Der Mann aus Teheran
Donnerstag, 9 Februar 2006
Kopenhagen, 08.50 Uhr
Als Williams und Rolf in den Sitzungsraum zurückkamen, war Tom gerade damit fertig, über die Platzierung seiner Leute am Flughafen zu berichten. Lisbeth bemerkte, dass Williams verwandelt schien und fragte sich, was Rolf zu ihm gesagt hatte. Williams nickte allen Anwesenden zu und sagte freundlich zu Lisbeth:
– Vielleicht kann ich eine zweite Chance bekommen. Ich bedauere wirklich meinen Auftritt von eben. Es muss der Verkehr gewesen sein; der ist mir ziemlich auf die Nerven gegangen. Könnten wir das alles vielleicht vergessen? Lisbeth wurde mulmig im Magen. Wie war er doch durchschaubar. Sie wählte die einfachste Lösung.
– Was vergessen, Herr Williams? fragte sie, als ob nichts geschehen wäre. Darf ich Sie im Namen aller bei der EATO in Kopenhagen willkommen heißen! Wir waren gerade dabei, die verschiedenen Angriffs-Hypothesen durchzuspielen und es stellte sich die Frage, wie viele Personen für die verschiedenen Gruppen an der Aktion teilnehmen würden. Sie zeigte auf die Tafel und fuhr fort:
– Wir wissen nicht, wie viele Agenten der CIA und des Geheimdienstes kommen werden. Vielleicht könnten Sie uns hier helfen?
– Ja, natürlich, antwortete Williams äußerst kooperativ. Er schaute auf die Tafel und fuhr fort:
– Ich sehe, Sie haben den Zeitplan aufgestellt, sehr gut. Aber um Ihre Frage zu beantworten, gehe ich davon aus, dass Goldschmidt aus Stockholm von zwei, maximal drei Leuten des Geheimdienstes begleitet wird, das wäre jedenfalls das Normale. Ich kann ohne Probleme die genauen Zahlen beschaffen, wenn nötig. Er schaute Lisbeth fragend an.
– Nein, danke, eine Schätzung genügt, sagte sie. Wir wollen uns nur einen ungefähren Überblick verschaffen. Sie schrieb „2“ neben „Geheimdienst“.
– Aber da ist eine Sache, die Sie anscheinend nicht eingeplant haben, fuhr Williams fort. Turner kommt auch. Turner ist unser Botschafter in Kopenhagen. Er bringt wahrscheinlich auch zwei Leute vom Geheimdienst mit.
– Aha, sagte Lisbeth überrascht. Ich glaube nicht, dass das der Polizei bekannt ist. Sie haben jedenfalls nicht mit mir darüber gesprochen. Wann wird er am Flughafen erwartet, Williams?
– Ich denke, wir können damit rechnen, dass er zur gleichen Zeit wie Goldschmidt eintrifft, antwortete er. Lisbeth bemerkte, dass Williams auf einmal „wir“ sagte anstatt „ich“, sagte aber nichts dazu.
– Aber wie steht es mit der CIA, Williams, also Ihnen, fragte sie und überlegte, ob er wohl bemerkt hatte, dass sie das kleine ‚Wir‘ ungeöffnet zurückschickte.
– Wie viel Mann haben sie zur Verfügung?
– Ich habe bereits zehn Agenten in Kopenhagen, antwortete er, und es kommen im Laufe des Tages fünf bis zehn weitere Agenten aus anderen Ländern Europas. Rolf unterbrach:
– Schön und gut, John, aber Sie müssen sich im Klaren darüber sein, dass sie alle, ohne Ausnahme, mit EATO-Technik ausgestattet werden müssen, damit wir genau wissen, wo sie sind und was sie tun. Und sie müssen instruiert werden, dass Befehle der EATO, also von Lisbeth, Tom oder mir, alle anderen Befehle außer Kraft setzen, o.k.?
Über diese Entwicklung war Williams nicht sehr begeistert. Er brauchte Handlungsfreiheit. Er musste sich schnellstens etwas ausdenken.
– Teilweise o.k., antwortete er. Sie müssen mir ein wenig Spielraum geben. EATO-Technik ist natürlich o.k. Meine Männer können auch unter Ihrem unmittelbaren Kommando stehen, kein Problem. Aber sobald ich bemerke, dass Turner oder Goldschmidt oder die Basketball-Jungen in Gefahr sind, dann werde ich ohne mit der Wimper zu zucken Befehl geben, die Sicherheit dieser Personen als höchste Priorität anzusehen, egal welche anderen Befehle vorliegen, o.k.? Rolf sah ein, dass sie einen Kompromiss eingehen mussten, wenn die Zusammenarbeit auch nur die geringste Chance auf Erfolg haben sollte.
– Das klingt vernünftig, John, antwortete er, das können wir leicht akzeptieren. Aber die Voraussetzung dafür ist, dass wir sofort informiert werden, sobald Sie einen Gegenbefehl irgendeiner Art geben, abgemacht?
– Abgemacht, sagte Williams.
– Gut, dann lasst uns weitermachen, sagte Lisbeth. Lasst uns jeder erdenklichen Angriffs-Hypothese nachgehen und festlegen, wie wir sie handhaben wollen.
Karlslunde, 14.10 Uhr
Zwei große, graue Busse fuhren von einem größeren Rastplatz südlich von Kopenhagen auf die Autobahn. Im vorderen Bus saßen Rolf und Tom zusammen mit dreißig Mann von Toms Einsatzkommando. Der hintere Wagen beförderte die mobile Kommandozentrale mit ihrer High-Tech-Ausrüstung. Alle Techniker fuhren dort mit.
– Warten ist das Schlimmste für die Jungs, bemerkte Tom zu Rolf. Ich kann ihnen immer anmerken, wenn die Zeit für einen Einsatz gekommen ist. Du weißt wahrscheinlich selbst, wie das ist. Erhöhte Testosteronwerte, Unruhe im ganzen Körper und das alles. Das muss ja auf irgendeine Weise abreagiert werden. Rolf hatte ein ausgezeichnetes Gespür dafür, wie die Männer sich fühlten. Er konnte nicht einmal behaupten, selber frei von einigen der Symptome zu sein, obwohl es natürlich etwas anderes war, in der vordersten Linie zu stehen, wenn der Kampf begann.
– Womit haben sie sich die Zeit vertrieben? fragte er zurück. Tom zuckte mit den Schultern. Er wirkte ernster als sonst, stellte Rolf fest.
– Tja, womit haben sie sich die Zeit vertrieben, wiederholte Tom. Auf einem Rastplatz an einer Autobahn kann man verdammt wenig machen. Sie sind wahrscheinlich gelaufen, haben Kaffee getrunken, Karten gespielt und sich gegenseitig auf den Arm genommen, glaube ich. Und dann haben sie wahrscheinlich auch über die vor uns liegende Aktion gesprochen. Die beiden Männer schwiegen während der nächsten 20 Minuten. Sie überquerten eine kurze Brücke, und Rolf konnte auf der linken Seite die Stadt sehen, die sich als Silhouette abzeichnete. Sie sieht nicht wie eine Großstadt aus, dachte er. Es waren kaum Hochhäuser zu sehen. Einige Minuten später fuhren beide Busse von der Autobahn ab in Richtung Flughafen. Auf einem Schild war zu lesen, dass die Autobahn nach Schweden führte und dass man Maut bezahlen musste.
– Wo treffen wir uns mit ihm? fragte Rolf. Tom lächelte zum ersten Mal seit sie den Rastplatz verlassen hatten.
– Ich habe keine Ahnung, antwortete er. Aber Eberhardt hat eine Anfahrtsbeschreibung zum Flughafen bekommen. Er deutete mit dem Kopf in Richtung des Fahrers.
– Ich gehe davon aus, dass er den Konvoi zur richtigen Adresse bringt. Sie fuhren durch einen Kreisverkehr. Der Bus hielt einige Augenblicke später vor einer bewachten Einfahrt zum Flughafengelände. Links vom Eingang befand sich ein Wachbüro und ein Schlagbaum verhinderte, dass Unbefugte ohne Erlaubnis des Wächters das Gelände betraten. Ein Mann in Anzug trat aus dem Wachbüro und ging den Bussen entgegen.
– Das muss er sein, sagte Rolf und stand auf.
Aus einem Fach über dem Sitz, nahm er einen Aktenkoffer und ging zur vordersten Tür. Eberhardt öffnete sie mit einem Knopfdruck, und Rolf trat hinaus in die kühle Nachmittagsluft. Der Mann im Anzug kam auf den Bus zu.
– Kann ich Ihnen helfen? fragte er, ohne zu erkennen zu geben, dass er wusste, wer sie waren. Ein vorsichtiger Mann, dachte Rolf anerkennend.
– Wir haben eine Verabredung mit dem Sicherheitschef, antwortete er und zog ein offiziell aussehendes Dokument aus dem Aktenkoffer. Er reichte dem Mann das Dokument, der es entgegennahm und schnell überflog. Offenbar zufrieden mit dem, was er gesehen hatte, lächelte er freundlich und streckte die Hand aus.
– Mein Name ist Leif Andersen, sagte er. Die Verabredung haben Sie mit mir. Er drehte sich um und gab dem Torwächter ein Zeichen. Der Schlagbaum hob sich umgehend.
– Ich kann eben mit Ihnen fahren, sagte er zu Rolf. Die beiden Männer stiegen in den Bus, und Leif Andersen gab dem Fahrer ein paar Anweisungen. Einen Moment später fuhren die beiden Busse auf das Flughafengelände, und der Schlagbaum senkte sich hinter ihnen.
Fährhafen Puttgarden, 14.45 Uhr
Ein dunkelblauer BMW 325i fuhr an Bord der Motorfähre Deutschland. Fünf Minuten später saßen Akhmahel, Faroukh, Mohammad und Sadou infolge einer Ironie des Schicksals am selben Tisch, an dem Rolf Duvenhart und Tom Pettersson vor ein paar Stunden gefrühstückt hatten. Alle Details für den bevorstehenden Angriff der Gruppe lagen fest und Akhmahel war zufrieden. Die Kopenhagener Gruppe hatte sich offenbar gründlich vorbereitet. Er hatte die drei Männer sorgfältig in die Pläne eingeweiht, obwohl er es unterlassen hatte, ihnen von Wahils Mission zu erzählen. Sie wussten nur, dass Wahil eine zentrale Rolle bei ihrem Angriff spielte und dass er nie in direkten Kontakt mit dem Rest der Gruppe treten würde. Sadou hatte gefragt, warum Wahil Aufenthaltsort geheim war und Akhmahel hatte wahrheitsgemäß geantwortet, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handelte. Sollten einer oder mehrere von ihnen gefangen genommen werden, was er als durchaus mögliche Gefahr hervorhob, wären sie nicht in der Lage, entscheidende Einzelheiten zu verraten. Der Angriff konnte durchgeführt werden, unabhängig davon, wie viele von ihnen ausfielen. Nur Wahil war absolut notwendig. Die drei Männer hatten Akhmahels Erklärung akzeptiert, und bevor sie das Restaurant in Lübeck verließen, hatten sie alle versprochen in den Tod zu gehen, wenn der Auftrag es erforderte. Faroukhs Augen hatten auf eine ganz besondere Weise geglänzt, als er sein Versprechen gab. Der Plan sah das ultimative Opfer für ihn vor: sein Leben.
Zwischen den vier Männern war eine starke Bindung entstanden. Eine Bindung, die zwischen Menschen entsteht, die wissen, dass sie ihr Schicksal teilen. Sie wussten, dass sie sich aufeinander verlassen konnten. Es waren viele Passagiere auf der Fähre und niemand legte besonderes Augenmerk auf die vier Männer. Diese starrten mit Verachtung auf das Angebot in der Cafeteria und begnügten sich mit einer Tasse Tee und einem Ciabatta-Brötchen mit Tomaten und Mozzarella. Wie vorher vereinbart, sprachen sie während der gesamten Reise nicht miteinander und vermieden Augenkontakt mit anderen Reisenden. Die Route, die sie fahren wollten, hatten sie in Lübeck abgesprochen, und Faroukh und Mohammad würden sie dirigieren, sobald sie nach Kopenhagen kamen. Eine Dreiviertelstunde später saßen sie alle vier wieder im Auto und einen Moment später, begann die Schlange, in der sie standen, an Land zu fahren. Wie Faroukh und Mohammad vorausgesagt hatten, wurden sie bei der Einreise nach Dänemark nicht kontrolliert und befanden sich bald auf der Autobahn in Richtung Norden. Akhmahel war darauf bedacht, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Es wäre zu idiotisch, wenn der Angriff auf Grund einer lächerlichen Geschwindigkeitsüberschreitung scheiterte.
Flughafen Kopenhagen, 14.55 Uhr
Die beiden Busse hielten vor einem riesigen Hangar im Nordosten des Flughafengeländes und Rolf, Tom und Leif Andersen stiegen aus dem vorderen Bus.
– Dieser Platz ist für Sie reserviert, sagte Leif Andersen und zeigte auf eine große Fläche vor dem Hangar. Wenn wir Ihnen irgendwie helfen können, brauchen Sie nur Bescheid zu sagen. Rolf sah sich um.
– Der Hangar, sagte er und zeigte auf die riesigen Tore, wird der während der nächsten Tage benutzt?
– Ja, aber das können wir ändern, sagte Leif Andersen. Das Memorandum des Innenministers, das er erhalten hatte, war klar und deutlich gewesen. Er würde den EATO-Leuten alle Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigten. Er deutete auf Rolfs Aktenkoffer.
– Sie werden alle Hilfe erhalten, die der Flughafen bieten kann, glauben Sie mir.
– Danke, Leif Andersen, sagte Rolf. Ich werde dafür sorgen, dass das Ministerium auf Ihr gute Zusammenarbeit aufmerksam gemacht wird. Lassen Sie uns den Hangar ansehen.
Kopenhagener Polizeipräsidium, 15.00 Uhr
– Ich wusste doch, dass ich die Stimme kannte! sagte Antonsen und drückte mit einem breiten, warmen Lächeln Lisbeths Hand. Wenn du dich am Telefon als Lisbeth gemeldet hättest, anstatt als Hasselbeck, hätte ich dich sicher gleich erkannt.
Lisbeth war ein bisschen verlegen über den überschwänglichen Empfang, aber sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
– Lisbeth Hasselbeck, bist du es wirklich? fuhr er fort, ohne ihre Hand loszulassen. Lisbeth räusperte sich verlegen.
– Oh, Verzeihung, sagte er. Ich war in Gedanken gerade wieder in den guten alten Tagen. Kannst du dich an die Zeit erinnern als wir zwei zusammen in Hellerup waren, um den da zu verhaften, den Direktor der … Er unterbrach sich mit einem Kopfschütteln.
– Ach herrje, jetzt werde ich völlig nostalgisch, komm, lass uns hinaufgehen in mein Büro. Im Polizeipräsidium herrschte eine spezielle Atmosphäre. Die markante Architektur des kolossalen Gebäudes, seine Gerüche und seine Laute, vergaß man nicht so einfach, wenn man dort jahrelang aus- und eingegangen war. Lisbeth genoss seltsamerweise das Wiedersehen mit den langen Korridoren und den vielen Türen und versuchte, sich daran zu erinnern, wo ihr altes Büro war. Immerhin war das hier noch vor wenigen Monaten ihr Arbeitsplatz gewesen! Einige Minuten später saß sie Anton in seinem Büro gegenüber, und diesmal war sie es, die sprach:
– Antonsen, du würdest mir die Situation wesentlich erleichtern, wenn du nicht mehr Leuten als höchst notwendig erzählen würdest, womit ich jetzt arbeite. Das verstehst du, nicht wahr?
– Natürlich, natürlich, antwortete er. Ich gebe nur das Allernötigste weiter. Sollen wir erst ein wenig in Nostalgie schwelgen oder sofort mit Budapest anfangen?
– Budapest erst, sagte sie. Die Nostalgie müssen wir uns für später aufheben. Die Zeit arbeitet im Moment leider nicht zu unserem Vorteil.
– Na gut, sagte er. Aber du musst mir mehr Informationen geben. Wir fühlen uns nicht besonders sicher mit dem Gedanken an einen bevorstehenden Angriff, besonders wenn wir anscheinend die einzigen sind, die nichts darüber wissen. Wir haben London noch nicht vergessen, verstehst du! Lisbeth nickte verständnisvoll.
– Wer oder was ist EATO? fuhr er fort. Das Außenministerium hat nicht besonders viel über euch erzählt. Und was ist da im Gange? Können wir damit fertigwerden? Sag doch mal was! Sie hob ihre Hände, so als ob sie sich schützen wollte.
– O.k. sagte sie. Wenn du mir zwei Dinge versprichst, bekommst du alle Informationen, die ich dir hier und jetzt geben kann.
– Sag schon, was sind die Bedingungen? fragte er.
– Erstens, begann sie, ist einiges von dem was ich dir erzähle, nur für dich und deine engsten Mitarbeiter bestimmt und für niemand anderes.
– O.k., kein Problem, antwortete er.
– Und zweitens, fuhr sie fort, musst du mir dein Wort geben, dass du den Befehlen folgst, die wir geben.
Er hob die Augenbrauen.
– Ah, da haben wir ein kleines Problem, sagte er. Ich kann aus guten Gründen an nichts teilnehmen, das die Sicherheit der Reisenden aufs Spiel setzt. Verdammt noch mal, das ist schließlich unsere Aufgabe!
– Natürlich nicht, antwortete sie. Lass uns davon ausgehen, dass die Reisenden nicht gefährdet sind, was natürlich nicht sein darf, dann ordnet ihr euch unter, o.k.? Er sah sie einen Moment lang an.
– O.k., lass uns so verbleiben. Voraussetzung ist, dass ich weiß, wer ihr seid, dann spielen wir mit, antwortete er. Also, lass hören. Lisbeth gab ihm die meisten Einzelheiten. Sie erzählte von der kurzen Geschichte der EATO und ihrer eigenen Rolle in der Organisation; und sie erzählte von dem geplanten Angriff und dass das Außenministerium entschlossen war, die Veranstaltung trotz der drohenden Terroraktion durchzuführen. Das Einzige, das sie nicht erwähnte war, dass die CIA offenbar eine eigene Agenda hatte.
– Aber warum zum Teufel machen sie das? fragte er dann. Sind die denn völlig verrückt geworden? Es muss doch wohl Sinn der Sache sein, dass wir gemeinsam versuchen, diese Dinge zu verhindern oder abzuwenden.
– Ich kann dir keine klare Antwort geben, antwortete sie, aber wir müssen uns vielleicht an den Gedanken gewöhnen, dass der Kampf gegen den Terrorismus in eine neue Phase eingetreten ist, auch hier in Europa. Vor einem Jahr, also vor London, wäre die Veranstaltung unter einer solchen konkreten Bedrohung sicherlich abgesagt oder zumindest umgeplant worden. Aber heutzutage will man Ergebnisse sehen. Es wird von uns erwartet, dass wir in der Lage sind, die Schurken gefangen zu nehmen oder unschädlich zu machen. Er schüttelte verständnislos den Kopf.
– Aber was könnt ihr tun? Und was erwartet ihr von uns? fragte er.
– Wir haben die Situation vollständig im Griff, log sie. Wir sind parat, ihnen gegenüberzutreten, wenn sie zuschlagen, aber wir brauchen eure Hilfe.
– Nun, wie ich bereits gesagt habe, bekommt ihr sie, unter der Voraussetzung, die wir gerade vereinbart haben, antwortete er. Aber wenn es anfängt zu knallen, dann wird die ganze Reisegruppe sofort in Sicherheit gebracht. Solange alles ruhig aussieht, können wir uns nicht in die Angelegenheiten von Ministern und ausländischen Diplomaten einmischen, aber wenn die Terroristen um sich schießend hereingestürmt kommen, dann endet die Party umgehend. Wir können auch beißen.
– Das hoffen wir also auch, dass ihr das tut, antwortete sie. Und das ist eigentlich auch das, worauf ihr euch vorbereiten solltet. Ihr bekommt höchst wahrscheinlich nur wenige Sekunden zum Reagieren. Es entstand eine Pause, während Antonsen über die Bedeutung dessen, was Lisbeth ihm gesagt hatte, nachdachte. Lisbeth war die erste, die das Schweigen brach:
– Ich möchte dich bitten, eure Routinen und Pläne mit dem Leiter unserer Spezialeinheit, Tom Pettersson, zu koordinieren. Ich versichere dir, dass er sehr kompetent ist. Tom bringt morgen eine speziell ausgebildete Kampftruppe am Flughafen in Stellung, und es wäre verdammt peinlich, wenn deine Leute und unsere Spezialeinheit einander da draußen über die Füße fielen. Antonsen nickte zustimmend.
– Wir müssen in der Lage sein, mit deinen Mitarbeitern zu kommunizieren, fuhr sie fort, und sie müssen akzeptieren, dass die Neutralisierung der Angreifer unsere Aufgabe ist, nicht ihre. Sie sollen sich auf die Sicherheit der Delegation konzentrieren und auf absolut nichts anderes. – Ich glaube nicht, dass wir damit Probleme haben werden, antwortete er. Außer wenn wir selber angegriffen werden, versteht sich. Ist das alles?
– Für jetzt ja, antwortete sie. Gib mir doch noch den Namen von dem Kollegen, an den Tom Pettersson sich wenden soll, und sei bitte so nett, ihn über alles zu informieren, bevor Tom anruft.
– Kein Problem, antwortete er grinsend. Sein Name ist Connie Andersen und er geht meistens in Damenbekleidung. Hier ist die Nummer. Er schrieb eine Telefonnummer auf ein gelbes Post-it und reichte es Lisbeth.
– Ich rede mit ihr, sobald du aus der Tür bist, sagte er. Nur noch Eines, was ist mit dem Amt für Terrorbekämpfung? Sind die irgendwie beteiligt? Ich meine zumindest rein pro forma?
– Ich werde später Kontakt mit ihnen aufnehmen, antwortete sie. Dänemark ist nicht gerade berühmt für seine Terrorbereitschaft, obwohl man lang und breit darüber redet. Antonsen nickte wieder.
– Damit kannst du recht haben, antwortete er. Obwohl ich von einer zuverlässigen Quelle innerhalb PETs weiß, dass da etwas am Gären ist. Die haben sich ja nach London sicherlich auch ihre Gedanken gemacht. Aber sie wollen nicht so richtig mit den Einzelheiten herausrücken. Lisbeth wollte die Gerüchte nicht kommentieren, sondern stand stattdessen auf. Antonsen tat höflich das Gleiche.
– Übrigens, sagte sie fast beiläufig, wird es vor der eigentlichen Pressekonferenz ein Informationsgespräch mit der Presse geben? Antonsen kratzte sich am Kinn.
– Ja, das wird es, antwortete er. Möchtest du teilnehmen? Lisbeth sah nachdenklich auf die Wand hinter ihm.
– Vielleicht wäre das eine gute Idee, antwortete sie. Aber sag mir, wie wird das heutzutage gehandhabt, hat die Presse freien Zugang?
– Ja und nein, antwortete er. Im September 2004 kam eine neue Bekanntmachung vom Verkehrsministerium, das uns Vollmacht gab, den Hintergrund von Journalisten zu überprüfen, aber natürlich wollen wir nicht beschwerlicher als höchst notwendig sein, verstehst du. Fünf Minuten später nahmen sie Abschied voneinander, und Antonsen beteuerte, dass sie auf die uneingeschränkte Zusammenarbeit der Polizei zählen konnte.
– Seht zu, dass Ihr die Arschlöcher fangt! war das Letzte, was er zu ihr sagte, als sie in den Hof zu ihrem Auto ging. Bevor sie den Motor startete, rief sie Tom an und gab ihm die Angaben zu der Kontaktperson, die er brauchte. Nun war dieser Teil der Aktion ebenfalls in Gang gesetzt. Sie wollte gerade den Schlüssel drehen, als plötzlich Bilder vor ihrem inneren Auge auftauchten. Sie wusste irgendwie, dass Tom und Connie Andersen eine entscheidende Rolle im Flughafen zu spielen hatten. Die Bilder waren unscharf … da war etwas … etwas mit einem Motorrad … und da war etwas mit Tom … er lag auf dem Boden … Er war … ein beklemmendes Gefühl der Leere überwältigte Lisbeth. Mit großer Willensanstrengung schob sie die Bilder in den Hintergrund. Es war völlig sinnlos, jetzt an so etwas zu denken. Sie startete den Wagen. Es war gut, dass ein Mann wie Antonsen den Polizeieinsatz leitete. Sie wusste aus Erfahrung, dass sie ihm vertrauen konnte. Er war nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Sie beschloss, ins Büro zurückzufahren, bevor sie sich mit Rolf am Flughafen traf.
(Fortsetzung folgt)
ENGLISH
The man from Tehran
Thursday, 9 February 2006
Copenhagen, 08:50 a.m.
When Williams and Rolf returned to the conference room, Tom had just finished reporting on his people’s placement at the airport. Lisbeth noticed that Williams seemed transformed and wondered what Rolf had said to him.
Williams nodded to everyone present and said kindly to Lisbeth:
– Maybe I can get a second chance. I really regret my behavior of before. It must have been the traffic; it really got to me. Could we maybe forget all of this?
Lisbeth’s stomach grew queasy. How transparent he was. She chose the simplest solution.
– To forget what, Mr. Williams? she asked as if nothing had happened. May I welcome you on behalf of everyone to EATO in Copenhagen! We were just going through the various assault hypotheses and the question was how many people would participate in the action for the different groups. She pointed to the board and continued:
– We don’t know how many CIA and Secret Service agents to expect. Maybe you could help us here?
– Yes, of course, Williams replied very cooperatively.
He looked at the board and continued:
– I see you have the timeline here – very well. But to answer your question, I assume that Goldschmidt from Stockholm will be accompanied by two or a maximum of three people from the secret service, that would be the usual anyway. I can easily get the exact numbers if necessary. He looked at Lisbeth questioningly.
– No, an estimate is enough, she said. We just want to get an approximate overview. She wrote „2“ next to „Secret Service“.
– But there’s one thing that you don’t seem to have planned, Williams continued. Turner is coming too. Turner is our ambassador to Copenhagen. He’s probably also bringing two Secret Service agents with him.
– Aha, said Lisbeth in surprise. I don’t think the police know about that. In any case, they didn’t mention it to me. When is he expected at the airport, Mr. Williams?
– I think we can expect him to arrive at the same time as Goldschmidt, he replied.
Lisbeth noticed that Williams suddenly said „we“ instead of „I“ but she said nothing.
– But what about the CIA, Mr. Williams – you and your agents, she asked, wondering if he had noticed that she was sending the little ‚we‘ back unopened.
– How many men do you have at your disposal?
– I already have ten agents in Copenhagen, he replied, and five to ten other agents from other European countries will arrive during the day.
Rolf interrupted:
– All right, John, but you need to be aware that all of them, without exception, must be equipped with EATO technology so that we know exactly where they are and what they are doing. And they have to be instructed that commands from EATO, i.e. from Lisbeth, Tom or me, override all other commands, o.k.?
Williams was not very enthusiastic about this development. He needed freedom of action. He had to think of something quickly.
– Partly ok, he replied. You have to give me some leeway. EATO technology is of course ok. My men can also be under your immediate command, no problem. But as soon as I notice that Turner or Goldschmidt or the basketball boys are in danger, then without hesitation I’ll give orders to regard the safety of these people as a top priority, no matter what other orders are given, o.k.?
Rolf realized that if the collaboration should have the slightest chance of success, they would have to compromise.
– That sounds reasonable, John, he replied, we can easily accept that. But the prerequisite for this is that we are informed immediately as soon as you issue a counter command of any kind, agreed?
– Agreed, said Williams
– Okay, then let’s go ahead, Lisbeth said. Let us investigate every conceivable attack hypothesis and determine how we want to handle it.
Karlslunde, 2.10 p.m.
Two large, gray buses drove onto the motorway from a larger rest area south of Copenhagen. Rolf and Tom were in the front bus with thirty men from Tom’s task force. The rear bus carried the mobile command center with its high-tech equipment. All technicians were there.
– Waiting is the worst thing for the boys, Tom said to Rolf. I can always sense when the time has come for an assignment. You probably know yourself how it is. Increased testosterone levels, restlessness all over the body and all of that. That steam has to be let out in some way.
Rolf had an very good idea of how the men felt. He couldn’t even claim to be free of some of the symptoms himself, although, of course, it was different to be in the forefront when the fight started.
– How did they pass the time? he asked back.
Tom shrugged. Rolf noted that he looked more serious than usual.
– Well, how did they pass the time, repeated Tom. There is not much you can do at a rest stop at a motorway. They probably did some running, drank coffee, played cards, and teased each other, I think. And then they probably talked about the action ahead.
The two men were silent for the next 20 minutes. They crossed a short bridge and Rolf could see the city as a silhouette on the left. It doesn’t look like a big city, he thought. There were hardly any skyscrapers to be seen. A few minutes later, both buses left the motorway towards the airport. A sign read that the highway led to Sweden and that road charges would have to be paid.
– Where do we meet him? Rolf asked. Tom smiled for the first time since leaving the rest area.
– I have no idea, he replied. But Eberhardt got directions to the airport. He nodded toward the driver.
– I assume that he will bring the convoy to the right address.
They drove through a roundabout. The bus stopped a few moments later in front of a guarded entrance to the airport. There was a guard house to the left of the entrance and a barrier prevented unauthorized persons from entering the premises without the guard’s permission. A man in a suit stepped out of the guard house and walked towards the buses.
– This must be him, said Rolf, and got up.
From a compartment above the seat, he took a briefcase and went to the front door. Eberhardt opened it with the push of a button, and Rolf stepped out into the cool afternoon air. The man in the suit came up to the bus.
– Can I help you? he asked without showing that he knew who they were. A careful man, Rolf thought approvingly.
– We have an appointment with the chief of security, he replied, pulling an official-looking document out of the briefcase.
He handed the document to the man, who took it and quickly scanned it. Apparently satisfied with what he had seen, he smiled and held out his hand.
– My name is Leif Andersen, he said. You have an appointment with me.
He turned and signaled to the gatekeeper. The turnpike rose immediately.
– I can ride with you, he said to Rolf.
The two men got on the bus and Leif Andersen gave the driver a few instructions. A moment later, the two buses drove into the airport area and the turnpike fell behind them.
Puttgarden ferry port, 2.45 p.m.
A dark blue BMW 325i drove on board the motor ferry „Germany“. Five minutes later, due to an ironic twist of fate, Akhmahel, Faroukh, Mohammad and Sadou were sitting at the same table where Rolf Duvenhart and Tom Pettersson had breakfasted a few hours ago. All the details for the group’s upcoming attack had been set, and Akhmahel was satisfied. The Copenhagen group had apparently prepared thoroughly. He had carefully initiated the three men into the plans, although he had omitted to tell them about Wahil’s mission. They only knew that Wahil was central to the attack and that he would never be in direct contact with the rest of the group. Sadou had asked why Wahil’s whereabouts were a secret, and Akhmahel had truthfully replied that it was a precaution. Should one or more of them be captured, which he highlighted as a possible danger, they would not be able to reveal crucial details. The attack could be carried out regardless of how many of them failed. Only Wahil was absolutely necessary. The three men had accepted Akhmahel’s explanation, and before they left the restaurant in Lübeck, they had all sworn to die if the assignment required it. Faroukh’s eyes had shone in a very special way when he made his promise. The plan demanded the ultimate sacrifice for him: his life.
A strong bond had developed between the four men. A bond that arises between people who know that they share their fate. They knew that they could rely on each other.
There were many passengers on the ferry, and no one paid special attention to the four men. They stared at the offer in the cafeteria with contempt and satisfied themselves with a cup of tea and a ciabatta roll with tomatoes and mozzarella. As previously agreed, they did not speak to each other during the entire trip and avoided eye contact with other travelers. They had agreed on the route they wanted to take in Lübeck, and Faroukh and Mohammad would guide them as soon as they came to Copenhagen.
Three quarters of an hour later, all four of them were back in the car and a moment later, the queue in which they were standing began to drive ashore. As Faroukh and Mohammad had predicted, they were not checked when entering Denmark and were soon on the northbound highway. Akhmahel was careful to stick to the speed limits. It would be too idiotic if the attack failed due to a ridiculous speed transgression.
Copenhagen Airport, 2:55 p.m.
The two buses stopped in front of a huge hangar in the northeast of the airport area and Rolf, Tom and Leif Andersen got out of the front bus.
– This space is reserved for you, said Leif Andersen, pointing to a large area in front of the hangar. If we can help you in any way, just let us know.
Rolf looked around.
– That hangar, he said, pointing to the giant gates, will it be used over the next few days?
– Yes, but we can change that, said Leif Andersen. The memorandum that I have received from the Minister of the Interior’s is very clear. I am to give you all the support you need. You will get all the help the airport can offer, believe me.
– Thank you, Leif Andersen, said Rolf. I will ensure that the Ministry is made aware of your good cooperation. Let’s look at the hangar.
Copenhagen Police Headquarters, 3 p.m.
– I knew that the voice was familiar! said Antonsen, and squeezed Lisbeth’s hand with a broad, warm smile. If you had answered the phone with Lisbeth instead of Hasselbeck, I would have recognized you right away.
Lisbeth was a little embarrassed by the exuberant reception, but she gave him a bright smile.
– Lisbeth Hasselbeck, is it really you? he continued without letting go of her hand.
Lisbeth cleared her throat in embarrassment.
– Oh, sorry, he said. My mind was just back in the good old days. Do you remember the time when the two of us went to Hellerup to arrest him, the director of the…
He stopped in the middle of the sentence.
– Oh dear, now I’m getting completely nostalgic, come on, let’s go up to my office.
There was a special atmosphere in the police headquarters. The striking architecture of the colossal building, its smells and its sounds, was not easily forgotten after years of walking in and out. Oddly, Lisbeth enjoyed seeing the long corridors and many doors, trying to remember where her old office was. After all, this had been her job only a few months ago! A few minutes later she was sitting across from Anton in his office, and this time it was she who said:
– Antonsen, you would make the situation much easier for me if you did not tell more people than is absolutely necessary what I am working with now. You understand that, don’t you?
– Of course, of course, he replied. I only pass on the bare minimum. Should we first indulge in nostalgia or start Budapest right away?
– Budapest first, she said. We have to save the nostalgia for later. Unfortunately, time is not working to our advantage at the moment.
– All right, he said. But you have to give me more information. We don’t feel particularly safe about an impending attack, especially when we seem to be the only ones who don’t know about it. We haven’t forgotten London yet, you see!
Lisbeth nodded understandingly.
– Who or what is EATO? he continued. The State Department didn’t say much about you. And what’s going on there? Can we handle it? Say something!
She raised her hands as if to protect herself.
– OK. she said. If you promise me two things, you will get all the information I can give you here and now.
– Tell me, what are the conditions? he asked.
– First, she started, some of what I’m telling you is intended for you and your closest associates only, and for no one else.
– Okay, no problem, he replied.
– And secondly, she went on, you have to give me your word that you will follow the orders we give.
He raised his eyebrows.
– Ah, we have a little problem there, he said. For good reasons, I cannot participate in anything that jeopardizes the safety of travelers. Damn it, that’s our job after all!
– Of course not, she replied. Let’s assume that the travelers are not at risk, which they of course shouldn’t be, then you subordinate yourself, o.k.?
He looked at her for a moment.
– Okay, let’s agree on that. The prerequisite is that I know who you are, then we’ll play along, he replied. So, let me hear it.
Lisbeth gave him most of the details. She told him about the short history of EATO and her own role in the organization; and she informed him of the planned attack and that the State Department was determined to hold the event despite the threat of a terrorist attack. The only thing she didn’t mention was that the CIA apparently had its own agenda.
– But why the hell are they doing this? he asked. Have they gone completely mad? The goal should be that we together try to prevent or avert these things. Am I wrong?
– I cannot give you a clear answer, she replied, but we may have to get used to the idea that the fight against terrorism has entered a new phase, also here in Europe. A year ago, before London, the event would have been canceled or at least rescheduled under such a concrete threat. But nowadays they want to see results. We are expected to be able to capture or pacify the villains.
Antonsen shook his head uncomprehending.
– But what can you do? And what do you expect from us? he asked.
– We have the situation completely under control, she lied. We are ready to face them when they strike, but we need your help.
– Well, as I said before, you have it, under the conditions we just agreed upon, he replied. But when it starts popping, the whole tour group will immediately be brought to safety. As long as everything looks calm, we cannot interfere in the affairs of ministers and foreign diplomats, but if the terrorists storm in, the party ends immediately. We can also bite.
– We hope indeed that you will do so, she replied. And that’s actually what you should be preparing for. You will most likely only get a few seconds to respond.
There was a pause as Antonsen considered the meaning of what Lisbeth had said to him.
Lisbeth was the first to break the silence:
– I would like to ask you to coordinate your routines and plans with the head of our special unit, Tom Pettersson. I assure you that he is very competent. Tom’s going to deploy a specially trained combat unit at the airport tomorrow, and it would be damn embarrassing if your people and our special forces fell over each other’s feet.
Antonsen nodded in agreement.
– We must be able to communicate with your employees, she continued, and they have to accept that neutralizing the attackers is our job, not theirs. You should focus on the security of the delegation and absolutely nothing else.
– I don’t think we’ll have any problems with that, he replied. Unless we are attacked, of course. Is that all?
– For now, yes, she replied. Give me the name of the colleague Tom Pettersson should contact, and please be kind enough to let him know everything before Tom calls.
– No problem, he replied with a grin. His name is Connie Andersen and he mostly wears women’s clothing. Here is her number.
He wrote down a phone number on a yellow post-it and handed it to Lisbeth.
– I’ll talk to her as soon as you’re out the door, he said. Just one thing, what about the Danish preparedness center? Are they involved in any way? I mean at least purely pro forma?
– I will contact them later, she replied. Denmark is not exactly famous for its terror preparedness, although people are harping on about.
Antonsen nodded again.
– You could be right about that, he replied. Although I know from a reliable source within PET that something is going on. After London, they have certainly also thought things over. But they don’t really want to let the details out.
Lisbeth didn’t want to comment on the rumors but got up instead. Antonsen politely did the same.
– By the way, she said almost casually, will there be a press briefing before the actual press conference?
Antonsen scratched his chin.
– Yes, there will, he replied. Do you want to participate?
Lisbeth looked thoughtfully at the wall behind him.
– Maybe that would be a good idea, she replied. But tell me, how is that done these days, does the press have free access?
– Yes and no, he replied. In September 2004, a new notice came from the Department of Transportation, which gave us authority to check the background of journalists, but of course we don’t want to be more burdensome than necessary, you know.
Five minutes later they said goodbye to each other, and Antonsen reaffirmed that she could count on the full cooperation of the police.
– Make sure you catch those assholes! was the last thing he said to her before she went to her car in the yard. Before she started the engine, she called Tom and gave him the details of the contact he needed. Now this part of the campaign was also started.
She was about to turn the key when pictures suddenly appeared in her mind’s eye. She knew somehow that Tom and Connie Andersen had a crucial role to play at the airport. The pictures were out of focus … there was something … something with a motorcycle … and there was something with Tom … he was lying on the ground … He was … an oppressive feeling of emptiness overwhelmed Lisbeth. With great effort, she pushed the pictures into the background. There was no point in thinking about that now. She started the car. It was good that a man like Antonsen was in charge of the police operation. She knew from experience that she could trust him. It wasn’t easy to upset him. She decided to drive back to the office before meeting Rolf at the airport.
(To be continued)
das hat sich sehr spannend gelesen, möge es ein gutes Wochenende mit vielen schönen Momenten werden, Klaus
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Danke, Klaus! Geht es dir besser?
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danke, ja, etwas
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Nun muss ich eine ganze Woche warten, bis die spannende Geschichte weitergeht. Der häufige Szenenwechsel ist dramatisch gestaltet wie in einem Film. Viele liebe Grüße aus dem fernen Kanada!
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Manchmal ist das ein wenig gemein mit dem Szenenwechsel, immer im spannendsten Moment … haha. Ich glaube die Geschichte würde sich gut als Film machen!
Liebe Grüsse zurück aus Dänemark!
Irgendwie muss ich auf einmal an ein Volkslied denken: „Wir rufen von Stralsund weit über’s Meer …. “ tadadaaaa
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Ja, ein Film würde ein richter Knüller auf der Leinwand sein.
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