Das einzig wichtige im Leben … The only important matter in life

Albert_Schweitzer_1955

Zu Pfingsten ein paar Worte von Albert Schweitzer.

… For Whitsuntide or Pentecost some words from Albert Schweitzer.

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„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“

 

„Echte Toleranz ist nicht möglich, ohne Liebe.“

Albert Schweitzer

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… The only important matter in life are the traces of love that we leave behind when walking.

 

True tolerance is not possible without Love.

Albert Schweitzer

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Und damit wünsche ich euch angenehme Pfingsttage!

… And thus I wish you a pleasant Whitsuntide!

Der Mann aus Teheran, Lübeck/ Kopenhagen … The man from Tehran, Lübeck/Copenhagen

CoverDeutsch

Der Mann aus Teheran

Donnerstag, 9 Februar 2006

Lübeck, 08.10 Uhr

Akhmahel sah sich in dem gemütlichen, kleinen Restaurant um. Es herrschte eine gute Atmosphäre im Raum, und er nahm sich vor, hier einmal zu essen, wenn sich die Gelegenheit bot. Ohne die drei erwartungsvollen Männer anzuschauen, öffnete er den Aktenkoffer und nahm verschiedene Dokumente heraus. Er legte alles vor sich auf den Tisch, schloss den Aktenkoffer und stellte ihn auf den Boden neben seinem Stuhl. Er nahm sich Zeit, die Papiere, die vor ihm lagen, zurechtzulegen. Die anderen drei beobachteten jede seiner Bewegungen in andächtiger Stille. Es wirkte fast wie ein Ritual. Vor Akhmahel lagen ein handgeschriebener Brief, einige Landkarten, vier französische Pässe, eine Liste mit Namen, eine primitive Zeichnung des internationalen Flughafens in Kopenhagen und einige handschriftliche Notizen. Keiner der Männer schien das Tablett mit Kaffee, Tee und Brot zu bemerken. Aller Aufmerksamkeit war auf Akhmahel gerichtet, und dem, was vor ihm auf dem Tisch lag. Akhmahel schaute noch eine Weile auf die Papiere, bevor er sich plötzlich aufrichtete und zu sprechen begann.
– Meine Freunde, sagte er sehr ernst und blickte abwechselnd auf die drei Männer. Ich weiß, dass ihr alle diesem Tag mit Sehnsucht entgegen gesehen habt, und glaubt mir, das gilt auch für mich. Die drei Männer nickten einander zustimmend aber schweigend zu. Die Atmosphäre in der kleinen Gruppe war fast magisch.
– Faroukh und Mohammad wissen, dass unser Ziel Kopenhagen ist, speziell der Kopenhagener Flughafen, setzte Akhmahel fort. Ich werde euch gleich zeigen, worum es in unserem Plan geht, aber zuerst möchte ich euch einen Brief vorlesen. Er ließ seine Augen von einem zum anderen gleiten. Freudige Erwartung war in ihren Gesichtern zu lesen. Er nahm den handgeschriebenen Brief in die Hand und öffnete ihn vorsichtig. Es war ein großer Moment für alle. Er war außerordentlich gespannt auf ihre Reaktion auf den Brief, den er ihnen vorlesen würde.
– Dieser Brief, sagte er feierlich und hielt ihn hoch, habe ich von unserem Anführer Osama bin Laden erhalten. Sein Name möge für alle Ewigkeit geehrt werden.
– Für alle Ewigkeit! wiederholte einer der Männer mit lauter Stimme. Die anderen kamen mit zustimmenden Lauten und nickten einander eifrig zu. Aller Augen richteten sich auf das Schreiben, als ob es eine heilige Reliquie wäre. Akhmahel hob die Hand, bat um Ruhe und fuhr fort:
– Ich hatte vor einer Woche in Najran ein Treffen mit unserem Anführer. Er segnete unseren Plan und gab Ausdruck für seine großen Erwartungen an uns. Aber ich denke, seine eigenen Worte sagen es weit besser als meine unzureichenden.
Er blickte auf den Brief und begann zu lesen: Faroukh Ghafouri, Mohammad Reza Shafari, Sadou Bakli, Wahil el Mohammed, meine Brüder. Wenn diese zutiefst gefühlten Worte euer Ohr erreichen, steht ihr an der Schwelle zu einem Sieg, einem Sieg, von dem das islamische Volk über viele kommende Generationen hinweg berichten wird. Ihr gehört zu den Auserwählten, von denen die Legenden erzählen. Zu den Auserwählten, die das Reich Allahs auf Erden und den Ruhm unseres Volkes wiederherstellen werden. Der Kampf, den ihr kämpft, könnt ihr nicht verlieren, denn es ist der Kampf gegen Satan selbst. Es ist der Kampf gegen ein bösartiges Geschlecht, das Satan selbst auf die Erde gebracht hat, damit es regiert. Aber es ist auch ein Geschlecht, das seinem unvermeidlichen Untergang entgegengeht. Wisset, dass Ihr unter den Abendländischen verhasst seid, und dass ihre Handlanger und Lakaien euch verabscheuen. Wisset auch, dass das islamische Volk euch liebt und euch als Märtyrer verehrt. Die Anderen nennen euch Mörder und Verbrecher, und sie haben euch längst als bösartige Terroristen abgestempelt, die Frauen und Kinder töten. Sie zeigen eure so genannten Verbrechen der ganzen Welt im Fernsehen. Aber wenn ihr Mörder seid, ihr, die ihr für eine Freiheit kämpft, die ihr selbst gewählt habt, was sind dann sie? Sie, die unsere Frauen und unsere Kinder töten, um uns ihre falsche Freiheit aufzuzwingen. Heuchler und feige Hunde sind sie! Sie verstecken sich, zitternd vor Angst, hinter teuflischen Waffen. Waffen, die in einem unbeschreiblichen Umfang töten und verstümmeln. Und dennoch zeigen sie mit Verachtung auf euch und nennen euch feige. Aber ihr seid tapfere Männer, die ihr Leben für die Freiheit geben, die wahre Freiheit, die nur Allah gewähren kann. Meine Brüder, vergesst niemals, dass sie ohne Unterlass die Ressourcen unserer Länder stehlen und sie unter sich verteilen, wie sie es für gut befinden. Unser Öl ist mehr wert für sie, als das Blut ihrer eigenen Kinder. Aber lasst nicht zu, dass sie auch unsere Seelen stehlen, das Kostbarste, was wir unser Eigen nennen. Denjenigen unter euch, die während des bevorstehenden Kampfes den Märtyrertod erleiden werden, ist bereits ein Platz im Heiligsten bereitet, und ich bitte euch, diese Worte mit nach Norden zu nehmen: ihr seid alle in meinem Herzen, und meine Gedanken werden immer bei euch in euren Herzen sein. Möge Allah euch begleiten, und möge er euren Weg segnen. In tiefer Verbundenheit, Osama bin Laden.

Niemand sagte auch nur ein Wort als der Brief zu Ende war. Akhmahel blickte die drei Männer an und war milde gesagt verblüfft über die Wirkung, die der Brief hatte. Alle drei hatten glänzende, fast träumerische Augen und Akhmahel war sicher, dass sie in diesem Augenblick ihre eigenen Kehlen durchgeschnitten hätten, wenn der Brief sie darum gebeten hätte. Yemi Bazargan war auch in dem Brief genannt worden, aber Akhmahel hatte ihn absichtlich nicht erwähnt. Es war wichtig, dass die Stimmung, die der Brief erzeugt hatte, nicht durch Spekulationen über Yemis Wohlergehen gestört wurde. Er war davon überzeugt, dass Sadou früher oder später Fragen stellen würde. Aber es war Wahil, nach dem zuerst gefragt wurde.
– Wahil! Du hast Wahil erwähnt in dem Brief von … also in dem Brief. Wo ist er? Nimmt er an unserem … hieran teil? Die Frage kam von Faroukh.
– Alles wird sich heute während dieses Treffens aufklären, antwortete Akhmahel.
– Wo ist Yemi? kam es, wie erwartet, von Sadou. Akhmahel antwortete nicht sogleich. Er hatte bereits beschlossen, wahrheitsgemäß zu berichten, aber er wollte nicht den Eindruck erwecken, unüberlegt zu antworten.
– Yemi wurde von den deutschen Behörden in Gewahrsam genommen, sagte er. Er hat auf die Einladung zu diesem Treffen nicht reagiert. Die einzige Erklärung dafür ist, dass er außer Gefecht gesetzt ist. Er hatte nicht im Sinn, Ihnen von der SMS, die von den Behörden gekommen war, zu erzählen.
– Vielleicht hat er geredet, sagte Mohammad. Vielleicht sind die Behörden jetzt gewarnt.
– Nein, antwortete Akhmahel ruhig. Er hat nicht geredet, weil er nichts weiß, genau wie ihr bis jetzt noch nichts wisst. Mohammad nickte und blickte auf den Tisch, als ihm aufging, wie unlogisch seine Bemerkung gewesen war. Akhmahel war mit der Wendung, die das Gespräch genommen hatte, zufrieden und fuhr fort:
– Der volle Erfolg unserer bevorstehenden Aktion hängt davon ab, dass niemand mehr weiß als notwendig. Ihr werdet es bald verstehen. Aber zuerst muss ich Faroukh und Mohammad noch eine Frage stellen. Ist alles vorbereitet bei … Er blickte auf ein Stück Papier und las:
– … Jesper Berg? Gibt es da etwas, das uns einen Strich durch die Rechnung machen könnte? Faroukh und Mohammad sahen einander nervös an bevor Mohammad antwortete:
– Nein, nichts kann mehr schief gehen, er ist weg, wenn wir es brauchen, und er kommt nach Hause, wenn wir ihn erwarten.
– Gut, antwortete Akhmahel. Dann will ich Euch in den Plan einweihen.

Kopenhagen, 08.45 Uhr

Das Taxi saß in einem Stau im dichten morgendlichen Berufsverkehr gefangen. Williams fluchte im Stillen. Während der letzten Tage war seine Ungeduld stetig gewachsen, und ein Stau war das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte.
– Können sie nicht einen anderen Weg nehmen? fragte er irritiert den Fahrer. Wie zum Teufel konnte es in diesem kleinen, dummen Land so viel Verkehr geben? Waren sämtliche Einwohner hier versammelt?
– Es wird leider nicht besser, egal welche Route ich wähle, antwortete der Fahrer mit einem Achselzucken. Williams lehnte sich kopfschüttelnd in den Sitz zurück. Verdammt, dachte er, jetzt war er nicht von Anfang an bei dem Treffen dabei. Das war wirklich ärgerlich. Er hatte alles von vorne bis hinten geplant und wollte nicht, dass EATO selber auf Ideen kam, die dann in die falsche Richtung liefen. Er war so nahe daran, die Angelegenheit abzuschließen, sie durfte ihm nicht aus den Händen gleiten. Sowohl Wahil als auch Akhmahel würden sich morgen in Kopenhagen befinden, dessen war er sicher. Vielleicht waren sie sogar schon angekommen. Endlich konnte er die Akte über militante Studenten in Teheran schließen. Endlich konnte er die letzten beiden Namen auf der Liste von 1979 durchstreichen. Der Teufel soll mich holen, wenn ich zulasse, dass mir ein beschissener Stau die Tour vermasselt, dachte er entschlossen.

Kopenhagen, 08.50 Uhr

– Genau darüber kann ich noch nicht sprechen, sagte Lisbeth am Telefon. Aber ich kann dir so viel sagen: die Bedrohung muss ernst genommen werden. Wir empfehlen euch, ausreichend Ressourcen für die Aufgabe einzusetzen. Fest und überzeugend zu klingen kostete sie einen größeren Kraftaufwand als sie sich vorgestellt hatte. Während der letzten Nacht war nicht viel Zeit zum Schlafen gewesen, und sie gestand sich ein, dass sie nervöser war als je zuvor. Am anderen Ende der Leitung versuchte Polizeiinspektor Preben Antonsen Informationen aus ihr herauszulocken, aber sie sagte ihm nichts, was er nicht wissen sollte. Nicht, weil sie glaubte, Antonsen nicht vertrauen zu können, im Gegenteil! Sie kannte ihn gut von damals, als sie noch für die Polizei arbeitete und hatte ihn immer respektiert. Aber es war am sichersten, wenn Außenstehende zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als nötig wussten.
– Aber, wer sind Sie? bohrte er nach. Ich glaube nicht, dass ich eine Organisation wie die Ihre kenne. Es kann doch wohl nicht schaden, wenn wir wissen, mit wem wir zusammenarbeiten oder? Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, die Stimme am anderen Ende der Leitung zu kennen.
– Können wir nicht heute Nachmittag darüber sprechen, sagte Lisbeth. Ich muss jetzt gleich zu einer Sitzung, und das Telefon ist vielleicht auch nicht der sicherste Ort, um vertrauliche Informationen auszutauschen, nicht wahr?
– Nein, das ist wohl richtig, sagte Antonsen. Wir sehen uns also heute Nachmittag um 15.00 Uhr hier im Polizeipräsidium
– Sie brauchen nur nach mir zu fragen, dann komme ich und hole Sie ab.
– Um 15.00 Uhr wiederholte Lisbeth und legte auf.

Rolf und Tom waren vor fünf Minuten im Büro angekommen und gingen den Korridor entlang, als sie hörten, dass Lisbeth ein Telefongespräch beendete. Rolf stellte sich in die Tür zu Lisbeths Büro und klopfte an den Türrahmen.
– Kommen wir zu früh? fragte er mit einem Lächeln. Lisbeth sah auf ihre Uhr und antwortete:
– Nein, der Zeitpunkt ist perfekt, wir sind alle hier. Matts und Pertti sitzen jetzt sicher im Tagungsraum und schlafen; Jørgen hat Kaffee gekocht und was zum Frühstück mitgebracht. Ich habe gerade mit dem Leiter der Polizeitruppe gesprochen, die die Verantwortung für die Sicherheit im Flughafen übernehmen wird. Ich habe den offiziellen Zeitplan für die Veranstaltung und den Bereitschaftsplan der Polizei bekommen. Eine Liste mit den wichtigsten Informationen bringe ich mit. Sie wedelte mit einem Stück Papier in der Luft.
– Großartig! Haben wir damit nicht das meiste parat für die Planung? fragte Rolf.
– Ja, das denke ich, antwortete sie. Ich habe heute Nachmittag ein Treffen mit dem Gruppenleiter, Antonsen heißt er, im Polizeipräsidium hier in Kopenhagen. Dort werden wir die letzten Einzelheiten zurechtrücken. Aber was ist mit euch? Wie seid ihr hierhergekommen? Mit dem Auto? Rolf lächelte.
– Ja, das kann man wohl sagen. Wir sind in Toms großen Geländewagen eingeflogen, antwortete er. In der gleichen Moment steckte Tom den Kopf in die Tür.
– Guten Morgen, Lisbeth, sagte er mit einem breiten Lächeln. Ihr wisst wirklich, wie man sich das Leben angenehm macht, was? Morgenkaffee fürs Fußvolk! Ja, so ist’s richtig! Lisbeth lächelte über Toms Sarkasmus und antwortete:
– Das ist nicht so sehr für euch, Tom, das ist mehr für die anderen beiden Skandinavier. Die haben weder zu essen noch zu trinken bekommen, seit sie heute Nacht von zu Hause losgefahren sind. Ihr beide habt euch doch sicher auf der Fähre den Bauch vollgeschlagen. Tom grinste und breitete die Arme aus.
– Klar, haben wir, antwortete er. Aber wir wollen trotzdem nicht benachteiligt werden. Habt ihr nicht genügend Tassen, so dass Rolf und ich einen Schluck mittrinken können? Die beiden Männer nebeneinander blockierten die Tür vollständig. Lisbeth ging zu ihnen hinüber.
– Ich glaube, es ist genug für uns alle da, antwortete sie. Also, wenn Ihr bereit seid, können wir losgehen. Das heißt, soweit ich weiß ist Williams noch nicht angekommen. Rolf nickte und Tom zuckte gleichgültig mit den Achseln.
– Und wie hast du es dir gedacht, fuhr sie fort, willst du den Vorsitz übernehmen, Rolf, oder …? Rolf schüttelte den Kopf und klopfte ihr freundlich auf die Schulter.
– Nein, das mach du man selber, antwortete er. Ich kann einspringen, wenn es nötig ist, aber du bestimmst die Tagesordnung. Und wir warten auch nicht auf Williams. Wir müssen davon ausgehen, dass er bald auftaucht. Er spürte, dass Lisbeth etwas nervös war, aber in ihren Augen war ein unmissverständliches Leuchten: sie war die Aufgabe konzentriert, hundert Prozent.
– Gut, lasst uns loslegen, sagte sie. Sie gingen in den Tagungsraum. Lisbeth ging als Erste den Korridor entlang, gefolgt von Rolf und Tom als Letzter. Rolf beobachtete sie diskret, als er hinter ihr herging. Sie war in ein Paar moderne, enge, cremefarbene Jeans und eine weinrote Bluse gekleidet. Die Kombination stand ihr gut. Lässig, aber hübsch, dachte er. Sie passte ausgezeichnet zu seiner eigenen, ebenso lässigen Kleidung. Er trug am liebsten Cordhosen und Sweatshirt. Tom hatte wie immer seinen Camouflage-Anzug an. Rolf fragte sich, ob er überhaupt etwas anderes besaß. Der Tagungsraum im Kopenhagener Büro sah aus wie ein ganz gewöhnlicher Besprechungsraum in einem durchschnittlichen Unternehmen irgendwo in der Welt. Das Zimmer war sechzig Quadratmeter groß, zehn Meter lang und sechs Meter breit. Es gab einen Konferenztisch, der groß genug war, dass zwanzig Personen leicht an ihm hätten sitzen können und an einer der kurzen Wände hing eine riesige Weißwandtafel. An der Decke war ein Projektor montiert, der auf die Tafel gerichtet war, und in einer Ecke stand ein Flipchart. Jørgen Iversen, Matts Viren und Pertti Keikkonen saßen, wie erwartet, bereits dort, als Lisbeth, flankiert von Rolf und Tom, ankam.
Aber sie schliefen nicht, wie Lisbeth vorausgesagt hatte, sondern waren dabei, Kaffee zu trinken und von dem Brot zu essen, das Jørgen gekauft hatte.
– Wir kommen anscheinend im letzten Moment, sagte Lisbeth. Ihr habt ja schon fast den ganzen Teller leer geputzt. War die Verpflegung im Flugzeugtaxi wirklich so schlimm? Sie ging zur Tafel.
– Du kannst es ja selber einmal ausprobieren, schlug Matts vor. Tom und Rolf entschieden sich dafür, am weitesten hinten zu sitzen.
– Es scheint ja spannend zu werden, bemerkte Pertti und nickte in Richtung Tom und Rolf. Wir werden mitten in der Nacht aus dem Bett geworfen, und das gesamte Management kommt aus Deutschland angereist. Dieses Mal scheint Ihr es ernst zu meinen.
– Ja, es ist dieses Mal Ernst, unterbrach Tom. Blutiger Ernst sogar. Sollen wir Lisbeth das Wort erteilen? Aller Aufmerksamkeit richtete sich auf Lisbeth, die sich unmerklich räusperte.
– Wir gehen mit Sicherheit davon aus, dass die Lage ernst ist, begann sie. Alles deutet darauf hin, dass hier in Kopenhagen ein Angriff stattfinden soll, genauer gesagt gegen die Budapest-Reisenden im Flughafen. Ihr habt bereits einen Überblick über die Situation erhalten, als ich euch letzte Nacht anrief. Jetzt müssen wir planen, was wir dagegen tun wollen. Sie begann fast automatisch vor der Tafel hin und her zu gehen.
– Wir müssen bei der Planung von zwei Hauptpunkten ausgehen. Der erste ist, wie gesagt, dass wir von dem Ernst der Bedrohung ausgehen müssen, und der zweite ist, dass wir nur wissen, wo und nicht wie der Angriff stattfinden wird. Wir müssen mit anderen Worten versuchen, sämtliche potentiellen Angriffsmöglichkeiten aufzudecken und dabei alle Hypothesen als gleich wichtig zu betrachten. Eine verdammt schwierige Aufgabe, wenn ich es mal so deutlich sagen darf. Sie hielt in ihrer ‚Wanderung‘ für einen Moment inne und blickte die Anwesenden eindringlich an.
– Vielleicht ist es gar nicht so schwierig, wenn wir richtig darüber nachdenken, warf Pertti ein. Er beugte sich über den Tisch und schaute die anderen an.
– Ich denke, wir können die Situation analysieren, indem wir versuchen, uns in die Lage der Angreifer zu versetzen, fuhr er fort. Was würden wir tun, wenn wir einen Angriff gegen die Budapest-Reisenden durchzuführen hätten? Es kann gut sein, dass wir es nicht haargenau herausfinden, aber vielleicht können wir ein Gefühl dafür bekommen, auf was wir achten sollten.
Tom und Rolf nickten fast synchron, und Lisbeth war ganz sicher für alle konstruktiven Vorschläge empfänglich. Sie hob die Hände.
– Lasst uns versuchen, Perttis Vorschlag zu folgen, sagte sie. Ich werde allerdings als Einleitung den tatsächlichen Zeitplan des Arrangements bekanntgeben. Danach können wir unsere Ideen zu möglichen Angriffsmethoden sammeln. Ich denke es wird uns helfen, wenn der Zeitplan an der Tafel steht. Sie ging an die Tafel, nahm einen schwarzen Stift und fing an, die Liste abzuschreiben, die sie aus ihrem Büro mitgebracht hatte:
14.00 Uhr, Flughafengelände wird von der Polizei versiegelt,
15.00 Uhr, Botschafter aus Stockholm landet, Gate A10;
15.00 Uhr, Außenminister wird in Frederiksberg abgeholt,
15.15 Uhr, Ankunft des Basketball–Teams am Flughafen, Terminal 3,
15.25 Uhr, Ankunft des Außenministers am Flughafen Terminal 3,
15.30 Uhr, Pressekonferenz, Karen Blixen Coffee Shop, Terminal 3,
16.30 Uhr, Boarding, Gate A13,
16.45 Uhr, Abflug,
17.00 Uhr, Operation abgeschlossen.
– Das Karen-Blixen-Café, das gemeint ist, liegt in der zollfreien Zone, sagte sie, als sie fertig war. Mit anderen Worten, das Ganze findet auf der abgesicherten Seite vom Flughafen statt. Sie nahm ihre Wanderung vor der Tafel wieder auf und fuhr fort:
– Neben Presse, Polizei, CIA, Geheimdienst und uns haben nur Personen mit einer gültigen Boardingkarte Zutritt. So sieht also der Handlungsrahmen aus. Sie saßen alle nur da und schauten auf die Tafel, ohne etwas zu sagen. Pertti war der Erste, der das Schweigen brach.
– Lass uns Teilnehmerzahlen hinzufügen, schlug er vor. Kannst du nicht als Überschriften schreiben „Presse“, „Polizei“, „CIA“‘, „Geheimdienst“ und „EATO“ und dann die jeweils erwartete Anzahl Teilnehmer dahinter?
– Gute Idee, antwortete sie und schrieb die Überschriften auf die Tafel.
– Presse ist schwer zu sagen, warf Jørgen ein. Da kommen wahrscheinlich so viele wie es ihnen in den Kram passt, und sie brauchen nur ihren Presseausweis zu zeigen, um reinzukommen.
– Ja, das stimmt, sagte Lisbeth. Aber wir können trotzdem eine geschätzte Anzahl einsetzen. Lasst uns davon ausgehen, dass drei Fernsehsender und fünf Zeitungen über die Veranstaltung berichten. Jeder Sender ist mit einem Journalisten, einem Kameramann, einem Tontechniker und einer zusätzlichen Person vertreten, und jede Zeitung kommt mit einem Reporter und einem Fotografen. Das heißt zwölf Fernsehleute und zehn Zeitungsleute, also 22 von der Presse. Ich spreche auf jeden Fall mit den Vertretern der Presse vor der allgemeinen Pressekonferenz. Wesentliche Änderungen teile ich allen mit, sobald ich etwas Näheres weiß.

Sie schrieb 22 unter „Presse“.
– Dann ist da die Polizei, fuhr sie fort. Nach Angaben des leitenden Polizeiinspektors sind neunzig Mann für die Aufgabe abgestellt. Sie sind wie folgt aufgeteilt. Sie überprüfte ihre Liste und schrieb auf die Tafel: „23 Mann mit Motorrädern; 2 Mann als Eskorte für den Außenminister (ebenfalls mit Motorrad); 30 Mann, die im gesamten Flughafenbereich patrouillieren; 20 Mann, die einen Ring um die Delegation bilden; 15 Mann festes Flughafenpersonal; insgesamt 90 Mann.“
– Dann gibt es die CIA, fuhr sie fort. Wo bleibt Williams ab? Sie schaute Rolf an. Der zuckte mit den Schultern.
– Ich weiß es wirklich nicht, antwortete er, aber mach einfach weiter. Es ist schließlich unsere Operation.
– Gut, fuhr Lisbeth fort. Das muss dann offen bleiben, bis er auftaucht. Er kann uns vielleicht auch sagen, mit wie vielen Männern der Geheimdienst kommt. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und ein Mitarbeiter der Verwaltung steckte den Kopf ins Zimmer.
– Entschuldigen Sie die Unterbrechung, sagte er. Aber man hat mich gebeten, Ihnen Bescheid zu sagen, sobald John Williams eintrifft. Er ist gerade angekommen.
– Vielen Dank, würden Sie ihn bitte hereinlassen? antwortete sie. Sie schwiegen alle, als Williams ein paar Sekunden später ins Zimmer trat. Lisbeth wollte ihn begrüßen, aber bevor sie oder jemand anders etwas sagen konnte, ging er wortlos an die Tafel und stellte sich genau vor Lisbeth.
– Entschuldigen Sie die Verspätung, sagte er, mit dem Rücken zu ihr. Ich hatte keine Ahnung, dass Sie auch so etwas wie Berufsverkehr in diesem Land haben. Er stellte mit einem Knall seine Tasche auf den Tisch, öffnete sie und fuhr fort, als ob sie alle nur auf seine Ankunft gewartet hätten:
– Nun, egal, lassen Sie uns mit der Sitzung beginnen. Ich habe einen Plan mitgebracht, bei dem Sie alle assistieren sollen. Williams Auftritt war völlig überraschend gekommen. Für einige Sekunden waren alle wie gelähmt, und Lisbeth stand vor Erstaunen der Mund offen. Rolf wollte sich gerade erheben, als Lisbeths Gesichtsausdruck sich verwandelte und ihre Augen Blitz schossen.
– Mr. Williams! stieß sie mit eisiger Stimme hervor. Sie sind als Gast hier im Gebäude, und ich würde Ihnen dringend empfehlen, sich als solcher aufzuführen. Andernfalls werden Sie sofort wieder hinausbegleitet, ist das klar? Bitte setzen Sie sich, umgehend!
Rolf bekam große Augen. Er hätte sie in diesem Moment küssen können. Williams drehte sich um und bedachte sie mit einem harten Blick, den sie ebenso hart erwiderte.
– Sagen Sie mir, zischte er, wissen Sie überhaupt, worum es hier geht? Das ist kein Spiel. Das ist absoluter Ernst, verstanden? Ich habe Pläne in der Tasche, die von der US–Regierung genehmigt sind. Vielleicht sind Sie selber so freundlich und …
– Mr. Williams! wiederholte Lisbeth mit lauter Stimme. Ich glaube nicht, dass Sie mich gehört haben. Bitte setzen Sie sich, umgehend! Williams wollte etwas entgegnen, drehte sich aber stattdessen resolut um, schloss seine Tasche mit einem Knall und ging zum nächsten freien Stuhl.
– Ich hoffe wirklich, dass Sie wissen, was sie tun, bellte er fast. Das hier werde ich meiner Regierung als mangelnde Kooperation melden. Tom saß und trommelte mit den Händen auf dem Tisch. Seine Augen verrieten, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen.
– Willst du oder soll ich? fragte er Rolf. Rolf stand wortlos auf und ging zur Tür.
– Mr. Williams, wir beide brauchen mal eben fünf Minuten allein im Nachbarzimmer, sagte er und öffnete die Tür. Er schaute zu Lisbeth hinüber und fragte:
– Dürfen wir dein Büro leihen? Bevor sie antworten konnte, wandte er sich wieder an Williams:
– Mr. Williams, lassen Sie uns nach nebenan gehen. Williams stand eindeutig rasend vor Wut auf, machte aber keine weiteren Einwände. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, zog Lisbeth einen Stuhl heran und setzte sich. Sie fühlte sich völlig erschöpft. Alle Kraft war aus ihr herausgesogen, und ihre Hände zitterten leicht.
– Das müsst ihr also entschuldigen, sagte sie.
– Was für ein Arschloch! rief Matts. Den sollen wir die nächsten Tage im Schlepptau haben? Gott bewahre! Lisbeth stand wieder auf.
– Wir können genauso gut weitermachen, bis Rolf und Williams zurückkommen, schlug sie vor. Tom, was ist mit deinen Mitarbeitern? Wo sollen wir sie einsetzen? Ja, wie tarnt man so eine kleine Armee in einem geschäftigen Flughafen?

Rolf schloss die Tür zu Lisbeths Büro hinter sich und drehte sich um zu Williams, der einer Gewitterwolke ähnelte.
– Sagen Sie mal, Williams, was zum Teufel bilden Sie sich eigentlich ein? fragte er.
– Was ich mir einbilde? fuhr Williams auf. Das werde ich Ihnen verdammt noch mal sagen, Duvenhart. Sie haben nicht die geringste Ahnung, mit wem Sie es hier zu tun haben. Sie haben überhaupt nicht dieselben Informationen wie …
– Stopp, Williams, sagte Rolf. Wenn Sie etwas wissen, was wir nicht wissen, dann rate ich Ihnen, uns das sofort mitzuteilen. Eins ist sicher, und es wäre weise, sich damit abzufinden: Die EATO steuert die Ereignisse hier in Kopenhagen. Ich würde nicht eine Sekunde zögern, Sie kaltzustellen, wenn ich auch nur den mindesten Verdacht bekäme, dass Sie eine geheime Agenda haben oder dass Sie die Operation manipulieren oder auf Abwege führen. Er sah Williams in die Augen.
– Ich hoffe bei Gott, dass wir auf der gleichen Seite stehen, denn es wird so gemacht, wie ich es sage. Williams sah ein, dass er auf diesem Wege nichts erreichen würde. Er konnte es sich nicht leisten, dass seine persönlichen Gefühle seinem eigentlichen Ziel in die Quere kamen. Er änderte ohne Umschweife seine Taktik.
– Verdammt, Duvenhart, sagte er. Das war doch nicht so gemeint, Sie haben mich missverstanden. Ich dachte doch nur … weil ich zu spät gekommen bin, so wollte ich nur Zeit sparen und sofort loslegen. Natürlich bin ich bereit, zu Ihren Bedingungen zu spielen, das ist doch völlig klar. Sollten wir nicht einfach von vorne anfangen? Rolf hatte das Gefühl, einer Klapperschlange gegenüberzustehen, aber er ließ es sich nicht anmerken und sagte:
– Nun, dann sind wir also einig, Williams. Lassen Sie uns zusammen mit den anderen einen neuen Anfang machen!

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

The Man from Tehran

Thursday, 9 February 2006

Lübeck, 8:10 a.m.

Akhmahel looked around the cozy little restaurant. There was a good atmosphere in the room, and he decided to eat here if the opportunity should present itself. Without looking at the three expectant men, he opened the briefcase and took out various documents. He put everything on the table in front of him, closed the briefcase and put it on the floor next to his chair. He took the time to read through the papers in front of him. The other three watched each of his movements in devout silence. It was almost like a ritual. In front of Akhmahel were a handwritten letter, some maps, four French passports, a list of names, a primitive drawing of Copenhagen international airport, and some handwritten notes. None of the men seemed to notice the tray of coffee, tea, and bread. All attention was focused on Akhmahel and what was on the table in front of him. Akhmahel looked at the papers for a while before suddenly standing up and starting to speak.

– My friends, he said very seriously, looking at the three men in turns. I know that you have all been looking forward to this day, and believe me, so have I. The three men nodded in agreement but silently. The atmosphere in the small group was almost magical.

– Faroukh and Mohammad know that our destination is Copenhagen, especially Copenhagen Airport, Akhmahel continued. I’ll show you what our plan is about, but first I want to read you a letter.
He let his eyes slide from one to the other. There was joyful anticipation on their eyes. He picked up the handwritten letter and opened it carefully. This was a great moment for everyone, and he was extremely curious to see their reaction to the letter he was going to read to them.
– This letter, he said solemnly and held it up, I received from our leader Osama bin Laden. May his name be honored for all eternity.

– For all eternity! repeated one of the men in a loud voice.
The others came with approving sounds and nodded eagerly to each other. All eyes turned to the letter as if it were a holy relic.

Akhmahel raised his hand, asked for calm, and continued:
– I had a meeting with our leader in Najran a week ago. He blessed our plan and expressed his great expectations of us. But I think his own words say it far better than my inadequate ones.
He looked at the letter and began to read: Faroukh Ghafouri, Mohammad Reza Shafari, Sadou Bakli, Wahil el Mohammed, my brothers. When these deeply felt words reach your ears, you are on the threshold of a victory; a victory that the Islamic people will talk about for many generations to come. You are amongst the chosen ones that the legends tell about. The chosen ones who will restore the kingdom of Allah on earth and the glory of our people. You cannot lose the struggle you are fighting because it is the struggle against Satan himself. It is the struggle against an evil race that Satan himself brought to earth to rule. But it is also a race that is facing its inevitable downfall. Know, that you are hated by the Westerners and that their henchmen and lackeys loathe you. Also know, that the Islamic people love you and honor you as a martyrs. The others call you murderers and criminals, and by them you have long been labeled as malicious terrorists who kill women and children. They show your so-called crimes around the world on television. But if you are murderers, you who fight for a freedom that you have chosen, what are they? They who kill our women and children to impose their false freedom on us. They are hypocrites and cowardly dogs! They hide behind devilish weapons, trembling with fear. Weapons that kill and maim to an indescribable extent. And yet they point at you with contempt and call you cowardly. But you are brave men who give your life for freedom, the true freedom that only Allah can grant. My brothers, never forget that they are constantly stealing the resources of our countries and distributing them among themselves as they see fit. Our oil is worth more to them than the blood of their own children. But don’t let them steal our souls, the most precious thing we call our own. Those of you who will be martyred during the forthcoming battle have already been given a place in the holiest, and I ask you to take these words northward with you: you are all in my heart and my thoughts will always be with you in your hearts. May Allah be with you and may he bless your path. In deep connection, Osama bin Laden.

No one said a word when the letter ended. Akhmahel looked at the three men and was, mildly said, amazed at the effect the letter had. All three had shiny, almost dreamy eyes and Akhmahel was certain that at that moment they would have cut their own throats if the letter had asked them to. Yemi Bazargan had also been mentioned in the letter, but Akhmahel had deliberately not mentioned him. It was important that the sentiment that the letter created was not disturbed by speculation about Yemi’s well-being. He was convinced that Sadou would ask questions sooner or later. But as it turned out, it was Wahil that was asked about first.

– Wahil! You mentioned Wahil in the letter from … in the letter. Where is he? Does he participate in our … here? The question came from Faroukh.

– Everything will clear up during this meeting today, Akhmahel replied.

– Where’s Yemi? it came from Sadou, as expected.

Akhmahel didn’t answer immediately. He had already decided to report truthfully, but he didn’t want to give the impression of answering rashly.

– Yemi was taken into custody by the German authorities, he said. He did not respond to the invitation to this meeting. The only explanation for this is that he is out of action.
He had no intention of telling them about the text message that he had received from the authorities.

– Maybe he has talked, said Mohammad. Maybe the authorities are now warned.

– No, Akhmahel replied calmly. He has not talked, because he doesn’t know anything, just like you don’t know anything yet.

Mohammad nodded and looked at the table when he realized how illogical his remark had been.

Akhmahel was satisfied with the turn the conversation had taken and continued:
– The full success of our imminent action depends on nobody knowing more than necessary. You will understand it soon. But first I have to ask Faroukh and Mohammad a question. Is everything ready at …
He looked at a piece of paper and read from it:
– … Jesper Berg? Is there anything that could upset our plan?

Faroukh and Mohammad looked nervously at each other before Mohammad replied:
– No, nothing can go wrong, he is gone when we need it and he comes home when we expect him.

– Fine, replied Akhmahel. Now I want to let you in on the plan.

Copenhagen, 8:45 a.m.

The taxi was caught in a traffic jam in the busy morning rush hour. Williams silently swore. His impatience had grown steadily over the past few days, and a traffic jam was the last thing he needed.

– Can’t you take another route? he asked the driver irritated.

How the hell could there be so much traffic in this little stupid country? Were all the residents gathered here?

– Unfortunately, it doesn’t get any better, no matter which route I choose, the driver replied with a shrug.

Williams leaned back in the seat, shaking his head. Damn it, he thought, he wouldn’t be at the meeting right from the start. That was really annoying. He had planned everything from start to finish and didn’t want EATO to come up with ideas that would go into the wrong direction. He was so close to completing the matter, and couldn’t allow it to slip out of his hands. Both Wahil and Akhmahel would be in Copenhagen tomorrow, he was sure of that. Maybe they had already arrived. He was finally able to close the file on militant students in Tehran. Finally he would be able to cross out the last two names on the 1979 list. Like hell would he allow a shitty traffic jam to get in the way of his plans, he thought resolutely.

Copenhagen, 8.50 a.m.

– I can’t talk about that yet, Lisbeth said on the phone. But I can tell you this much: the threat must be taken seriously. We recommend that you use sufficient resources for the task.

Sounding firm and convincing took more effort than she had imagined. The night before had been a short one, and she admitted to herself that she was more nervous than ever. At the other end of the line, police inspector Preben Antonsen tried to lure information out of her, but she didn’t tell him anything he shouldn’t know. Not because she thought she couldn’t trust Antonsen, on the contrary! She knew him well from when she was still working for the police and had always respected him. But it was safest when outsiders didn’t know more than necessary at this point.

– But who are you? he asked. I don’t think I know an organization like yours. It can’t hurt if we know who we are working with, can it? For some reason, he felt he knew the voice on the other end of the line.

– Can’t we talk about it this afternoon, said Lisbeth. I must go to a meeting right now, and the phone may not be the safest place to share sensitive information, is it?

– No, that’s probably right, said Antonsen. So, we’ll meet this afternoon at 3:00 p.m. here at the police headquarters. All you have to do is ask for me, then I’ll come and pick you up.

– At 3:00 p.m. Lisbeth repeated and hung up.

Rolf and Tom had arrived at the office five minutes ago and were walking down the corridor when they heard Lisbeth ending a phone call. Rolf stood in the door to Lisbeth’s office and knocked on the door frame.

– Are we too early? he asked with a smile.

Lisbeth looked at her watch and replied:
– No, the time is perfect, we are all here. Matts and Pertti are now presumably sitting in the meeting room sleeping; Jørgen made coffee and brought something for breakfast. I have just spoken to the head of the police force that will take responsibility for airport security. I have received the official schedule for the event and the police preparedness plan. I will bring a list with the most important information.

She waved a piece of paper in the air.

– Great! Don’t we have almost everything ready for the planning then? asked Rolf.

– Yes, I think so, she replied. I have a meeting this afternoon with the group leader, his name is Antonsen, at the police headquarters here in Copenhagen. There we will adjust the last details. But what about you? How did you get here? By car?

Rolf smiled.
– Yes, you could say that. We flew in with Tom’s big SUV, he replied.

At the same moment, Tom stuck his head in the door.

– Good morning, Lisbeth, he said with a big smile. You really know how to make life comfortable, huh? Morning coffee for the infantry! Well done!

Lisbeth smiled at Tom’s sarcasm and replied:
– It’s not so much for you, Tom, it’s more for the other two Scandinavians. They haven’t had food or drink since they left home last night. The two of you have surely stuffed yourselves on the ferry.

Tom grinned and spread his arms.
– Sure, we have, he replied. But we still don’t want to be disadvantaged. Don’t you have enough cups so that Rolf and I can have a sip?

The two men side by side blocked the door completely. Lisbeth went over to them.

– I think there is enough for all of us, she replied. So, when you are ready, we can go. That is, as far as I know Williams has not yet arrived.

Rolf nodded and Tom shrugged indifferently.

– And how did you plan to handle it, she continued, do you want to preside, Rolf, or …?

Rolf shook his head and patted her friendly on the shoulder.
– No, you do that yourself, he replied. I can step in if necessary, but you set the agenda. And we’re not waiting for Williams either. We have to assume that he will appear soon.

He sensed that Lisbeth was a little nervous, but there was an unmistakable glow in her eyes: she was focused on the task, one hundred percent.

– Well, let’s get started, she said.

They went to the meeting room. Lisbeth was the first to walk down the corridor, followed by Rolf and Tom last. Rolf watched her discreetly as he followed her. She was dressed in a pair of modern, tight, cream-colored jeans and a burgundy blouse. The combination suited her well. Casual but pretty, he thought. It went perfectly with his own, equally casual clothing. He preferred to wear corduroy pants and a sweatshirt. As always, Tom was wearing his camouflage suit. Rolf wondered if he possessed anything else at all.

The meeting room in the Copenhagen office looked like an ordinary meeting room in any average company anywhere in the world. The room was sixty square meters large, ten meters long, and six meters wide. There was a conference table big enough for twenty people to sit at, and a huge whiteboard hung on one of the short walls. There was a projector mounted on the ceiling facing the whiteboard and a flipchart in one corner. As expected, Jørgen Iversen, Matts Viren and Pertti Keikkonen were already there when Lisbeth, flanked by Rolf and Tom, arrived. But they weren’t asleep, as Lisbeth had predicted, but were drinking coffee and eating the bread Jørgen had bought.

– We seem to be arriving at the last moment, said Lisbeth. You already cleaned almost the whole plate. Was the food in the airplane taxi really that bad?

She went to the blackboard.

– Why don’t you try it yourself, suggested Matts.

Tom and Rolf decided to sit in the far back.

– It seems to be getting exciting, Pertti remarked and nodded towards Tom and Rolf. We are thrown out of bed in the middle of the night and the entire management from Germany is traveling up here. You seem to take it seriously this time.

– Yes, it’s serious this time, interrupted Tom. Bloody serious even. Should we give Lisbeth the floor?

All attention turned to Lisbeth, who cleared her throat imperceptibly.

– We certainly assume that the situation is serious, she started. Everything indicates that an attack is to take place here in Copenhagen, more precisely against the Budapest travelers at the airport. You already got an overview of the situation when I called you last night. Now we have to plan what we want to do about it.

She started walking back and forth in front of the board almost automatically.

– We have to start from two main points when planning. As I said, the first is that we have to assume that the threat is serious, and the second is that we only know where and not how the attack will take place. In other words, we have to try to uncover all potential attacks and consider all hypotheses to be equally important. A damn difficult task, if I may say it so clearly.

She paused for a moment in her ‚hike‘ and looked intently at those present.

– Perhaps it is not that difficult if we think about it properly, Pertti put in.
He leaned over the table and looked at the others.
– I think we can analyze the situation by trying to put ourselves in the position of the attackers, he continued. What would we do if we had to attack the Budapest travelers? We may not be able to find out exactly, but maybe we can get a feel for what to look for.

Tom and Rolf nodded almost synchronously, and Lisbeth was most certainly receptive to all constructive suggestions. She raised her hands.

– Let’s try to follow Pertti’s suggestion, she said. However, I will announce the actual schedule of the arrangement as an introduction. Then we can collect our ideas on possible attack methods. I think it will help us if the schedule is on the board.

She went to the whiteboard, picked up a black pen, and started writing down the list she had brought from her office:

2 p.m., airport area is sealed by the police,

3 p.m., Ambassador from Stockholm lands, Gate A10;

3 p.m., Foreign Minister will be picked up in Frederiksberg,

3:15 p.m., arrival of the basketball team at the airport, Terminal 3,

3:25 p.m., arrival of the Foreign Minister at Terminal 3 Airport,

3.30 p.m., press conference, Karen Blixen cafe, Terminal 3,

4.30 p.m., boarding, Gate A13,

4.45 p.m., departure,

5 p.m., operation completed.

– The Karen Blixen cafe in question is the one in the duty-free zone, she said when she was done. In other words, the whole thing takes place on the secured side of the airport.

She resumed her hike in front of the blackboard and continued:

– In addition to the press, police, CIA, secret service and us, only people with a valid boarding card have access. So that’s the framework for action.

They were all just sitting there looking at the whiteboard without saying anything. Pertti was the first to break the silence.

– Let’s add participant numbers, he suggested. Can’t you write headlines „Press“, „Police“, „CIA“ ‚, „Secret Service“ and „EATO“ and then the expected number of participants behind them?

– Good idea, she replied and wrote the headings on the board.

– The press is hard to say, Jørgen said. They’ll probably get as many in as they can, and all they have to do is show their press ID to get in.

– Yes, that’s right, said Lisbeth. But we can still use an estimated number. Let us assume that three TV channels and five newspapers will report on the event. Each broadcaster is represented by a journalist, a cameraman, a sound engineer and an additional person, and each newspaper comes with a reporter and a photographer. That means twelve television people and ten newspaper people, so 22 from the press. I will definitely speak to the press representatives before the general press conference. I will notify everyone of any major changes as soon as I know anything else.

She wrote 22 under „press“.

– Then there is the police, she continued. According to the chief police inspector, ninety men are assigned to the task. They are divided up as follows.

She checked her list and wrote on the board: “23 officers on motorcycles; 2 officers as escorts for the Foreign Minister (also on motorcycle); 30 officers patrolling the entire airport area; 20 officers forming a ring around the delegation; 15 officers permanent airport staff; a total of 90 officers.“

– Then there is the CIA, she continued. What has happened to Williams?
She looked at Rolf.

He shrugged.
– I really don’t know, he replied, but just keep going. It’s our operation after all.

– Good, Lisbeth continued. That must then remain open until he shows up. He may also be able to tell us how many men the Secret Service is sending.

At that moment, the door opened and an administrative employee stuck his head into the room.

– Excuse me for the interruption, he said. But I’ve been asked to let you know as soon as John Williams arrives. He just did.

– Thank you, would you please show him in? Lisbeth answered.

They were all silent when Williams entered the room a few seconds later. Lisbeth wanted to greet him, but before she or anyone else could say anything, he went wordlessly to the whiteboard and stood in front of Lisbeth.

– Excuse the delay, he said, with his back to her. I had no idea that you also have something like rush hour traffic in this country.

He put his bag on the table with a bang, opened it and continued as if they had all just been waiting for his arrival:

– Well, never mind, let’s start the meeting. I brought a plan with me to which all of you have to assist.

William’s entry had come as a complete surprise. Everyone was paralyzed for a few seconds, and Lisbeth’s mouth was wide open with astonishment.

Rolf was about to rise when Lisbeth’s expression changed and her eyes shot lightning.

– Mr. Williams! she uttered in an icy voice. You are here in this building as a guest and I would strongly recommend that you act as such. Otherwise you will be escorted out immediately, is that clear? Please sit down immediately!

Rolf’s eyes widened. He could have kissed her at that moment.

Williams turned and gave her a hard look, which she returned as hard.

– Listen here, he hissed, do you even know what this is about? This is not a game. This is absolute serious, understand? I have plans in with me that are approved by the United States government. So, maybe you will be so kind and …

– Mr. Williams! Lisbeth repeated in a loud voice. I don’t think you heard me. Please sit down immediately!

Williams tried to counter something, but instead resolutely turned, closed his bag with a bang, and went to the nearest vacant chair.

– I really hope you know what you’re doing, he almost barked. I will report this to my government as a lack of cooperation.

Tom sat and drummed his hands on the table. His eyes revealed how difficult it was for him to control himself.

– Do you want to or should I? he asked Rolf. Rolf got up without a word and went to the door.

– Mr. Williams, I think we need five minutes alone in the next room, he said and opened the door.
He looked at Lisbeth and asked:
– Can we borrow your office?

Before she could answer, he turned to Williams again:

– Mr. Williams, let’s go next door.

Williams was clearly furious, but made no further objection. When the door closed behind them, Lisbeth pulled up a chair and sat down. She felt completely exhausted. All strength had been sucked out of her and her hands trembled slightly.

– Please excuse that, she said.

– What an asshole! cried Matts. That’s the one, we are supposed to have in tow for the next few days? God forbid!

Lisbeth got up again.
– We might as well go on until Rolf and Williams come back, she suggested. Tom, what about your employees? How are we using them? How do you camouflage such a small army in a busy airport?

 

Rolf closed the door to Lisbeth’s office behind him and turned to Williams, who resembled a storm cloud.

– Say, Williams, who the hell do you think you are? he asked.

– Who I think I am? Williams exclaimed. I’ll tell you damn it, Duvenhart. You have no idea who we’re dealing with here. You don’t have the same information as …

– Stop, Williams, said Rolf. If you know something that we don’t know, I advise you to let us know immediately. One thing is certain, and it would be wise to put up with it: EATO controls the events here in Copenhagen. I will not hesitate for a second before cutting you of, if I even have the slightest suspicion that you have a secret agenda or that you are manipulating or going astray.
He looked Williams in the eye.
– I hope by God that we are on the same side, because it will be done as I say it will.

Williams realized that he would not achieve anything in this way. He couldn’t afford to let his personal feelings get in the way of his actual goal. He immediately changed his tactics.

– Damn it, Duvenhart, he said. That wasn’t what I meant, you misunderstood me. I just thought … because I was late, I just wanted to save time and get started right away. Of course I am ready to play on your terms, that is perfectly clear. Shouldn’t we just start over?

Rolf felt like he was facing a rattlesnake, but he didn’t show it and said:

– Well, then we agree, Williams. Let’s make a new start together with the others!

(To be continued)

 

Viborg – Radtour um die Seen … Viborg – bicycle tour around the lakes

Wir haben Viborg im letzten Februar „entdeckt“. Zu dem Zeitpunkt sah es sehr anders aus, wie ihr HIER sehen könnt.

… We „discovered“ Viborg last February. At that time everything looked rather different, as you can see HERE.

Wir gingen Februar nur eine kurze Strecke, weil es so kalt war. Aber an diesem Maitag hatten wir schönsten Sonnenschein. Jetzt ein paar Bilder vom Weg, ganz anders mit all dem Grün und einer neuen Lage Sand auf dem Weg.

… In February we only walked a short distance, because of the cold, But on the day in May we had the most beautiful weather. But now some photos of the path, quite different with all that green and a new layer of sand on the surface.

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Dann fuhren wir dieses Mal hoch zu der Arboretum-Anlage, hauptsächlich bestehend aus grossen Grasflächen und vielen speziellen Bäumen. Und diesem Dingens da. Ich vermutete, dass das im Winter zur Fütterung von Tieren war (hüstel). Aber ein paar Tage später fand mein Mann heraus, dass man es zum Zielschiessen mit Frisbees benutzt. Daher wohl auch die grossen, offenen Flächen … 😉 … Damit wäre dann auch die Frage vom Februar geklärt, was denn Disc-Football ist. Dann ging es wieder runter zum See.

… This time we went up to the arboretum, mainly consisting of large grass areas and many special trees. And this strange device. I presumed that it was for feeding animals in winter (ahem), but some days later my husband found out that it was used for target shooting with frisbees. That explains the large, open grass areas … 😉 … And it clarifies the question we had in February what disc football was. Then we went down to the lake again.

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Als nächstes kamen wir am Campinplatz vorbei, der ziemlich gross ist. Einmal schaut man nach oben, dann vom Gitter nach unten zum See, zu dem es wirklich nicht weit ist. Dort unten ist dann auch gleich die Badebrücke.

… Next we passed the camping site, which is quite a large one. On the one photo we look up, on the next from the grid down to the lake, which is really only a stonecast away. Right down there is also the bathing bridge.

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Mein Mann meinte, dass ihr über so ein Bild in Begeisterung ausbrechen würdet … 😉

… My husband was sure that you would be enthusiastic about a photo like this … 😉

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Mehr Seebilder, immer noch der südliche See. Auf dem ersten liegt hinter den Bäumen der Campingplatz. Man kann den überhaupt nicht sehen.

… More lake photos, still the southern lake. On the first one, behind the trees is the camping site. It is completely hidden.

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Selbst Piraten müssen klein anfangen … 😉

… Even pirates have to start small  …;-)

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Am Ostufer liegt ein grosser Abenteuerspielplatz (man sieht das nicht so richtig auf dem Foto); dort können die Eltern im Schatten auf den Bänken verweilen, während die Kinder sich mit allen möglichen Vorrichtungen vergnügen, z. B. einem kleinen Floss, auf dem sie sich anhand eines Seils über einen (ganz kleinen) Wasserlauf ziehen können (eine richtige kleine Seilfähre) und Ähnlichem.

… On the eastern bank is a large adventure playground (it is not so visible on the photo). There the parents can sit in the shadow and relax, while the children make their own fun with all kinds of gadgets, for example a little raft, on which they can pull themselves over a (very small) creek with the help of a rope (a cable ferry in small), and similar things.

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Letztes Bild vom Südsee, dieser Baum mit dem wunderschönen, hellgelben Laub.

… Last one of the southern lake, this tree with the beautiful, light yellow leaves.

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Dann fuhren wir hinüber zum Nord-See (Westufer) und kamen zuerst einmal durch eine sehr wohlhabende Wohngegend. Ich habe dort keine Fotos gemacht. Aber dann wurde es wieder etwas wilder, links der See und rechts ein Wäldchen.

… Then we crossed over to the northern lake (western bank) and passed at first through a very posh living area. I did not take any photos there. But then it got a bit wilder again, with the lake to the left and a little copse to the right.

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Am Ende des Sees sieht es so waldig aus, aber da stehen überall Häuser zwischen den Bäumen. Auf der Ostseite dieses Sees kommt man dann durch die Stadt, wo ich wiederum nicht fotografiert habe. Das waren ganz normale Häuser.

… At the end of the lake it looks so forested, but there are houses everywhere between the trees. On the eastern side of this lake one cycles through town, where again I did not take any photos. There were completely normal houses.

Aber ich habe zwei Bilder von der Kathedrale gemacht. Hinein konnte man nicht, obwohl man hören konnte, dass drinnen jemand auf der Orgel spielte.

… But I have taken two photos of the cathedral. It was locked, although we could hear someone playing the organ inside.

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Dieses Haus fand ich interessant. Dieser Winzparkplatz ist nur für Touristenbusse, die den Motor nicht laufen lassen dürfen, sehr vernünftig!

… I thought this house looked interesting. The tiny parking space is reserved for tourist busses, which cannot stop there with running motor, very reasonable!

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Ich denke, hier muss man seitlängs mit eingezogenem Magen durch … 😉

… I think this is for slim people going sideways … 😉

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Und noch eine typische Altstadtszene.

… And another typical old town scene.

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Zum Abschluss noch ein Video mit Pferden, Mutter und Kind, denen wir unterwegs begegnet sind.

… And finally a video with horses, mother and foal, whom we met on our way.

Wir haben uns ein wenig in Viborg verliebt … 🙂 … Wenn ihr mal in Dänemark seid und in der Nähe vorbeikommt: es lohnt sich, hineinzuschauen oder vielleicht auf dem Campingplatz zu übernachten.

… We fell a bit in love with Viborg … 🙂 … If you should visit Denmark and pass by Viborg, take a look at it, it is worth the while, or you might want to spend a night on the camping site.

Corona – witzige Tatsache … Corona – fun fact

Fragezeichen

Als ich vor drei Wochen auf der Webseite von ECDC war, hatte Dänemark über 700 Todesfälle gemeldet, entweder von Corona verursacht oder „Corona-relatiert“, was auch immer das heissen mag. Letzte Woche waren es auf einmal unter 700, und ich habe gerade geschaut, im Moment sind es 565 Todesfälle. Entweder sind 200 Leute wiederauferstanden oder man konnte die Todesursache nicht mit gutem Gewissen als „Corona-verursacht/relatiert“ aufrechterhalten. Werden die Zahlen künstlich hochgetrieben? Wenn ja, warum? Um die ergriffenen Massnahmen zu rechtfertigen?

Unsere Staatsministerin bekommt im Moment viel Kritik, weil sie im März behauptet hat, dass sie Dänemark abgeschottet hat auf Grund von Empfehlungen der Gesundheitsbehörden. Diese Behörden streiten das ab und behaupten das Gegenteil, schriftliche Beweise sollen vorliegen. Merkwürdigerweise reden die Politiker jetzt im Fernsehen nur noch von gesundheitsfachlichen Empfehlungen. Wer hat diese Empfehlungen ausgesprochen, ihr Hausarzt? Wir werden es wohl nie erfahren …

Ich muss sagen, dass ich empört bin, eine Staatsministerin im Alleingang? Und das in Dänemark?

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… When I looked on ECDC’s website three weeks ago, Denmark had registered more than 700 deaths because of Corona, not only „caused by Corona“ but also „Corona related“, whatever that means. One week later there were less than 700 deaths, and today there are 565 registered deaths. Either 200 people have arisen from the dead, or the causes of deaths could not be upheld with a good conscience as „Corona-caused“ or „related“. Are the number being pushed up artificially? If yes, then why? To justify the measures taken?

… Our Minister of state is the target of a lot of criticism at the moment, because in March she claimed that she ordered the lock-down on the basis of recommendations by the health authorities. The authorities deny that and claim the opposite, written evidence is said to exist. Strangely enough, politicians only talk of „health professional“ recommendations now in the media. Who has recommended this to her, her family doctor? I guess we will never know …

… I must admit that I am outraged, a Minister of State single-handedly deciding? And that in Denmark?

😦    😦   😦

Ärzte, die Götter in Weiss? … Physicians, Gods clad in white? (sometimes in green)

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(Foto: Pixabay, Klaus Hausmann)

Hals-Nasen-Ohren-Arzt zu meiner allergischen Schniefnase (ohne Untersuchung oder irgendwelchen Tests):
Morgens schlimmer als abends? Im Liegen schlimmer als im Sitzen? Sie haben eine Allergie gegen Licht! Hier haben sie Antihistamine …
Später diagnostizierte ein ander HNO-Arzt es als “nervöse Nase”. Ich hörte dann auch von Bekannten, die das hatten. Ich sage nur: Stress!

… An ENT specialist about my allergic sniffing (without any examination or tests or similar):
Worse in the morning than in the evening? Worse lying down than sitting? You are allergic to light! Here take these antihistamine …
Later, another specialist diagnosed me with „nervous nose“. I heard from other people then that they suffered from the same. I just say: stress!

************

Ein anderer Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Ich hatte ihm gesagt, dass ich gegen alles mögliche allergisch war. Er wollte mir was aufschreiben. Ich kannte das Medikament und wusste, dass ich allergische Reaktionen davon bekam, ich wusste aber nicht mehr, welche Komponente der Medizin das verursacht hatte. Sagte er zu mir: „Da können Sie nicht allergisch gegen sein, das sind alles natürliche Inhaltstoffe!”
Als ob man gegen natürliche Bestandteile nicht allergisch sein könnte! Mir fiel es dann auch wieder ein, ich war allergisch gegen Chinin.
Während meiner Besuche erzählte er mir auch mit jedem dritten Satz wie schief doch meine Nase wäre. Ratet mal! Ja, er war auch Chirurg! Ich biss aber nicht an, der konnte mich mal.

… Another ENT specialist. I had told him that I was allergic to all kinds of substances. He wanted to prescribe something. I knew the medicine and that I would get an allergic reaction from it. Says he to me: „All ingredients are natural, you cannot be allergic to it!“
As if one couldn’t be allergic to natural ingredients! I remembered later what it was: I am allergic to quinine.
During my visits he also mentioned in every third sentence how very askew my nose was. Have a guess! Yes he was a surgeon as well! But I didn’t take the bait, he could hop and run.

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Eine Augenärztin wollte das Wegschneiden eines grossen Gerstenkorns an der UNTERSEITE meines Augenlids als Schönheitsoperation abrechnen (der andere Augenarzt, zu dem ich dann ging, um es machen zu lassen, fand das empörend: „Was ist denn das für eine Ärztin“). Ich weiss aber, warum sie das wollte. Meine Eltern waren Patienten bei ihr und die waren privatversichert. Ich hatte aber inzwischen meine eigene Krankenversicherung, und die hätte eine Schönheitsoperation nicht bezahlt, da nicht privat. Gierige kleine Tante … 😉

… An ophthalmologist wanted to bill the cutting away of a really big sty from UNDERNEATH my eyelid as an aesthetic surgery (the other doctor, to whom I went afterwards to have it done, thought that was outrageous: „What kind of doctor is she?“). However, I know why she wanted that. My parents were her patients, and they had a private health insurance. But I had my own insurance by then (not private), which would not have paid for aesthetic surgery. Greedy little [fill in blank] … 😉

****************

Das ist auch etwas, was mich als Patienten verunsichert, wenn Ärzte sich gegenseitig als Stümper bezeichnen oder unethisch oder was weiss ich. Wem soll man dann trauen? Woher soll man als Laie wissen, wer denn nun wirklich der Stümper ist? Mir ist das öfter bei Zahnärzten passiert, aber auch schon bei anderen Ärzten.

… That is also something that I find unsettling, when doctors call each other dilletantes or unethical or similar. Whom can one trust then? How do I as a layperson know, which one is the real dilletante? That happened to me several times with dentists, but also with other physicians.

***************

Ich habe natürlich auch sehr gute Erfahrungen mit Ärzten gemacht, aber generell bin ich froh, wenn ich sie nicht brauche …

… Of course, I have also had very good experiences with physicians, but in general I am glad, when I don’t need them …

😉  😀  ❤

Passt gut auf euch auf und bleibt gesund!

… Take good care of yourselves and stay healthy!

Grüner Spargel … Green asparagus

Ich habe mich in etwas gestürzt, was ich noch nie gemacht habe: Poached eggs. Wie heisst das eigentlich auf Deutsch, mal nachschlagen … „pochierte Eier“. Es ist nicht so elegant geworden wie bei der Urheberin, Bloggerin Sheree, aber doch gut genug zum Vorzeigen … 😉
The Musette: green asparagus with poached egg and vinaigrette

… I have trodden a path, where I have never ventured before: I made poached eggs. I did not manage to make everything look as elegant as the originator of the recipe, blogger Sheree did, but still decent enough to be presented. The English version of the recipe you will find on Sheree’s site (her English is way better than mine … 😉  ).
The Musette: green asparagus with poached egg and vinaigrette

… There are a few remarks in English at the end of this post though … 🙂

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Zutaten:

Pochiertes Ei

  • 1 l (4 Tassen) kochendes Wasser
  • 2 Teelöffel weissen Weinessig
  • 4 mittelgrosse, frische, ökologische Eier

Spargel und Spinat

  • 1 . (4 Tassen) kochendes Wasser, gesalzt
  • 20 mittelgrosse Spargel, alle auf möglichst gleiche Länge geschnitten
  • 1 Esslöffel ungesalzene Butter
  • 150 g (2/3 Tase) Baby-Spinat, gewaschen
  • sea salt and freshly ground pepper to taste

Dressing

  • 1 Esslöffel Dijon-Senf
  • 1 Esslöffel frisch gepressten Saft von ögologischen Zitronen
  • 2 Esslöffel Wasser
  • 3 Esslöffel geschmacksneutrales Pflanzenöl
  • 1 Prise Meersalz
  • 1 Prise frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 4 Esslöffel Haselnüsse, geröstet und gehackt. (Wir hatten noch Flocken)

Zubereitung

1. Starte mit dem Dressing. Vermische alle Zutaten, schmecke ab und justier die Gewürze, wenn nötig. Stell es zur Seite.

2. Bringe in einer grossen, tiefen Kasserolle das Wasser, das Salz und den Essig zum Kochen. Schlage die Eier auf und setze jedes Ei in eine separate kleine Schale oder Tasse. Rühre vorsichtig mit einem Löffel in dem kochenden Wasser, um einen kleinen Wirbel hervorzurufen. Kippe vorsichtig jedes Ei von seiner Schale in die Mitte des Wirbels. Schalte die Hitze runter auf mittel (bei mir 4, Induktions-Herd), so dass das Wasser siedet, und koche die Eier für 3-4 Minuten.  Ich (Sheree) bereite normalerweise zwei Eier gleichzeitig zu. (Ich, (Birgit aka Stella) habe sie als Anfänger einzeln zubereitet.)

3. Nimm die Eier mit einem Sieblöffel aus dem Wasser und lasse sie auf einem Teller mit Küchenpapier abtropfen. Würze mit Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer. Man kann die Eier schon vorher zubereiten. Dann kocht man sie nicht ganz fertig und wärmt sie später sanft in warmem Wasser auf.

4. In another medium saucepan, bring the water to the boil with a pinch of salt. Cook the asparagus for no more than 3-4 minutes. The spears should still be al dente. Drain, arrange five spears on each plate and keep warm while dressing.

5. Wilt the wet spinach in a medium pan and sauté it in a little butter, keep warm. Add a tablespoon of spinach to each quintet towards the middle of the spears. Place the poached egg on the spinach, which should stop it from sliding off.

6. Dress the plate with the vinaigrette and scatter over the hazelnuts.

Sheree’s Handy Hints

1. Use only green asparagus spears. It doesn’t work as well with the white ones.

2. The dish is equally delicious without the egg and spinach if you prefer something simpler.

3. Do not overcook the aspargus. If you don’t like them boiled you can steam or oven-bake the spears.

 

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Ich habe den Spargel als Hauptgericht zubereitet mit Kartoffeln und einer Art holländischen Sauce. Ich habe da etwas geschummelt. Ich habe einfach eine Bechamel-Sauce zubereitet und etwas von unserem in Öl konservierten Garten-Estragon dazugegeben. 😉

Man kann zwar auf dem Foto nicht richtig sehen, dass da Spinat ist, aber er ist da, glaubt es mir … 😉 … unter den Eiern.

… I have prepared the asparagus as main dish with potatoes and a kind of Hollandaise. I have cheated a bit. I have simply prepared bechamel and added some of our garden estragon, which I had preserved in oil. 😉

It is not really visible on the photo that there is spinach, but it is there, trust me … 😉 … underneath the eggs.

Sheree, das war ein sehr leckeres Gericht … danke für die Präsentation!

… Sheree, this was a very delicious dish … thank you for presenting it!

 

 

 

Wenn ihr geliebt werden wollt … If you want to be loved

Paramahansa_Yogananda_Standard_Pose

(Foto: public domain)

 

Wenn ihr geliebt werden wollt, so beginnt damit, andere zu lieben, die eure Liebe brauchen.
Wenn ihr Mitgefühl von anderen erwartet, so beginnt damit, auch anderen gegenüber Mitgefühl zu zeigen.
Wenn ihr geachtet werden wollt, so lernt zunächst, alle anderen Menschen, ob jung oder alt, zu achten.
Vergesst nie, dass ihr selbst zuerst jene Eigenschaften besitzen müsst, die ihr von anderen erwartet; dann werdet ihr feststellen, dass sich andere euch gegenüber in gleicher Weise verhalten.

(Paramahansa Yogananda, indischer Yoga-Meister, Guru, Philosoph und Schriftsteller (Autobiographie eines Yogi), Mitglied des Swami-Ordens)

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… If you want to be loved, start loving others who need your love
… If you want others to sympathize with you, start showing sympathy to those around you.
… If you want to be respected, you must learn to be respectful to everyone, both young and old
Whatever you want others to be, first be that yourself; then you will find others responding in like manner to you.

(Paramahansa Yogananda, Indian Yogi, Guru, philosopher and writer (Autobiography of a yogi), member of the Swami order)

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In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Sonntag!

… In this spirit I wish you all a pleasant Sunday!

 

Der Mann aus Teheran, Oldenburg (Holstein)/Jenfeld/Fährhafen Puttgarden /Lübeck … The man from Tehran, Oldenburg (Holstein) / Jenfeld / ferry port Puttgarden / Lübeck

CoverDeutsch

 

Der Mann aus Teheran

Donnerstag, 9. Februar 2006

Oldenburg, Holstein, 06.20 Uhr

Irgendwo in dem großen Toyota Geländewagen konnte man einen energischen Piepton hören. Tom hatte das Gaspedal fast bis zum Boden heruntergetreten, und der Wagen schoss mit fast 190 km in der Stunde die Autobahn entlang.
– War das deins? fragte Rolf und nahm reflexartig sein Handy aus der Tasche.
– Nein, so hört sich meins nicht an, antwortete Tom. Bist du sicher, dass es nicht … Er unterbrach sich mitten im Satz.
– Nein, verdammt, jetzt weiß ich’s, das ist Yemis. Er fischte ein Handy aus der Tasche.
– Genau aus diesem Grund habe ich es mitgenommen, so für alle Fälle. Es könnte doch sein, dass da ein Anruf kommt oder … da ist anscheinend eine SMS gekommen. Vielleicht können wir die Telefonnummer sehen, von der die Nachricht geschickt wurde. Kannst du mal nachsehen? Er gab Rolf das Telefon. Rolf betrachtete das kleine Handy für einen Moment.
– Gibt es keinen PIN-Code dafür? fragte er. Tom hatte die Geschwindigkeit erheblich herabgesetzt, und Rolf sah den Grund dafür durch die Windschutzscheibe. Die Autobahn war zu Ende, und auf der letzten Strecke gab es eine Geschwindigkeitsbegrenzung.
– Es gab einen, sagte Tom. Aber Yemi fand, ich sollte den bekommen und dann habe ich ihn entfernt. Rolf nickte, während er das Telefon bediente.
– Aha, ja, es scheint, dass eine SMS an Yemi gekommen ist, sagte er. Lass uns sehen, was drinsteht. Er drückte auf ein paar Tasten.
– Nun? fragte Tom.
– So ein Mist, rief Rolf, als er den Text gelesen hatte. Die Botschaft macht wenig Sinn, aber du kannst selbst hören, da steht nur: Wir halten heute Hochzeit. Kommst du? Sagt dir das etwas, Tom?
– Nein, nicht einen Mucks, sagte Tom. Das klingt wie ein Code. Mein guter Freund Yemi hat in der Eile anscheinend vergessen, mir davon zu erzählen. Rolf sah lange auf den Text. Tom hatte natürlich recht, das war eine verschlüsselte Botschaft, und es hatte offensichtlich etwas mit dem Treffen zu tun. Die Hochzeit stand für das Treffen, aber warum Yemi fragen, ob er käme? War das nicht bereits abgesprochen? Plötzlich ging ihm ein Licht auf.

– Verdammt, rief er aus. Die Kerle gehen wirklich kein Risiko ein. Es ist wirklich schlau ausgedacht. Ich glaube, der Schlüssel hierzu liegt in der Antwort, die von diesem Telefon geschickt werden soll. Wenn die Antwort auch nur das kleinste bisschen falsch ist, wird einfach kein Taxi geschickt. Tom ärgerte sich, dass er während Yemis Verhör nicht mehr in die Details gegangen war.
– Der kleine Dreckskerl…! sagte er laut. Dann hat er doch etwas zurückgehalten. Was jetzt? Rolf antwortete nicht sofort, sondern sah nur auf das Handy. Ja, was zum Teufel jetzt, dachte er. Die Autobahn endete an einer Baustelle, und Tom bremste, um auf die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu kommen. Dann bekam Rolf eine Idee.
– Ich glaube nicht, dass es viel nützen wird, die Nummer nachforschen zu lassen, sagte er nachdenklich. Aber vielleicht können wir ein wenig Sturm im Wasserglas erzeugen, wenn wir eine Antwort schicken. Rolf hatte eine sehr klare Vorstellung davon, wer die Nachricht an Yemi geschickt hatte. Er fragte sich, welche Auswirkungen es haben könnte, wenn eine falsche Antwort erschien. Er beschloss, es einfach zu versuchen.
– Zum Teufel, Tom, ich mach‘s, sagte er. Und da wir nicht die richtige Antwort senden können, senden wir stattdessen eine kleine Überraschung. Vielleicht kommen sie dann auf andere Gedanken. Er begann zu tippen und schickte einen Augenblick später die Antwort ab.

Akhmahel wollte gerade sein Handy ausschalten, als die letzte SMS ankam. Dann ist ja alles in Ordnung, dachte er. Er öffnete die Nachricht und hätte beinahe das Telefon fallen lassen, nachdem er die ersten sechs Worte gelesen hatte. Er schüttelte den Kopf, so als ob er seinen Sinnen nicht traute. Dann nahm er sich zusammen und las den ganzen Text: Der Inhaber dieses Telefons ist von den deutschen Behörden für die Unterstützung von bzw. Mitwirken an Terroranschlägen festgenommen worden. Die Behörden kennen die aktuellen Pläne und raten allen anderen Mitwirkenden aufzugeben und nach Hause zu gehen. Völlig verwirrt las er die Nachricht dreimal, doch dann erschien plötzlich ein Lächeln auf seinem Gesicht, wurde breiter und breiter und wurde schließlich zu einem herzlichen Lachen. Nein, wie war das doch herrlich! Die hatten überhaupt keine Ahnung! Der Inhaber dieses Telefons war Yemi, und Yemi hatte nicht die geringsten konkreten Informationen über irgendwas. Und als ob es auch nur den mindesten Einfluss auf ihre Pläne haben würde, was die Behörden wussten oder nicht, dachte er mit Verachtung. Sollen sie doch herausfinden, worum es ging! Ja, sollen sie doch in Scharen kommen und im Flughafen über ihre eigenen Füße fallen. Und selbst wenn sie die eigentliche Aktion abbrächen, würde es nicht ganz ohne Schaden abgehen. Der Flughafen selbst war ein ausgezeichnetes sekundäres Ziel. Selbst wenn das primäre Ziel nicht erreichbar war, war die zweitbeste Lösung gut genug.
Er folgte einer Laune, tippte eine kurze SMS und schickte sie ab. Dann schaltete er das Telefon aus und tauschte die SIM-Karte aus. Einen Moment später ging er zum Taxistand, wo er die drei vordersten Wagen mietete. Er gab jedem Fahrer zwei Adressen, eine Adresse, wo ein Passagier abgeholt werden sollte und eine zweite, wo der Fahrgast abgesetzt werden sollte. Dann setzte er sich in ein viertes Taxi und sagte dem Fahrer, wo er hinwollte. Akhmahel lächelte immer noch, als sein Taxi nach Norden in Richtung Jenfeld fuhr. Yemi war ein Hitzkopf und konnte leicht entbehrt werden, überlegte er, während das Taxi in die gewünschte Richtung fuhr. Der aggressive Palästinenser war sowieso nur brauchbar, wenn mit den Muskeln gespielt werden sollte und der Teil der Aktion war der kleinste Teil. Wenn die Entführung zu Ende war, war Yemi ohnehin nicht mehr von Nutzen. Die kleine Angelegenheit konnten sie leicht ohne ihn lösen. Er lehnte sich zufrieden in seinem Sitz zurück.

Rolf las die Antwort, die auf Yemis Handy angekommen war: Interessant, aber irrelevant. Fangt uns, wenn ihr könnt.
– Na, da sind wir nicht weit mit gekommen, sagte Tom. Rolf bewegte die Lippen, als ob er pfeifen wollte.
– Nein, das sieht nicht so aus, antwortete er. Er legte das Handy in die Tasche und blickte nachdenklich vor sich hin. Wie sollte er die Antwort interpretieren? Es klang fast zu selbstbewusst, ja, provozierend. Waren sie wirklich so selbstsicher, dass sie die Staatsgewalt nicht fürchteten? Das war doch ein schrecklicher Gedanke. Er beschloss, nicht mehr zu spekulieren. Es würde sowieso nichts nützen. Unser schlimmster Feind ist unsere eigene Vorstellungskraft, dachte er.
– Sind wir bald an der Fähre? fragte er.

* * *

Jenfeld, 07.00 Uhr

Etwas nordöstlich von Hamburgs Zentrum liegt der Vorort Jenfeld. Innerhalb von fünf Minuten kamen drei Taxis zum Einkaufszentrum an der Ecke Rodigallee/Öjendorfer Damm. Jedes Taxi brachte nur einen Fahrgast mit. Sie waren vor ein paar Minuten an drei verschiedenen Stellen in Hamburg abgeholt worden und keiner von ihnen hatte gewusst, wo sie sich an diesem Morgen treffen würden. Im ersten Taxi saß Faroukh Ghafouri. Er hatte in einem Hotel auf der Reeperbahn in St. Pauli übernachtet, eines der farbenreicheren Stadtteile Hamburgs. Hier hatte er die letzten paar Tage verbracht und auf das angekündigte Treffen gewartet. Faroukh war afghanischer Staatsbürger, hielt sich aber seit längerer Zeit illegal in Dänemark auf. Er war einer der beiden festen Mitglieder der CP100, die vor ein paar Tagen verschwunden waren.
Zwei Minuten später kam Mohammad Reza Shafari. Er war von einem Hotel in Wandsbek abgeholt worden, nicht weit von Jenfeld. Auch er hatte die letzten paar Tage nur damit verbracht, auf das heutige Treffen zu warten. Mohammad stammte aus dem Iran, hatte aber, genau wie Faroukh, schon seit einer Weile in Dänemark gelebt. Er war das zweite verschwundene, feste Mitglied der Kopenhagener Zelle. Im Gegensatz zu Faroukh war Mohammad im Besitz einer gültigen Aufenthaltsgenehmigung für Dänemark. Die beiden Männer freuten sich offensichtlich über das Wiedersehen, und erzählten einander eifrig, womit sie sich während der letzten Tage die Zeit vertrieben hatten und versuchten zu erraten, um was es hier eigentlich ging.
Kurz darauf kam das dritte Taxi an und lieferte seinen Kunden ab. Der Mann im dritten Taxi hieß Sadou Bakli und stammte aus Afghanistan. Sadou lebte in Jenfeld und hatte die kürzeste Entfernung zum Treffpunkt. Das Taxi hatte daher Instruktionen erhalten, ihn nicht früher als genau fünf Minuten vor der angegebenen Zeit abzuholen. Sadou war eines der festen Mitglieder der Hamburger Zelle und hielt sich illegal im Land auf. Faroukh und Mohammad begrüßten Sadou höflich, und die drei Männer standen nun vor dem Einkaufszentrum und warteten darauf, dass etwas geschah.

Akhmahel hatte sich von seinem Taxi zu dem gemieteten BMW fahren lassen und war eine Viertelstunde früher am Treffpunkt angekommen. Er hatte in einer kleinen Seitenstraße gegenüber dem Einkaufszentrum geparkt, wo er freie Aussicht zu beiden Seiten hatte. Von hier aus konnte er alles überblicken. Als alle drei Männer angekommen waren, wartete er noch einige Minuten um sicherzustellen, dass niemand einem der Taxis gefolgt war. Alles schien wie geplant gelaufen zu sein, dachte er, mit Ausnahme von Yemis Abwesenheit. Er startete den Motor, fuhr quer über die vier Fahrspuren und hielt am Kantstein neben den drei Männern. Er drückte einen Knopf und das rechte Fenster glitt hinunter. Er beugte sich über den Beifahrersitz und fragte auf Englisch:
– Können Sie mir sagen, wie ich nach Hannover komme?

Die drei Männer hatten den dunkelblauen BMW sofort entdeckt, als er quer über die Straße kam und hatten erwartet, nach dem Weg nach Hannover gefragt zu werden. Jetzt begannen alle drei zu lächeln und setzten sich in das Auto. Als die letzte Tür geschlossen war, beschleunigte Akhmahel sofort und fuhr in Richtung Süden. An der ersten Ampel bog er nach links ab und 500 Meter weiter noch einmal. Ein Schild zeigte an, dass dies die Auffahrt zur Autobahn nach Lübeck und Hannover war. Nach ein paar Minuten teilte sich die Autobahn in Richtung Norden nach Lübeck und in Richtung Süden nach Hannover. Akhmahel nahm die Abzweigung nach Lübeck. Im Auto herrschte eine angespannte Atmosphäre, aber keiner der vier Männer sagte etwas. Man würde genug Zeit zum Reden haben, wenn sie ihr Ziel erreichten, das zu diesem Zeitpunkt nur Akhmahel kannte.

Fährhafen Puttgarden, 07.25 Uhr

Tom trank schlürfend seinen Kaffee.
– Was sagt deine Intuition? fragte er. Sie waren an Bord der Fähre „Deutschland“ und hatten beide ein Tablett mit Kaffee, Brot, Käse und Marmelade vor sich stehen. So früh am Morgen waren nicht viele Passagiere auf der Fähre, so dass sie ziemlich ungestört in der Cafeteria sitzen konnten. Rolf antwortete nicht sofort. Er hatte eigentlich keinen großen Appetit, aber etwas musste man ja essen. Intuition, wiederholte er in Gedanken, ja, das ist wahrscheinlich der richtige Ausdruck. Sie hatten alles in allem zu wenig konkrete Information, eigentlich nur eine Wahrscheinlichkeitstheorie, ein Bauchgefühl könnte man es nennen.
– Meine Intuition ist nicht so deutlich, wie ich es gerne hätte, antwortete er. Tom nickte und stellte den Becher hin.
– Aber wenn wir die Sache jetzt einmal ganz nüchtern betrachten, wie schlimm kann es im Grunde werden? fragte er. Verdammt, wir können doch das ganze Flughafengelände abriegeln. Wir können die Maschen im Netz so klein knüpfen, dass nur ein Zwerg durchschlüpfen kann. Tja, können wir das? dachte Rolf. Können wir wirklich einen ganzen Flughafen absichern, ohne ihn vollständig zu schließen? Die Antwort, die zu Yemis Handy gekommen war, ließ ihn nicht los, obwohl er versuchte, sie zu verdrängen.
– Vielleicht können wir das, antwortete er. Aber etwas an der Antwort, die wir über Yemis Handy bekommen haben, gefällt mir absolut nicht. Wenn die Bastarde so viel Selbstsicherheit besitzen, dass sie sagen „fangt uns, wenn ihr könnt“, dann werde ich unruhig. Sie haben unter Umständen eine Überraschung im Ärmel. Dieser Gedanke macht mich Schaudern. Er schüttelte den Kopf.
– Was könnten wir übersehen haben? Tom kaute auf einem halben Miniaturbrötchen mit Käse und beeilte sich, hinunterzuschlucken.
– Übersehen ist wohl zuviel gesagt, antwortete er und wischte seinen Mund am Ärmel ab. Wir können doch nichts übersehen, so lange nichts zu sehen ist. Ich sehe das Ganze wohl von einer etwas anderen Warte als du, Rolf. Die bekommen niemals eine Bombe an Bord des Flugzeugs, das ist sicher. Sie kommen nicht in die Nähe der Delegation nach Budapest, das ist ebenso sicher. Um die Teilnehmer wird ein undurchdringlicher Ring gebildet und es werden so viele Metalldetektoren im Umlauf sein, dass man das Kleingeld in den Taschen der Leute zählen kann. Sie können auch nicht auf das Flugzeug in der Luft schießen, weil sie nicht wissen, auf welches Flugzeug sie schießen müssen. Verdammt noch mal, zu der Zeit gibt es vielleicht einen Abgang pro Minute. Also es sei denn, der Kapitän winkt mit einer weißen Fahne aus dem Kabinenfenster, wenn er abhebt, kann kein Teufel sehen, wo das Flugzeug hinfliegt. Er nahm den Becher wieder in die Hand, und fuhr ohne zu trinken fort:
– Sie könnten natürlich einige Gebäude am anderen Ende des Flughafens in die Luft sprengen, aber ganz ehrlich, was zum Teufel sollte das nützen? Nein, meine Theorie ist, dass eine oder mehrere Personen versuchen werden, in die Nähe der Delegation zu kommen, wahrscheinlich ein Selbstmordattentäter oder etwas Ähnliches. Und den machen wir unschädlich, bevor er „Allah ist groß“ sagen kann!

In Toms Schlussfolgerungen gab es natürlich eine gewisse pragmatische Logik, aber Rolf war trotzdem nicht besonders beruhigt.
– Ich hoffe, du hast recht, antwortete er. Aber da ist ja auch noch die Sache mit der Entführung, die mir auch nicht gerade gefällt. Wer soll entführt werden?
– Ich habe darüber nachgedacht, sagte Tom, und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es kaum etwas mit der eigentlichen Aktion zu tun haben kann. Wahrscheinlich hat das eher etwas mit der Planung zu tun. Vielleicht haben sie jemanden mit besonderen Kenntnissen entführt, die sie gebrauchen können. Jemanden, der den Flughafen gut kennt, oder vielleicht jemanden, der ihnen Zugang zum Flughafengelände verschaffen kann. Sie können unmöglich jemandem von den Budapest-Reisenden entführen. Das ist einfach nicht machbar!
– Nein, das ist es wohl nicht, sagte Rolf, ohne überzeugt zu klingen. Aber es wäre ein ziemlich schlechtes Debüt für uns, wenn etwas daneben lief, Tom. Obwohl es nicht unsere Idee war, die Situation so zu handhaben, wie wir es jetzt tun, so ist es immer noch unsere Verantwortung. Es darf einfach nichts schief gehen.

Lübeck, 8.10 Uhr

Abbas Sarajian blickte nervös aus dem Fenster des kleinen orientalischen Restaurants im Zentrum von Lübeck, das ihm gehörte. Seine Gäste würden bald kommen und er würde sie persönlich empfangen. Abbas war aus dem Irak, hatte aber seit mehr als 20 Jahren in Deutschland gelebt. Sein Restaurant hatte sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Esslokal mit einer Menge Stammgäste entwickelt. Es war nicht immer so gut gelaufen. Vor etwa drei Jahren hatte er einen Kredit gebraucht, um zu renovieren, die Räumlichkeiten zu sanieren und große Teile des Inventars zu erneuern. Die deutschen Banken waren nicht besonders willig gewesen, ihm Geld zu leihen, egal wie gut seine Pläne waren, das Risiko war einfach zu groß, argumentierten sie. In seiner Verzweiflung hatte er sich an einige Landsleute gewendet, von denen er wusste, dass sie über erhebliche finanzielle Mittel verfügten, und sie um Hilfe gebeten. Obwohl er vermutete, dass sie an illegalen Aktivitäten verschiedenster Art beteiligt waren, hatte er keine andere Wahl gehabt. Sie hatten ihm ohne Fragen zu stellen so viel Geld geliehen, wie er brauchte. Zu seiner großen Freude, hatten sie nicht einmal Zinsen verlangt. Er hatte sogar selber bestimmen können, wie und wann er das Darlehen zurückzahlen wollte. Innerhalb von zwei Jahren hatte er alle Schulden zurückgezahlt, und das Restaurant lief jetzt mit sehr gutem Überschuss.
Irgendwo in seinem Unterbewusstsein hatte er geahnt, dass an das Darlehen wohl einige ungeschriebene Bedingungen geknüpft waren, aber die Kreditgeber hatten ihn noch nie auf Gegenleistungen irgendeiner Art angesprochen, zumindest nicht bis vor einer Woche. Einer der Männer, der ihm damals zu dem Kredit verholfen hatte, war an einem Nachmittag zu ihm gekommen, als er gerade das Abend-Menü vorbereitete. Der Mann hatte Abbas herzlich begrüßt, und sie hatten eine Tasse starken Kaffee zusammen getrunken. Abbas hatte nicht daran gezweifelt, dass es einen bestimmten Grund für den Besuch gab, vor allem, weil der Mann wiederholt gefragt hatte, ob das Darlehen Abbas geholfen hätte. Schließlich zeigte es sich, dass Abbas nun die Chance hatte, seinen Gönnern einen großen Dienst zu erweisen, ohne dass er das Mindeste zu tun brauchte. Abbas hatte ohne Bedenken aber mit bangen Ahnungen eingewilligt. Er war daher erleichtert gewesen, als man ihm das Ausmaß des Dienstes erklärt hatte. Abbas sollte ganz einfach an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Zeit eine kleine Gruppe Menschen bewirten. Der Mann hatte erklärt, dass es sich um eine sehr wichtige Konferenz handelte, und dass es äußerst wichtig wäre, dass die Gäste ungestört reden konnten und ohne dass andere hören konnten, was besprochen wurde. Abbas hatte dem Mann versichert, dass dies kein Problem wäre, da das Restaurant zu dem gewünschten Zeitpunkt noch gar nicht geöffnet war. Die Gäste würden das Lokal ganz für sich haben. Abbas hatte eifrig versprochen, dass es Tee und Kaffee und frisch gebackenes irakisches Brot geben würde, wenn die Gäste kamen.
Heute war nun der Tag, an dem sie kommen sollten. Abbas sprang nervös auf, als er einen dunklen BMW auf der Straße vor dem Restaurant anhalten sah. Das konnten sie sein. Er eilte zur Tür, um die Gäste einzulassen. Es waren vier Männer im Auto und alle stiegen aus. Der Fahrer des Wagens hatte einen kleinen Aktenkoffer unter dem Arm. Er kam als erster zur Tür und grüßte Abbas freundlich. Er schien aufrichtig zu sein, und Abbas fand ihn auf Anhieb sympathisch. Abbas führte die Männer in das Restaurant und wartete an der Tür. Als alle hereingekommen waren, schloss er die Tür ab. Er hatte unauffällig die drei anderen Männer in Augenschein genommen. Sie waren alle an ihm vorbei gegangen, ohne zu grüßen. Aus irgendeinem Grund fand er sie unsympathisch, ja, fast gefährlich. Er hatte seine Bedenken, was dieses Treffen anging, aber er war entschlossen, auszuführen, was er versprochen hatte. Alles andere wäre unehrenhaft.
Er führte die Besucher an einen Tisch in der hintersten Ecke des Restaurants, wo man sie von draußen nicht sehen konnte. Der Tisch war mit Tassen und Untertassen für fünf Personen gedeckt, die Anzahl Personen, die er erwartet hatte. Aber er wollte lieber nicht nach dem fehlenden fünften Gast fragen. Stattdessen bat er sie Platz zu nehmen, woraufhin er in die Küche eilte, um ein Tablett mit Kaffee und Tee, frisch gebackenem Brot, verschiedenen Marmeladen und einer Schale mit frischem Obst zu holen, das schon bereit stand. Einen Moment später stellte er alles für sie auf den Tisch.
– War da mehr? fragte er vorsichtig. Sonst ziehe ich mich nach oben in meine Wohnung zurück. Der sympathische Mann, den Abbas für eine Art Anführer der Gruppe hielt, sagte, dass sie weiter nichts benötigten. Er versprach Abbas, dass sie innerhalb weniger Stunden wieder wegfahren würden und dankte ihm für seine Gastfreundschaft. Abbas ließ die vier Männer allein.

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

The man from Tehran

Thursday, 9 February 2006

Oldenburg, Holstein, 6:20 a.m.

Somewhere in the big Toyota off-road vehicle you could hear an energetic beep. Tom had hit the accelerator almost to the floor, and the car shot down the motorway at almost 190 km per hour.

– Was that yours? asked Rolf, reflexively taking his cell phone out of his pocket.

– It doesn’t sound like mine, replied Tom. Are you sure it isn’t … He paused in the middle of the sentence.
– No, damn it, now I know. It’s Yemis.

He fished a cell phone out of his pocket.

– This is exactly why I took it with me, just in case. It could be that there would be a call or … apparently there was an SMS. Maybe we can see the phone number from which the message was sent. Can you have a look?

He gave Rolf the phone. Rolf looked at the small device for a moment.

– Is there no PIN code for it? he asked.

Tom had slowed the car down considerably, and Rolf saw the reason for it through the windshield. The motorway ended and there was a speed limit on the last stretch.

– There was one, said Tom. But Yemi thought I should have it and then I removed it.

Rolf nodded.

– Aha, yes, it appears that an SMS has come to Yemi, he said. Let’s see what it says.

He pressed a few buttons.

– Well? asked Tom.

– What a bummer, exclaimed Rolf when he had read the text. The message doesn’t make much sense, but you can hear for yourself, it just says: We’re having a wedding today. Are you coming? Does that mean anything to you, Tom?

– No, not a thing, said Tom. That sounds like code. My good friend Yemi apparently forgot to tell me about it in the hurry.

Rolf looked at the text for a long time. Tom was right, of course, this was an encoded message, and it obviously had something to do with the meeting. The wedding had to mean the meeting. But why ask Yemi if he was coming? Wasn’t that already agreed? But then it suddenly dawned on him.

– Damn it, he exclaimed. These guys really don’t take any chances. It’s really clever. I think the key to this is the answer that should be sent from this phone. If the answer is the slightest bit wrong, no taxi will be sent.

Tom was annoyed with himself that he hadn’t gone into details during Yemi’s interrogation.

– The little bastard …! he said aloud. So he did hold something back. What now?

Rolf didn’t answer immediately, just looked at the cell phone. Yes, what the hell now, he thought. The highway ended at a construction site, and Tom braked to get to the prescribed speed. Then Rolf got an idea.

– I don’t think it will be of much use to have the number investigated, he said thoughtfully. But maybe we can create a little disturbance if we respond.

Rolf had a very clear idea of who had sent the message to Yemi. He wondered what the impact would be if an incorrect answer appeared. He decided to give it a try.

– Hell, Tom, I’ll do it, he said. And since we can’t send the correct answer, we’ll send a little surprise instead. Maybe they will reconsider.

He started typing and sent the answer a moment later.

Akhmahel was about to switch off his cell phone when the last SMS arrived. Then everything is all right, he thought. He opened the message and almost dropped the phone after reading the first six words.

He shook his head as if he didn’t trust his eyes. Then he pulled himself together and read the whole text: ‚The owner of this phone has been arrested by the German authorities for supporting or contributing to terrorist activities. The authorities are aware of the current plans and advise all other contributors to give up and go home‘. Completely confused, he read the message three times, but then suddenly a smile appeared on his face, grew wider and wider, and finally became a hearty laugh. Oh, how wonderful this was! They had no idea at all! The owner of the phone was Yemi – but Yemi didn’t have any concrete information about anything. And as if it would have the slightest impact on their plans, what the authorities knew or not, he thought with contempt. Let them by all means find out what it’s about! Yes, they should come in droves and fall over their own feet at the airport. And even if they canceled the actual action, it would not leave them completely without damage. The airport itself was an excellent secondary target. Even if the primary goal was not achievable, the second best solution was good enough.

He followed a whim, typed a short text message and sent it off. Then he switched off the phone and exchanged the SIM card. A moment later he went to the taxi rank, where he rented the three front cars. He gave each driver two addresses, one where a passenger should be picked up and a second where the passenger should be dropped off. Then he got into a fourth taxi and told the driver where he wanted to go. Akhmahel was still smiling as his taxi headed north towards Jenfeld. Yemi was a hot head and could easily be spared, he thought, as the taxi drove into the desired direction. The aggressive Palestinian was only useful for intimidating people anyway, and that part of the action was the smallest one. When the kidnapping was over, Yemi was of no real use anymore. They could easily solve the small matter without him. He leaned back in his seat, satisfied.

Rolf read the answer that had arrived on Yemi’s cell phone out loud: Interesting but irrelevant. Catch us if you can.

– Well, that didn’t get us very far, said Tom.

Rolf’s lips moved as if he wanted to whistle.

– No, it doesn’t look like it, he replied. He put the phone in his pocket and looked thoughtfully ahead of him. How should he interpret the answer? It sounded almost too confident, yes, provocative. Were they really so confident that they weren’t afraid of state authority? That was a terrible thought. He decided to stop speculating. It would be of no use anyway. Our worst enemy is our own imagination, he thought.

– Will we be on the ferry soon? he asked.

Jenfeld, 7 a.m.

The suburb of Jenfeld is located a bit to the north-east of Hamburg’s center. Within five minutes, three taxis arrived at the shopping center on the corner of Rodigallee / Öjendorfer Damm. Each taxi brought only one passenger. They had been picked up at three different locations in Hamburg a few minutes earlier and none of them had known where they would meet this morning.

Faroukh Ghafouri was in the first taxi. He had stayed in a hotel on the Reeperbahn in St. Pauli, one of the more colorful parts of Hamburg. He had been there for the past few days, waiting for the meeting to be announced. Faroukh was an Afghan citizen but had been staying in Denmark illegally for a long time. He was one of the two permanent members of the CP100 that had disappeared a few days ago.

Mohammad Reza Shafari arrived two minutes later. He had been picked up from a hotel in Wandsbek, not far from Jenfeld. He too had spent the past few days with waiting for today’s meeting. Mohammad was from Iran but, like Faroukh, had lived in Denmark for a while. He was the second missing, permanent member of the Copenhagen cell. Unlike Faroukh, Mohammad was in possession of a valid residence permit for Denmark. The two men were obviously happy to see each other again, eagerly telling each other how they had been spending the past few days trying to guess what this was all about.

Shortly afterwards the third taxi arrived and delivered its customer. The man in the third taxi was named Sadou Bakli and was from Afghanistan. Sadou lived in Jenfeld and was the shortest distance away from the meeting point. The taxi had therefore received instructions not to pick him up earlier than exactly five minutes before the specified time. Sadou was one of the permanent members of the Hamburg cell and stayed illegally in the country. Faroukh and Mohammad greeted Sadou politely, and the three men were now standing in front of the mall waiting for something to happen.

Akhmahel had been taken by his taxi to the rented BMW and had arrived at the meeting point a quarter of an hour earlier. He had parked on a small side street opposite the mall, where he had a clear view on both sides. From here he could observe everything. When all three men had arrived, he waited a few more minutes to make sure that none of the taxis had been followed. Everything seemed to have gone as planned, he thought, except for Yemi’s absence. He started the engine, drove across the four lanes and stopped at the curb next to the three men. He pushed a button and the right window slid down. He leaned over the passenger seat and asked in English:

– Could you tell me how to get to Hanover?

The three men had spotted the dark blue BMW as soon as it came across the street and expected to be asked for directions to Hanover. Now all three started to smile and got into the car. When the last door was closed, Akhmahel immediately accelerated and headed south. At the first traffic light he turned left and drove 500 meters further on. A sign indicated that this was the entrance to the motorway to Lübeck and Hannover. He entered the motorway, and after a few minutes, it split north to Lübeck and south to Hanover. Akhmahel took the turnoff to Lübeck.

The atmosphere in the car was tense, but none of the four men said anything. They would have enough time to talk when they reached their destination, which only Akhmahel knew at the time.

Puttgarden ferry port, 7:25 a.m.

Tom was sipping his coffee.
– What does your intuition say, Rolf? he asked.

They were on board the ferry „Deutschland“, and both had a tray with coffee, bread, cheese and jam in front of them. There weren’t many passengers on board the ferry that early in the morning, so they could sit in the cafeteria fairly undisturbed. Rolf didn’t answer immediately. He didn’t really have a big appetite. Intuition, he repeated in his mind, yes, that’s probably the right expression. All in all, they had too little concrete information, actually only a probability theory, one could call it a gut feeling.

– My intuition is not as clear as I would like it to be, he replied.

Tom nodded and put the mug down.
– But if we look at it matter-of-factly, how bad can it actually get? he asked. Damn it, we can secure the whole airport area. We can weave the stitches on the net so small that only a dwarf can slip through.

Well can we do that? thought Rolf. Can we really secure an entire airport without completely closing it? He could not help thinking of the answer that had come to Yemi’s cell phone, although he tried to suppress it.

– Maybe we can, he replied. But there is something I absolutely don’t like about the answer we got from Yemi’s cell phone. If the bastards are so confident that they say „catch us if you can“ then I get concerned. They may have a surprise up their sleeve. That thought makes me shiver.
He shook his head.
– What could we have overlooked?

Tom chewed on half a miniature bun with cheese and hurried to swallow.

– Overlooked is a bit hard, he said, wiping his mouth on his sleeve. We can’t overlook anything as long as there’s nothing to see. I see the whole thing from a slightly different perspective than you, Rolf. They will never get a bomb on the plane, that’s for sure. They will not come close to the delegation to Budapest, that is just as certain. An impenetrable ring will be formed around the participants and there will be so many metal detectors in circulation that the small change in people’s pockets can be counted. They also can’t take a shot at the plane in the air because they don’t know which plane to shoot. Damn it, there might be one departure per minute at the time. So unless the captain waves a white flag out of the cabin window, when he takes off, no devil can see where the plane is going.

He picked up the mug again and continued without drinking:
– They could, of course, blow up some buildings at the other end of the airport, but honestly, what the hell would that gain? No, my theory is that one or more people will try to get close to the delegation, probably a suicide bomber or something similar. And we will dispose of him before he can say „Allah is great“!

There was a certain pragmatic logic in Tom’s conclusions, of course, but Rolf wasn’t particularly reassured.

– I hope you are right, he replied. But there’s also the matter of the kidnapping, which I really don’t like either. Whom do they plan to kidnap?

– I’ve been thinking about it, said Tom, and I’ve come to the conclusion that it has little to do with the actual action. It probably has more to do with planning. Maybe they kidnapped someone with special knowledge that they could use. Someone who knows the airport well, or maybe someone who can give them access to the airport grounds. It is impossible to kidnap anyone of the Budapest travelers. That simply cannot be done!

– No, that’s probably true, said Rolf, without sounding confident. But it would be a pretty bad debut for us if something went wrong, Tom. Although it was not our idea to handle the situation as we are doing it now, it is still our responsibility. Nothing must go wrong.

Lübeck, 8.10 a.m.

Abbas Sarajian looked nervously out of the window of the small oriental restaurant in the center of Lübeck that belonged to him. His guests would arrive soon and he would receive them personally. Abbas was from Iraq but had lived in Germany for more than 20 years. His restaurant had become a popular place with a lot of regular guests in recent years. It hadn’t always gone so well. About three years ago, he had needed a loan to renovate and sanitize the premises, as well as renew large parts of the inventory. The German banks hadn’t been particularly willing to lend him money, no matter how good his plans were, the risk was just too great, they argued. In desperation, he turned to a few compatriots whom he knew had significant financial resources and asked for help. Although he suspected that they were involved in various types of illegal activity, he had felt that he had no choice. They had lent him as much money as he needed without asking questions. To his great delight, they hadn’t even asked for interest. He had even been able to determine how and when he wanted to repay the loan. He had paid all the debts within two years and the restaurant was now running with a very good profit.

Somewhere in his subconsciousness, he had felt that there were some unwritten terms attached to the loan, but the lenders had never asked him for anything in return, at least not until a week ago. One of the men who had helped him get the loan came to him one afternoon while he was preparing the evening menu. The man had greeted Abbas warmly and they had had a cup of strong coffee together. Abbas had had no doubt that there was a specific reason for the visit, mainly because the man had repeatedly asked if the loan had helped Abbas. Finally, it turned out that Abbas now had the chance to do his patrons a great service without actually having to do anything. Abbas had agreed without hesitation but with fearful suspicions. He had been relieved when the extent of the service had been explained to him. Abbas should simply host a small group of people on a specific day and at a specific time. The man had explained that it was a very important conference and that it was extremely important that the guests could speak undisturbed and without others being able to hear what was being discussed. Abbas had assured the man that this would not be a problem since the restaurant was not open at the requested time. The guests would have it all to themselves. Abbas had eagerly promised that there would be tea and coffee and freshly baked Iraqi bread when the guests came.

Today was the day they were supposed to come. Abbas jumped up nervously when he saw a dark BMW stop in the street in front of the restaurant. That must be them. He hurried to the door to let the guests in. There were four men in the car, and all of them got out. The driver of the car had a small briefcase under his arm. He came to the door first and greeted Abbas kindly. He seemed sincere, and Abbas immediately liked him. Abbas led the men into the restaurant and waited at the door. When everyone had come in, he locked it.

He had unobtrusively examined the three other men. They had all gone past him without greeting. For some reason he found them unappealing, yes, almost dangerous. He had concerns about this meeting but was determined to do what he had promised. Anything else would be dishonorable.

He led the visitors to a table in the far corner of the restaurant where they couldn’t be seen from the outside. The table was set with cups and saucers for five people, the number of people he had expected. But he didn’t want to ask about the missing fifth guest. Instead, he asked them to sit down, and hurried to the kitchen to get a tray of coffee and tea, freshly baked bread, various jams, and a bowl of fresh fruit that he had prepared in advance. A moment later, he put everything on the table for them.

– Was there anything else? he asked carefully. Otherwise I will retreat to my apartment upstairs.

The likeable man, whom Abbas thought was some kind of leader of the group, said that they didn’t need anything else. He promised Abbas that they would leave within a few hours and thanked him for his hospitality.

Abbas left the four men alone.

(To be continued)

 

 

Neues aus dem Garten … News from the garden

Beim heutigen Rundgang habe ich eine Menge neuer Blüten entdeckt. Hier einfach nur die Bilder mit den Namen.

… On my daily round today, I have found some new flowers. Here just the photos and the names.

Dieses Bäumchen kenne ich nicht. Meine Nachbarin, von der ich es habe, nennt es Maibuche. Die Blüten duften süss und würzig zugleich.

… This little tree is unknown to me. My neighbour, who gave it to me, calls it May beech. The flowers have a sweet and spicy fragrance.

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Eine einzelne Knoblauchrauke, hurrah! Auf dass sie sich vermehren möge!

… One individual garlic rocket (this translation was given to me by Google Translate, sounds a bit weird to me), may it multiply!

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Der Steingarten                                  … The rockery

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Mein hauseigener Bärlauch.               … My very own wood garlic.

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Die Tulpe müsst ihr euch noch einmal ansehen. Sie hat bis jetzt geblüht und ich wollte noch einmal versuchen, die ganz spezielle Farbgebung einzufangen.

… This tulip you will have to look at one more time. It has flowered until now, and I wanted to try one last time to catch the special colouring.

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Ein apartes Mitglied der Nachtkerzenfamilie.

… A fancy member of the evening primrose family (oenothera).

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Ein winziges Blümchen, die meine Nachbarin Spiegeleiblume nennt. Die Farben stimmen ja … 😉

… A tiny plant, which my neighbour calls fried egg flower. The colours fit … 😉

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Meine allererste blühende Akelei. Die anderen sind auch schon in den Startlöchern. Das wird wohl in einem Beitrag nur mit Akelei resultieren …

… My very first flowering columbine. The other ones are also waiting in the wings. I am afraid this will result in a post with columbines only …

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Zum Schluss diese elegante Primel. Sie hat gerade erst angefangen zu blühen. Es handelt sich hier um eine sehr alte Sorte.

… Finally, this elegant primula, a very old variety. It has just started flowering.

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Ich wünsche euch allen einen schönen Freitag!

I wish you all a pleasant Friday!

 

 

 

Gesehen in … … Seen in …

… Lille Vildmose.

Lille Vildmose gehört zum Natura-2000 Projekt (NATURA 2000 ist ein gemeinsames europäischen Projekt zum Zweck des Naturschutzes. Es wurde gemeinsam von der der EU und den Mitgliedstaaten ins Leben gerufen, um die Verringerung der Vielfalt in der Natur zu stoppen.) Lille Vildmose ist sowohl ein EU-Habitatgebiet als auch ein Vogelschutzgebiet und ein Kandidat für die Aufnahme in die Liste der dänischen Nationalparks. 2018 wurde Lille Vildmose in den dänischen  Naturkanon aufgenommen, da es ein einmaliges Stück dänischer Natur darstellt und seltene Tiere und Planzen beherbergt.

… Lille Vildmose is part of the Natura-2000 project (Natura 200 is a joint European project with the goal of the protection of nature. It was launched by EU and member states together to stop the decline of diversity in nature). Lille Vildmose is an EU habitat area and a bird protection area, and it is among the candidates to be included in the list of Danish national parks. In 2018, Lille Vildmose was accepted into the Danish natural canon, because it is a piece of unique Danish nature and houses rare animals and plants.

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Ein Elchbulle, etwas besser genährt als die Kuh, die wir letztes Jahr im März gesehen haben, aber das war ja auch gerade nach dem Winter. Dieses Video ist am Anfang etwas unscharf. Wir waren ein wenig aufgeregt und da hat das mit der Einstellung nicht so geklappt, aber Geduld, es wird besser (wir haben auch nur ein scharfes Foto). Sein Geweih ist am Wachsen. Ich musste mich vergewissern, aber die werfen tatsächlich das grosse Schaufelgeweih jedes Jahr ab und produzieren ein neues ab April.

… A male moose, better nourished than the female that we saw in March last year, but that was short after the winter. This video is rather blurred at the beginning. We were a bit excited and the focusing did not function right away (we only have one sharp foto as well).  But be patient, it is getting better. His antlers are already growing. I had to look it up, they really cast of their impressive, shovel shaped antlers every year and grow a new one from April onwards.

Als wir zum Auto zurückgingen, drehte ich mich noch einmal um und sah, dass der Elch uns hinterherschaute, so als ob er sagen wollte „Wie bitte, ihr geht schon? Bin ich etwa nicht interessant genug?“

… When we went back to our car, I turned around one more time and saw the moose looking after us as if he was thinking „You are leaving already? Am I not interesting enough?“