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Kein edles Tröpfchen: Gerichtsverfahren um Pestizide in Bordeaux-Weinen

Kurz vor Weihnachten begann in Frankreich der Prozess gegen Valérie Murat. Mehr als 20 Polizistinnen und Polizisten blockierten alle Straßen um das Gerichtsgebäude in der Kleinstadt Libourne bei Bordeaux. Die Lokalpresse berichtet über „die Totengräberin des Bordeaux-Weins“.

Ihr „Verbrechen“: In teuren Weinen von edlen Chateaux, die mit einem privaten Label für „besonderen ökologischen Mehrwert“ werben, hatte Valérie bis zu 15 verschiedene Pestizide gefunden. Viele davon greifen in das menschliche Hormonsystem ein oder können Krebs auslösen. Über diese Funde berichteten die Medien in ganz Frankreich und darüber hinaus.

450.000 Euro fordert der einflussreiche Branchenverband der Bordeaux-Weingüter (CIVB) nun von der ehrenamtlichen Umweltschützerin, um den Imageschaden wieder gut zu machen. Doch es geht um mehr als eine Laboranalyse. Valérie macht im Anbaugebiet Bordelais seit Jahren Wind gegen den hohen Pestizideinsatz in den Weingütern. Jetzt wollen ihre Gegner:innen sie finanziell und sozial fertigmachen.

Als Umweltinstitut München unterstützen wir Valérie. Nicht nur, weil die Parallelen zu unserem Fall in Südtirol erstaunlich sind. Sondern vor allem, weil solche strategischen Klagen Angriffe auf die Demokratie selbst sind. Wenn wir die Realität nicht beschreiben dürfen, können wir sie auch nicht verändern. Mehr zu Valéries Geschichte, dem Gerichtsverfahren und Pestiziden im Bordelais lesen Sie in unserer aktuellen Meldung.

[Ich frage mich, genau wie im Hinblick auf die Obstbauern in Südtirol, ob die pestizidgenerösen Bauern ihren Dreck selber trinken?]