Der neueste Irrsinn … The latest insanity

Oder besser gesagt, einer davon … das Umweltinstitut München berichtet.

… Or rather on of them … the Environmental Institute Munich reports. (The English text follows in one block after the German).

Ich musste was selber basteln, die Grafik beim Umweltinsitut war von einer Agentur.
… I had to put something together myself, the graphic at the Institute’s site was from an agency.

Gentechnik ohne Grenzen: Reis und Kartoffeln mit menschlicher DNA?

(23.08.2021) Forscher:innen haben eine weitere Grenze überschritten: Sie haben menschliche DNA in Reis- und Kartoffelpflanzen eingeschleust. Damit soll angeblich ein schnelleres Wachstum gefördert werden. Die Auswirkungen dieses fragwürdigen Experiments sind allerdings nicht absehbar, da in kaum erforschte, sensible Prozesse innerhalb der Pflanzen eingegriffen wird.

Um den Ertrag von Ackerpflanzen weiter zu maximieren, haben Forscher:innen aus den USA und China eine neue Grenze überschritten. Sie bauten ein Stück DNA menschlichen Ursprungs in Reis- und Kartoffelpflanzen ein. Wird die DNA in den pflanzlichen Zellen „abgelesen“, so entsteht ein Protein namens „FTO“. Beim Menschen greift dieses Protein in Regulierungsprozesse der Zellen ein.

In den pflanzlichen Zellen sind die Regulierungsprozesse, in die das menschliche Protein FTO eingreifen soll, bisher kaum erforscht. Es gibt nur wenige Studien mit Modellpflanzen, die darauf hinweisen, dass dadurch Pflanzen- und Wurzelwachstum sensibel gesteuert werden.

Die Forscher:innen spekulierten, dass die Produktion von FTO in Pflanzen zu schnellerem Wachstum führen könnte. Sie sehen darin einen Ansatz zur Ertragssteigerung und Anpassung an die globale Erderwärmung.

Die Auswirkungen aber, die die Produktion von FTO in Pflanzen haben kann, sind kaum absehbar. FTO greift massiv in pflanzliche Regulierungsprozesse ein, die bisher unzureichend aufgeklärt sind. Die daraus resultierenden Konsequenzen innerhalb der Zelle sind schwer abschätzbar. Anbau und Verzehr von Gen-Reis und -Kartoffeln bergen daher ein großes Risiko für die Umwelt und den Menschen.

Solche Experimente mit menschlicher DNA in Pflanzen oder Tieren sind ethisch höchst fragwürdig. Zudem ist es gut möglich, dass der Nutzen nur marginal oder nicht vorhanden sein wird. Denn andere gentechnische Veränderungen von Pflanzen haben zwar im Labor gewünschte Effekte gezeigt, beim Anbau im Freiland haben die Gen-Pflanzen dann aber versagt. Die Stoffwechselvorgänge in den Pflanzen waren extrem gestört.

Was wir wirklich brauchen

Was wir angesichts des dramatisch fortschreitenden Klimawandels brauchen, sind nicht wenige gentechnisch „optimierte“ Pflanzenarten und Hochleistungsexemplare, sondern eine möglichst große Vielfalt: Eine Vielfalt an Sorten und Rassen, genetische Vielfalt innerhalb der Sorten und Rassen, sowie vielfältige Anbausysteme. Nur die Vielfalt sorgt für eine optimale lokale Anpassung und minimiert das Risiko von Missernten und Krankheiten.

Weiterführende Links:
Mehr über Gentechnik bei Pflanzen erfahren Sie auf unserer Themenseite
Mehr zu Risiken und Nebenwirkungen von Gentechnik lesen Sie hier

Das Protein FTO – wer’s genau wissen will:
Bei der Neubildung von Proteinen wird in den Zellen aller Lebewesen zunächst die DNA in mRNA übersetzt. Im weiteren Verlauf wird die mRNA, die den Bauplan für Proteine enthält, abgelesen. Die Vorgänge werden auf verschiedene Weise kontrolliert und reguliert, unter anderem über sogenannte Modifikationen. Dabei werden bestimmte chemische Gruppen an die DNA oder mRNA angehängt. Diese Modifikationen, zum Beispiel angehängte Methylgruppen, beeinflussen dann die Frequenz, mit der die DNA oder mRNA abgelesen wird. Das Protein FTO spielt im Regulierungsprozess der mRNA-Methylierung in menschlichen Zellen eine wichtige Rolle. Hier entfernt es Methylgruppen von der mRNA, dadurch wird die mRNA wieder vermehrt abgelesen. In Pflanzen kommt FTO natürlicherweise nicht vor, auch über die Funktion von mRNA-Methylierungen ist bisher sehr wenig bekannt.

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Genetic engineering without borders: rice and potatoes with human DNA?

(23.08.2021) Researchers have crossed another limit: They planted human DNA into rice and potato plants. This is supposed to promote faster growth. The effects of this questionable experiment cannot be foreseen, however, as this means intervention in sensitive processes within the plants that have hardly been researched.

To further maximize the yield of arable crops, researchers from the US and China have crossed a new frontier. They built a piece of human DNA into rice and potato plants. If the DNA is „read“ in the plant cells, a protein called „FTO“ is created. In humans, this protein intervenes in the regulatory processes of the cells.

The regulatory processes in which the human protein FTO is supposed to intervene in plant cells have so far hardly been researched. There are only a few studies with model plants that indicate that plant and root growth are sensitively controlled as a result.

The researchers speculated that the production of FTO in plants could lead to faster growth. They see it as an approach to increasing yields and adapting to global warming.

However, the effects that the production of FTO can have in plants can hardly be foreseen. FTO massively intervenes in plant-based regulatory processes that have not yet been adequately clarified. The resulting consequences within the cell are difficult to assess. The cultivation and consumption of GM rice and potatoes therefore pose a great risk to the environment and humans.

Such experiments with human DNA in plants or animals are ethically highly questionable. In addition, it is quite possible that the benefits will only be marginal or non-existent. Because other genetic modifications of plants have shown the desired effects in the laboratory, but the genetic plants then failed when cultivated in the field. The metabolic processes in the plants were extremely disturbed.

What we really need

In view of the dramatic advancing climate change, what we need are not a few genetically „optimized“ plant species and high-performance specimens, but as great a variety as possible: A variety of types and races, genetic diversity within the types and races, as well as diverse cultivation systems. Only variety supports  an optimal local adaptation and minimizes the risk of bad harvests and diseases.

Related Links (German only):
You can find out more about genetic engineering in plants on our topic page
Read more about the risks and side effects of genetic engineering here

The protein FTO – for those, who want to know more:
When new proteins are formed, the cells of all living things first translate the DNA into mRNA. The mRNA, which contains the blueprint for proteins, is then read. The processes are controlled and regulated in various ways, including so-called modifications. Certain chemical groups are attached to the DNA or mRNA. These modifications, for example attached methyl groups, then influence the frequency with which the DNA or mRNA is read. The FTO protein plays an important role in the regulation process of mRNA methylation in human cells. Here it removes methyl groups from the mRNA, which means that more of the mRNA is read again. FTO does not occur naturally in plants, and very little is known so far about the function of mRNA methylation.

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Erst hat man DNA von arktischen Fischen in Tomaten und Kartoffeln eingebaut, um sie frostfest zu machen (ob das letztendlich geklappt hat, weiss ich nicht), womit sie dann ja genau besehen nicht mehr für Vegetarier/Veganer geeignet wären, und jetzt dies. Jetzt werden wir zu Kannibalen … Was denn noch? DNA von Ausserirdischen? „Die spinnen, die Römer“, würde Obelix jetzt sagen …

… First scientists planted DNA from arctic fish into tomatoes and potatoes to make them hardy (I don’t know, if they actually succeeded), making them basically unsuitable for vegetarians/vegans, and now this. Now we develop into cannibals … What next? Aliens‘ DNA?
„The are crazy those Romans“, as Obelix would comment here …

Veröffentlicht von

Stella, oh, Stella

Ich bin gebürtige Deutsche, mit einem Dänen nunmehr seit 1993 verheiratet und in Dänemark lebend. Meine Beiträge erscheinen daher in deutscher Sprache (und nicht in dänischer) und seit 2018 auch in englischer Sprache. … I was born in Germany, have been married with a Dane since 1993 and are living in Denmark. Therefore, my posts are published in German (and not in Danish) and since 2018 in English as well.

26 Gedanken zu „Der neueste Irrsinn … The latest insanity“

  1. Da bleiben sogar mir die Worte weg! Mich würden die Gesichter dieser Typen interessieren. Sicherlich haben die in ihren Laboren zuviel von dem Mist eingeatmet! Tut mir leid Birgit, bei so einer Nachricht kann ich einfach nicht mehr sachlich sein.
    Zum Glück hat man die ursprünglichen Samen aller Pflanzen sicher verwahrt. Das könnte dabei helfen, zu gegebener Zeit, alles wieder auf Anfang zu stellen.

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      1. Ob wohl die EINE ausreicht, das ist die Frage!
        Birgit wir Menschen sind doch an dem ganzen Elend auch nicht so unschuldig. Warum müssen zB. in den Regalen der Supermärkte 60 Sorten Käse und oftmals sogar noch mehr liegen? Ich bekomme gerade wieder einen dicken Hals. Was meinst du was von diesen Artikeln in den Containern landet. Und in einigen Ländern hungern die Menschen. *grrrrrrr*

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        1. Wir sind überhaupt nicht unschuldig. 60% von den Waren, die im Supermarkt angeboten werden, kaufe ich nie. Ca. 30% sind Artikel, von denen ich gar nicht weiss, was es ist. Und wir haben nicht einmal die grosse Auswahl wie ihr in Deutschland.

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          1. Birgit so denken wir beide. Ich kann mich auch noch zu gut daran erinnern wie oft ich als Kind hungrig zu Bett gehen musste. Es gab einfach nichts zu essen. Das Erste was ich zu sehen bekam war ein gelbes, langes Ding. Meine Mama nannte es Banane. Sie schmeckte mir nicht einmal. So habe ich, als Kind, den Aufschwung in Erinnerung. Birgit das alles hat sich bei mir im Kopf eingebrannt. Das Schlimme ist, es gibt auf der Welt noch immer zu viele hungrige Mäuler.

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              1. Birgit die 10 Jahre, die machen den Unterschied. Das waren schon völlig andere Verhältnisse. So manchen Menschen wünschte ich unsere Zeiten, Zeiten der Entbehrungen. Sicher würden sie sich dann heute auch anders verhalten.

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                  1. Birgit man sollte seine Kinder im allgemeinen zu mehr Respekt erziehen. Das kann niemals im Leben von Schaden sein.
                    Liebe Birgit ich gehe jetzt zu Bett und werde versuchen eine Schippe Schlaf zu bekommen. Mich beschäftigen zu viele Dinge die mich beunruhigen. DATT Sternchen wünscht auch dir eine GUTE NACHT! ★

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          1. ich bin immer noch etwas irritiert. ich bin mir ziemlich sicher, dass es der film war, aber die filmbeschreibung passt nicht. wie dem auch sei – wenn du gelegenheit hast, in den film reinzuschauen, kannst du es ja sehen.
            es geht jedenfalls um eine keksfabrik mit sehr speziellen keksen.

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  2. liebe birgit, ich habe gerade die filmbeschreibung gelesen, es scheint doch ein anderer film zu sein. ich dachte, der hieße „fleisch“. es geht darin um eine keksfabrik. und dass immer wieder menschen verschwinden. und das ist, ich möchte nicht zuviel spoilern, lach, das ist jedenfalls die verbindung zu deinem thema hier. aber der filmtitel scheint nicht korrekt zu sein. lg

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