Der Mann aus Teheran, Kopenhagen/ Marseille … The man from Tehran, Copenhagen/Marseille

Da habe ich letzte Nacht einen leeren Beitrag veröffentlicht, die Schablone für den nächsten Abschnitt, tut mir leid!

… Seems like I have published an empty post last night, the template for the next part, sorry!

 

CoverDeutsch

 

Der Mann aus Teheran

Donnerstag, 9. Februar 2006

Flughafen Kopenhagen, 20.05 Uhr

Wahil studierte eine Zeichnung. Es war einfach zum Flughafen zu finden, und nun hielt er an einem Kreisverkehr, der anscheinend zum Flughafengebiet gehörte. Die Zeichnung zeigte, dass es einen McDonalds und eine Tankstelle an einer der ‚Ecken‘ des Kreisverkehrs geben sollte. Beide sollten sich in demselben runden Gebäude befinden und die Tankstelle sollte „Statoil“ heißen. Die meisten Namen machten ihm Mühe, aber er war nicht so weit gekommen, nur um wegen einiger seltsamer Namen aufzugeben. Er nahm die Küstenstraße und fuhr langsam in Richtung Süden. Zu seiner großen Erleichterung war die Straße nicht abgesperrt, wie sie es angeblich gewesen war, als der Inbegriff des Bösen, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Dänemark besucht hatte. Das vereinfachte seine Arbeit erheblich. Ein Flugzeug kam brüllend über seinen Kopf geflogen und landete sicher ein paar hundert Meter weiter nach rechts, hinter einem Drahtzaun.
Er hielt den Wagen an und folgte dem Flugzeug mit seinen Augen. Er lächelte grotesk vor sich hin und nickte in der Dunkelheit mit dem Kopf. Man hatte eine gute Übersicht von hier, eine sehr gute sogar. Kurz danach fand er, was er suchte. „SAS Component“ stand auf einem Schild. Das Schild war an der Einfahrt zu einem großen unregelmäßigen Gebäude angebracht. Davor befand sich ein großer Parkplatz. Die meisten Plätze waren leer und die wenigen Autos, die jetzt dort parkten, standen auf den Plätzen am dichtesten zum Gebäude. Es gab zwei Einfahrten zum Parkplatz und er merkte sich ihre Lage. Er fühlte, wie die gleiche Begeisterung, die er nach dem Mord in Lyon gefühlt hatte, anfing Besitz von ihm zu ergreifen. Bald, dachte er, sehr bald.
Von der Küstenstraße aus konnte er alles sehen, was er brauchte, und er fuhr weiter in Richtung Süden. Die Straße wurde schmaler, und kurz danach kam er an einem Schild vorbei, auf dem „Sydvagten“ stand. Er bog nach links ab und dann nach rechts in einen Parkplatz. Er wendete den Wagen und begann zurückzufahren. Er war mit dem, was er gesehen hatte, zufrieden. Vorläufig hatte er hier nichts mehr zu tun. Er fuhr zurück zum Kreisverkehr und folgte von dort seiner Zeichnung bis zu einer Straße, die „Amager Strandvej“ hieß. Dort bog er nach rechts ab, zu einem modernen Yachthafen. Hier fand er nach einigem Suchen ein kleines schwarzes Motorrad der Marke Suzuki mit dänischem Kennzeichen. Das Motorrad markierte die Stelle, wo er sich bis zum nächsten Tag, wenn er wieder zum Flughafen fahren würde, aufhalten sollte.
Er stieg aus dem Auto und ging nach hinten, wo er die hinteren Türen des Wagens öffnete. Er packte das schwere Motorrad und schwang es mühelos in den Frachtraum vor die Kiste. Der Schlüssel für das Motorrad hing immer noch an einer der Zeichnungen. Die nächsten Stunden würden schlimm für ihn werden, denn er konnte nichts tun als warten. Sein Temperament war nicht für lange Pausen mit Müßiggang geeignet, aber er hatte keine andere Wahl. Im gleichen Moment radelte ein Mann auf das Hafengelände und lehnte sein Fahrrad gegen eines der Gebäude. Wahil folgte ihm gedankenverloren mit den Augen. Der Mann betrachtete den dunkelblauen Peugeot einen Moment lang, verschwand dann aber in eines der Gebäude. Wahil schätzte ihn als harmlos ein, legte die Füße auf den Beifahrersitz und versuchte zur Ruhe zu kommen.

Flughafen Kopenhagen, 21.10 Uhr

John Williams schloss die Tür zu seinem Hotelzimmer auf. Er hatte beschlossen, sich im komfortablen Hilton Hotel, direkt auf dem Flughafengelände, einzumieten. Er war aus dem Hotel-Restaurant gekommen und war auf dem Weg zum Aufzug gewesen, als einer der Rezeptionsmitarbeiter ihn abfing und ihm mitteilte, dass eine wichtige Nachricht für ihn gekommen war. Die Nachricht war kurz und bündig: Ruf mich an, umgehend! J. Lemming. Was in aller Welt will Lemming denn jetzt, dachte er verärgert! Lemming wusste doch, dass er mit den Vorbereitungen für die morgige Aktion beschäftigt war. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Wenn Lemming sagte „umgehend anrufen“, so rief man umgehend an. Er öffnete die Tasche mit seinem SatellitenTelefon und rief Lemmings direkte Telefonnummer an. Lemming meldete sich selbst.
– Ja! bellte er kurzangebunden.
– John hier. Da war eine Nachricht für mich im Hotel, sagte Williams, unfähig, seinen Ärger zu verbergen.
– John! Da bist du ja, sagte Lemming mit seinem schleppenden Dialekt. Warte einen Moment, ich muss die Tür zumachen. Nach einer kurzen Pause hörte er Lemmings Stimme wieder am Telefon.
– Was zum Teufel hast du angestellt, John? war das erste, was er sagte.
– Angestellt? wiederholte Williams verblüfft. Was in aller Welt meinst du?
– Ich will dir verdammt nochmal sagen, was ich meine, sagte Lemming. Die neue Fachabteilung des H.R. 3162 ist deinem Arsch auf der Fährte. Williams war total verwirrt. Was fantasierte der Mann sich zurecht?
– Was? fragte er, bevor Lemming fortsetzte.
– Ich weiß nicht, was genau los ist und ich habe eigentlich auch gar keine Lust etwas darüber zu hören, aber ich kann dir so viel sagen, dass es sich um ein pissegefährliches Gift handelt, das du von einer unserer so ungemein geheimen Anlagen entfernt hast. Aber was auch immer es ist, das du in die Hände bekommen hast, bist du so unvorsichtig gewesen, es in der wirklichen Welt anzuwenden. Siehst du, irgend ein verdammter Iraner ist gestorben, und zwar unter so verdammt seltsamen Umständen, dass man die Todesursache auf das Gift zurückführen konnte und von dort zur Produktionsanlage und schließlich zurück zu deinem Arsch, wo der Weg blind endet. Kapiert? Williams fühlte ein Kribbeln unter den Achseln. Wie in alles auf der Welt war man ihm auf die Spur gekommen? Aus einem Reflex heraus fühlte er in seiner Hosentasche nach. Die Schachtel mit dem Ring war, wo sie sein sollte. Er beschloss, so zu tun, als ob er von nichts wüsste.
– Ich bin völlig verwirrt hier, Jack, antwortete er. Ich habe keine Ahnung, wovon du redest, warum sollte ich … Lemming unterbrach ihn und sagte:
– Ehrlich gesagt, John, ich weiß nicht, wie dumm du glaubst, dass wir alle sind, aber die Sache ist die, dass ich ganz einfach nichts mehr über diese Angelegenheit hören will. Ich habe dir ein wenig Zeit gekauft. Genügend Zeit, um zu Ende zu bringen, was du da drüben in Prinz- und Prinzessinland zu tun gedenkst. Innerhalb von weniger als einer Woche ab heute, musst du damit rechnen, für diese Scheiße zur Rechenschaft zu stehen, verstehst du was ich sage? Also mein Rat an dich, John, ist, dass du einen ganzen Sack voll Erfolg und positiver PR mit zurückbringst, ist das klar? Sorg dafür, dass es gelingt, hörst du? Sieh zu, dass du diese Bastarde erwischt, und zwar umgehend. Lass die Presse einen Haufen gestochen scharfe Bilder von ihnen machen und sie zum krönenden Abschluss nach Guantánamo fliegen, falls sie noch atmen können. Ist das alles vollständig sonnenklar?
– Aber, das ist alles ein Missverständnis, versuchte Williams einzulenken.
– Ist das alles vollständig sonnenklar, John? wiederholte Lemming in einem Ton, der keinen Zweifel darüber ließ, welche Antwort die Klügste wäre.
– Ja, es ist alles vollkommen klar, sagte Williams.
– Gut, John, gut, sagte Lemming in einem ziemlich herablassenden Ton. Nur noch Eines: gute Jagd morgen, mein Alter. Lemming legte auf, bevor Williams beantworten konnte.

Williams war ausnahmsweise erschüttert. Wie zum Teufel war man ihm auf die Schliche gekommen? Er ging im Kopf die Nachforschungsmöglichkeiten durch, die es gab. Ein gestorbener Iraner, hatte Lemming gesagt. Das war Seyed Mossadegh. Wenn man seinen Tod als ungewöhnlich angesehen hatte, war er vermutlich obduziert worden, und wer weiß, was man gefunden hatte. Aber wie brachte das ihn ins Bild? Natürlich konnte man herausfinden, dass er an dem Tag in Teheran gewesen war, aber wie hatte man die Verbindung zwischen ihm und dem Mord gemacht? Es musste irgendetwas geben, was den Mord mit dem Nervengift verband. Stünde die Aktion am Flughafen nicht bevor, würde er seine eigenen Untersuchungen veranlassen, aber im Moment hatte er einfach keine Zeit dazu. Lemming hatte in einem Punkt recht: Es war wichtig, dass die bevorstehende Aktion so ausfiel, dass er als Nationalheld daraus hervorging. Also musste er sich auf die Aufgabe konzentrieren und alle Störungen von außen ignorieren! Er schaute auf die Uhr. Es war 21.30 Uhr. In einer halben Stunde hatte er bereits ein Treffen mit seinen eigenen Agenten. Er wusste, dass er vorsichtig sein musste, und dass er gezwungen sein würde, mit EATO zusammenzuarbeiten, aber er war fest entschlossen nicht zuzulassen, dass sie seinen großen Tag ruinierten. Nein, morgen war einzig und allein sein Tag.

Kopenhagen, 21.20 Uhr

Lisbeth bog in den Hans-Christian-Andersen-Boulevard ein, Richtung stadtauswärts. Es gab wenig Verkehr und sie erwartete, in 15 oder 20 Minuten zu Hause zu sein. Sie wählte eine Nummer auf dem Telefon und wartete. Das Telefon klingelte ein paar Mal, bevor es abgenommen wurde und eine weibliche Stimme antwortete:
– Antonsen. Es war keine junge Stimme, daher nahm Lisbeth an, dass es sich um Preben Antons Frau handelte.
– Guten Abend, mein Name ist Lisbeth Hasselbeck, sagte sie. Ich möchte mich für die späte Störung entschuldigen, aber ich rufe dienstlich an. Könnte ich mit Preben Antonsen sprechen?
– Einen Moment, antwortete die Stimme.

Antonsen nahm den Hörer fast sofort. Lisbeth vermutete daher, dass er mitgehört hatte.
– Lisbeth! klang seine freundliche Stimme. Was kann ich für dich tun? Sie berichtete, worüber Rolf und sie im Restaurant gesprochen hatten.
– Ich verstehe. Das war ein guter Gedanke, antwortete er. Ich werde sofort jemanden damit beauftragen. Wir können genauso gut die Leute benutzen, die bereits im Dienst sind. Ich melde mich, wenn ich etwas Konkretes habe. Lisbeth beendete das Gespräch. In dieser Hinsicht konnte jetzt nicht noch mehr getan werden. Die Polizei konnte es unmöglich schaffen, alle Mitarbeiter des Flughafens zu befragen. Sie hoffte, dass es die richtige Entscheidung war, sich auf die Torwächter zu konzentrieren. Zehn Minuten später parkte sie ihren Wagen vor ihrem Reihenhaus in Vanløse. Alle möglichen Bildern und Vorahnungen drängten sich in ihrem Kopf. Sie konnte es nicht ertragen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Es würde sie vollständig verrückt machen.

Marseille, 21.30 Uhr

Sarkov legte den Telefonhörer auf und war zufrieden. Er hatte sich gerade eine große Sendung von fünftausend Landminen, hundert Raketen, tausend Sturmgewehren und einigen Ersatzteilen verschiedener Art gesichert. Es würde alles innerhalb einer Woche mit dem Schiff nach Marseille verfrachtet und von dort ungeöffnet an die Endabnehmer weiterverschifft werden, die sich ihrerseits an einem ganz anderen Ort befanden. Er nahm den Hörer fast sofort wieder in die Hand und rief den Torwächter an. Er bat ihn, in zehn Minuten den Chauffeur mit dem Auto zum Haupteingang zu bestellen. Jetzt musste er zusehen, dass er nach Hause kam und die Angelegenheit mit dem großen Araber in Ordnung brachte. Das Problem war jetzt wieder Nummer Eins auf seiner Liste. Er verfluchte sich selber wegen seiner Nachlässigkeit. Nun, was passiert ist, ist passiert. Aber das Meiste ließ sich mit ein wenig Einfallsreichtum wieder geradebiegen. Er musste versuchen, seine Al-Qaida-Verbindung zu fassen zu bekommen.

– Ist das nicht Sarkovs Mercedes? fragte einer der beiden Männer, die in einem dunklen Citroen C5 gegenüber Sarkovs Geschäftsadresse saßen. Ein großer, silberfarbener Mercedes 600 SLE war gerade vor dem Haupteingang vorgefahren. Der zweite Mann nahm einen Notizblock aus der Tasche und verglich das Kennzeichen des Mercedes mit einem, das er sich zuvor notiert hatte.
– Ja, es ist er, sagte er. Dann fährt er vielleicht endlich nach Hause, das war auch an der Zeit. Fünf Minuten später erkannten sie Sarkovs korpulente Figur, die mühsam auf den Rücksitz des großen Luxus-Autos kletterte. Das Auto startete sofort und die beiden EATO-Agenten folgten in diskretem Abstand.
– Er fährt in Richtung nach Hause, sagte einer der Männer. Sollen wir das Risiko eingehen und uns darauf verlassen, dass er es tut?
– Ja, wir können ihn hier sowieso nicht schnappen, antwortete der andere. Wir haben keine Möglichkeit, in den Mercedes reinzukommen, es sei denn, er öffnet eine Tür oder ein Fenster. Halt dich fest. Er trat auf das Gaspedal und überholte einen Augenblick später Sarkov. Sie fuhren mit hoher Geschwindigkeit in Richtung des mondänen Wohnviertels außerhalb der Stadt, zu Sarkovs Privatadresse.

Jetzt  geht es darum, das Richtige zu meinem Al-Qaida Kontakt zu sagen, dachte Sarkov. Es durfte sich nicht so anhören, als ob er besorgt war oder als ob er einen Fehler gemacht hätte. Das war es im Grunde ja auch nicht, dachte er. Er konnte schließlich nichts dafür, dass der große Araber rumlief und hier in Frankreich Ausländer abservierte. Vielleicht bin ich paranoid, dachte er, aber das konnte man auch leicht werden, wenn man mit diesen Leuten zu tun hatte. Ein dunkler Citroen C5 überholte sie mit großer Geschwindigkeit, aber Sarkov bemerkte nicht, wer darin saß. Wahrscheinlich nur junge Leute, die auf sich aufmerksam machen wollen, dachte er. Wo ist die Polizei, wenn man sie wirklich einmal braucht?

Einige Minuten später bog Sarkovs Limousine in die Straße ein, wo er wohnte. Der Fahrer manövrierte das Auto an die linke Seite der Einfahrt und blieb neben der Metall-Box stehen, genau dort, wo die beiden EATO-Agenten in den frühen Morgenstunden gestanden hatten, und zog eine Magnetkarte durch den eingebauten Kartenleser. Das große Tor öffnete sich langsam mit einem klagenden Quietschen und das Auto fuhr auf das weitläufige Gelände. Fast umgehend begann das Tor sich hinter dem Auto wieder zu schließen, im gleichen Tempo und mit einem ebenso schrecklichem Lärm. Ungefähr zehn Meter hinter dem Tor, teilte sich die Einfahrt. Rechts war für Fahrzeuge, die ankamen, und links war für die, die wegfuhren. Der große Mercedes bog nach rechts ein, und das Tor verschwand aus dem Sichtbereich des Fahrers. Weder er noch Sarkov sahen daher die beiden Männer, die durch das Tor schlüpften, gerade noch rechtzeitig bevor es wieder zuknallte. Nur hundert Meter weiter hielt das Auto vor dem Eingang der großen Villa und Sarkov stieg aus. Der Fahrer fuhr gleich weiter zu den Garagen auf der linken Seite des Hauses. Die beiden Männer waren in vollem Galopp über das Gelände gelaufen und hatten sich auf den Rasen hinter einen Busch geworfen, gerade in dem Moment als Sarkov abgesetzt wurde. Beide Agenten waren atemlos nach dem schnellen Laufen, aber sie waren jetzt weniger als dreißig Meter vom Haus entfernt. Das Auto fuhr weiter in Richtung Garage.
– Du nimmst die Garage, ich nehme Sarkov, sagte der eine.
– Bin auf dem Weg! antwortete der andere und rannte sofort in die Richtung, in die das Auto gefahren war.

Sarkov watschelte wie eine fette Gans die breite Steintreppe zur Haustür hinauf. Er stellte seinen Aktenkoffer auf den Boden und öffnete eine Metallklappe auf der linken Seite der Tür. Ein rotes Licht kam zum Vorschein. Sarkov tippte einen Code auf der integrierten Tastatur. Das rote Licht erlosch, und eine grüne Lampe leuchtete stattdessen auf. Er steckte einen Schlüssel in die Tür, schloss auf und beugte sich zu seinem Aktenkoffer hinunter.
– Monsieur Sarkov! sagte eine laute Stimme plötzlich hinter ihm. Das kam so unerwartet, dass es einige Sekunden dauerte, bevor Sarkov reagierte. Er drehte sich um mit seinem Koffer in der Hand und einem verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht. Ein Mann in dunkler Kleidung kam die Treppe hinauf. Er kam ihm bekannt vor, aber es dauerte einige Sekunden, bis Sarkov ihn erkannte. Sarkov griff in seine Jacke nach seiner Waffe, aber der Mann zog mit erstaunlicher Geschwindigkeit seine eigene Pistole und richtete sie direkt auf Sarkov.
– Ich würde das an Ihrer Stelle nicht tun, Monsieur Sarkov, sagte er in einem harten Ton. Sie würden nur zu Schaden kommen.
– Wer sind Sie? fragte Sarkov mit zitternder Stimme. Was wollt ihr von mir? Ihr seid nicht von der Polizei, das weiß ich.
– Die Polizei? wiederholte der Mann. Wer hat was von Polizei gesagt? Jedenfalls keiner von uns. Der Mann grinste und fuhr fort:
– Was wir wollen? Nun, wir wollen wirklich nur ein kleines Gespräch mit Ihnen führen, Monsieur Sarkov, und dieses Mal ein, sagen wir mal… Er hielt inne, so als ob er nach den richtigen Worten suchen musste.
– … tiefer gehendes Gespräch, wenn Sie verstehen, was ich meine.
– Ich habe nichts mit Ihnen zu bereden, sagte Sarkov halbwegs in Panik. Wer zum Teufel waren diese Männer? dachte er.
– Ich fürchte, Sie haben keine andere Wahl, sagte der Mann. Leider muss ich Sie bitten, mit uns in die Stadt zurückzukommen.
– Und wenn ich mich weigere? versuchte Sarkov. Der Mann richtete seine Pistole auf einen Punkt ein paar Zentimeter rechts von Sarkovs Kopf und drückte ab. Es war ein durch einen Schalldämpfer abgeschwächter Schuss zu hören und ein Projektil bohrte sich in den Türrahmen hinter Sarkov. Sarkov war sicher, dass er den Luftdruck von dem Projektil gefühlt hatte.
– Entschuldigung, ich habe nicht richtig zugehört, sagte der Mann sarkastisch. Haben Sie etwas gesagt, Monsieur Sarkov? Sarkov stand wie vom Blitz getroffen. Er hatte jetzt Angst, große Angst, aber sein Gehirn versorgte ihn trotzdem mit einer neuen Idee.
– Mein Chauffeur und Leibwächter kann jeden Moment kommen, versuchte er verzweifelt.
– Damit würde ich an Ihrer Stelle nicht rechnen, Monsieur Sarkov, sagte eine neue Stimme.

Sarkov wandte sich mit einem Ruck in die Richtung der neuen Stimme. Der andere Mann vom Nachmittag kam auf die Treppe zu.
– Ihr Fahrer ist im Moment ausreichend beschäftigt. Es gibt anscheinend niemanden, der Ihnen jetzt zu Hilfe kommen kann, Monsieur Sarkov. Trotz der kühlen Abendluft begann Sarkov am ganzen Körper zu schwitzen. Wenn er nur wüsste, wer zum Teufel die beiden Scheißkerle waren. Der zweite Mann ging die Treppe hinauf zu Sarkov, packte ihn am Arm und zog eine Pistole aus der Innentasche seiner Jacke.
– Kommen Sie, Monsieur Sarkov, lassen Sie uns nicht hier stehen und frieren, sagte er und zog ihn mit sich fort. Sarkov leistete keinen Widerstand.

Amager (östlichster Teil von Kopenhagen), 21.55 Uhr

Das Taxi hielt vor dem Haupteingang des Radisson SAS Scandinavia Hotel am Amager Boulevard. Rolf bezahlte den Fahrer und stieg aus. Das Hotel lag in der Nähe des Flughafens und hatte angeblich guten Komfort. Er bemerkte plötzlich, wie müde er war. Es hatte ja nicht zu mehr als einem sehr kurzen Nickerchen im Büro in Hamburg gereicht, bevor Tom und er sich hierher in die dänische Hauptstadt aufgemacht hatten. Er hatte wirklich Nachholbedarf. Alles verlief reibungslos an der Rezeption. Der Koffer wurde in sein Zimmer gebracht, und er bestellte einen Weckruf für 06.00 Uhr am nächsten Morgen. Der Nachtportier wünschte ihm eine gute Nacht.

Flughafen Kopenhagen, 22.00 Uhr

Williams betrat den großen Konferenzraum des Hotels, den er bereits früher am Tag reserviert hatte. Sechzehn Agenten waren bereits anwesend, zehn Männer und sechs Frauen. Der Raum maß etwa 25 Quadratmeter, war etwa fünf Meter lang und entsprechend breit, und man hatte Tische und Stühlen für fünfundzwanzig Personen bereitgestellt. Die meisten der Anwesenden hatten bereits einen Platz gefunden, sprachen aber kaum miteinander. Einer der Männer ging mit einem Gerät durch den Raum, das er mit einer rhythmischen Bewegung über Wände und Decke gleiten ließ. Nicht einen Zentimeter ließ er aus. Als er etwas später anscheinend zufrieden war, sagte er zu Williams:
– Nichts zu finden, der Raum ist gesichert. Er fing an, das Gerät zusammenzupacken und Williams wartete, bis er fertig war. Als alle sich eingefunden und gesetzt hatten, stellte Williams sich in die Mitte des Raums.
– O. k.! sagte er mit fester Stimme. Lassen Sie uns anfangen. Alle schauten aufmerksam auf Williams.
– Ich nehme an, dass Sie noch nicht sehr viel über die Aktion morgen wissen, begann er. Aber selbst wenn Sie bereits etwas wissen sollten, ist es gut, es noch einmal zu hören. Mit anderen Worten, ich spreche jetzt und wünsche nicht unterbrochen zu werden. Ich stelle selber ein paar Fragen während meines Vortrags, und ich beantworte sie auch selber. Wenn ich fertig bin, bekommen Sie Gelegenheit, weitere, einfache Fragen zu stellen, aber nicht vorher. Irgendwelche Einwände? Er sah sich im Raum um, aber wie erwartet gab es keine Einwände.
– Die Situation ist folgendermaßen, fuhr er fort. Morgen erwarten wir einen Terrorangriff auf unseren Botschafter aus Stockholm und auf unsere BasketballJungs, die hier in Europa sind, um denen mal zu zeigen, wie das Spiel eigentlich gespielt werden soll. Das Ganze findet hier im Flughafen statt, und zwar in Verbindung mit der Abreise des Botschafters und der Sportler nach Budapest morgen Nachmittag. Die Gesichter der Anwesenden verrieten große Konzentration. Williams hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und fuhr fort:
– Wir sind gemeinsam mit der Europäischen Anti-Terror-Organisation EATO dafür verantwortlich, die Schweine auf frischer Tat zu ertappen. Und übrigens, ich hätte es fast vergessen, aber der dänische Außenminister reist mit demselben Flug nach Budapest. Er ging zum Tisch der am nächsten stand und setzte sich auf die Kante.
– Das waren die wichtigsten Überschriften, fuhr er fort. Jetzt kommt der rhetorische Teil:  ich frage, ich antworte:
– Frage: Wie können wir wissen, dass der Angriff stattfinden wird?
– Antwort: Wir wissen das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, aber fast. Ich bin jedenfalls nicht im Zweifel.
– Frage: Wie wird der Angriff stattfinden?
– Antwort: Auch das wissen wir nicht, wir können nur raten. Das Wahrscheinlichste scheint zu sein, dass die Terroristen versuchen werden, an die Budapest-Reisenden heranzukommen und auf dem Wege etwas zu versuchen.
– Frage: Steht ein S.W.A.T.-Team zur Verfügung?
– Antwort: Ja, die Europäischen Anti-Terror-Leute kommen mit einem Team speziell ausgebildeter Jungs.
– Frage: Wie reagieren wir auf den Angriff?
– Antwort: Das zumindest wissen wir bis ins kleinste Detail. Wir haben einen Plan. Und es ist wichtig, dass jeder seine Rolle ganz genau kennt. Wir gehen den Plan gleich noch durch.
– Frage: Gibt es besondere Schwierigkeiten?
– Antwort: Ja! Die EATO ist nicht auf derselben Wellenlänge wie wir. Unser Plan, streckt sich sehr viel weiter als der ihrige. Das ist sehr wichtig! Ich habe vor weniger als einer Stunde ein Gespräch mit Lemming geführt, der will, dass wir die Terroristen gefangen nehmen. Er hofft auf Überlebende, die er in Guantánamo einlagern kann. Die Agenda der EATO ist es, den Angriff zu verhindern. Das bedeutet, entweder die Veranstaltung abzusagen oder im schlimmsten Fall, die Banditen zu verscheuchen, bevor sie überhaupt anfangen.
– Frage: Wie können wir zusammenarbeiten, wenn wir verschiedene Ziele haben?
– Antwort: Wir haben in diesem Fall einen Vorteil. Die EATO ist gezwungen, zu unseren Bedingungen zu spielen. Unser Botschafter in Kopenhagen hat den dänischen Außenminister dazu überredet, die ganze Veranstaltung unter voller Pressedeckung durchzuführen, sogar mit der Terrordrohung über seinem Haupt.
– Frage: Wie sieht es mit der persönlichen Sicherheit der Budapest-Reisenden aus?
– Antwort: Dafür sorgt die dänische Polizei, natürlich unter Absprache mit unserem Geheimdienst. Aber wenn man die Größe der Veranstaltung berücksichtigt, wird die größte Last wohl auf den Schultern der Polizisten liegen.  Williams sah zufrieden in die Runde.
– Und nun zum eigentlichen Plan. Ich erwarte, dass alle aufmerksam zuhören, denn unser Erfolg hängt davon ab, dass jeder Einzelne sein Bestes gibt, verstanden?

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

The man from Teheran

Thursday, 9 February 2006

Copenhagen airport, 8:05 p.m.

Wahil studied a drawing. It had been easy to find the way to the airport, and now he had stopped near a roundabout that appeared to be part of the airport area. The drawing showed that there should be a McDonalds and a gas station at one of the ‚corners‘ of the roundabout. Both should be in the same round building and the gas station should be called „Statoil“. Most of the names bothered him, but he hadn’t gotten that far just to give up on some strange names. He took the coastal road and drove slowly south. To his great relief, the street was not cordoned off as it was said to have been when the epitome of evil, the President of the United States of America, had visited Denmark. This greatly simplified his work. A plane came roaring overhead and landed safely a few hundred yards to the right, behind a wire fence.

He stopped the car and followed the plane with his eyes. He smiled grotesquely to himself and nodded his head in the dark. He had a good overview from here, a very good overview. Shortly afterwards he found what he was looking for. „SAS Component“ was written on a sign. The sign was mounted on the entrance to a large irregular building. There was a large parking lot in front of it. Most of the spaces were empty and the few cars that were now parked there, were closest to the building. There were two driveways to the parking lot, and he noted their location. He felt how the same enthusiasm that he had felt after the Lyon killing, started to take hold of him. Soon, he thought, very soon.

From the coastal road he could see everything, he needed to see, and he continued south. The road narrowed, and shortly afterwards he came across a sign that read „Sydvagten“. He turned left and then right into a parking lot. He turned the car around and started to drive back.

He was satisfied with what he had seen. For the time being he had nothing to do here. He drove back to the roundabout and from there followed his drawing to a street called „Amager Strandvej“. There he turned right to a modern marina. After some searching, he found a small black Suzuki motorcycle with a Danish license plate. The motorcycle marked the place where he should remain until the next day, when he was going back to the airport.

He got out of the car and went to the back, where he opened the rear doors. He grabbed the heavy motorcycle and swung it effortlessly into the cargo hold in front of the box. The key to the motorcycle was still fixed to one of the drawings. The next few hours would be the worst for him because there was nothing he could do but wait. His temper wasn’t suited for long idle breaks, but he had no choice. At the same moment, a man was cycling into the marina area and leaned his bike against one of the buildings. Wahil followed him with his eyes lost in thought. The man looked at the dark blue Peugeot for a moment, but then disappeared into one of the buildings. Wahil judged him to be harmless, put his feet on the passenger seat and tried to calm down.

Copenhagen Airport, 9:10 p.m.

John Williams unlocked the door to his hotel room. He had decided to stay in the comfortable Hilton Hotel right on the airport area. He had just come out of the hotel restaurant and was on his way to the elevator when one of the receptionists intercepted him and told him there was an important message for him.
The message was short and to the point:
‘Call me immediately! J. Lemming.’
What in the world does Lemming want now, he thought irritated! Lemming knew that he was busy preparing for tomorrow’s action. But Williams had no choice. If Lemming said „call immediately“, you called immediately. He opened the bag with his satellite phone and called Lemming’s direct phone number.
Lemming took the phone himself.
– Yes! he barked curtly.

– John here. There was a message for me at the hotel, Williams said, unable to hide his anger.

– John! There you are, said Lemming with his drawling dialect. Wait a moment, I have to close the door.

After a short pause, he heard Lemming’s voice on the phone again.

– What the hell have you been up to, John? was the first thing he said.

– Been up to? repeated Williams in amazement. What on earth do you mean?

– I’ll god-dam tell you what I mean, said Lemming. The new special department under the H.R. 3162 is on the hunt for your ass.

Williams was totally confused. What was the man rambling about?

– What? he asked before Lemming continued.

– I don’t know what’s going on and I don’t really want to hear anything about it, but I can tell you this much. It’s about some absurdly dangerous poison that you are supposed to have removed from one of our extremely secret facilities. Whatever it is that you got your hands on, you have been so careless as to use it out here in the real world. You see, some damn Iranian died, under such strange circumstances that the cause of death could be traced back to the poison and from there to the production facility and finally back to your ass where the path ends blindly. Got it?

Williams felt a tingle under his armpits. How in the world had he been tracked down? From a reflex, he felt in his pocket. The box with the ring was where it should be.
He decided to pretend he didn’t know anything about this.

– I’m completely confused here, Jack, he replied. I have no idea what you’re talking about, why should I …

Lemming interrupted him and said:
– Frankly, John, I don’t know how stupid you think we all are, but the thing is, I just don’t want to hear anything about this anymore. Now, I have bought you a little time. Enough time to finish what you plan to do over there in the Prince and Princess country. But in less than a week from today, you have to expect to be held accountable for this shit, do you understand what I’m saying? So, my advice to you, John, is that you bring back a whole sack of success and positive PR, is that clear? Make sure it is a success, do you hear? See to it that you catch these bastards, and that immediately. Let the press take a bunch of crisp pictures of them and then fly them strait to Guantánamo to top it off, if they still can breathe. Is it all completely clear?

– But, it’s all a misunderstanding, Williams tried to calm the waves.

– Is it all completely clear, John? Lemming repeated in a tone that left no doubt as to which answer would be the smartest.

– Yes, everything is perfectly clear, said Williams.

– Good, John, good, said Lemming in a rather condescending tone. Only one thing left to say. Good hunting tomorrow, old boy.

Lemming hung up before Williams could answer.

Exceptionally, Williams was shaken. How the hell had they found him? He went through the research possibilities they would have had in his head. A dead Iranian, Lemming had said. That was Seyed Mossadegh. If they thought his death was unusual, he had probably been autopsied, and who knows what they found. But how did that put him in the picture? Of course they could easily find out that he had been in Tehran that day, but how hade they made the connection between him and the murder? There had to be something that linked the murder to the neurotoxin. If the upcoming action at the airport had not been so imminent, he would do his own research, but at the moment he just didn’t have time to do it. Lemming was right on one point: It was important that the action went in a way that he emerged as a national hero. So he had to concentrate on the task and ignore all outside disturbances! He looked at the clock. It was 9:30 p.m. In half an hour he already had a meeting with his own agents. He knew that he had to be careful and that he would be forced to work with EATO, but he was determined not to let them ruin his big day. No, tomorrow was his day alone.

Copenhagen, 9.20 p.m.

Lisbeth turned onto Hans-Christian-Andersen-Boulevard, out of town. There was little traffic and she expected to be home in 15 or 20 minutes. She dialed a number on the phone and waited. The phone rang a few times before being picked up and a female voice answered:

– Antonsen. It was not a young voice, so Lisbeth assumed it was Preben Anton’s wife.

– Good evening, my name is Lisbeth Hasselbeck, she said. I would like to apologize for the late disturbance, but this is a business call. Could I talk to Preben Antonsen?

– One moment, the voice replied.

Antonsen picked up the phone almost immediately. Lisbeth, therefore, suspected that he had been listening.

– Lisbeth! sounded his friendly voice. What can I do for you? She reported what Rolf and she had been talking about in the restaurant.

– I understand. That was a good thought, he replied. I will assign someone to do this immediately. We can just as well use the staff who are already on duty. I’ll let you know when I have something specific.

Lisbeth ended the conversation. In this regard, nothing more could be done now. The police would be unable to interview all of the airport employees. She hoped it was the right decision to focus on the gatekeepers. Ten minutes later she parked her car in front of her row house in Vanløse. All kinds of pictures and premonitions crowded into her head. She couldn’t bear to pay attention to them. It would drive her completely crazy.

Marseille, 9:30 p.m.

Sarkov hung up the phone and was satisfied. He had just secured a large shipment of five thousand landmines, a hundred rockets, a thousand assault rifles, and several spare parts of various kinds. Everything would be shipped to Marseille within a week and from there shipped on unopened to the end customers, who in turn were in a completely different place. He picked up the receiver almost immediately and called the gatekeeper. He asked him to order the chauffeur to bring the car to the main entrance in ten minutes. Now he had to hurry to get home and fix the big Arab affair. That problem was now on top of his list. He cursed himself for his negligence. Well what has happened, has happened. But most of it could be straightened out with a little ingenuity. He had to try and get in touch with his al-Qaida connection.

– Isn’t that Sarkov’s Mercedes? asked one of the two men sitting in a dark Citroen C5 across from Sarkov’s business address.

A large, silver-colored Mercedes 600 SLE had just pulled up in front of the main entrance. The second man took a notepad out of his pocket and compared the number plate of the Mercedes with one that he had previously noted.

– Yes, it is, he said. Then maybe he will finally drive home, that was about time.

Five minutes later, they recognized Sarkov’s stout figure, who laboriously climbed into the back seat of the large luxury car. The car started immediately and the two EATO agents followed at a discrete distance.

– He’s heading home, said one of the men. Should we take the risk and rely on him to do it?

– Yes, we can’t snatch him here anyway, the other answered. We have no way of getting into the Mercedes unless he opens a door or window. Hold on tight He stepped on the accelerator and passed Sarkov a moment later. They drove at high speed in the direction of the sophisticated residential area outside the city, to Sarkov’s home address.

Now it’s important saying the right thing to my Al Qaeda contact, Sarkov thought. It shouldn’t sound as if he was worried or as if he had made a mistake. Basically, he hadn’t, he thought. After all, he couldn’t help that the huge Arab ran around and dumped foreigners here in France.
Maybe I’m paranoid, he thought, but it is easy to get paranoid, if you are dealing with these people.
A dark Citroen C5 overtook them at high speed, but Sarkov didn’t notice who was in it. Probably only young people who want to draw attention to themselves, he thought. Where’s the police when you really need them?

A few minutes later, Sarkov’s limousine pulled into the street where he lived. The driver maneuvered the car to the left of the driveway and stopped next to the metal box, exactly where the two EATO agents had stood in the early morning. He dragged a magnetic card through the built-in card reader, and the big gate slowly opened with a plaintive squeak. A few moments later the car drove onto the extensive grounds. The gate behind the car began to close almost immediately, at the same slow speed and with an equally terrible noise.
The driveway split up about ten meters behind the gate. The right was for vehicles that arrived, and the left was for those that left. The big Mercedes turned right, and the gate disappeared from the driver’s line of sight. Neither he nor Sarkov saw two men slipping through the gate just in time before it slammed shut.
After only a hundred metres, the car stopped in front of the entrance to the large villa and Sarkov got out. The driver drove straight to the garages on the left side of the house.

The two men had run at full gallop across the grounds and threw themselves on the grass behind a bush just as Sarkov was dropped off. Both agents were breathless after running so fast, but they were now less than thirty meters away from the house.

They saw the car continue towards the garage.

– You take the garage, I take Sarkov, said one of them.

– I’m on my way! the other answered and immediately ran into the direction the car had driven.

Sarkov waddled up the wide stone staircase to the front door like a fat goose. He put his briefcase on the floor and opened a metal door on the left side of the door. A red light appeared. Sarkov typed a code on the integrated keyboard. The red light went out and a green one came on instead. He put a key in the door, unlocked it, and leaned down to pick up his briefcase.

– Monsieur Sarkov! said a loud voice suddenly behind him.
It was so unexpected that it took a few seconds for Sarkov to respond. He turned with his suitcase in his hand and a confused expression on his face. A man in dark clothes came up the stairs. He looked familiar, but it took a few seconds for Sarkov to recognize him.
Sarkov reached into his jacket for his handgun, but the man pulled his own pistol at astonishing speed and aimed it directly at Sarkov.

– I wouldn’t do that in your place, Monsieur Sarkov, he said in a harsh tone. You would only be harmed.

– Who are you? Sarkov asked in a trembling voice. What do you want from me? You are not from the police, I know that.

– The police? the man repeated. Who said anything about the police? At least none of us.
The man grinned and continued:
– What we want? Well, we really just want to have a little conversation with you, Monsieur Sarkov, and this time, let’s say …
He paused, as if trying to find the right words.
– … a deeper conversation if you understand what I mean.

– I have nothing to talk to you about, Sarkov said in a panic.
Who the hell were these men? he thought.

– I’m afraid you have no choice, said the man. Unfortunately, I have to ask you to come back to town with us.

– What if I refuse? Sarkov tried.

The man pointed his gun at a point a few inches to the right of Sarkov’s head and pulled the trigger. A shot weakened by a silencer was heard and a projectile bored into the door frame behind Sarkov.
Sarkov was certain that he had felt the air pressure from the projectile.

– Sorry, I wasn’t listening properly, the man said sarcastically. Did you say something, Monsieur Sarkov?

Sarkov felt as if struck by lightning. He was scared now, very scared, but his brain still gave him a new idea.

– My chauffeur and bodyguard can come at any moment, he tried desperately.

– I wouldn’t count on that, if I were you, Monsieur Sarkov, said a new voice.

Sarkov turned abruptly into the direction of the new voice. The other man from the afternoon approached the stairs.

– Your driver is rather busy at the moment. Apparently, there is no one who can rush to your aid now, Monsieur Sarkov.

Despite the cool evening air, Sarkov started to sweat all over. If only he knew who the hell these two bastards were. The second man went up the stairs to Sarkov, grabbed his arm and pulled his handgun from the inside pocket of his jacket.

– Come on, Monsieur Sarkov, don’t let us stand here and freeze, he said, pulling him away.

Sarkov made no resistance.

Amager (easternmost part of Copenhagen), 9:55 p.m.

The taxi stopped in front of the main entrance to the Radisson SAS Scandinavia Hotel on Amager Boulevard. Rolf paid the driver and got out. The hotel was close to the airport and was said to have good standards. He suddenly noticed how tired he was. It hadn’t been enough to take a very short nap at the office in Hamburg before Tom and he left for the Danish capital. He really had some catching up to do. Everything went smoothly at the reception. The suitcase was brought to his room and he ordered a wake-up call at 6 a.m. the next morning. The night porter wished him a good night.

Copenhagen Airport, 10 p.m.

Williams entered the hotel’s large conference room, which he had reserved earlier in the day. Sixteen agents were already present, ten men and six women. The room was about ten feet square, and tables and chairs for twenty-five people had been provided. Most of those present, had already found a place, but hardly spoke to each other. One of the men went through the room with a device that he glided over the walls and ceiling with a rhythmic movement. He didn’t miss an inch. When he appeared to be satisfied a little later, he said to Williams:

– Nothing to be found, the room is secured. He started packing the device away and Williams waited for him to finish.

When everyone had arrived and sat down, Williams stood up in the middle of the room.

– OK.! he said in a firm voice. Let’s get started. Everyone looked closely at Williams.

– I assume that you don’t know very much about the action tomorrow, he started. But even if you already know something, it’s good to hear it again. In other words, I am speaking now and do not wish to be interrupted. I will ask a few questions myself during my speech, and I answer them myself. When I’m done, you’ll have the opportunity to ask more simple questions, but not before. Any objections?
He looked around the room, but as expected there was no objections.

– The situation is as follows, he continued. Tomorrow we expect a terrorist attack on our ambassador from Stockholm and on our basketball boys who are here in Europe to show them how the game is supposed to be played. The whole thing takes place here at the airport, in connection with the departure of the ambassador and the athletes to Budapest tomorrow afternoon.

The faces of those present betrayed great concentration. Williams had their undivided attention and continued:

– Together with the European anti-terrorist organization EATO, we are responsible for catching the bastards red-handed. And by the way, I almost forgot; the Danish Foreign Minister is traveling to Budapest on the same flight.

He went to the table closest to him and sat on the edge.

– Those were the main headlines, he continued. Now comes the rhetorical part: I ask, I answer:

– Question: How do we know that the attack will take place?

– Answer: We don’t know that with 100% certainty, but almost. In any case, I have no doubt.

– Question: How will the attack take place?

– Answer: We don’t know that either, we can only guess. The most likely seems that the terrorists will try to get to the Budapest travelers and try something along the way.

– Question: Is there a S.W.A.T. team available?

– Answer: Yes, the European anti-terrorist people are here with a team of specially trained boys.

– Question: How do we react to the attack?

– Answer: That, at least, we know down to the smallest detail. We have a plan. And it is important that everyone knows their role very well. We’ll go through the plan right away.

– Question: Are there any special difficulties?

– Answer: Yes! The EATO is not on the same wavelength as we are. Our plan extends much further than theirs. This is very important! I had a conversation with Lemming less than an hour ago who wants us to capture the terrorists. He hopes for survivors who he can store in Guantánamo. EATO’s agenda is to prevent the attack. That means either canceling the event or, in the worst case, chasing the bandits off before they even start.

– Question: How can we work together if we have different goals?

– Answer: We have an advantage in this case. EATO is forced to play on our terms. Our ambassador in Copenhagen persuaded the Danish Foreign Minister to hold the whole event under full press coverage, even with the terrorist threat over his head.

– Question: What about the personal safety of the Budapest travelers?

– Answer: The Danish police will take care of this, of course in consultation with our secret service. But considering the size of the event, the biggest burden will probably be on the shoulders of the police.

Williams looked around satisfied.

– And now for the actual plan. I expect everyone to listen carefully because our success depends on everyone doing their best, do you understand?

(To be continued)

Veröffentlicht von

Stella, oh, Stella

Ich bin gebürtige Deutsche, mit einem Dänen nunmehr seit 1993 verheiratet und in Dänemark lebend. Meine Beiträge erscheinen daher in deutscher Sprache (und nicht in dänischer) und seit 2018 auch in englischer Sprache. … I was born in Germany, have been married with a Dane since 1993 and are living in Denmark. Therefore, my posts are published in German (and not in Danish) and since 2018 in English as well.

6 Gedanken zu „Der Mann aus Teheran, Kopenhagen/ Marseille … The man from Tehran, Copenhagen/Marseille“

  1. this gets better & better, including the writing itself. have you considered making a podcast of it? also, keep meaning to mention that the illustration for the cover is great — did you make it?

    Gefällt 1 Person

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