Bildung muss auch mal sein …
… Educations also has its place …

… Reconstruction drawing by Eric Sosa (Moesgaard Museum). Several viking clubs use the place for their happenings.
Unser Neffe machte uns auf die Højstene aufmerksam, ”genau wie Lindholm Høje [bei Aalborg], nur viel grösser”, so seine Aussage. Wir hatten noch nie von den Hügelsteinen gehört und fanden sehr bald heraus, warum. Man hat erst 2017 angefangen, nach ihnen zu suchen.
… Our nephew made us aware of Højstene, ”just like Lindholm Høje [near Aalborg], only much bigger,” he said. We had never heard of the hillstones and soon found out why. One only started looking for them in 2017.
Ein Archäolog fand Anmerkungen zu diesem Monument in Schriften aus dem 16. und 18. Jahrhundert mit Grössenangaben, aber nur vager Ortsangabe. Daraufhin begab man sich mit einem Metalldetektor auf Entdeckungsreise und fand es tatsächlich.
… An archaeologist found notes on this monument in writings from the 16th and 18th centuries with information on the size, but only vague information on the location. Then they went on an expedition with a metal detector and actually found it.

Der Hügel mit dem grossen Stein war noch als Hügel zu erkennen, der südliche Hügel war vollkommen dem Erdboden gleichgemacht. Die Steine, die einst in Schiffsformation aufgestellt waren, fand man fast alle in der Umgebung wieder, einige wenige sind verschwunden. In der Mitte zwischen den Hügeln fand man 21 Stücke mehr oder weniger geschmolzenes Gold und etwa 50 Stücke Bronze, darunter mehrere Stücke eleganten Schmucks sowie ein Stück Goldblech mit kunstvollen Verzierungen. Diese Fundstücke lassen den Schluss zu, dass das Monument den Rahmen für ein sehr reiches Brandgrab aus der Vorzeit, einer Periode, die spätgermanische Eisenzeit genannt wird (550-750 n. Chr.), gebildet hat.
… The hill with the big stone was still recognizable as a hill, the southern hill was completely razed to the ground. The stones that were once set up in a ship formation were almost all found in the area, a few have disappeared. In the middle between the hills, 21 pieces of more or less molten gold and about 50 pieces of bronze were found, including several pieces of elegant jewelry and a piece of gold sheet with ornate decorations. These findings lead to the conclusion that the monument formed the framework for a very rich cremation grave from prehistoric times, a period called the Late Germanic Iron Age (550-750 AD).

The Gentleman is verifying the alignment: perfectly north-south!
Die Funde liegen jetzt im Moesgaard Museum in Højbjerg, etwas südlich von Aarhus.
… The findings are now in the Moesgaard Museum in Højbjerg, a little south of Aarhus.
… These two stones were different from all the otherwise gray granite stones, smooth and of different colour.
“Die Funde datieren die Schiffsformation um das Jahr 600. Zu dieser Zeit entsteht in Skandinavien eine neue starke Elite und königliche Macht mit den großen königlichen Sitzen in Lejre und Uppsala in Schweden sowie in England mit dem reichen königlichen Grab von Sutton Hoo. Die neuen Könige und Adligen scheinen enge Verbindungen über das weite Gebiete hinweg gehabt zu haben. Sie verwendeten die gleichen Symbole und hatten eine fast identische Dekoration ihrer Objekte mit reichhaltiger Tiermotiven. Das Schiff stand im Mittelpunkt ihrer Bestattungen in Form von echten Schiffsgräbern oder Schiffsformationen aus Steinen.
Aufgrund der Einzigartigkeit des Funds soll die Einrichtung geschützt werden, und diese Arbeiten wurden in Zusammenarbeit mit der Schlösser- und Kulturbehörde und dem Grundbesitzer in der Umgebung, Niels Due Jensen von Ormstrup Estate, begonnen.
Langfristig ist geplant, die Einrichtung vor Ort zu visualisieren und zu vermitteln und der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, das Gebiet zu besichtigen.”
(Text von der Webseite des Moesgaard Museums.)
Letzteres hat man ja in der Zwischenzeit getan. Demnächst werden wir uns wohl mal Lindholm Høje ansehen.

… “The findings date the ship setting to around the year 600. It is at that time that a new strong elite and royal power emerges in Scandinavia with the large royal seats in Lejre and Uppsala in Sweden and in England with the rich ship’s royal tomb from Sutton Hoo. The new kings and nobles seem to have had close connections across a vast territory. They used the same symbols and had an almost identical decoration of their objects with rich animal ornamentation. Ships were central to their funerals in the form of real ship graves or stone ship settings.
Due to the unique nature of the finding, the facility is to be protected, and that work has been started in collaboration with the Palaces and Culture Agency and the landowner in the area Niels Due Jensen from Ormstrup Estate.
The plan is that in the long term, the facility will be visualized and conveyed on site, and that the public will have the opportunity to see the area.”
(Text from Moesgaard Museum’s website.)
And that is exactly what they have done now. I suppose that we will soon take a look at Lindholm Høje.
… This bench at the water front was very inviting. It was difficult to leave there. The river flowed slowly there, and watching it was very medtative. (Of course I made a video. 😀 😀 ) But I don’t want to bore you with that one. You are getting below a video with swans.
In Dänemark gibt es Tausende von kleineren Grabhügeln, von denen man nur die „wichtigsten“ ausgegraben hat, die mit Gold- und Bronzefunden … 😉 . Wenn ihr in Dänemark reist und plötzlich mitten in einem Feld einen unmotivierten Hügel seht, wo der Bauer drumherum wirtschaftet – oft mit Eichen bewachsen – dann sind das Grabhügel. Die sind geschützt, und es sind Inspektoren unterwegs, die nachprüfen, ob die Grabhügel noch intakt sind.
… There are thousands of small grave hills in Denmark, of which only the „most important“ have been opened, those with gold and brass findings … 😉 . When you travel through Denmark and suddenly see an unmotivated hill in the middle of a field, with the farmer working around it – often with oak trees growing on them – then you are looking at a grave hill. They are all protected, and inspectors are traveling around to verify, whether the hills are still intact or not.

Das war ein kleiner Ausflug in Grabologie. Jetzt wünsche ich euch noch ein angenehmes Wochenende.
… That was a short excursion into graveology. And now I wish you all a pleasant weekend.
Das war ein hochinteressanter Bericht von den Hügelgräbern in Dänemark. Erstaunlich fand ich, dass nach all den Jahren noch Wertgegenstände und Gold gefunden wurden.
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Danke, Peter! Zum Glück wusste ja keiner, wo genau das Grab lag … mich wundert eigentlich, dass man nicht eher danach gesucht hat. Aber besser spät als nie … 🙂
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So interesting! I am glad graveology is a thing. I enjoyed the nice summer day on the pictures, too.
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Summer day, o.k., it was still cold though, as you can see from my husband’s clothing … 😉
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How interesting. I love archeology and I love the reenactment photos… helps give perspective to something that’s hard to imagine.
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That’s true, makes the past more alive.
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Das ist ein toller Artikel, den ich gerne gelesen habe! Sehr interessant ist, dass man noch viele der wertvollen und einzigartigen Grabbeigaben gefunden hat. Meist sind sie ja im Laufe der Zeit gestohlen worden und unauffindbar. Wie schön, dass das Moesgaard Museum diese Hügelsteine nun für alle zugänglich machen wird.
Liebe Stella, ich wünsche dir ein schönes Wochenende und sende herzliche Grüße aus der Frühlingssonne…
Rosie 🌸
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Vielen Dank, Rosie! Wir fanden es auch spannend und würden uns gerne mal die Funde im Museum ansehen. Die sind aber ziemlich weit von der Fundstelle „weggewandert“. Und ich bin nicht einmal sicher, dass die Museen wieder geöffnet sind. Das ändert sich ja immer alles von einer Woche zur anderen.
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Ja, das stimmt. Auch bei uns sind die Museen noch nicht wieder geöffnet. Da heißt es weiterhin abwarten. Ich denke mir, dass die Freilichtmuseen eher wieder öffnen dürfen, als z.B. die städtischen Museen.
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Das könnte gut sein. Die Kommune einer meiner Freundinnen in der Nähe von Kopenhagen hat gerade zugemacht, also Geschäfte, Restaurants und die ganze Kommune. Und das von einem Tag auf den anderen, seufz.
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Bei uns gibt es momentan einige leichte Lockerungen. Aufgrund dessen konnten wir die Ausstellung mit allen vorgeschriebenen Richtlinien auch für einen Tag durchführen. Aber du hast recht, Stella, das kann sich alles jederzeit ganz schnell ändern.
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