Zorbas der Grieche (Alexis Zorbas), hat er auch „Le Christe récrucifié“ (der wiedergekreuzigte Christus), „God’s pauper: Saint Francis of Assisi“ und „The last tempation of Christ“ (die letzte Versuchung des Christus) geschrieben. Nachstehend findet ihr einen kleinen Abschnitt aus dem Buch „Der wiedergekreuzigte Christus“.
… Nikos Kazantzakis has written some very interesting books, some of which have been made into movies. Besides Zorbas the Greek, he has also written „Christ recrucified (or „The Greek Passion“)“, „God’s pauper: Saint Francis of Assisi“ and „The last temptation of Christ“. Below you will find a few words from the book „Christ recrucified“.
„Und im kleinsten Stein“, sagte Vater Photis eines Abends, „und in der demütigsten Blume und in der dunkelsten Seele ist Gott ganz, Manolos. Lasst uns alles tun, damit dieses unser kleines Dorf, dieser Bienenstock, voller Frömmigkeit, Fleiß, Fruchtbarkeit und Liebe erstrahlt. So wie wir uns die ganze Welt wünschen. Denn selbst in der entferntesten Wüste findet eine gute Tat überall auf der Welt Anklang.”
Manolos blickte zu Vater Photis auf; es schien ihm, als ob sein Gesicht in der Dunkelheit leuchtete, betrunken, durchsichtig; und seine Hände, als er sie zum Himmel erhob, drehten sich wie Flammen.
„Und jeder Mensch“, sagte Manolos begeistert, „kann die ganze Welt retten; ich denke oft darüber nach, Vater, und ich zittere; haben wir eine so große Verantwortung? Was sollen wir tun, bevor wir sterben?
Er schwieg. Die Nacht war hereingebrochen, die alten Männer hatten Feuer gemacht und kochten, die Kinder drängten sich hungrig und wartend um sie herum.
Manolos streckte die Hand aus, berührte das Knie von Vater Photis, der tief in Gedanken versunken war und schwieg.
„Wie sollen wir Gott lieben, Vater?“ fragte er.
„Dadurch, dass wir Menschen lieben, mein Kind.“
„Und wie sollen wir Menschen lieben?“
„Indem wir uns bemühen, sie auf den richtigen Weg zu bringen.“
„Aber, was ist der richtige Weg?“
„Der steilste.“
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„And in the smallest stone,“ said Father Photis one evening, „and in the most humble flower, and in the darkest soul, is God whole, Manolos. Let us do everything we can to make this little village of ours, this beehive, shine, full of piety, diligence, fertility and love. Such as we would like the whole world to become. Because, you know, even in the farthest desert, a good deed resonates all over the world.”
Manolos looked up at Father Photis; it seemed to him that his face shone in the darkness, drunk, transparent; and his hands, as he raised them to heaven, twisted like flames.
„And every man,“ said Manolos enthusiastically, „can save the whole world; I think about it many times, Father, and I tremble; do we have such a big responsibility? What should we do before we die? Which way is it?
He was silent. Night had fallen, the old men had lit fires and were cooking, the children were huddled around them, hungry and waiting.
Manolos reached out, touched the knee of Father Photis, who was deep in thought, and was silent.
„How should we love God, Father?“ he asked.
“By Loving people, my child.”
“And how should we love people?”
“By striving to get them on the right path.”
“So which is the right path?”
„The steepest.“
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Ich wünsche euch allen einen angenehmen Sonntag!
… I wish you all a pleasant Sunday!
Wunderbare Worte, die wir alle beherzigen sollten!
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Ja, das wäre schön. 🙂
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danke fürs heraussuchen und teilen. liebe grüße m
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Ich bin ziemlicher Kazantzakis Fan, muss ich gestehen. Überhaupt ist das Heraussuchen von diesen Texten immer eine wunderbare Beschäftigung.
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liest du das gerade?
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Nein, nicht gerade, aber ich habe es gelesen. Und jeden Tag kreuzigt die so genannte christliche Welt den Christus auf’s Neue …
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Jeder Mensch
trägt sein eigenes Kreuz
die Seele
umfasst die ganze Menschheit
wir sind alle
der unteilbaren Menschenwürde
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