Liebe ist dein Kompass … Love is your compass

2019-08-04 12.34.31

Ein Lied des Mirdad (aus Kapitel 11 des Buches „Das Buch des Mirdad“ von Mikhaïl Naimy) [In der Wikipedia kann ich weder zu Naimy oder Mirdad einen Eintrag auf Deutsch finden, ein wirkliches Manko!)

… A song of Mirdad (from chapter 11 of the book „The book of Mirdad“ by Mikhaïl Naimy)

Gott ist dein Kapitän, segle, meine Arche!
Und sind auch der Hölle Furien, die roten,
entfesselt über Lebenden und Toten
und verwandeln in geschmolzenes Blei die Welt
und fegen die Zeichen alle vom Himmelszelt,
Gott ist dein Kapitän, segle, meine Arche!

Liebe ist dein Kompass, reite die Wellen, meine Arche!
Sollst nach Nord und Süd und Ost und Westen eilen
und deine grossen Schätze mit allen teilen.
Dich tragen Wogenkämme und Sturmesschwingen,
wirst Seefahrern Licht in Finsternis bringen.
Liebe ist dein Kompass, reite die Wellen, meine Arche!

Glaube ist dein Anker, wiege dich, meine Arche!
Wenn der Donner brüllt und Blitze zucken hinab,
und die Berge selbst beben und stürzen herab,
und wenn die Menschen auch, von Kleinmut besessen,
sogar ihren heiligen Funken vergessen,
Glaube ist dein Anker, wiege dich, meine Arche!

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… God is your captain, sail, my Ark!
Though Hell unleash her furies red
Upon the living and the dead,
And turn the earth to molten lead,
And sweep the skies of every mark,
God is your captain, sail, my Ark!
Love is your compass, ply, my ark!
Go north and south, go east and west
And share with all your treasure chest.
The storm shall bear you on its crest
A light for sailors in the dark.
Love is your compass, ply, my Ark!
Faith is your anchor, ride, my Ark!
Should thunder roar, and lightning dart,
And mountains shake and fall apart,
And man become so faint of heart
As to forget the holy spark,
Faith is your anchor, ride, my ark!

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Ich wünsche uns allen, dass wir unseren heiligen Funken nicht vergessen mögen …

… I wish for all of us that we may not forget our holy spark …

 

Der Mann aus Teheran … The man from Tehran

CoverDeutsch

Der Mann aus Teheran

Freitag,  10. Februar 2006

Flughafen Kopenhagen, 16.45 Uhr

Lisbeth sah sich aufmerksam um, während sie langsam den langen Gang entlangging, in die gleiche Richtung in die die beiden Männer aus den Waschräumen verschwunden waren. Der Lärm eines startenden Flugzeugs drang an ihr Ohr. Sie warf einen schnellen Blick auf die Uhr. Das konnte Flug SK779 sein, der sich zum Abflug bereit machte, dachte sie. Hoffentlich stimmte es. Je früher das verdammte Flugzeug aus dänischem Hoheitsgebiet verschwand, desto schneller würde dieser Alptraum zu Ende sein. Dann erblickte sie einen der beiden Männer. Er stand ungefähr 25 Meter weiter den Gang entlang. Er hatte lange ungepflegte Haare und trug einen Aktenkoffer in der Hand. Sie war plötzlich sicher, dass sie den Mann schon einmal gesehen hatte, aber wo?

Im Moment stand er an einem der Fenster und starrte konzentriert hinaus auf die Start- und Landebahnen. Lisbeth blieb stehen und versuchte herauszufinden, wo der andere Mann sich befand. Sie konnte ihn aber nirgendwo entdecken. Das intensive Starren des langhaarigen Mannes weckte Lisbeths Interesse. Ein schrecklicher Gedanke durchfuhr sie. Sie folgte seinem Blick und sah ein Flugzeug, das stark beschleunigte. Es hob mit der Spitze von der Startbahn ab und begann zu steigen. Das nächste Ereignis erschien ihr so unwirklich, dass sie ihren Augen nicht traute. Das Flugzeug war nicht mehr als vielleicht ein paar hundert Meter über dem Boden, als etwas mit enormer Geschwindigkeit an ihm vorbeiflog. Was auch immer es war, hinterließ es einen langen Rauchstreifen. Sie schreckte zusammen und hielt die Hand vor den Mund. Gott im Himmel, sagte sie fast laut. Das Flugzeug krängte fast sofort heftig nach rechts, während die Rakete über der Öresund-Brücke verschwand, wo sie einen großen Bogen machte und wieder auf den Flughafen zuflog.

Erst jetzt ging Lisbeth der volle Ernst der Lage auf. Verdammt, das Flugzeug wurde von irgendwoher aus dem östlichen Teil des Flughafens beschossen, und der Mann stand da und sah zu. Dann verschwand der Rauchstreifen aus ihrem Blickfeld hinter einem Gebäude und unmittelbar danach sah sie einen blendenden Lichtblitz, auf den ein paar Sekunden später ein Donnerschlag folgte. Sie sah wieder zum Flugzeug. Es war inzwischen am Horizont verschwunden. Wahrscheinlich befand es sich jetzt über Dragør, vermutete sie. Da fiel ihr der Mann wieder ein. Zu ihrem Leidwesen entdeckte sie, dass er weg war. Sie blickte sich schnell um und sah ihn, wie er den Gang weiter hinunterging. Eine Eingebung ließ sie über ihre Schulter sehen. Der andere Mann ungefähr dreißig Meter hinter ihr und beobachtete sie. Wer folgt jetzt wem, dachte sie.

Ein beunruhigendes Gefühl breitete sich in ihrem Körper aus. Ich muss Meldung machen, entschied sie. Sie funkte Zebra Basis an und ging dem Mann mit dem langen Haar nach.
– Zebra-Basis, Delta-09 hier, bitte kommen.
– Wir hören dich, Delta-09, antwortete Rolfs Stimme umgehend. Sie fand, dass er verpustet klang, aber sie war froh, seine Stimme zu hören.
– Ich verfolge jemanden in einem der langen Abflugkorridore. Vermutlich diejenigen, die Williams erwischt haben, sagte sie. Aber sage einmal, was zum Teufel ist da gerade auf der Startbahn passiert?
– Flug SK779 wurde vom Boden aus mit einer Rakete beschossen, sagte Rolf. Tom konnte den Abschuss scheinbar in allerletzter Minute verhindern. Wir gehen davon aus, dass mit dem Flugzeug alles in Ordnung ist. Ich warte auf Nachricht vom Kontrollturm, aber … Er hielt mitten im Satz, als ob er nach den richtigen Worten suchte.
– Pass auf, Lisbeth, fuhr er fort. Mit diesen Menschen ist nicht zu spaßen. Er klingt wirklich besorgt um mich, dachte sie. Das gab ihr neuen Mut. Sie beschloss zu warten und jetzt noch nicht um Hilfe zu bitten.

Akhmahels Enttäuschung war grenzenlos. Er wusste nicht, was fehlgeschlagen war, aber Wahil hatte die Rakete zu früh abgefeuert. Das war ganz offensichtlich. Das Flugzeug schien unbeschädigt zu sein. Die Rakete konnte natürlich etwas anderes getroffen haben, aber von dort wo er stand, war nichts zu sehen. Er musste unbedingt wissen, was passiert war. Er beschloss, bis zum Ende des Gangs zu gehen, vielleicht konnte er von dort aus etwas sehen.

Nachdem Sadou auf den aufdringlichen Mann im Waschraum geschossen hatte, hatte er sich in der Nähe des Eingangs postiert, während Akhmahel den Gang hinunter ging, um den Abschuss des Flugzeugs nach Budapest mitzuverfolgen. Sadou beobachtete, wie ein Mann unmittelbar nach ihm den Waschraum verließ und um Hilfe rief. Ein anderer Mann lief eilends in den Waschraum und kam gleich wieder heraus, wobei er buchstäblich einer Frau in die Arme lief, die dann auch in den Waschraum lief. Die Frau und der Mann sprachen miteinander und dann ging die Frau hinter Akhmahel her. Sie roch förmlich nach Polizei oder Sicherheitsbeamtin fand Sadou und folgte ihr. Ein Stück weiter stand Akhmahel und starrte aus einem der großen Fenster. Die Frau hatte ihn offenbar entdeckt und war stehen geblieben. Es sah so aus, als ob sie Akhmahels Blick folgte und reflexartig tat Sadou das Gleiche. Ohne sich von der Stelle zu rühren, beobachteten sie alle drei das Drama, das sich über dem östlichen Teil des Flughafens entfaltete. Sadou spürte einen Stich der Enttäuschung, als ihm klar wurde, dass der Anschlag gescheitert war. Was war falsch gelaufen? Dann ging Akhmahel weiter den Gang hinunter, und die Frau blickte sich um. Sie sah Sadou eine Sekunde lang direkt an, wendete sich aber sofort wieder weg. Er war nicht sicher, ob sie ihn bemerkt hatte oder nicht. Sie folgte wieder Akhmahel, und Sadou folgte ihr.

Lisbeth war zunehmend beunruhigt über die Situation, als sie den Gang weiter entlangging. Was jetzt? Sie musste um Hilfe bitten, zumindest in Bezug auf den Mann, der sie beschattete. Es war Wahnsinn, sich alleine gegen beide zu versuchen. Sie funkte noch einmal Zebra-Basis an.
– Wir hören dich, Delta-09, hörte sie Rolfs Stimme sagen.
– Ich habe einen Schatten, den ich gerne los wäre, sagte sie. Rolf suchte den Bildschirm ab und fand sofort eine Lösung. Er hatte einen Mann in ihrer Nähe, einen CIA-Agenten.
– O.k., Lisbeth, ich habe einen CIA-Agenten in deiner Nähe, antwortete er. Hast du eine Beschreibung? Lisbeth war erleichtert. Sie hatte befürchtet, dass alle Agenten irgendwo anders in Bereitschaft waren.
– Ein Mann, etwa 1,70 m groß, trägt eine grüne Windjacke, etwa 10 bis 15 Meter hinter mir, antwortete sie. Jedes Mal, wenn ich stehen bleibe, tut er es auch. In 30 Sekunden bleibe ich wieder stehen, dann könnt ihr ihn identifizieren.
– Gut, Lisbeth, bleib einen Moment dran, sagte Rolf. Er ließ sie mithören, während er den CIA-Agenten anfunkte und ihm erklärte, was von ihm erwartet wurde. Sie hörte, wie der CIA-Agent bestätigte, dass er sie gesehen habe. Er war bereit.  Bringen wir es hinter uns, dachte sie. Sie blieb stehen und blickte über ihre Schulter. Sadou stoppte ebenso unvermittelt und schaute plötzlich intensiv aus einem der Fenster.
– Ich habe ihn! hörte sie den Agenten sagen, und sie ging erleichtert weiter, ohne sich umzudrehen.
– Sei nun vorsichtig, wiederholte Rolf besorgt.
– Natürlich bin ich vorsichtig, antwortete sie. Ich wäre dankbar für ein wenig Verstärkung. Ist einer von Toms Leuten in der Nähe? Rolf schaute auf den Bildschirm. Das Abfeuern der Rakete hatte alle drei Kommandoeinheiten aus den Abflughallen abgezogen. Er hätte sie am liebsten alle zurückgerufen und zu Lisbeth abkommandiert, aber er wusste, dass er Tom jetzt keine Soldaten wegnehmen konnte. Er muss zunächst eine Klarmeldung von ihm bekommen. Er hätte sie am liebsten noch einmal zur Vorsicht gemahnt, unterließ es aber.
– Der Angriff auf Flug SK779 hat alle drei Einheiten abgezogen, sagte er stattdessen. Ich werde so schnell wie ich kann jemanden schicken.

 

Pete Holmes hatte einige Passagiere beobachtet, die ungeduldig auf einen Flug nach Pakistan warteten, als der Anruf von Lisbeth über Zebra-Basis kam. Er hatte Lisbeth von dem Briefing im Hangar wiedererkannt und hatte auch sofort ihren Schatten bemerkt, als stehen blieb. Jetzt ging Pete zwei Schritte hinter dem Mann mit der grünen Jacke und zog seine Waffe aus dem Schulterhalfter. Hier im letzten Drittel des Gangs befanden sich nicht viele Leute, und Pete bewegte sich schnell direkt hinter den Mann und steckte ihm die Pistole in den Rücken.
– Bitte bleiben Sie stehen, sagte er kühl. Sadou erstarrte. Er drehte sich langsam um und sah direkt in das Gesicht eines Mannes, der mindestens einen Kopf größer war als er.
– Was ist das Problem? fragte Sadou mit einem schiefen Lächeln. Der Mann hatte inzwischen seinen CIA-Ausweis aus der Tasche gezogen und hielt ihn so, dass Sadou ihn sehen konnte.
– Bitte bleiben Sie stehen, sagte der Agent.
– Worum geht es? versuchte Sadou es noch einmal. Der Agent steckte den Ausweis in die Tasche zurück, ohne zu antworten. Mit der Pistole in der einen Hand auf Sadou gerichtet, untersuchte er mit der anderen mit geübten Bewegungen, ob Sadou bewaffnet war. Dann packte er Sadou am Arm und zog ihn mit sich zurück den Gang entlang in Richtung Halle. Sadou fragte noch einige Male, worum es ging, bekam aber keine Antwort. Schließlich gab er auf zu fragen und beschloss, keinen Widerstand zu leisten oder den Helden zu spielen. Schließlich hatten sie nichts, was ihn belasten könnte, und würden ihn bald gehen lassen müssen.

Zwei Lebensretter kämpften damit, Williams auf eine Bahre zu legen. Sie hatten die Blutung seiner Wunde schnell stillen können und gingen davon aus, dass er nicht in Lebensgefahr war. Keiner von ihnen hatte jemals zuvor etwas von einer Schießerei im Kopenhagener Flughafen gehört. Beide spürten die angespannte Atmosphäre um sie herum. Williams kam langsam zu Bewusstsein, hatte aber keine Ahnung, wo er war. Die Unsicherheit machte ihn unruhig, und er griff nach einem der Lebensretter. Er bekam die schwere Jacke des Mannes in die Hände. Die Retter zwangen ihn auf die Bahre und legten seine Hände übereinander. Dann banden sie ihn fest, hoben die Bahre auf und trugen ihn weg. Williams war jetzt fast bei vollem Bewusstsein.

Er versuchte verzweifelt, sich zu befreien und warf seinen Kopf von der einen Seite zur anderen und versuchte, sich zu orientieren. Er war aber noch nicht klar genug im Kopf, um an den Ring an seiner rechten Hand zu denken und bemerkte nicht, dass der Ring wiederholt in die Oberseite seiner linken Hand stach und die Haut aufkratzte. Die beiden Retter trugen den Verwundeten in einen Aufzug, der sie zu einem wartenden Krankenwagen führte. Einige Minuten später waren sie mit Blaulicht auf dem Weg ins nächste Krankenhaus. Einer der Retter saß hinten im Wagen bei dem verletzten Mann.
– Ganz ruhig, Sie sind bald wieder auf den Beinen, versuchte er den Mann zu beruhigen. Er wirkte hart und fast gefährlich auf den Retter. War er überhaupt Däne? Hätte er verstanden, was er gerade gesagt hatte? Er war im Begriff, seine beruhigenden Worte auf Englisch zu wiederholen, als etwas ganz Unerwartetes geschah. Die Augen des Mannes wurden glasig und er begann zu zittern. Ein epileptischer Anfall, dachte der Retter. Meine Güte, der Mann ist Epileptiker. Ein Lächeln glitt über das Gesicht des Mannes, aber der Retter bemerkte es nicht, denn seine Aufmerksamkeit war auf ein Regal über der Bahre gerichtet. Er suchte nach etwas, das er dem Mann zwischen die Zähne stecken konnte, damit er sich nicht in die Zunge biss, aber er fand nichts. Williams wusste, was geschehen war. Er konnte auf einmal den brennenden Schmerz auf der Oberseite der linken Hand fühlen. Welche Ironie des Schicksals, dachte er. Hatten sie alle das Gleiche gespürt, nachdem er sie gestochen hatte? Ein groteskes Lächeln glitt über sein Gesicht, und einen Augenblick danach begannen die Krämpfe.

Rolf ging in der mobilen Kommandozentrale auf und ab, wie ein Tiger im Käfig. Alle Alarmglocken läuteten auf einmal in seinem Kopf. Er wusste, dass er sich

mehr Sorgen um Lisbeth machte, als man mit allgemeiner kollegialer Fürsorge erklären konnte. Sie befand sich allein in einem der langen Gänge des Flughafens auf den Fersen eines Terroristen – eines bewaffneten Terroristen. Verdammt, das ist nicht auszuhalten, dachte er. Dann beschloss er, nicht auf Toms Rückkehr zu warten und umgehend um Verstärkung zu bitten.

Akhmahel hatte das Ende des Ganges erreicht. Er wusste, dass er verfolgt wurde, und er wusste auch, von wem. In dem Moment, als Lisbeth stehen geblieben war um die Aufmerksamkeit des CIA-Agenten auf ihren Schatten zu lenken, war Akhmahel zufällig ebenfalls stehen geblieben und hatte zurückgeblickt. Die Frau war ihm sofort aufgefallen. Sie war kaum zu übersehen, denn es waren außer ihnen kaum Leute hier. Hinter ihr hatte er Sadou gesehen, der vorgab, aus dem Fenster zu schauen. War sie vielleicht eine Polizistin in Zivil? Oder war sie von der CIA oder EATO? Nun, er würde es bald wissen. Er griff nach der Waffe in seiner Tasche. Es beruhigte ihn, sie in seiner Hand zu fühlen. Aber zunächst musste er herausfinden, was die Rakete getroffen hatte. Hier ganz am Ende des Gangs, hatte er viel mehr Überblick als von dort, wo er gestanden hatte, als die Rakete einschlug. Zu seiner Enttäuschung musste er jedoch feststellen, dass er die Einschlagstelle auch von hier nicht sehen konnte. Verdammt, dachte er, jetzt konnte er nur hoffen, dass Wahil hatte flüchten können, damit er später erfahren konnte, warum der Angriff fehlgeschlagen war. Aber jetzt war es an der Zeit, wieder einmal die Identität zu wechseln. Und dann war da auch noch das kleine Problem mit seinem Schatten. Er ging nach rechts in einen menschenleeren Flugsteig und verschwand damit aus Lisbeths Blickfeld. Zum Glück gab es dort einen Waschraum.

Lisbeth wusste nicht, ob der Mann sie bemerkt hatte oder nicht. Vielleicht standen die beiden Männer über ein Handy oder Ähnlichem in Verbindung. Der Mann wandte sich nach rechts und verschwand aus ihrem Blickfeld. Sie bemerkte, dass sie schwitzte und ihr Herz klopfte so stark, dass es fast wehtat. Aus irgendeinem Grund fühlte sie, dass es wichtig für sie war, sich daran zu erinnern, wo sie den Mann bereits gesehen hatte, aber ihr Gedächtnis ließ sie im Stich. Sollte sie ihm folgen oder sollte sie auf Hilfe warten? Sie konnte natürlich beides tun. Sie würde ihn beschatten, aber nicht mehr und warten bis Hilfe kam. Sie würde unter keinen Umständen versuchen, den Helden zu spielen. Helden sterben im Dienst, Feiglinge werden pensioniert.
– Zebra Base, Delta-09 hier, bitte kommen, funkte sie ein drittes Mal. Es dauerte eine Weile, bevor sie Rolfs Stimme hörte.
– Wir hören dich, Delta-09, wie ist die Lage? antwortete er.
– Ich bin jetzt am Ende des Gangs, antwortete sie. Ich brauche jetzt Verstärkung, sonst entwischt er mir.
– Verstanden, Delta-09, sagte Rolf. Charly-Team ist auf dem Weg. Sie sind jetzt am Anfang von deinem Gang. Bleib in Deckung bis sie bei dir sind, verstanden?

Sie fand, dass sein Befehl extra scharf klang. Sie beschloss, es als Besorgnis zu interpretieren.
– Verstanden, antwortete sie. Ich begnüge mich damit, ihn im Auge zu behalten. Es befanden sich nur sehr wenige Menschen auf dem Gang, und sie fragte sich, ob es vielleicht zu auffällig wäre, wenn sie dem langhaarigen Mann direkt folgte. Auf der anderen Seite musste sie aber wissen, wo er war. Vielleicht war er nach draußen entwichen und lief jetzt zwischen den parkenden Flugzeugen auf und davon. Sie ging langsam auf den Flugsteig zu, in den der Mann hineingegangen war. Dem Monitor über dem Eingang konnte sie entnehmen, dass vor einer halben Stunde ein Flugzeug von hier aus abgegangen war. Sie guckte vorsichtig um die Ecke. Es war niemand zu sehen. Nicht ein einziger Mensch befand sich in diesem Flugsteig. Sie schaute mehrmals zu beiden Seiten, aber hier war wirklich niemand. Dann sah sie die Tür zum Waschraum.

Rolf hatte Verbindung zum Anführer von Charly-Team und war im Begriff, ihm die erforderlichen Anweisungen zu geben, damit sie Lisbeth finden konnten.
– Ihr müsst ganz bis ans Ende des Ganges, erklärte Rolf. Aber der ist ziemlich lang. Ihr müsst euch beeilen. Sie ist allein mit ihm.
– Verstanden, sagte der Anführer. Wir sind auf dem Weg. Im selben Moment stürzte Tom in die Tür mit Kristian auf den Fersen.
– Das ist das Verrückteste, das ich bis heute freiwillig mitgemacht habe, sagte er, als er Rolf bemerkte. Was ist mit dem Flugzeug, alles in Ordnung? Tom sah schwer angeschlagen aus, aber Rolf wählte, das jetzt erst einmal zu ignorieren.
– Der Tower hat berichtet, dass mit dem Flugzeug nichts passiert ist, sagte Rolf. Es landet in Kürze wieder hier. Was zum Teufel ist da unten passiert? Tom schaute Kristian an.
– Vielleicht solltest du berichten, sagte er. Ich habe schließlich einen großen Teil der Zeit auf dem Boden rumgelegen. Kristian räusperte sich und erzählte, kurz und präzis, was geschehen war.
– Wir haben ein Schweineglück gehabt, sagte Rolf. Es hätte genauso gut mit einer Katastrophe enden können. Wir können dankbar sein, dass wir keine nennenswerten …
– Roter Alarm! rief einer der Techniker plötzlich. Delta-09 liegt am Boden, und im Moment zeigt der … Tom und Rolf drehten sich um zum Navigations-Bildschirm an der Wand. Die kleinen Bildschirme der Agenten-Kameras zeigten verschiedene Bereiche des Flughafens, je nachdem, wo sie waren. Aber Toms und Rolfs Blicke waren auf den Bildschirm mit der Überschrift „Delta-09“ fixiert. Es gab keinen Zweifel, Lisbeth lag auf dem Boden, und ihre kleine Kamera war direkt auf einen Mann gerichtet, der über ihr stand und eine Pistole auf ihren Kopf richtete.
– Verdammt! schrie Rolf. Er bringt sie um! Alle im Bus starrten wie hypnotisiert auf den Bildschirm. Niemand wagte zu atmen.

Kurz zuvor war Akhmahel unbemerkt in den Waschraum geschlichen. Er hatte den Aktenkoffer zwischen die Beine gestellt und sich mit einem Griff die Perücke vom Kopf gezogen. Aus seiner Brusttasche hatte er einen buschigen Schnurrbart genommen und ihn mit geübten Händen an der Oberlippe befestigt. Er hatte die Perücke und die Waffe in einen Abfallbehälter geworfen und unter weggeworfenen Papierhandtüchern versteckt. Dann hatte er mit einer schnellen Bewegung seine Jacke ausgezogen und umgedreht. Seine graue Jacke hatte sich in eine beigefarbige Jacke verwandelt. Er hatte sein jetzt kurzes Haar glattgestrichen und in den Spiegel geschaut. Ja, das war definitiv nicht derselbe Mann, der eben in den Waschraum gekommen war. Er hatte sich selbst im Spiegel zugelächelt, den Aktenkoffer genommen und den Waschraum wieder verlassen.

Lisbeth war langsam auf den Waschraum zugegangen. Sie musste sich Gewissheit darüber verschaffen, ob der Langhaarige dort war oder nicht. Ihr Herz hatte geklopft, als ob sie an einem Marathon teilgenommen hätte, und sie hatte am ganzen Körper kalt geschwitzt. Ihr Instinkt hatte ihr geraten, so schnell wie nur irgend möglich von hier zu verschwinden, aber sie hatte sich geweigert, der nagenden Angst nachzugeben. Sie hatte ihre Pistole gezogen, sie aber hinter ihrem Rücken versteckt gehalten, um nicht zufällige andere Reisende zu erschrecken. Sie war in den kurzen Durchgang zwischen Herrentoilette auf der einen und Damentoilette auf der anderen Seite hineingegangen. Ihre Augen waren auf die Herrentoilette auf der linken Seite fixiert gewesen. Plötzlich war ein Mann herausgekommen. Sie war zusammengezuckt und hatte für den Bruchteil einer Sekunde Blickkontakt mit dem Mann gehabt. Sie hatte sofort gewusst, dass es nicht der Mann war, den sie suchte und hatte ihn angelächelt. Er trug eine beigefarbige Jacke, hatte sie bemerkt. Dann hatte es in ihr wie ein Blitz eingeschlagen: das war derselbe Mann, er hatte sein Aussehen verändert. Und da hatte sie auch gewusst, warum sie meinte, ihn schon einmal gesehen zu haben. Dies war der Mann aus ihrem Traum, der mit dem buschigen Schnurrbart, der Traum, in dem sie starb. Der Schock hatte sie für einige Bruchteile einer Sekunde gelähmt, aber dann hatte sie reflexmäßig reagiert. Sie hatte schnell die Waffe hinter ihrem Rücken hervorgezogen.

Akhmahel war seinem Schatten fast in die Arme gelaufen. Sie hatte ihn erschrocken angesehen, aber er hätte schwören können, dass sie sich wieder entspannt hatte. Sie hatte ihn angelächelt und er hatte gedacht, er würde davonkommen. Aber im nächsten Augenblick hatte sich der Ausdruck in ihren Augen wieder verändert, und er war sich darüber im Klaren gewesen, dass sie ihn erkannt hatte. Sie hatte den Bruchteil einer Sekunde gezögert. Das war mehr als genug für Akhmahel gewesen. Sie hatte eine plötzliche Bewegung mit der Hand gemacht, die sie hinter ihrem Rücken hielt, aber es war zu spät gewesen. Akhmahel hatte die Frau mit einem heftigen Schlag in den Magen getroffen, der ihr die Luft raubte. Ihre Beine hatten nachgegeben, und sie war schon in Ohnmacht gefallen, als Akhmahel ihr mit großer Präzision einen Schlag auf den Unterkiefer gab. Der Schlag hatte ihren Kopf nach hinten und zur Seite geworden. Sie war buchstäblich wie ein Licht ausgegangen und auf dem Boden zusammengesunken. Die Waffe war aus ihrer Hand gefallen und über den Boden geglitten. Akhmahel war der Waffe mit den Augen gefolgt. Er hatte sie aufgehoben. Er hatte auf die bewusstlose Frau gesehen, die Pistole gehoben und sie auf einen Punkt in der Mitte ihrer Stirn zwischen den Augen gerichtet.
– Bang, du bist tot, sagte er leise und warf die Pistole neben sie. Aus irgendeinem Grund konnte er es nicht über sich bringen, sie kaltblütig zu erschießen. Er wusste schließlich mit Sicherheit, dass sie für mindestens zwei Stunden außer Gefecht gesetzt war. Er ging davon.

In der mobilen Kommandozentrale brach Jubel aus. Alle hatten das Drama auf dem kleinen Bildschirm wie gebannt verfolgt.
– Er hat sie nicht erschossen! rief Rolf mit einer Erleichterung, dass ihm fast die Tränen kamen. Halleluja, Hosianna und Amen! Er hat sie nicht erschossen, sie lebt, sie lebt! Tom packte ihn grob am Arm und blickte ihn ernst an.
– Vielleicht war es nur nicht nötig, sie zu erschießen, Rolf. Vielleicht ist sie schon tot. Es tut mir leid, aber das kann durchaus der Fall sein. Tom drehte sich um zu den Technikern und sagte:
– Könnt ihr einen Krankenwagen …
– Ist schon auf dem Weg, Tom, wurde er unterbrochen. Ist schon auf dem Weg.
– Gut, sagte er und sprang in drei Schritten zur Tür. Ich gehe zu Lisbeth.

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

The Man from Tehran

Friday, 10 February 2006

Copenhagen Airport, 4.45 p.m.

Lisbeth looked around attentively as she slowly walked down the long corridor, in the same direction in which the two men had disappeared from the washrooms. The noise of a plane taking off reached her ear. She took a quick look at the clock. That could be flight SK779 getting ready to take off, she thought. Hopefully, it was true. The sooner the damn plane disappeared from Danish territory, the sooner this nightmare would end. Then she saw one of the two men. He was standing about twenty feet down the aisle. He had long, unkempt hair and was carrying a briefcase in one hand. Suddenly she was sure that she had seen the man before, but where?

At the moment he was standing at one of the windows, staring intensively out at the runways. Lisbeth stopped and tried to find out where the other man was. But she couldn’t see him anywhere. The long-haired man’s intense stare caught Lisbeth’s interest. A terrible thought struck her. She followed his gaze and saw an airplane accelerating rapidly. Its tip took off from the runway and began to rise. The next event seemed so unreal to her that she couldn’t believe her eyes. The plane was no more than a few hundred meters off the ground when something passed it at tremendous speed. Whatever it was, it left a long streak of smoke. She winced and put her hand over her mouth. God in heaven, she said almost aloud. The plane heeled violently to the right almost immediately as the thing disappeared over the Øresund Bridge, where it made a wide arc and headed back towards the airport.

Only then did Lisbeth realize the seriousness of the situation. Hell, the plane was being shot at from somewhere in the eastern part of the airport and the man was standing there and watching. Then the streak of smoke disappeared from her field of vision behind a building and immediately afterwards she saw a blinding flash of light, which was followed a few seconds later by a clap of thunder. She looked back at the plane. It was now gone on the horizon. It was probably above Dragør now, she guessed. Then she remembered the man again. To her chagrin, she discovered that he was gone. She looked around quickly and saw him walking further down the hall. An instinct made her look over her shoulder. The other man was about thirty yards behind her, watching her. Who is following whom now, she thought.

An unsettling feeling spread through her body. I have to report this, she decided. She called Zebra Base and followed the man with the long hair.

– Zebra Base, Delta-09 here, please come in.

– We hear you, Delta-09, answered Rolf’s voice immediately.

She thought he sounded out of breath, but she was glad to hear his voice.

– I’m chasing someone in one of the long departure corridors. Probably the ones who got Williams, she said. But tell me what the hell just happened on the runway?

– Flight SK779 was shot at with a missile from the ground, said Rolf. Tom was apparently able to divert the launch at the very last minute. We assume everything is fine with the plane. I’m waiting for a message from the control tower, but …
He stopped in mid-sentence as if trying to find the right words.
– … be careful, Lisbeth, he continued. These people are not to be trifled with.

He sounds really worried about me, she thought. That gave her new courage. She decided to wait and not ask for help just yet.

Akhmahel’s disappointment was limitless. He didn’t know what had gone wrong, but Wahil had fired the missile too early. That was very obvious. The plane appeared to be undamaged. The missile could have hit something else, of course, but nothing could be seen from where he was standing. He needed to know what had happened. He decided to go to the end of the hallway, maybe he could see something from there.

After shooting the intrusive man in the washroom, Sadou positioned himself near the entrance while Akhmahel walked down the aisle to watch the plane to Budapest be shot down. Sadou watched a man leave the washroom immediately after him and call for help. Another man hurried into the washroom and came out again, literally running into a woman who then ran into the washroom. The woman and the man talked to each other, and then the woman followed Akhmahel. She literally smelled of police or security guard Sadou thought and decided to follow her. Akhmahel stood a little further away, staring out one of the large windows. The woman had apparently spotted him and had stopped. It looked like she was following Akhmahel’s gaze and, reflexively, Sadou did the same. Without moving, all three of them watched the drama unfold over the eastern part of the airport. Sadou felt a twinge of disappointment when he realized that the attack had failed. What went wrong? Then Akhmahel continued down the hall and the woman looked around. She looked directly at Sadou for a second, but immediately turned away again. He wasn’t sure if she had noticed him or not. She followed Akhmahel again, and Sadou followed her.

Lisbeth was increasingly concerned about the situation as she continued down the aisle. What now? She had to ask for help, at least with regard to the man who was tailing her. It was insane to try anything alone against both of them. She radioed Zebra Base again.

– We hear you, Delta-09, she heard Rolf’s voice say.

– I have a shadow that I would like to be rid of, she said.

Rolf searched the screen and immediately found a solution. He had a man close by, a CIA agent.

– OK, Lisbeth, I have a CIA agent near you, he replied. Do you have a description?

Lisbeth was relieved. She had feared that all agents were on standby somewhere else.

– A man, about 5 feet tall, wearing a green windbreaker, about 10 to 15 meters behind me, she replied. Every time I stop, he does too. I’ll stop again in 30 seconds, then you can identify him.

– Fine, Lisbeth, hold on a moment, said Rolf.

He let her listen in while he called the CIA agent and explained what was expected of him. She heard the CIA agent confirm that he had seen her. He was ready.

Let’s get it over with, she thought. She stopped and looked over her shoulder. Sadou stopped just as suddenly and suddenly looked intensely out of one of the windows.

– I got him! she heard the agent say, and she walked on, relieved, without turning around.

– Be careful now, repeated Rolf worriedly.

– Of course, I’m careful, she replied. And I would appreciate a little reinforcement. Are any of Tom’s people around?

Rolf looked at the screen. The firing of the missile had withdrawn all three commandos from the departure halls. He would have loved to call them all back and send them off to Lisbeth, but he knew that he couldn’t take any men from Tom now. He wanted to warn her to be careful again, but didn’t.

– The attack on flight SK779 withdrew all three units, he said instead. I’ll send someone as soon as I can.

Pete Holmes had been watching some passengers impatiently waiting for a flight to Pakistan when the call from Lisbeth came through Zebra Base. He had recognized Lisbeth from the briefing in the hangar and had immediately noticed her shadow when he stopped. Now Pete walked two steps behind the man in the green jacket and drew his gun from the shoulder holster. There weren’t many people here in the last third of the aisle, and Pete moved quickly right behind the man and stuck the gun in his back.

– Please stop, he said coldly.

Sadou froze. He turned slowly and looked straight into the face of a man who was at least a head taller than him.

– What is the problem? Sadou asked with a wry smile.

The man had pulled his CIA ID out of his pocket and was holding it so that Sadou could see it.

– Please stand still, said the agent.

– Why, what is the problem? Sadou tried again.

The agent put the ID back in his pocket without answering. With the pistol in one hand pointed at Sadou, he used the other to examine with practiced movements whether Sadou was armed or not. Then he grabbed Sadou by the arm and pulled him back down the aisle towards the hall. Sadou asked a few more times what this was about but got no answer. Eventually he gave up asking and decided not to resist or play a hero. After all, they had nothing on him and would soon have to let him go.

Two paramedics struggled to put Williams on a stretcher. They had been able to stop the bleeding from his wound quickly and assumed that his life was not in danger. Neither of them had ever heard of a shooting at Copenhagen Airport before, and both felt the tense atmosphere around them.
Williams was slowly regaining consciousness but had no idea where he was. The insecurity made him uneasy and he reached for one of the paramedics. He got hold of the man’s heavy jacket. The paramedic forced him onto the stretcher and clasped his hands. Then they tied him up, picked up the stretcher, and carried him away.
Williams was almost fully conscious now. Desperately trying to free himself, he tossed his head from side to side, trying to orientate himself. He wasn’t clear enough in his head to think about the ring on his right hand, however, and didn’t notice that the ring repeatedly stabbed the top of his left hand and scratched the skin. The two paramedics carried the wounded man into an elevator that led them to a waiting ambulance. A few minutes later they were on their way to the nearest hospital with flashing lights. One of the paramedics was sitting in the back of the ambulance with the injured man.

– Take it easy, you’ll be back on your feet soon, he tried to calm the man down.
He looked tough and almost dangerous to the paramedic. Was he even a Dane? Would he have understood what he had just said? He was about to repeat his reassuring words in English when something very unexpected happened. The man’s eyes glazed over, and he began to tremble. An epileptic fit, the paramedic thought. Gosh, the man is an epileptic. A smile slipped across the man’s face, but the paramedic did not notice, for his attention was focused on a shelf above the stretcher. He looked for something to stick between the man’s teeth so he wouldn’t bite his tongue, but he found nothing.

Williams knew what had happened. He could suddenly feel the burning pain on the top of his left hand. What an irony of fate, he thought. Had they all felt the same thing after he stung them? A grotesque smile slipped across his face, and a moment later the cramps started.

Rolf paced up and down the mobile command center like a tiger in a cage. All the alarm bells rang in his head at once. He knew he was worried about Lisbeth more than could be explained by general collegial care. She was alone in one of the long corridors of the airport at the heels of a terrorist – an armed terrorist. Damn it, it’s unbearable, he thought. He decided to call for backup right away.

Akhmahel had reached the end of the corridor. He knew he was being followed and he knew by whom. The moment Lisbeth had stopped to draw the CIA agent’s attention to her shadow, Akhmahel happened to have stopped too and looked back. He had noticed the woman immediately. She was hard to miss, because there were hardly any people here besides them. Behind her he saw Sadou pretending to be looking out of the window. Was she a plainclothes policewoman? Or was she from the CIA or EATO? Well, he would know soon. He reached for the gun in his pocket. It calmed him to feel it in his hand. But first he had to find out what the missile had hit. Here at the very end of the corridor, he had a lot more overview than from where he had been when the missile was launched. To his disappointment, however, he found that he could not see the impact site from here either. Damn it, he thought, now all he could do was hope that Wahil had escaped so he could find out later why the attack had failed. But now it was time to change identity again. And then there was the little problem with his shadow. He went right into a deserted gate and disappeared from Lisbeth’s field of vision. Luckily there was a washroom there.

Lisbeth didn’t know whether the man had noticed her or not. Perhaps the two men were in contact via a cell phone or something similar. The man turned to the right and disappeared from her view. She noticed that she was sweating, and her heart was pounding so hard it almost hurt. For some reason, she felt it was important for her to remember where she had seen the man before, but her memory failed her. Should she follow him, or should she wait for help? She could do both, of course. She would follow him, but nothing more, and wait for help to come. Under no circumstances would she try to play the hero. Heroes die on duty, cowards retire.

– Zebra Base, Delta-09 here, please come, she radioed a third time. It took a while before she heard Rolf’s voice.

– We hear you, Delta-09, what’s the situation? he answered.

– I’m at the end of the hall now, she replied. I need reinforcements now or he’ll get away from me.

– Understood, Delta-09, said Rolf. Charly team is on the way. They are now at the other end of your corridor. Stay under cover until they’re arrive, understand?

She thought his command sounded extra sharp. She decided to interpret it as a concern.

– Got it, she replied. I am content to keep an eye on him.

There were very few people in the hallway, and she wondered if it would be too conspicuous if she followed the long-haired man directly. On the other hand, she had to know where he was. Perhaps he had escaped outside and was now pacing between the parked planes. She walked slowly towards the gate the man had entered. She could see from the monitor above the entrance that a plane had departed from here half an hour ago. She looked carefully around the corner. There was no one to be seen. Not a single person was in this gate. She looked to both sides several times, but there was really no one here. Then she saw the door to the washroom.

Rolf was in touch with the leader of Charly’s team and was about to give him the necessary instructions so they could find Lisbeth.

– You have to go all the way to the end of the corridor, he explained. But it’s pretty long. You have to hurry. She is alone with him.

– I understand, said the leader. We are on our way.

At the same moment Tom rushed into the door with Kristian on his heels.

– That’s the craziest thing I’ve been through voluntarily to this day, he said when he noticed Rolf. What about the plane, everything okay?

Tom looked badly battered, but Rolf chose to ignore that for now.

– The tower reported that nothing happened to the plane, said Rolf. It will land here again shortly. What the hell happened down there?

Tom looked at Kristian.

– Maybe you should report, he said. I ended up lying around on the ground most of the time.

Kristian cleared her throat and told, briefly and precisely, what had happened.

– We were incredibly lucky, said Rolf. It could just as easily have ended in disaster. We can be grateful that we have not suffered any significant …

– Red alert! one of the technicians suddenly called. Delta-09 is on the floor, and at the moment it shows …

Tom and Rolf turned to the navigation screen on the wall. The agent cameras‘ tiny screens showed different areas of the airport depending on where they were. But Tom and Rolf’s eyes were fixed on the screen with the heading „Delta-09“. There was no doubt about it, Lisbeth was lying on the floor and her little camera was aimed straight at a man standing over her, pointing a gun at her head.

– Damn it! shouted Rolf. He’s killing her! Everyone on the bus stared at the screen as if hypnotized. Nobody dared to breathe.

Shortly before, Akhmahel had sneaked into the washroom unnoticed. He had put the briefcase between his legs and pulled the wig off his head with one quick movement. He had taken a bushy mustache from his breast pocket and fastened it to his upper lip with practiced hands. He had thrown the wig and gun in a bin and hidden them under discarded paper towels. Then with another swift movement he had taken off his jacket and turned it around. His gray jacket had turned into a beige jacket. He had straightened his now short hair and looked into the mirror. Yes, that was definitely not the same man who had just walked into the washroom. He’d smiled at himself in the mirror, picked up the briefcase, and left the washroom.

Lisbeth had walked slowly towards the washroom. She needed to be certain whether the long-haired man was in there or not. Her heart was pounding as if she was running a marathon and she was sweating all over her body. Her instinct had told her to get out of here as soon as possible, but she had refused to give in to the nagging fear. She had drawn her pistol but kept it hidden behind her back so as not to frighten random travelers. She had stepped into the short passage between the men’s room on one side and the women’s room on the other. Her eyes were fixed on the men’s room on the left. Suddenly a man had come out. She had flinched and had eye contact with the man for a split second. She had known immediately that it was not the man she was looking for and smiled at him. He was wearing a beige jacket, she had noticed. Then it had struck her like lightning: that was the same man, he had changed his appearance. And that’s when she knew why she thought she’d seen him before. This was the man from her dream, the one with the bushy mustache, the dream in which she died. The shock paralyzed her for a split second, but then she reacted reflexively. She quickly pulled the gun from behind her back.

Akhmahel almost ran into his shadow. She looked at him, startled, but he could have sworn that she relaxed again. She smiled at him and he thought he would get away with it. But in the next instant the expression in her eyes changed again and he knew that she had recognized him. She hesitated for a split second, and that was enough for Akhmahel. She made a sudden movement of the hand she was holding behind her back, but it was too late. Akhmahel hit the woman with a sharp blow in the stomach that made her breathless. Her legs gav way and she went completely out when Akhmahel hit her lower jaw with great precision. The blow turned her head back and to the side. She literally went out like a light and slumped on the floor. The gun fell from her hand and slid across the floor. Akhmahel followed the gun with his eyes. He picked it up, looked at the unconscious woman, raised the gun, and aimed it at a point in the center of her forehead between her eyes.

– Bang! You’re dead, he said softly, and threw the gun next to her. For some reason he couldn’t bring himself to shoot her in cold blood. After all, he knew for sure that she would be incapacitated for at least two hours. He walked away.

Cheers broke out in the mobile command center. Everyone had watched the drama on the small screen as if spellbound.

– He didn’t shoot her! Rolf exclaimed with a relief that almost brought tears to his head. Hallelujah, Hosanna and Amen! He didn’t shoot her, she lives, she lives!

Tom roughly grabbed his arm and looked at him seriously.

– Maybe it just wasn’t necessary to shoot her, Rolf. Maybe she’s already dead. I’m sorry, but that may well be the case.

He turned to the technicians and said:

– Can you get an ambulance …

– It’s on its way, Tom, he was interrupted. It’s already on the way.

– Fine, he said, and took three steps to the door. I’m going to Lisbeth.

(To be continued)

 

 

Gesehen neulich … Seen recently

Am letzten richtigen Sonnentag, den wir für eine Fahrradtour nutzten. Ich kann euch sagen, wir sind in das Dorf der richtig Reichen geraten … als wir „unseren“ Eisenbahnradweg einmal in die andere Richtung fuhren, nämlich nach Norden. Ich habe nicht viele Fotos gemacht, weil das sich landschaftlich sehr ähnelt und ich will euch ja nicht langweilen … 😉 … Aber wir fanden zwei alte, antike würde ich sogar sagen, Gebrauchsgegenstände am Wegesrand.

… On the last real sunny day, which we used for a bicycle trip. My, oh, my, did we end up in rich man’s village … when we rode „our“ railway path into the other direction, meaning north. I didn’t really take photos, as the landscape is more or less the same, and I don’t wish to bore you  … 😉 … but we found two old, antique I would even say, objects of utility at the roadside.

Das erste Objekt war eine wunderschöner Pferdewagen, gut erhalten oder instand gesetzt und ebenso gut gepflegt, ein Schmuckstück.

… The first object was a beautiful open carriage, well preserved or renovated and likewise well maintained, a gem.

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Sie hatten auch ein paar wunderschöne Pferde, die aber zu weit weg für ein gutes (P)foto waren.

… They also had a few splendid horses, which were too far away to get a good photo.

Das nächste Objekt stand vor diesem eleganten Haus. Da war nicht ein einziges, minimales Unkräutchen zwischen den Steinen. (Das erinnerte mich daran, dass bei mir immer noch ein Drittel gesäubert werden muss.) Das war so der Stil der Häuser an der kleinen Landstrasse.

… The next object was standing in front of this elegant house. There wasn’t the smallest minuscule little bit of weed between the gravel. (That reminded me that I still have to clean one third of mine at home.) This was the style of the houses along that little country road.

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Aber unser eigentliches Interesse galt diesem Schlitten.

… But, what we were really interested in, was this sleigh.

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Damit sage ich tschüss, bis demnächst in diesem Theater … 😉

… And now I say toodle-oo, see you soon in this same theatre … 😉

 

Aalborg Streetfood (und mehr) … same in English, I guess … (and more)

Ich dachte, dieses „Grafitti“ wurde vergrössert, um die hässlichen, schwarzen U-Boote zu verdecken, aber es ist noch genauso wie in 2018.

… I thought this „grafitti“ had been enlarges to eliminate the ugly black submarines, but it is the same as in 2018.

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Im Aalborg Streetfood haben einige Veränderungen stattgefunden, einige gut, andere weniger gut, aber es gibt dort immer noch viele interessante Restaurationsstände, von denen viele auch vegetarische Gerichte anbieten, nicht viel, aber immerhin. Die ganze Halle ist renoviert worden und anscheinend wird in den hinteren Räumen eine Spielhalle eingerichtet. Streetfood hat den Vorteil, dass es direkt an einem Yachthafen und nur 150 Meter von Fjordbyen entfernt liegt.

… Aalborg Streetfood has undergone some changes, some good, some maybe not so good, but it is still a place with many interesting food stalls, many of which offer vegetarian dishes, not many, but still. The whole place has been refurbished, and it looks like a large gambling hall is being created in the back rooms. Streetfood has the advantage that it is situated directly at a marina and only 150 metres from Fjordbyen.

Vorher gab es neben den langen Tischen mit Bänken auch Polsterstühle und Sofas. Die sind jetzt alle weg und wurden durch modernes Mobiliar ersetzt. Hier z. B. der Fisch ’n Chips Stand, vorher – nachher. Es sieht jetzt sauberer aus, finde ich, aber das ehemalige Grafitti ist jetzt nur noch ein grosses Reklameschild. Mir gefällt allerdings die Idee mit den Lampen“schirmen“, sehr einfallsreich.

… Before, there were cosy corners with plush chairs and sofas beside the long tables with benches. They are all gone now, and more modern furniture has taken their place. Here the example of the Fish ’n Chips stall. Before and after. It looks cleaner now, I think, but the former grafitti on the wall is now just a big advertisement. I do like the idea with the lamp „shades“ though, very inventive.

Vorher                                 … Before

 

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Jetzt                                       … Now

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Draussen am Kai beim Streetfood hat ein neues Hausboot angelegt. Es ist am Bug ein wenig verbeult, aber platzmässig kann man doch gut darin wohnen. Der Gentleman und ich haben das mal für uns angedacht, in einem Boot zu wohnen, also fest. Das ist aber administrativ so kompliziert, besonders einen Hafen zu finden, wo man das ganze Jahr über liegen darf, so dass wir es schnell wieder aufgegeben haben.

… A new houseboat has moored right outside Streetfood. It has a lot of dents in its bow, but as far as space is concerned, it seems to good for living. The Gentleman and I have thought about living in a boat once, meaning as our home. However, it is administratively rather complicated, especially to find a marina, where one is allowed to moor all year, so that we given up on the idea.

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Wenn ihr mal nach Aalborg kommen solltet, dann kann ich die Cafes in der Strasse „Boulevarden“ empfehlen. Sie sind nicht so teuer und man bekommmt immer was Vegetarisches. Auch in einigen der kleinen Nebenstrassen des „Boulevarden“ findet man kleine, gemütliche Cafes.

… If you should come to Aalborg, I can recommend the cafes in the street „Boulevarden“. They are not so expensive, and you will always get something vegetarian. In some of the bystreets of „Boulevarden“, you will also find some small, cosy cafes.

Für abends kann ich die Innenstadt (siehe Karte unten) empfehlen. Dort findet man etwas für alle Geschmäcker und Geldbeutel.

… In the evening I would recommend the centre of town (see map below). There are restaurants and cafes for all tastes and wallets.

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Auf der nächsten Karte sieht man etwas mehr. Unten, der schwarz eingerahmte Name ist das Restaurant der Brüder Price. Die beiden Brüder haben auch ein Restaurant im Tivoli und eine eigene Fernsehshow. Ausser dem Kochen spielen sie auch Musik und schreiben Sketche für die Revue „Cirkusrevyen“, die jedes Jahr, ausser diesem, in einem grossen Zelt auf dem Bakken stattfindet. Bakken ist der grosse Vergnügungspark im Norden von Kopenhagen.

… On the next map there are more restaurants visible. The black framed name is the restaurant of the brothers Price. The two brothers also own a restaurant in Tivoli and have their own tv show. Beside cooking, they play music and write sketches for the revue thatre „Cirkusrevyen“, which takes place every year – except this one – in a large tent at „Bakken“. Bakken is the large theme park in the north of Copenhagen.

Die beiden grün eingerahmten sind einmal das Restaurant Tabu, wo es seit zwei Jahren gleich daneben die vegane Version, nämlich das Restaurant Ubat gibt (derselbe Betreiber). Im Ubat waren wir, sehr empfehlenswert. (Unbezahlte Werbung)

… Of the two framed green, one is the restaurant Tabu. Right next to it started two years ago the vegan version, restaurant Ubat (same owner). We have tried Ubat, it is very recommendable. (Unpaid ad)

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Ganz in der Nähe liegt „Cafe Tusindfryd“, ein Musik- und Happeningcafe. Manchmal sind da Konzerte, ansonsten kann man da „hängen“ und lesen, mit anderen Leuten quatschen, Spiele spielen etc. Früher wurde auch einmal in der Woche vegan gekocht. Das scheint im Moment nicht der Fall zu sein. (Unbezahlte Werbung)

… Close by is „Cafe Tusindfryd“, a music and happening cafe. Sometimes there are concerts, otherwise one can just hang out and read, talk to other people, play games etc. There used to be one day with vegan food, but that doesn’t seem to be the case anymore, but maybe will be again. (Unpaid aid)

Billede1(Foto: Google streetview)

Aalborg und Umgebung ist wirklich eine Reise wert, wenn man mal die ewigen Dünen und fantastischen Wellen an der Nordsee satt hat … 😉  😀

… Alborg and surroundings are really worth a trip, if one is finally tired of the dunes and the fantastic waves at the North Atlantic … 😉  😀

Fosdalen – es grünt so grün … Fosdalen – green in green, and then some more green

Das Tal Fosdalen steht bereits seit 1902 unter Naturschutz. Man findet in der näheren Umgebung eine grosse Anzahl Grabhügel aus der Bronzezeit sowie Wälle, die Felder eingegrenzt haben, aus der Eisenzeit.

… The valley Fosdalen is a National Park already since 1902. In the immediate surroundings, one can find a large number of burial mounds from the bronze age, as well as borders from the iron age that surrounded fields.

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„Fosdalen ist ein Nord-Süd-Tal, das in den größten Binnenhang des Landes, Lien, mündet.
Alte Fotos und Beschreibungen von Fosdalen zeigen, dass es vor hundert Jahren eine sehr offene Schlucht war. Von den oberen Teilen von Fosdalen hatte man einen weiten Blick durch das Tal und über das beeindruckende Meeresvorland hinaus. Fosdalen ist heute ganz anders, hat eine andere Qualität. Jetzt ist das Tal dicht bewaldet und mit dunklem Gestrüpp bewachsen. Es ist fast so, als würde man in einen tropischen Wald treten. Das „tropische Gefühl“ wird auch durch die dichte und sehr üppige Vegetation mit zahlreichen Farnen, das Mikroklima und die hohe Luftfeuchtigkeit gefördert, die einen Nährboden für eine artenreiche Moosflora bietet.
In Fosdalen fließt ein kleiner Bach, der an der „Vor Frue Kilde“ (Liebfrau-Quelle) oben im Tal beginnt. Fosdalbækken läuft das ganze Jahr über mit unterschiedlicher Stärke. Die Quelle / der Bach tragen dazu bei, Fosdalen zu einem friedlichen und ruhigen Ort zu machen. Entlang des Baches gibt es eine üppige Sumpfvegetation mit vielen seltenen Pflanzen.
Die Seiten von Fosdalen werden von mehreren Tälern durchschnitten, die alle im Allgemeinen trocken sind, d. h. es fliesst kein Bach hindurch.
Während der Boden und die Seiten von Fosdalen feucht und in kalk- und nährstoffreiche Tonfelsen gegraben sind, zeichnen sich die oberen Talseiten durch mageren, sandigen und ausgewaschenen Boden aus. Dies spiegelt sich auch im Pflanzenwachstum wider. Hier gibt es Busch- und Heideflächen mit zugehörigen Pflanzen sowie überwachsene Biotope.“
(Quelle: http://www.naturcenterfosdalen.dk/)

 

… „Fosdalen is a north-south valley that leads to the country’s largest inland slope, called Lien.
Old photos and descriptions of Fosdalen show that Fosdalen a hundred years ago was a very open gorge. From the upper parts of Fosdalen there was a wide view down through the valley and beyond the impressive marine foreland. Fosdalen is today completely different, has another quality. Now the valley is densely overgrown with forest and dark scrub. It’s almost like stepping into a tropical forest. The „tropical feeling“ is also fostered by the very lush vegetation with numerous ferns, the microclimate and the high humidity, which provides a breeding ground for a species-rich moss flora.
In Fosdalen, a small stream runs which starts at „Vor Frue Kilde“ (Our Lady’s spring) at the top of the valley. Fosdalbækken runs with varying strength throughout the year. The spring / stream helps to make Fosdalen a peaceful and quiet place. Along the brook there is a lush swamp vegetation with many rare plants.
The sides of Fosdalen are intersected by several side valleys, all of which are generally dry, that is without a brook flowing through them.
While the bottom and sides of Fosdalen are moist and carved in lime- and nutrient-rich clay rocks, the upper valley sides are characterized by lean, sandy and leached soil. This is also reflected by the flora. Here are scrub and heath areas with associated plants as well as overgrown biotopes.“
(Source: http://www.naturcenterfosdalen.dk/)

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Von dem riesigen, offenen Parkplatz tritt man in diesen bezaubernden Ort ein. Trotz einer Menge anderer Besucher (Ferien und Corona) herrscht hier eine ganz besondere Atmosphäre. Man kann sie fast auf dem Foto vernehmen.

… From the huge, open parking lot, one enters into this enchanting place. In spite of many other visitors (school holidays and Corona), there is a very special atmosphere prevailing. It is almost possible to feel it from the photos.

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Dann musste man ein paar Meter auf der Strasse gehen und diese steile Treppe hoch. Man konnte oben auf dem Hang zurückgehen.

… Then one had to walk a few metres on the road and climb up this steep staircase. On top of the slope one could walk back.

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Da unten sieht man ein Stück Strasse, daran kann man sehen, wie hoch wir eigentlich waren (für dänische Verhältnisse  😉  ).

… Down there you get a glimpse of the road, we were quite high up (for Danish circumstances  😉  ).

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Ganz unmotiviert eine Bank?       … A bench out here without any reason?

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Nicht ganz: Von der Bank aus hat man diesen Ausblick!

… Not quite: From the bench you have this view!

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„Which way, Lord?“     Das ist ein Zitat aus einem Kinofilm mit Robert Duval, erinnert ihr euch daran? 😉

… „Which way, Lord?“   This is a citation from a movie with Robert Duval, do you remember it? 😉

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Falls ihr da mal hinkommen solltet, es ist egal, welchen Weg ihr wählt, sie vereinen sich wieder … 😉 Und wir wählten natürlich wieder den mit Treppen … 😀

… In case you should ever go to Fosdalen, it does not matter, which path you choose, they unite again … 😉  And we chose the one with stairs again, of course … 😀

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Auf dem Lien waren wir auch im Rahmen DIESES Ausflugs. Früher kam das Wasser mal bis zum Fusse des Liens. Nachstehend ein Foto, Blick vom Lien auf die ferne Nordsee. Die  ganze Ebene dazwischen war früher einmal unter Wasser.

… We also walked on the Lien during THIS excursion. In old times, the water came all the way to the foot of the Lien. Below a photo, the view from the Lien to the far away North Atlantic. The entire plain in between had been under water once.

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„Der Lien Hang
Der bis zu fast 70 Meter hohe Lien-Hang wurde vor 8.000 bis 5.000 Jahren gebildet. Diese Zeit nennen Archäologen die Steinzeit. Das Meer, Steinzeitmeer oder Littorina-Meer genannt, hatte es leicht, sich in die losen Sand- und Lehmschichten auf der Insel Svenstrup zu graben. Das Meer war ein warmes Meer und ging ganz bis zum Hang. Zu der Zeit war Nordjütland ein Inselreich. Man hat in der Umgebung auch Küchenabfälle aus der Zeit gefunden. … “
(Quelle: http://www.naturcenterfosdalen.dk/)

„The Lien slope
The Lien slope, up to almost 70 meters in height, was formed for 8,000 to 5,000 years before now. It is the period that archaeologists call the Stone Age. The sea, called the Stone Age Sea or the Littorina Sea, had found it easy to dig into the loose layers of sand and clay on Svenstrup Island. The sea was a warm sea and reached all the way to the slope. At that time, the North Jutland area was an island region. From that period,  kitchen wastes have been found in the area. …“
(Source: http://www.naturcenterfosdalen.dk/)

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An einigen Stellen war der ganze Waldboden mit Rauschbeeren (Vaccinium uliginosum) übersät, einer Verwandten der Blaubeere/Bickbeere/Heidelbeere.  Die erste Handvoll hatte ich aufgegessen, denn ich dachte, dass ich für ein Foto noch viele andere finden würde, aber Pustekuchen, alles war abgegrast … also: die Früchte sind klein, oval, dunkelblau, aber innen hell und schmecken blaubeerig, nur nicht ganz so stark.

… In some places, the entire forest floor was covered in bog bilberry (Vaccinium uliginosum), a member of the blueberry family. The first handful I had eaten, as I thought that I would find many more for a photo, but, alas, all had already been picked … the fruits are small, oval shaped, dark blue, but light coloured on the inside, and they taste like blueberries, just not that strongly.

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Hier ein Bild aus der Wikipedia.        … Here a photo from Wikipedia.

Rauschbeere

An dem Ort waren wir auf jeden Fall nicht zum letzten Mal! Ich wünsche euch allen noch einen schönen Dienstag!

… We have definitely not been there for the last time! I wish you all a pleasant Tuesday!

Goethe und Liebe … Goethe and Love

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Heute noch einmal ein paar Zitate von dem deutschen Dichter, Philosophen und Wissenschaftler Johann Wolfgang von Goethe.

… Today another couple of citations by the German poet, philosopher and scientist Johann Wolfgang von Goethe.

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Wenn dir’s in Kopf und Herzen schwirrt,
was willst du Bessres haben!
Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt,
der lasse sich begraben.

Man muss nur EIN Wesen recht von Grund aus lieben, da kommen einem die übrigen alle liebenswürdig vor!

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… Your head and heart are in a whirr?
What better can you get!
Who does not love, and does not err,
might just as well be dead.

One only needs to really love ONE being profoundly, then all the others appear to be amiable!

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Habt einen angenehmen Sonntag, alle zusammen!

… Have a pleasant Sunday, all of you!

 

 

Der Mann aus Teheran, Flughafen Kopenhagen … The man from Tehran, Copenhagen airport

CoverDeutsch

 

Der Mann aus Teheran

Freitag, 10. Februar 2006

Flughafen Kopenhagen, 16.40 Uhr

Kristian fuhr auf seinem großen Motorrad langsam die Küstenstraße entlang. Er ärgerte sich über diese Zeitverschwendung. Natürlich passiert hier kein Scheiß, dachte er. Aber Maria wollte ja unbedingt die korrekte Polizistin spielen. Er war mehr oder weniger dazu gezwungen mitzumachen. Er fuhr langsam nach Süden und schaute über das Flughafengelände. Auf dem Parkplatz von SAS Components versuchte jemand, etwas aus dem Hinterende eines dunklen Kassenwagens zu ziehen. Das musste dieser Riese sein, von dem Maria gesprochen hatte, dachte er. Er setzte die Geschwindigkeit noch weiter herab. Hatte der Kerl die Absicht, seine Waren mitten auf dem Parkplatz abzuladen? Naja, das war schließlich sein Problem, dachte er und wollte gerade weiterfahren, als etwas seine Aufmerksamkeit erregte. Was zum Teufel versuchte der Mann da eigentlich aus dem Auto zu ziehen? Verdammt noch mal, das sah aus wie eine Rakete! Er konnte kaum seinen Augen trauen. Nein, das konnte einfach nicht sein! Oder doch? Er hielt das Motorrad an und stand völlig still. Er konzentrierte sich auf den Gegenstand, der aus dem Laderaum des Kastenwagens herausragte. Er war im Begriff hinzufahren, aber zwei Dinge ließen ihn zögern. Erstens hatte der EATO-Mann beim morgendlichen Briefing gesagt, dass niemand den Helden spielen sollte. Dafür würde man nur einen Verweis bekommen. Zweitens sprang der Mann im gleichen Moment aus dem Laderaum, und Kristian konnte sehen, wie groß er wirklich war. Maria hatte nicht übertrieben. Deshalb tat Kristian das einzig Richtige in dieser Situation und machte Meldung über Funk. Einen Moment später war er auf dem Weg zurück mit dem Auftrag, sich zum Mannschaftswagen der Polizei vor dem Hangar zu begeben.

Connie Andersen stürzte in die mobile Kommandozentrale. Sie war völlig aus dem Häuschen.
– Hört alle her, sagte sie atemlos. Wir haben gerade eine Nachricht über einen Kastenwagen auf dem Parkplatz von SAS Components erhalten. Sie wies in südöstliche Richtung.
– Eigentlich haben wir sogar zwei Meldungen, fuhr sie fort. Es handelt sich um einen Kastenwagen mit französischem Kennzeichen. Der Fahrer ist ein riesiger Mann, ein Franzose mit arabischem Aussehen.
– Was? rief Rolf nun zum vierten Mal. Sagtest du mit französischem Kennzeichen?
– Äh, ja, sagte Connie verwirrt. Und …
– Verdammt, da ist die Abschussrampe der Rakete, rief Rolf aus. Der Kastenwagen gehört Sarkov.
– Woher wisst ihr, dass es sich um eine Rakete handelt? fragte Connie verwundert.
– Tom! Wir müssen sie unschädlich machen, und das in einer Höllenfahrt! schrie Rolf. Tom drehte sich um und packte Connie am Arm.
– Hast du schnellen Transport in der Nähe? fragte er. Connie war sofort Feuer und Flamme.
– Da kannst du drauf wetten, komm, sagte sie und riss sich los. Ich sorge für einen Ausflug, den du so schnell nicht vergessen wirst. Sie stürzte aus der Tür und Tom folgte ihr auf dem Fuße. Draußen hielt Kristian mit seinem Motorrad. Connie lief auf ihn zu.
– Du hast einen Passagier, der umgehend zu SAS Component muss, sagte sie und deutete auf Tom, der mit schweren Schritten hinter ihr herkam. Kristian schaute verwirrt von Connie zu Tom, aber dann erschien ein jungenhaftes Lächeln auf seinem Gesicht. Vielleicht hatten Maria und er doch nicht die schlechteste Stelle für ihre Patrouille erwischt, dachte er.
– Spring auf, Kumpel, los geht‘s, sagte er und klappte das Visier seines Helms nach unten. Tom brauchte ein paar Sekunden, um das Bein über den Sitz zu schwingen. Währenddessen startete Kristian den Motor.
– Festhalten! rief er, gab Gas und raste mit gewagter Beschleunigung in Richtung Haupttor. Connie war zurückgeblieben und kratzte sich am Kopf. Was zum Teufel war hier eigentlich los? Weniger als eine Minute, nachdem Connie und Tom hinausgelaufen waren, kam noch eine beunruhigende Nachricht in die Kommandozentrale.
– Was? rief Rolf zum fünften Mal. Das war ein verdammter Alptraum!
– Ja, die Meldung ist gerade reingekommen, Rolf, sagte der Techniker. Sie dachten, es könnte etwas mit alledem zu tun haben, da ihr Mann in der Gepäcksortierung arbeitet. Da wurde Rolf klar, wo der Fernlenkimpuls herkam. Er sprang auf, lief zum Funkgerät und knallte die Hand auf die Sendetaste. Jeder mit einer Hörmuschel hörte, was er jetzt sagte:
– Alpha, Bravo, Charly, hier Zebra-Basis. Lasst alles fallen, was ihr in den Händen habt und beeilt euch rüber zu SAS Component im östlichen Teil des Flughafens. In wenigen Minuten wird eine ferngelenkte Rakete aus einem dunkelblauen Kastenwagen abgefeuert. Wiederhole, SAS Component, östlicher Teil, dunkelblauer Kastenwagen. Der Wagen muss mit allen Mitteln unschädlich gemacht werden. Tom ist auf dem Weg dahin. Er wirbelte herum und war in drei Sprüngen an der Tür, riss sie auf und lief hinaus. So schnell wie er nur konnte, rannte er zum Mannschaftswagen der Polizei, der weniger als 30 Meter von der mobilen Kommandozentrale entfernt geparkt war. Ein Polizist stand davor. Er wollte gerade etwas sagen, erkannte aber Rolf im letzten Augenblick. Rolf riss die Tür auf und stürzte in den Wagen. Er sah in die erstaunten Gesichter der Polizisten. Dann entdeckte er Antonsen, der an seiner Pfeife zog.
– Funk den Kontrollturm an und gib Bescheid, dass Flug SK779 nach Budapest nicht in die Luft darf! rief Rolf. Es besteht das höchste Risiko, dass das Flugzeug mit einer Rakete beschossen wird, sobald es abgehoben hat. Antonsen sperrte ungläubig die Augen auf, begriff aber offenbar sofort den Ernst der Lage. Ohne ein Wort nahm er sein Mobiltelefon zur Hand und wählte eine Nummer.
– Antonsen von der Polizei, sagte er mit fester Stimme. Stoppen Sie umgehend alle Flüge. Niemand, ich wiederhole, niemand darf in die Luft, verstanden? Die Person am anderen Ende sagte etwas. Antonsens Augenbrauen verfinsterten sich zusehends. Rolf hielt den Atem an.
– Du meine Güte! Dann müssen Sie aber den Piloten warnen, sagte Antonsen. Man wird das Flugzeug vom Boden aus beschießen, mit einer Rakete. Er hörte wieder einen Moment zu und sagte dann:
– Ja, Sie haben richtig gehört, tun Sie es jetzt, verdammt noch mal. Er brach das Gespräch ab und sah dann mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck zu Rolf.
– Es ist wahrscheinlich zu spät. Flug SK779 hebt gerade ab. Von draußen konnte man ein Flugzeug hören, das dröhnend über die Startbahn kam, und einen Augenblick später hing es in der Luft.

Kristian und Tom waren am Haupttor vorbeigebraust. Das große Motorrad beschleunigte ungezügelt auf der Küstenstraße in Richtung Süden. Kristian hatte offenbar nicht im Sinn, in der langen Kurve, die die Küstenstraße gleich hinter dem Haupteingang bildete, nennenswert abzubremsen. Das Motorrad lag gefährlich niedrig. Nur wenige Sekunden später kamen sie an die Einfahrt zum Parkplatz von SAS Component, und Kristian bremste scharf. Tom entdeckte sofort den Kastenwagen. Die Spitze der Rakete, die aus dem hinteren Ende ragte, war ein erschreckender Anblick. Nun hoffte er bei Gott, dass sie nicht zu spät kamen.
– Halt dich von der Rückseite weg, Kristian, rief er. Wenn wir in die Schusslinie kommen, ist es aus mit uns! Kristian nickte und bog in den Parkplatz ein. Er beschleunigte in einem weiten Bogen um den Kastenwagen herum, der mehr oder weniger quer über die markierten Parkplätze stand. Kurz darauf leuchtete der kräftige Motorradscheinwerfer direkt in die Windschutzscheibe. Sie sahen einen großen Mann auf dem Beifahrersitz. Er war zutiefst konzentriert auf etwas, das er auf seinem Schoß hatte. Einen Augenblick später waren sie direkt am Auto.

Der Mann bemerkte sie plötzlich und blickte mit einem wahnwitzigen Ausdruck in den Augen auf. Kristian wusste nicht, ob er auf der linken Seite des Autos bleiben oder herumfahren sollte, aber das Problem löste sich, da Tom vom Motorrad sprang. Er lief entschlossen zur Beifahrerseite, wo der große Mann saß.

Kurz bevor das Motorrad auftauchte, hatte Wahil tief konzentriert mit dem Laptop auf dem Schoß gesessen. Auf dem Bildschirm hatte er mit fast angehaltenem Atem beobachtet, wie die blinkenden Punkte anfingen, sich aufeinander zuzubewegen. Das Flugzeug beschleunigte also. Jetzt konnte er auch den Motorlärm hören. Es war so weit! Er hatte wie hypnotisiert auf den kleinen blinkenden Punkt auf dem Bildschirm gestarrt, der das Flugzeug markierte. Schneller und schneller bewegte er sich. Die beiden Punkte kamen einander näher und näher: nur noch ein paar Sekunden.

In diesem Moment wurde er von einem starken Lichtstrahl abgelenkt, der direkt in die Kabine schien, und blickte erschreckt auf. Zuerst konnte er nicht ausmachen, um was es sich handelte, aber dann wurde ihm klar, dass es ein Motorrad war. Es kam direkt auf ihn zu. Als das Motorrad beim Kastenwagen ankam, sprang ein großer schwarzer Mann vom Rücksitz und lief um den Wagen herum zur Beifahrertür. Trotz seiner Überraschung beurteilte Wahil blitzschnell die Situation. Der Mann würde ein paar Sekunden brauchen. Instinktiv spürte Wahil, dass der große schwarze Mann gefährlich war. Wenn er ihn überwinden wollte, musste er sich auf den Kampf konzentrieren. Da fiel ihm die Pistole ein, die er wieder ins Handschuhfach gelegt hatte. Im selben Moment war ihm klar, dass es dazu zu spät war. Der Mann war bereits an der Tür und hatte den Griff in der Hand. Er musste jetzt handeln. Wahil drückte auf die Eingabetaste. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Es gab keine Annullierungsfunktion. Der Abschussmechanismus für die Rakete war unwiderruflich aktiviert. Im gleichen Moment hatte Tom den Türgriff in der rechten Hand. Mit der linken zog er seine kräftige 22mm Buck Mark-John M. Browning-Pistole aus dem Gürtelhalfter. Wahil ließ den Laptop fallen und warf sich mit der Schulter gegen die Tür. Die Tür flog Tom mitten in das Gesicht und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Die Pistole flog in hohem Bogen über seinen Kopf während er drei Schritte rückwärts stolperte.
Wahil benutzte den kurzen Moment der Verwirrung, um aus dem Auto zu springen. Mit einem Gefühl der Vorfreude im ganzen Körper ging er zum Angriff über. Er freute sich abartig über die Größe seines Gegners. Dieser Kampf versprach spannend zu werden. Aus dem Laderaum des Kastenwagens waren piepende Signaltöne zu hören. Erst langsam, dann schneller und schneller und schließlich gingen sie in einen langen Heulton über, und plötzlich wurde der Heulton von einem unheimlichen, tiefen Zischen abgelöst. Die Rakete verließ mit unglaublicher Beschleunigung den Laderaum des Kastenwagens und zog  einen Rauchschleier hinter sich her.

Der Laderaum sah aus, als ob er in Brand geraten war. Die beiden großen Männer beachteten den Abschuss anscheinend gar nicht. Sie waren völlig aufeinander fixiert. Kristian war auf dem Motorrad sitzen geblieben. Vor Schreck gelähmt beobachtete er, wie die Rakete plötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit aus dem hinteren Endes des Fahrzeugs schoss. Er war sicher, dass er die Wärme von der Verbrennung fühlen konnte, als es über den Öresund verschwand. Er war froh, dass er sein Visier nicht hochgeschoben hatte. Die Rakete zeichnete einen Rauchstreifen am Himmel und kreierte ein so bizarres Bild, dass Kristian die Augen nicht abwenden konnte. Weniger als drei Sekunden nach dem Abschuss der Rakete flog Flug SK779 dröhnend über ihre Köpfe hinweg. Kristian sah abwechselnd auf die Rakete und auf das Flugzeug. Du Allmächtiger, dachte er. Was ist denn hier los? Über dem Öresund begann die Rakete ihre Richtung zu ändern.

Kurz vor dem Abschuss der Rakete hatte Flug SK779 begonnen zu beschleunigen. Es hatte mehr als die Hälfte der Startbahn hinter sich gelassen, als plötzlich die seltsame Nachricht über Funk kam, dass sie ihren Start abbrechen sollten. Geht nicht! Dafür ist es jetzt zu spät, antwortete Flugkapitän Anders Svensson. Das Flugzeug setzte seinen Weg auf der Startbahn fort und würde gleich abheben. Wenn er jetzt abbrach, konnte er es nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand bringen. Sie würden durch den Zaun pflügen und auf die Straße donnern.
– SK779, verstanden, kam die Bestätigung vom Kontrollturm.
– Jetzt, sagte der erste Offizier Jens Petersen mit ernstem Gesicht.
– SK779, ertönte es wieder vom Kontrollturm. Wir haben eine Meldung von der Polizei erhalten, dass man Sie beschießen will … mit einer Rakete … das behaupten sie also.
– Eine Rakete? Was zum Teufel reden Sie da, antwortete Svensson verwirrt.
– Jetzt, wiederholte Jens Petersen etwas lauter. Svensson zog das Steuerruder zurück und hörte nicht, ob seine letzte Frage beantwortet wurde. Das vordere Ende des Flugzeugs hob sich und einen Augenblick später waren sie in der Luft. Petersen drehte sich mit ernstem Gesicht zu Svensson.
– Haben die denn vollständig den Verstand … Er hielt mitten im Satz inne. Beide Piloten sahen fassungslos aus dem Fenster. Weniger als hundert Meter rechts von ihnen schoss etwas in die Luft. Was immer es war, es hielt fast den gleichen Kurs wie das Flugzeug, aber seine Geschwindigkeit war unendlich viel größer, und in einem Nu zeichnete sich weit über Saltholm ein langer Rauchstreifen am Himmel ab.

Kapitän Anders Svensson reagierte schnell und in dieser so besonderen Situation sehr effektiv. Er zog das Flugzeug scharf nach Steuerbord und schob gleichzeitig das Steuerruder nach vorne. Das Flugzeug befand sich nicht mehr als etwa 300 Meter über dem Boden und hörte auf zu steigen. Nun waren sie in der Lage viel schneller zu beschleunigen. Die Krängung nach Steuerbord war so steil, dass alle Fenster auf der rechten Seite des Flugzeugs direkt nach unten wiesen und die auf der Backbordseite gerade nach oben in den dunklen Nachmittagshimmel.

Außenminister Svend Krog Petersen saß an einem Fensterplatz in der ersten Reihe auf der rechten Seite. Neben ihm saß Arthur Goldschmidt mit einem der beiden Geheimdienst- Agenten. Der andere Agent saß auf gleicher Höhe mit ihnen auf der linken Seite am Gang. Svend Krog Petersen und der Botschafter hatten leise miteinander geredet, bis das Flugzeug anfing zu beschleunigen. Da wurden sie beide still. Svend Krog Petersen war nicht besonders davon begeistert, mit dem Flugzeug zu reisen, akzeptierte es aber als eine der weniger angenehmen Seiten seines Postens. Wie bei den meisten Menschen, die nicht gerne fliegen, bereiteten ihm vor allem Starts und Landungen Unbehagen. Unbewusst hielt er sich krampfhaft an den beiden Armlehnen fest. Diese Position würde er beibehalten, bis das Flugzeug richtig in der Luft war. Aber obwohl er sich unbehaglich fühlte, beruhigte es ihn gewissermaßen, die verschiedenen Phasen des Starts wiederzuerkennen. Das Vorderende des Flugzeugs würde zuerst abheben, und einen Augenblick später würden sich die hinteren Räder von der Startbahn lösen und das Flugzeug würde über eine längere Periode regelmäßig an Höhe gewinnen. Eine leichte Krängung des Flugzeugs zu der einen oder der anderen Seite gehörte ebenfalls zu einem normalen Start.
Aber eine heftige Krängung unmittelbar nach dem Start gehörte unter keinen Umständen zum Normalbild. Aber genau das passierte, völlig ohne Vorwarnung. Mehrere Passagiere begannen zu schreien, als das Flugzeug plötzlich senkrecht in der Luft auf einer Flügelspitze stand. Svend Krog Petersen achtete nicht auf die anderen Passagiere. Er war zur Genüge damit beschäftigt, seine eigene beginnende Panik zu unterdrücken. Er sah erschrocken aus dem Fenster und zu seinem großen Erstaunen blickte er direkt nach unten. Plötzlich erregte dort unten etwas seine Aufmerksamkeit. Es sah aus wie ein Kastenwagen, der am hinteren Ende brannte. Er war sicher, dass er eine Rauchwolke sah, die unter dem Flugzeug verschwand und damit aus seinem Blickfeld. Dann legte sich das Flugzeug mit einem Ruck wieder in die Waagerechte, beschleunigte aber weiterhin mit großer Kraft. Svend Krog Petersen war sich nicht sicher, ob er noch atmete.

Tom war nicht vorbereitet, als die Autotür mit so viel Kraft aufgestoßen wurde. Während er noch rückwärts taumelte, stürzte ein großer arabisch aussehender Mann aus dem Auto. Der Araber war von ähnlicher Größe und Statur wie er selbst und verschwendete keine Zeit. Tom hatte keine Gelegenheit, seine Pistole zu finden. Der Mann wäre bei ihm, bevor er sie erreichen konnte. Tom hörte im Hintergrund seines Bewusstseins eine Reihe schwacher Pieptöne, die aus dem Laderaum des Kastenwagens kamen. Aber er musste sich jetzt einzig und allein auf die unmittelbare Gefahr, in der er sich befand, konzentrieren. Der Araber war bei Tom, bevor dieser sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte. Er beschloss daher, sich in dem Moment, in dem der Araber einen harten Schlag auf sein Gesicht richtete, nach hinten zu werfen. Der Schlag streifte Toms Kinn, ohne dabei größeren Schaden anzurichten. Er rollte rückwärts und kam auf mirakulöse Weise sofort wieder auf die Beine. Im gleichen Moment schoss die Rakete aus dem Laderaum des Kastenwagens. Beide Männer zögerten kurz, aber fast wie auf Kommando, waren sie wieder voll und ganz aufeinander und ihren Kampf konzentriert.

Kristian sah mit einer Mischung aus Überraschung und Bestürzung, dass die Rakete irgendwo über dem Öresund umdrehte und nun mit unverminderter Geschwindigkeit zurückkam, direkt auf sie zu.
– Passt auf! schrie er so laut er nur konnte. Keiner der Männer reagierte auf die Warnung und Kristian sah, dass der große Araber angriff. Die Geschwindigkeit der Rakete überging alles, was Kristian sich selbst in seinen wildesten Fantasien vorstellen konnte. Sie hatten höchstens einige Sekunden Zeit, bevor sie wieder bei ihrem Ausgangspunkte anlangte und offensichtlich direkt in ihrer Nähe einschlagen würde.
– Passt auf! schrie er wieder, worauf er sich vom Motorrad fallen ließ und auf den Boden stürzte. Nun wartete er auf den Einschlag.

Das Glückliche an Kapitän Anders Svensson Manöver lag in der Tatsache, dass er das Flugzeug nach Steuerbord krängte. Die Rakete hatte so viel an Fahrt gewonnen, dass sie sich in wenigen Sekunden deutlich mehr als zwei Kilometer von ihrem Ziel entfernt hatte. Der in der Rakete eingebaute Computer stellte ununterbrochen Berechnungen an und hatte bereits vor Abschuss gewusst, dass die Richtung falsch war. Das Ziel befand sich in entgegengesetzter Richtung. Aber alles hatte seine richtige Reihenfolge, auch für eine ferngelenkte Rakete. Um richtig manövrieren zu können, musste sie zunächst in die Luft kommen und eine hohe Geschwindigkeit erreichen. Erst dann würde sie nach ihrem Ziel suchen.
Das Ziel mit dem Fernlenkimpuls im Laderaum befand sich allerdings nicht mehr in Reichweite der Zielsuchelektronik in der Rakete. Aber der Computer erinnerte sich an die letzte Position, in der das Ziel sich befunden hatte, bevor die Verbindung unterbrochen worden war. Die Rakete versuchte jetzt, genau zu dem Punkt zurückzukehren. Der Computer beschloss, nach Steuerbord abzudrehen, in die entgegengesetzte Richtung von Flug SK779. Die Rakete drehte um 180 Grad und war nun auf dem Weg zurück zu einem Punkt etwa fünfzig Meter innerhalb des Zauns. Hätte Kapitän Svensson entschieden, nach Backbord zu krängen, hätte der Computer sicherlich den Fernlenkimpuls aufgefangen und alles wäre anders verlaufen, auf fatale Weise anders. Ebenso hätten die Ereignisse eine noch ganz andere Richtung nehmen können, wenn es dem Kontrollturm gelungen wäre, das Flugzeug vor dem Start zu stoppen. Der Computer der Rakete hätte sein Ziel auf dem Weg zurück wiedergefunden, und das Schicksal des Flugzeugs und seiner Passagiere wäre besiegelt gewesen. Aber Flug SK779 befand sich nun weit weg über Dragør und außerhalb der maximalen Reichweite der Zielsuchelektronik.

An der Art, wie sich der Araber bewegte, konnte Tom erkennen, dass der Mann im Nahkampf ausgebildet war. Tom wollte daher kein Risiko eingehen. Die beiden Männer standen nun einander gegenüber. Irgendwo im Hintergrund hörte Tom eine Stimme schreien
– Passt auf! Da griff der Araber wieder an. Der Gesichtsausdruck des Mannes war furchteinflößend, aber Tom hatte nie Angst, wenn es erst einmal losging. Vor und nach einem Kampf konnte er Unruhe fühlen, aber niemals währenddessen. Im Gegensatz zum ersten Angriff war Tom dieses Mal vorbereitet. Als der Araber fast bei ihm war, trat er schnell Schritt nach rechts und drehte sich gleichzeitig, so dass der Araber ihm jetzt die Seite zuwendete. Nun war Tom an der Reihe anzugreifen. Zum zweiten Mal rief eine Stimme:
– Passt auf! und in diesem Moment traf Tom den Araber mit einem heftigen Faustschlag auf den linken Wangenknochen. Der Kopf des Arabers flog zur Seite. Der Schlag brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht. Er stolperte auf den Wagen zu und griff reflexmäßig nach der offenen Hintertür, um sich abzustützen. Die Tür gab unter seinem Gewicht nach, und er fiel auf den Asphalt hinter dem Auto. Tom sah zu Kristian hinüber und fragte sich, warum er flach auf dem Boden lag. Dann hörte er plötzlich ein zischendes Geräusch, das näher kam. Er blickte auf. Die Rakete sauste über seinen Kopf und schlug hinter dem Zaun ein, weniger als fünfzig Meter von ihnen entfernt. Die Explosion war gewaltig, aber die nachfolgende Druckwelle war schlimmer. Tom ließ sich fallen, hatte aber den Boden noch nicht erreicht, als der Luftdruck ihn wie ein Stück Papier wieder hochschleuderte. Er warf ihn brutal in die Seite des Kastenwagens und presste ihm die Atemluft aus den Lungen. Tom war einer Ohnmacht nahe. Nur sein allgemein guter physischer Zustand und sein hartes Training halfen ihm, bei Bewusstsein zu bleiben. Wahil lag in Deckung hinter dem Wagen. Er war noch völlig benommen nach dem Schlag und schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden. Die Druckwelle hatte den Kastenwagen gefährlich gekippt, aber nicht umgeworfen. Wahil kam langsam und unsicher auf die Beine und versuchte sich zu orientieren. Er wusste, dass alles vorbei war. Der Angriff war fehlgeschlagen. Er konnte den großen schwarzen Mann nirgendwo sehen, und sein einziger Gedanke war zu fliehen. Er schaute sich um und bemerkte sein Motorrad ein Stück weiter weg auf dem Parkplatz, wo es umgestürzt auf der Seite lag. Mit unsicheren Schritten ging er darauf zu.

Die Druckwelle hatte Kristian mehrere Meter über den Parkplatz geworfen, und sein Motorrad war umgefallen, als ob es aus Pappe war. Er kam allerdings sofort wieder auf die Beine. Der feste Motoradanzug und der schwere Helm hatten ihn effektiv geschützt. Er befand sich noch vor dem Kastenwagen, aber sein Motorrad lag links von ihm. Er konnte weder den Fremden noch Tom sehen und ging um das Auto herum, um zu sehen, was passiert war. Da bemerkte er den großen Araber, der auf ein Motorrad zuwankte, das ein paar Meter weiter weg auf dem Boden lag. Kristian wusste nicht, ob der Araber bewaffnet war, aber er würde kein unnötiges Risiko eingehen. Die eigentliche Gefahr war abgewendet, jetzt musste der Schweinehund nur noch festgenommen werden. Er lief zu seinem eigenen Motorrad. Mit Mühe bekam er es aufgestellt und stieg auf. Er drehte den Zündschlüssel und der kräftige Motor sprang sofort an. Er legte den Gang ein und beschleunigte schnell um den Kastenwagen herum. Der Araber hatte inzwischen sein eigenes Motorrad aufgerichtet und saß auf.  Kristian biss die Zähne zusammen und drehte am Gas. Das schwere Motorrad sprang mit einem Satz in die Richtung des großen Arabers.

Wahil hatte sein Motorrad erreicht und richtete es auf. Der Schlüssel war noch im Zündschloss, und er drehte ihn um. Der Motor sprang gehorsam an, und Wahil legte den Gang ein. Plötzlich wurde er zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten von einem starken Lichtstrahl im Gesicht getroffen. Sein Kopf war immer noch ein wenig angeschlagen und es dauerte daher einige Sekunden, bevor ihm aufging, was geschah. Reflexmäßig gab er Gas und versuchte zu flüchten. Er ließ die Kupplung zu schnell los, mit dem Ergebnis, dass das kleine Motorrad stieg wie ein Rodeopferd, und Wahil einen unfreiwilligen Salto rückwärts in der Luft machte. Kristians schweres Motorrad traf ihn wie ein Rammbock, als er mit dem Kopf nach unten in der Luft hing. Der Aufprall warf ihn mehrere Meter über den asphaltierten Parkplatz wo er liegen blieb, ohne sich zu bewegen.

Tom erholte sich wieder und stand vorsichtig auf. Er blickte sich um. Dann folgten die Ereignisse so schnell aufeinander, dass er sie kaum mitverfolgen konnte. Zuerst sah er den Araber, der auf einmal auf einem Motorrad nur einen Katzensprung entfernt von ihm saß. Er wollte gerade hinüberlaufen, als Kristian auf seinem Motorrad um den Kastenwagen bog. Kristian fuhr direkt an ihm vorbei auf den Araber zu. Plötzlich bäumte das Motorrad des Arabers sich auf und Mann und Maschine trennten sich. Der Araber vollführte einen seltsamen Salto rückwärts in der Luft. Kristians Motorrad rammte den Araber mit brutaler Kraft und mit einem dumpfen Laut, wie ein Vorschlaghammer, der auf einen Sandsack schlägt. Der Araber wurde über den Asphalt geschleudert. Kristians Motorrad schlingerte nach dem Aufprall von einer Seite zur anderen und Tom konnte sehen, dass er anscheinend aufgegeben hatte, es wieder in seine Gewalt zu bekommen. Stattdessen warf er sich nach hinten und zur Seite und rollte einige Male über den Asphalt. Das Motorrad schlingerte noch ein ganzes Stück weiter, bis es schließlich umfiel, noch einige Meter auf der Seite weiterrutschte und dann still lag. Kristian war sofort wieder auf den Füßen, obwohl er etwas angeschlagen wirkte. ‚So ein Teufelskerl‘, dachte Tom bei sich und lächelte.
Er lief zu dem Araber, der völlig unbeweglich am Boden lag, kniete sich neben ihn und untersuchte ihn auf Lebenszeichen. Kristian, der inzwischen hinzugekommen war, blieb neben Tom stehen und schaute ihm über die Schulter.
– Er atmet, sagte Tom. Aber die Frage ist, wie lange noch. Ich glaube, du hast ihm das Genick gebrochen. Kristian hatte für seinen Geschmack genug für einen Tag erlebt und fühlte sich überfordert.
– Ist das gut oder schlecht? fragte er verwirrt. Tom stand auf und schaute erst Kristian an und dann den Araber.
– Lass es mich so sagen, antwortete er, wenn ich ihm den Hals wieder einrenken könnte, würde ich es gerne tun, nur um deinen waghalsigen Stunt noch einmal sehen zu können.

Die Rakete hatte ein großes Loch in den Zaun gerissen, und durch das Loch stürmte nunmehr das gesamte Alpha-Team mit entsicherten Waffen klar zum Einsatz.
– Ist die Situation unter Kontrolle, Sir? rief der vorderste Mann. Es war derselbe Mann, den Tom mit Yemi aus Gerhards Wohnung geschickt hatte, vor etwas, was ihm jetzt wie eine Ewigkeit erschien.
– Das ist doch verdammt lustig, wie ihr immer auftaucht, wenn der ganze Spaß vorbei ist, sagte Tom mit einem breiten Grinsen. Der Mann sah verwirrt aus, und Tom beeilte sich zu sagen:
– Ich mache nur Spaß, mein Junge, ich mache nur Spaß. Ruft einen Krankenwagen für das Arschloch da drüben. Ich muss zurück zu Zebra Basis. Er fand seine Pistole ungefähr 25 Meter vom Auto entfernt.

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

The Man from Tehran

Friday, 10 February 2006

Copenhagen Airport, 4.40 p.m.

Kristian drove slowly down the coastal road on his big motorcycle. He resented this waste of time. Of course nothing will happen here, he thought. But Maria insisted to play the proper police officer. He was more or less forced to follow her example. He drove slowly south and looked over the airport grounds. In the SAS Components parking lot, someone was trying to pull something out of the back of a dark van. It had to be this giant Maria had spoken of, he thought. He slowed down even further. Did the guy intend to dump his goods in the middle of the parking lot? Well, that was his own problem after all, he thought, and was about to drive on when something caught his attention.

What the hell was the man trying to pull out of the van? Damn it, that looked like a rocket! He could hardly believe his eyes. No, that just couldn’t be! Or could it? He stopped the motorcycle and stood completely still. He focused on the object protruding from the back of the van. He was about to go over there but two things made him hesitate. Firstly, the EATO man had said at the morning briefing that no one should play the hero. You’d only get reprimanded for that. Secondly, a man jumped out of the boot at the same moment, and Kristian could see how huge he really was. Maria hadn’t exaggerated. So Kristian did the only right thing in this situation and reported over the radio. A moment later he was on his way back with orders to go to the police bus in front of the hangar.

Connie Andersen burst into the mobile command center. She was completely beside herself.
– Listen up, everyone, she said breathlessly. We just received a message about a van in the parking lot of SAS Components. She pointed in a southeasterly direction.
– We actually have two reports, she continued. It is a cargo van with French registration. The driver is a huge man, a Frenchman with an Arab appearance.

– What? Rolf called for the fourth time. Did you say with a French license plate?

– Uh, yes, said Connie, confused. And …

– Damn it, there’s the rocket launch pad, Rolf exclaimed. The van belongs to Sarkov.
– How do you know it’s a missile? asked Connie in amazement.
– Tom! We have to disarm that thing, and that in a hellish tempo! shouted Rolf.

Tom turned and grabbed Connie’s arm.

– Do you have fast transport nearby? he asked.

Connie was immediately hooked.
– You can bet on it, come on, she said, and tore herself away. I’ll arrange an excursion that you will not soon forget.
She rushed out the door and Tom followed her.

Kristian was outside with on motorcycle. Connie ran up to him.

– You have a passenger who has to go to SAS Component immediately, she said and pointed to Tom, who was walking behind her with heavy steps.

Kristian looked from Connie to Tom, confused, but then a boyish smile appeared on his face. Maybe he and Maria hadn’t gotten into the worst spot on their patrol after all, he thought.

– Jump up, buddy, let’s go, he said, flipping the visor of his helmet down. It took Tom a few seconds to swing his leg over the seat. Meanwhile Kristian started the engine.

– Hold tight! he called, accelerated and sped with daring acceleration towards the main gate.

Connie was left scratching her head. What the hell was going on here? Less than a minute after Connie and Tom had run outside, another disconcerting message was received at the command center.

– What? Rolf called for the fifth time. This was a bloody nightmare!

– Yes, the message just came in, Rolf, said the technician. They thought it might have something to do with all of this since her husband works in baggage sorting.

Rolf realized where the guiding signal was coming from. He jumped up, ran to the radio, and slammed his hand on the transmit button. Everyone with an earpiece heard what he were saying now:

– Alpha, Bravo, Charly, this is zebra base. Drop everything you have in your hands and hurry over to SAS Component in the eastern part of the airport. In a few minutes, a guided missile will be fired from a dark blue van. Repeat, SAS Component, eastern part, dark blue van. The car must be secured by all means. Tom is on the way there.
He spun around and was at the door in three jumps, tore it open and ran out. As fast as he could, he ran to the police bus, which was parked less than 30 meters from the mobile command center. A policeman was standing in front of it. He was about to say something, but recognized Rolf at the last moment. Rolf threw open the door and rushed into the bus. He looked into the astonished faces of the policemen. Then he spotted Antonsen pulling on his pipe.

– Call the control tower and let them know that flight SK779 to Budapest is not allowed to take off! called Rolf. There is the highest risk that the aircraft will be attacked with a missile once it has taken off.

Antonsen opened his eyes in disbelief, but apparently immediately understood the gravity of the situation. Without a word, he picked up his cell phone and dialed a number.

– Antonsen from the police, he said in a firm voice. Immediately stop all flights. Nobody, I repeat, nobody is allowed in the air, understand?

The person at the other end said something. Antonsen’s eyebrows grew increasingly dark. Rolf held his breath.

– Oh my good! Then you have to warn the pilot, said Antonsen. The plane will be shot at from the ground with a missile.
He listened again for a moment and then said:

– Yes, you heard right, do it now, damn it. He broke off the conversation and then looked at Rolf with a very serious expression.

– It’s probably too late. Flight SK779 is taking off right now.

Outside you could hear an airplane roaring down the runway, and a moment later it was in the air.

Kristian and Tom had raced past the main gate. The big motorcycle sped unbridled south on the coastal road. Apparently Kristian had no intention of slowing down significantly in the long curve that the coastal road formed just behind the main entrance. The motorcycle was lying dangerously low. Seconds later they came to the entrance to the SAS Component parking lot and Kristian braked sharply. Tom immediately spotted the van. The tip of a missile sticking out of the rear end was a terrifying sight. Now he hoped to God that they weren’t too late.

– Stay clear of the rear end of the vehicle, Kristian, he called. If we get into the line of fire, we’ll be done for!

Kristian nodded and turned into the parking lot. He accelerated in a wide arc around the van, which was more or less across the marked parking spaces. Shortly afterwards, the powerful motorcycle headlight shone directly into the vans windscreen. They saw a huge man in the passenger seat. He was deeply focused on something he had on his lap. A moment later they were right at the car.

The man suddenly noticed them and looked up with a crazy expression in his eyes. Kristian didn’t know whether to stay on the left side of the van or drive around, but the problem resolved itself when Tom jumped off the motorcycle. He ran resolutely to the passenger side, where the big man was sitting.

Just before the motorcycle appeared, Wahil had been sitting in deep concentration with the laptop on his lap. On the screen he had watched, with bated breath, as the flashing dots began to move towards each other. The plane was accelerating. Now he could hear the engine noise too. The time had come! He had been staring hypnotically at the small blinking dot on the screen that marked the plane. It was moving faster and faster. The two dots got closer and closer: just a few more seconds.

At that moment he was deflected by a strong beam of light that shone directly into the cabin and looked up, startled. At first he couldn’t make out what it was, but then he realized it was a motorcycle. It was coming straight at him. When the motorcycle got to the van, a big black man jumped from the back seat and headed straight to the passenger door. Despite his surprise, Wahil was quick to assess the situation. It would take the man a few seconds to reach the door. Wahil instinctively sensed that the big man was dangerous. If he was to overpower him, he had to focus on the fight. Then he remembered the pistol that he had put back in the glove compartment, but he realized that it was too late for that. The man was already at the door and had his hand on the door handle. He had to act now. Wahil hit the enter key on the laptop. Now there was no turning back. There was no cancellation function. The rocket launch mechanism was irrevocably activated.

At the same moment Tom had the door handle in his right hand. With his left hand he drew his powerful 22mm Buck Mark-John M. Browning pistol from his belt holster.

Wahil dropped the laptop and threw his shoulder against the door. The door flew right into Tom’s face, throwing him off balance. The pistol soared overhead as he stumbled three steps backwards.

Wahil used the brief moment of confusion to jump out of the van. With a feeling of anticipation throughout his body, he launched the attack. He was delighted with the size of his opponent. This fight promised to get exciting.

Beeping signals could be heard from the back of the van. Slowly at first, then faster and faster, and finally they turned into a long howling sound, and suddenly the howling was replaced by an eerie, deep hiss. The rocket left the cargo area of the van with unbelievable acceleration and pulled a curtain of smoke behind it. The boot looked as if it had caught fire.

The two big men seemed to ignore the launch completely. They were totally fixated on each other. Kristian remained seated on the motorcycle. Paralyzed with shock, he watched as the missile suddenly shot out of the back of the vehicle at breathtaking speed. He was sure he could feel the warmth from the burn as it vanished over the Oresund. He was glad he hadn’t raised his visor. The rocket drew a streak of smoke in the sky and created such a bizarre image that Kristian couldn’t take his eyes off it. Less than three seconds after the missile was launched, Flight SK779 boomed over their heads. Kristian looked alternately at the missile and the plane. God Almighty, he thought. What’s going on here? The rocket began to change direction over the Oresund.

Shortly before the missile was launched, flight SK779 had begun to accelerate. It was more than halfway down the runway when suddenly a strange order came over the radio that they should abort their take-off.

– That’s not possible! It is too late for that, replied Captain Anders Svensson.

The plane continued on its way down the runway and was about to take off. If he broke off now, he wouldn’t be able to bring it to a standstill in time. They would plow through the fence and thunder into the road.

– SK779, understood, the confirmation came from the control tower.

– Rotate, said the first officer Jens Petersen with a serious face.

– SK779, it came again from the control tower. We got a message from the police that you might be shoot down … with a missile … well, that’s what they said.

– A missile? What the hell are you talking about? Svensson replied, confused.

– Rotate, repeated Jens Petersen a little louder.

Svensson pulled the rudder back and did not hear if his last question was answered. The front end of the plane rose, and a moment later they were off the ground. Petersen turned to Svensson with a serious face.

– Have they lost their minds completely …

He paused in the middle of a sentence. Both pilots looked stunned out of the window. Less than a hundred yards to their right, something shot into the air. Whatever it was, it held almost the same course as the plane, but its speed was infinitely greater, and in an instant there was a long streak of smoke in the sky far above Saltholm in Øresund.

Captain Anders Svensson reacted quickly and very effectively in this special situation. He pulled the plane sharply to starboard and at the same time pushed the rudder forward. The aircraft was no more than about 300 meters above the ground and stopped climbing. Now they were able to accelerate much faster. The starboard heeling was so steep that all the windows on the right side of the aircraft faced straight down and those on the port side straight up into the dark afternoon sky.

Foreign Minister Svend Krog Petersen sat in a window seat in the first row on the right. Arthur Goldschmidt sat next to him with one of the two secret service agents. The other agent was level with them on the left side of the aisle. Svend Krog Petersen and the ambassador had talked quietly until the plane began to accelerate. Then they both fell silent. Svend Krog Petersen was not particularly keen on traveling by air but accepted it as one of the less pleasant sides of his job. As with most people who don’t like to fly, take-offs and landings in particular made him uncomfortable. He unconsciously held on to the two armrests. He would hold this position until the plane was properly in the air. But although he felt uncomfortable, it kind of reassured him to recognize the different phases of the take off. The front end of the aircraft would take off first, and a moment later the rear wheels would detach from the runway and the aircraft would slowly gain altitude over an extended period. A slight heeling of the aircraft to one side or the other was also part of a normal take-off.

But a severe heeling immediately after take-off was not part of the normal procedure under any circumstances. But that’s exactly what happened without any warning. Several passengers began to scream when the plane suddenly stood vertically in the air on a wing tip. Svend Krog Petersen paid no attention to the other passengers. He was sufficiently busy suppressing his own incipient panic. He looked out the window, startled, and to his great astonishment he looked straight down. Suddenly something down there caught his attention. It looked like a van that was on fire at the far end. He was sure that he saw a cloud of smoke that disappeared under the plane and out of sight. Then the aircraft jerked back to horizontal level but continued to accelerate with great force. Svend Krog Petersen wasn’t sure if he was still breathing.

Tom wasn’t prepared, when the car door was pushed open with so much force. While he was still stumbling backwards, a huge Arab-looking man burst out of the car. The Arab was similar in size and stature to himself and wasted no time. Tom didn’t get a chance to find his pistol. The man would be on him before he could reach it. In the back of his mind Tom heard a series of faint beeps coming from the back of the van. But all he could do now was focus on the immediate danger he was in. The Arab was upon Tom before Tom regained his balance. So he decided to throw himself back the moment the Arab hit his face hard. The blow brushed Tom’s chin without causing any major damage. He rolled backwards and got back to his feet in a miraculous manner. At the same moment the rocket shot out of the back of the van. Both men hesitated briefly, but almost as if on command, they were fully focused on each other and their fight again.

Kristian saw with a mixture of surprise and dismay that the missile turned around somewhere over the Oresund and was now coming back at undiminished speed, straight towards them.
– Watch out! he screamed as loud as he could.

None of the men responded to the warning and Kristian saw the great Arab attack. The missile’s speed exceeded anything Kristian could imagine in his wildest fantasies. They only had a few seconds at most before it got back to where it started and would obviously hit right next to them.

The lucky thing about Captain Anders Svensson’s maneuvers was the fact that he heeled the plane to starboard. The rocket had gained so much speed that in a few seconds it was significantly more than two kilometers from its target. The computer built into the rocket was constantly calculating and had already known before it was launched that the direction was wrong. The target was in the opposite direction. But everything had to be in its right order, even for a guided missile. To be able to maneuver properly, it first had to get into the air and reach a high speed. Only then would it search for its goal.

However, the target with the guiding signal in the hold was no longer within range of the homing electronics in the rocket. But the computer remembered the last position the target had been in before it was disconnected. The missile was now trying to get back to exactly that point. The computer decided to turn to port, in the opposite direction from flight SK779. The missile turned 180 degrees and was now on its way back to a point about fifty yards inside the fence. Had Captain Svensson decided to heel to port, the computer would surely have picked up the signal again and everything would have turned out differently, fatally differently. Likewise, if the control tower had managed to stop the aircraft before take-off, events could have taken an entirely different direction. The missile’s computer would have found its destination on the way back, and the fate of the plane and its passengers would have been sealed. But flight SK779 was now far over Dragør and out of the maximum range of the homing electronics.

Tom could tell by the way the Arab moved that the man was trained in man-to-man combat. So Tom wasn’t going to take any chances. The two men were now facing each other. Somewhere in the background Tom heard a voice scream “watch out!” Then the Arab attacked again. The man’s expression was terrifying, but Tom was never afraid once he got going. He could feel restless before and after a fight, but never during it. In contrast to the first attack, Tom was prepared this time. When the Arab was almost there, he took a quick step to the right and at the same time turned so that the Arab now had his side towards him. Now it was Tom’s turn to attack. For the second time a voice called “watch out!” and at that moment Tom hit the Arab with a violent punch on the left cheekbone. The Arab’s head flew to one side. The blow threw him completely off balance. He stumbled towards the van and reflexively reached for the open back door for support. The door gave way under his weight and he fell onto the asphalt behind the car.
Tom looked over to Kristian and wondered why he was lying flat on the floor. Then suddenly he heard a hissing noise coming closer. He looked up. The missile swooped overhead and struck behind the fence, less than fifty metres from them. The explosion was huge, but the subsequent blast was worse. Tom threw himself down, but hadn’t hit the ground yet, when the air pressure knocked him back up like a piece of paper. It brutally threw him into the side of the van and forced the air out of his lungs. Tom was close to fainting. Only his generally good physical condition and hard training helped him to remain conscious.

Wahil was hiding behind the car. He was still completely dazed after the blow and shook his head to clear it up. The shock wave had tilted the van dangerously, but had not overturned it. Wahil got to his feet slowly and uncertainly and tried to orientate himself. He knew it was all over. The attack had failed.

He couldn’t see the big black man anywhere, and his only thought was to get away. He looked around and saw his motorcycle a little further away in the parking lot, where it was lying overturned. He walked towards it with unsteady steps.

The shock wave had thrown Kristian several meters across the parking lot and his motorcycle fell over as if it were made of cardboard. However, he got back on his feet immediately. The sturdy motorcycle suit and heavy helmet had protected him effectively. He was still in front of the van, but his motorcycle was to his left. He couldn’t see the stranger or Tom and walked around the car to see what had happened. Then he noticed the big Arab staggering towards a motorcycle that was lying on the ground a few meters away. Kristian didn’t know if the Arab was armed, but he wasn’t going to take any unnecessary risks. The real danger had been averted, now the bastard just had to be arrested. He ran to his own motorcycle. With difficulty he got it up and mounted. He turned the ignition key and the powerful engine started immediately. He put the bike into gear and accelerated quickly around the van. The Arab had meanwhile gotten his own motorcycle up and had mounted it. Kristian clenched his teeth and turned up the gas. The heavy motorcycle jumped in the direction of the big Arab.

Wahil reached his motorcycle and got it up. The key was still in the ignition and he turned it. The engine started obediently and Wahil put the bike into gear. Suddenly he was hit in the face for the second time in a few minutes by a strong beam of light. His head was still a little shaken, and it took a few seconds before he realized what was happening. Reflexively he accelerated and tried to escape. He let go of the clutch too quickly, with the result that the little motorcycle bucked like a rodeo horse, and Wahil did an involuntary backflip in the air. Kristian’s heavy motorcycle hit him like a battering ram as he hung upside down in the air. The impact threw him several meters over the paved parking lot, where he fell and did not move.

Tom recovered and carefully got up. He looked around. Then events followed one another so quickly that he could hardly keep track of them. First he spotted the Arab who was now sitting on a motorcycle only a stone’s throw away from him. He was about to run over to him, when Kristian came around the van on his motorcycle. Kristian drove right past him towards the Arab. Then suddenly the Arab’s motorcycle reared up and man and machine parted. The Arab performed a strange somersault backwards in the air and Kristian’s motorcycle rammed him with brutal force. It made a sound like a sledgehammer hitting a sandbag. The Arab was thrown across the asphalt. Kristian’s motorcycle lurched from side to side after the impact and Tom could see that he had apparently given up on getting it back under his control. Instead, he threw himself backwards and to the side and rolled over the asphalt a few times. The motorcycle lurched a good bit further until it finally fell over, slipped a few more meters on its side and then lay still. Kristian was immediately back on his feet, even though he looked a little battered. ‚What a devil,‘ Tom thought to himself and smiled.

He ran to the Arab, who was lying motionless on the ground, kneeled down next to him and examined him for signs of life. Kristian, who had meanwhile arrived, stopped next to Tom and looked over his shoulder.

– He’s breathing, said Tom. But the question is how much longer. I think you broke his neck.

Kristian had experienced enough for one day and felt hugely overwhelmed.

– Is that good or bad? he asked confused.

Tom got up and looked first at Kristian and then at the Arab.
– Let me put it this way, he replied, if I could straighten his neck again, I would like to do it just to be able to see your daring stunt once again.

The missile had torn a large hole in the fence, and through the hole the entire Alpha team was now charging into action with their weapons unlocked.
– Is the situation under control, sir? shouted the foremost man. It was the same man Tom had sent with Yemi from Gerhard’s apartment, something that now seemed to him like an eternity ago.

– It’s damn funny how you always show up when all the fun is over, said Tom with a big grin. The man looked confused and Tom hurried to say:

– I’m just kidding, my boy, I’m just kidding. Call an ambulance for that asshole over there. I have to go back to Zebra Base.
He found his pistol about 25 meters from the car.

(To be continued)

Hasselback Kartoffeln … Hasselback potatoes

Ich liebe Kartoffeln, in jeder Zubereitungsform … halt, stopp, nein, nicht die süssen, glasierten, die man in Dänemark zu Weihnachten isst. Aber ansonsten, gebacken, gebraten, gekocht, gemust … 🙂

… I love potatoes, in whatever way of preparation … no, stop, not the sweet, glazed ones that are eaten traditionally in Denmark at Christmas. But otherwise, baked, fried, boiled, mashed … 🙂

Und dann erzählte mein Mann mir von Hasselback Kartoffeln, einer schwedischen Erfindung von dem schwedischen Koch Leif Elisson aus Värmland, der diese Zubereitungsart 1953 im Restaurant Hasselbacken auf der Stockholmer Insel Djurgården einführte.

,,, And then my husband told me about Hasselback potatoes, a Swedish invention, created in 1953 by Leif Ellison, a trainee chef at Hasselbacken restaurant on the island Djurgården at Stockholm.

Im ersten Moment sieht es so aus, als ob die Zubereitung kompliziert wäre, ist sie aber eigentlich nicht, man braucht nur ein klein wenig Geduld. Der Rest liegt in den Gewürzen, die man ins Öl mischt. Hier die Basisversion, nur mit Olivenöl gebacken und danach vor dem Servieren mit Butter/Öl und kleingeschnittenen Frühlingszwiebeln bestrichen.

… At first, one could get the impression that the preparation is complicated, but it isn’t, actually, one only needs a bit of patience. The rest is carried by the spices that one mixes into the oil. Here the basic version, baked in olive oil and brushed with butter/oil and finely chopped spring onions sprinkled over them before serving.

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Der Trick liegt darin, dass man die Kartoffeln tief runterschneidet, aber eben nicht ganz, dann fächern sie sich beim Backen sehr schön auf. Ich fand eine Empfehlung auf dem Internet, dazu die Kartoffeln zwischen zwei Esstäbchen oder ähnlichem zu legen, die dann das Messer rechtzeitig stoppen. Der erste Versuch hat mir Mut zu einem zweiten gemacht.

… The trick is to cut the potatoes as deep down as possible without cutting the slices completely off, as then they will open during baking. I found a tip on the internet to put the potatoes between two chopsticks or similar, which will stop the knife in time. The first try gave me courage for a second one.

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Die beiden Spitzen der Kartoffeln hängen allerdings in der Luft, so dass man aufpassen muss, dass man nicht ganz durchschneidet. Der Rest geht dann ganz leicht. Dieses Mal habe ich dann eine Marinade aus Öl, etwas von unserem Bärlauch-Pesto, Salz, Pfeffer und Paprikapulver vorbereitet. Ich habe die Kartoffeln zuerst in Öl gewendet und dann in einen vorgeheizten Ofen gegeben (200 Grad Celsius). Bei diesen neuen Kartoffeln dauerte das Backen ca. 45 Minuten. Ich habe zweimal zwischendurch mit der Marinade gepinselt. Ich hatte ausserdem etwas zu viel Füllung von den gefüllten Champignons, die ich dann auf zwei kleine Förmchen verteilt und mitgebacken habe. (Allerdings nicht 45 Minuten …)

… However, the two ends of the potatoes hang in the air, so that one has to pay attention to not cut them off completely. The rest is easy. This time I have prepared a marinade of olive oil, a teaspoon full of our wood garlic pesto, salt, pepper and paprika. First I turned the potatoes in oil and then put them in a dish and into a preheated oven (392 degrees Fahrenheit). For these new potatoes it took about 45 minutes to get baked. I have brushed them with the marinade twice during baking. And then I had too much of the filling for the mushrooms, and put that into small dishes, which I baked alongside the potatoes. (Not 45 minutes though …)

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Dies waren die gefüllten Champignons von Ballesworld. Die waren nicht vegan, weil wir sie mit Käse gratiniert haben. Das Experiment mit dem veganen Käse war nicht so das gelbe vom Ei. Anstatt Sahne für die Sosse kann man Sojasahne oder ähnliches nehmen.

… These were the filled mushrooms, a recipe of Ballesworld, before baking. They were not vegan, as we have „au gratin“ed them with cheese. The experiment with the vegan cheese was not a success. Instead of cream for the sauce, one can use soy cream or similar.

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Mit der Marinade bekamen die Kartoffeln etwas mehr Farbe. Der Fantasie, was man da hineinmischt, sind keine Grenzen gesetzt. Nächstes Mal probiere ich mit Kräutern, u. a. Rosmarin.

… The marinade gave a bit of colour to the potatoes. There is no limit to your phantasy, what you wish to use for it. Next time I will try it with herbs, among others rosemary.

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So sah das dann aus. Die kleine Extraportion der Füllung haben wir dann gar nicht mehr geschafft, die gibt es heute, denn Freitag ist bei uns Restetag.

… This is what the result looked like. In the end we could not eat the little extra portion of the filling. We will have that today, as on Fridays we have leftovers day.

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Heute gab es selbstgemachte Falafel mit selbstgemachten, gebratenen Pita-Broten und veganem Mayonnaise (selbstgemacht). So einfach und doch so lecker.

… Today we had homemade falafel with homemade, fried pita bread and vegan mayonnaise (homemade). So simple and yet so delicious.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!

… I wish you all a pleasant day!

 

Hirtshals: Kjul Strand … Hirtshals: Kjul beach

Dort waren wir seit unserem letzten Umzug nicht mehr. Wie fast überall in Dänemark, hat sich die Küstenformation etwas geändert. Als wir letztes Mal dort waren, gab es keine kleinen Seen so dicht an den Bäumen, und es war auch nicht so grün dort. Bei den Bäumen handelt es sich um einen Forst, wo man schöne Wanderungen und Fahrradtouren im Schatten machen kann. 😉

… We have not been there since our last moving. The coast formation has slightly changed, as it does nearly everywhere in Denmark constantly. When we were there last, there weren’t any ponds so close to the treas, and it was not so green. The treas indicate a forest, where one can go on hikes and bicycle tours in the shadow. 😉

Man parkt im Osten von Hirtshals am Industriehafen, wo auch einige enorme Windmühlen stehen. Das ist vielleicht der Grund, warum dort vergleichsweise wenig Leute sind. An der nächsten Auffahrt vom Strand stehen schon viel mehr Autos, denn dort gibt es Toiletten, einen Campingplatz mit Restaurant und einen Kiosk. Kjul Strand ist auch der einzige von den Stränden, die wir bisher besucht haben, wo ich kleine Rochen gefunden habe. Sie werden mit dem langen, grünen Tang an Land gespült.

… You park in the east of Hirtshals, next to the industrial harbour, where you will also find some enormous windmills. They might be the reason, why there are comparatively few people. At the next road down to the beach were many more cars to be seen, as there are toilets, a camping site with a restaurant and a kiosk. Kjul Strand is the only one of the beaches that we have been to until now, where I found small baby rays. They are being washed up the beach together with the long, green seaweed.

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Was mich doch überrascht hat war, dass dort zwei Männer splitternackt umherlagen/liefen. Die Frauen bedecken sich jetzt eher. (Früher war oben ohne sehr beliebt.)

… What surprised me was that two men were running/lying around stark naked, while the women now tend to cover up. (At a time it was very popular to be topless at the beach.)

Zum Schluss noch ein kleines Video. Macht’s gut und bleibt gesund!

… Finally a little video. Take care and stay healthy!

Neues aus Fjordbyen

Es tut sich was in Aalborgs Fjordbyen. Die Kommune hat allen Haueigentümern, deren Häuser weniger als vier Meter von einander entfernt liegen (das sind die meisten) auferlegt, für eine zusätzliche Brandsicherung zu sorgen. Daher wird allseits gehämmert und die Ballen mit Steinwolle stapeln sich in den Gärten. Ich dachte immer, Steinwolle wäre nur für Wärmeisolierung. Wieder was dazugelernt …

… There is a lot of activitiy in Fjordbyen. The council has demanded that all houses that are less than four metres apart (that means most of them) need an additional layer of fire insulation. Therefore, one hears hammering all over the place and piles of rock wool can be found in the gardens. I thought that rock wool was only for heat insulation. Learned something again …

Doch zuerst die neuen Dinge:                    … But first the new stuff:

Hier muss der Besitzer gewechselt haben. Vorher waren an der Langseite Hühner untergebracht. Es sieht ja toll aus, aber es tut mir in der Seele weh, wenn ich sehe, wie diese schönen Instrumente Wind und Wetter ausgesetzt sind.

… Here the owner must have changed. Before, there was a chicken cage along the long wall. It looks cool, but what a pity to see these wonderful instruments exposed to wind and weather like that.

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Ein signiertes Hauswand-Grafitti           … A wall painting with signature

IMG_20200713_133828(Malerei/painting: Frida Stiilvium)

Hier wird richtig aus- und angebaut

… They are really adding to the house and making changes here

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das sah vorher (im Dezember 2019) so aus

… It looked like this before (up to December 2019)

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Hier noch ein paar weitere Eindrücke. Erst eine typische Fjordbyen-Strasse und dann ein paar einzelne Häuser.

… A few more impressions. First a typical street in Fjordbyen, and then some individual houses.

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Die nächsten beiden Häuser wurden „Amalienborg“ (links) nach Königin Margretes Schloss in Kopenhagen und „Schackenborg“ nach Prinz Joachims Schloss in Møgeltønder, Jütland, nahe der deutschen Grenze, genannt.

… The next two houses have been named „Amalienborg“ (to the left) after Queen Margrete’s castle in Copenhagen, and „Schackenborg“ after Prince Joachim’s castle in Møgeltønder, Jutland, near the border to Germany.

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Auf diesem Bild habe ich erst beim Anschauen hinterher gesehen, dass das Vogelhaus an der Wand aus einer Teekanne gemacht ist. 😀

… On the following photo, I have only noticed when reviewing the pictures that the birdhouse on the wall was made out of a teapot.  😀

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Diese schöne geschnitzte Bank fiel mir ins Auge. Leider stand sie nicht frei.

… This beautiful carved bench caught my eye. Unfortunately it was behind a fence.

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Auch an der Wasserkante hat sich etwas getan. Hier wurde mit Zement und grossen Steinen eine Landschaft gebaut und ein Feuerplatz. Dieser Platz ist „alles have“, jedermanns Garten. Am anderen Ufer sieht man die „schönen“ Neubauten von Nørresundby.

… Also the waterfront has new features to show. With large stones and red cement, people have built a kind of landscape and a fire place. This is „alles have“, everybody’s garden. On the other bank you can see the „pretty“ housing of Nørresundby.

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Und hier ein Schiff zu Ehren von Erbprinz Knud (Königin Margretes Onkel). Es gab oder gibt eine Fähre nach Deutschland, die so hiess/heisst. Prinz Knud stand Modell für die nicht sehr schmeichelhafte Redewendung „så tager vi den én gang til for prins Knud“ (und jetzt noch einmal für Prinz Knud), wenn man sicher gehen will, dass alle es verstanden haben. Er schien nicht das hellste Licht in der königlichen Familie gewesen zu sein. (Sehe ich richtig? Stehen die beiden hohen Häuser schief?)

… And here a boat to honour the former heir to the throne Prince Knud (Queen Margrete’s uncle). There was or is a ferry of that name, sailing between Denmark and Germany. The Danes dedicated a rather unflattering saying to Prince Knud „så tager vi den én gang til for prins Knud“ (and one more time for Prince Knud), whenever one wanted to be sure that everybody had understood. Seems like he wasn’t the brightest light in the Royal Family. (Do I see correctly? Are the two high buildings sloping?)

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Ich hoffe, dass die Stadt Aalborg noch lange an Fjordbyen festhalten wird und sich nicht von Bauhaien überreden lässt, es irgendwann doch noch dem Boden gleichzumachen und irgendwelche hässlichen Hochhäuser zu bauen. Jetzt haben die Bewohner jedenfalls erst einmal eine Gnadenfrist von 13 Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, nach den letzten Verhandlungen zwischen dem Verein und der Kommune. Solche kleinen Schätze gibt es viel zu wenig.

… I hope that the city of Aalborg will preserve Fjordbyen for a long time and not let itself be pursuaded by construction sharks to level it and build some ugly skyscrapers or such. At the moment, the inhabitants have a grace period of 13 years I think it was, after negotiations between the owner association and the council. There are too few of these small jewels.

30 Grad warme Grüsse aus Dänemark an euch alle!

… 86 degrees Fahrenheit warm greetings from Denmark to all of you!