Der Mann aus Teheran, Sierra-Nevada/Langley/Najran … The man from Tehran, Sierra Nevada/Langley/Najran

CoverDeutsch

 

1. April 2005 Alfa-250

Sierra-Nevada-Wüste

Die Lösung für den Fall mit den fehlenden vier Gramm A-tox-457 kam am ersten Freitag im April mit der Post. Allan Parker ging wie gewohnt und routinemäßig die verschiedenen Sendungen an die Anlage durch, wozu unter anderem das Durchleuchten aller Briefe und Pakete gehörte. Seit den Anthrax-Briefen kurz nach dem 11. September, ging man mit eingehender Post jeglicher Art kein Risiko mehr ein. Einer der Briefe kam vom Pentagon und war an den Sicherheitschef persönlich adressiert. Briefe vom Verteidigungsministerium, zu dem Alfa-250 gehörte, waren für Parker nichts Ungewöhnliches, und er legte den Brief in seinen Eingangskorb für später.
Alpha-250 holte seine Post selber in einem Hubschrauber vom Postamt in Oakland ab, und es war selten, dass Parker sie vor dem Mittag in die Hände bekam. So war es auch heute wieder. Es dauerte eine weitere Dreiviertelstunde, bevor alle Briefe und Pakete untersucht und zur Verteilung bereit waren, und Parker entschied sich, zunächst zur Kantine hinunterzugehen, um Mittag zu essen. Es war daher bereits zwei Uhr nachmittags, bevor er das Schreiben vom Pentagon wieder in der Hand hatte, und diesmal beschloss er, es zu lesen.

Er riss den Umschlag mit den Fingern auf, faltete das offiziell aussehende Schreiben auseinander und begann zu lesen. „Verstärkte Überwachung“ war die Überschrift. Der Brief war in dem üblichen steifen und unpersönlichen Stil geschrieben, den das Pentagon immer verwendete, und handelte, wie so oft nach dem Anschlag auf das World Trade Center, von einer weiteren Intensivierung der Terrorbekämpfung. Bereits in der Einleitung stand ein Verweis auf die amerikanische Gesetzgebung HR 3162, 24 Oktober 2001 ‚USA PATRIOT Act’. Er überflog den Text mit den Augen und fragte sich, ob er es sich erlauben konnte, ihn in seinen ständig wachsenden Stapel ‚bei Gelegenheit’ zu legen, aber etwas fing seine Aufmerksamkeit.
Das Pentagon hatte anscheinend eine spezielle Dienststelle ins Leben gerufen, wo Sicherheitsbeamte verschiedene Unregelmäßigkeiten, die ihnen auffielen, berichten konnten. Diese Dienststelle hieß, PATRIOT Act – Internes Nachrichtenbüro, abgekürzt PINB. Sie wollten Informationen über praktisch alles, so detailliert wie möglich, und man wies extra darauf hin, dass die Informationen gerne auch von Kollegen, die einen höheren Rang als man selber hatte, handeln könnten. Volle Anonymität würde garantiert. Abschließend stand dort, dass man die Informationen entweder per Telefon, per Brief, per Fax oder per E-Mail abliefern konnte. Der Brief war von Donald Andersson, U. S. Verteidigungsministerium, Pentagon, unterzeichnet. Parker las den Brief noch einmal und versuchte die Reichweite dieser Instruktionen zu begreifen. Er war in keiner Weise Anhänger des PATRIOT Acts, das wussten die Götter, und der Gedanke daran, ein ‚Whistleblower‘ zu sein, behagte ihm auch nicht sonderlich. Aber hier und jetzt könnte es ihm vielleicht dabei helfen, die fast zwei Jahre alte Geschichte mit den gestohlenen vier Gramm loszuwerden.
Seine größte Sorge war, ob er sich auf die Geheimhaltung verlassen konnte, die das PINB versprochen hatte. Er überlegte ein paar Minuten und entschied dann, dass man es können musste. Wenn sie wollten, dass die Leute herumliefen und einander anschwärzten, mussten sie auch für Geheimhaltung sorgen, sonst wäre das nicht machbar. Er beschloss, es zu versuchen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Er sah auf seinen Kalender. Glücklicherweise hatte er für den Rest des Tages nichts Wichtiges vor. Dann überprüfte er den Kalender des Generals und stellte zu seiner großen Genugtuung fest, dass der Tyrann offenbar den ganzen Tag abwesend war. Jetzt oder nie! Er drückte die Zwischenraumtaste auf der PC-Tastatur und der Bildschirm erwachte zu neuem Leben. Er tippte sein Passwort ein und aktivierte den digitalen Schreibtisch des PCs. Mit ein paar Klicks, fand er, was er suchte; einen Ordner mit dem Titel: „John Williams, CIA“. Er öffnete ihn. Er enthielt drei Dateien. Zwei davon waren digitale Aufnahmen von internen Überwachungskameras der Anlage und der dritte war ein Bericht in PDF-Format.
Er würde eine E-Mail schicken. Wenn er die drei Dateien beifügte, musste das für eine Untersuchung ausreichen. Der Bericht war relativ detailliert, bis hin zu einer fast wörtlichen Wiedergabe seines Gesprächs mit dem General. In der E-Mail wies er auf den Brief hin, den er gerade vom Pentagon erhalten hatte, sowie auf die drei Anlagen. Darüber hinaus verwies er auf die E-Mail, die er vom Medical Crime Survey erhalten hatte, und die er ihnen separat zuschicken würde. Um der Sicherheit willen, brachte er seine Erwartung zum Ausdruck, dass seine Anonymität gewahrt werden würde. Als er fertig war, hielt er nachdenklich die Maus einige Sekunden lang über ‚senden’, bevor er sich endlich zum Absenden entschloss. Ein paar Sekunden später kam die E-Mail am anderen Ende der Vereinigten Staaten an.
Was Parker allerdings nicht wusste, war, dass stündlich etwa fünfzehn ähnliche E-Mails rund um die Uhr ankamen, und dass bereits seit mehreren Monaten. Alpha-250 war ziemlich weit unten auf der Liste der Anlagen, die diese Anweisungen vom Pentagon bekommen sollten. Innerhalb von ein bis zwei Wochen würde man Parkers E-Mail öffnen und entweder mit 1, 2 oder 3 priorisieren Wenn seine E-Mail als ‚1’ bewertet wurde, würde man sofort eine Untersuchung starten, und wenn es als ‚3’ bewertet wurde, würde man es ignorieren. Parkers E-Mail wurde mit ‚2’ priorisiert, was bedeutete, dass es bis zu zehn Monate dauern konnte, bevor man sich damit befassen würde.

* * *

Angriff, Teil 1

Donnerstag, 26. Januar 2006

Langley, 13.00 Uhr

Parkers E-Mail tauchte gegen Ende Januar bei CIA-Special-Agent George Armstrong auf. Ein paar Tage zuvor hatte Armstrong beschlossen, einige der angesammelten Priorität-2-Fälle durchzusehen, und nun war er bei dem alten E-Mail von Parker angelangt. Armstrong konnte sehen, dass jemand es am 6. Mai 2005 schon einmal gelesen hatte, und das derjenige eine kurze Notiz hinzugefügt hatte, die Armstrong nun als Erstes auf dem Bildschirm las: „Der Fall ist vielleicht ein wenig seltsam, aber höchstwahrscheinlich ohne jede Substanz. Den Angaben nach wurde eine Art biologische Kultur von einer hochrangigen Person aus unseren eigenen Reihen ‚gestohlen‘. Es ist jedoch nicht bewiesen, dass die Kultur nicht auch auf andere Weise verschwunden sein könnte. Nach den zur Verfügung gestellten Informationen ist die Menge der verschwunden Substanz keine wirkliche Gefahr für die nationale Sicherheit. Die Sache sollte untersucht werden, wenn die Ressourcen es zulassen.“
Armstrong verschränkte nachdenklich die Hände hinter dem Kopf und sah geradeaus. Wäre es sinnvoll, den Bericht zu lesen, dachte er? Nun, er konnte ja anfangen, ihn zu lesen, und wenn sein Interesse nicht relativ schnell geweckt wurde, konnte er ihn abhaken und umpriorisieren zu ‚3‘. Er öffnete das beigefügte PDF-Dokument und begann zu lesen. Bereits nach der ersten Seite war er mehr als interessiert. Armstrong wusste nur allzu gut, wer John Williams war, und ehrlich gesagt konnte er das arrogante Arschloch nicht ausstehen. Er las den Bericht zu Ende, der glücklicherweise in einer verständlichen Sprache geschrieben war. Sieh mal einer an, dachte er, der hoch dekorierte General Laurence D. Hemingway versuchte, seinen eigenen Arsch zu retten. Das war äußerst interessant.
Als Beweis für den Diebstahl wurde auf zwei digitale Aufnahmen hingewiesen, die ebenfalls beigefügt waren, und als Beweis für die illegale Nutzung der Kultur, bezog man sich auf eine Mail vom Medical Crime Survey (MCS). Armstrong begann damit, sich die Aufnahmen anzusehen. Er sah sich beide dreimal an, bevor er darüber im Klaren war, was da eigentlich vor sich ging. Schließlich las er die E-Mail vom MCS. Er schauderte bei dem Gedanken an die Wirkung, die die Kultur offenbar auf das Opfer gehabt hatte. Ohne zu zögern, priorisierte er den Fall auf ‚1‘, woraufhin er eine einfache, aber sehr aufschlussreiche Untersuchung durchführte.
Wie die wenigen anderen ausgewählten Spezialagenten, die dieser relativ neu gebildeten Einheit zugeordnet waren, hatte auch Armstrong fast uneingeschränkten Zugriff auf die gesamte CIA-Datenbank. Die Einsicht in Datenbanken über Aktivitäten der einzelnen Agenten erforderte ein besonders hohes Vollmachts-Niveau, über das Armstrong verfügte, und er untersuchte nun mit ein paar Fragen, wo John Williams sich am 18. August 2004 aufgehalten hatte, dem Tag, an dem der mysteriöse Todesfall in Teheran stattgefunden hatte. Er war nicht im Mindesten darüber erstaunt, als er bestätigt bekam, dass Williams sich gerade an diesem Tag in Teheran befunden hatte. Armstrong war davon überzeugt, dass John Williams die vier Gramm hochgiftigen Materials gestohlen, und es wahrscheinlich benutzt hatte, um einen Mann in Teheran zu töten.
Die Bedeutung all dessen verstand er allerdings nicht. Dass ein CIA-Agent irgendjemanden irgendwo im Nahen Osten ermordet hatte, war ja nicht besonders alarmierend, aber dass er diese Kultur aus einem streng geheimen biologischen Labor der USA gestohlen hatte, das war eine ganz andere Sache. Es würde Armstrong nicht leidtun, wenn Williams sich ein paar Probleme auf den Hals geladen hätte! Im Gegenteil! Das war vielleicht genau das, was dieser Dreckskerl verdiente. Er begann seinen Bericht zu schreiben mit der Empfehlung, diese Angelegenheit sorgfältig zu untersuchen.

 

Dienstag, 31 Januar 2006

Najran, 14.10 Uhr

Zwei Männer saßen auf einem dicken Teppich auf dem Boden in einem kleinen Haus in der Stadt Najran im Süden Saudi-Arabiens, nahe an der Grenze zum Jemen. Vor ihnen lagen einige Karten über Europa in verschiedenen Maßstäben ausgebreitet zusammen mit zwei ausführlichen Stadtplänen von Hamburg und Kopenhagen. Der eine Mann trug ein blaues Hemd und europäische Jeans. Er war groß und muskulös, hatte kurze, dunkle Haare und glatt rasierte, spanische Gesichtszüge. Der Mann hieß Akhmahel bin Kanhal. Der andere Mann trug im Gegensatz zu Akhmahel einen schwarzen Vollbart, der ein schmales Gesicht mit einem milden, fast melancholischen Ausdruck umrahmte. Die beiden Männer sprachen leise, aber intensiv miteinander, und nannten einander beim Vornamen. Der Mann, der Akhmahel gegenüber saß war Osama bin Laden.
– Nein, die Finanzierung ist kein Problem Akhmahel, sagte bin Laden. Was mich beunruhigt, ist, dass es so einfach klingt … zu einfach. Wie willst du so etwas transportieren? Es ist nicht so einfach zu verstecken und kann nicht überall geliefert werden.
– Nein, aber es kann in Marseille geliefert werden, sagte Akhmahel, und von dort aus transportieren wir es mit dem Auto. Die Grenzen sind den ganzen Weg durch Europa offen und es wäre ein sehr bedauerlicher Zufall, wenn wir Schwierigkeiten bekämen. Übrigens ist Wahil in der Lage, mit etwaigen unvorhergesehenen Hindernissen fertig zu werden. Ich werde selbst bei der eigentlichen Aktion anwesend sein, damit alles nach Plan verläuft.
– Aber es klingt immer noch sehr einfach, widersprach bin Laden, kann etwas schief gehen? Akhmahel blickte auf den charismatischen Anführer, während er seine nächsten Worte abwog. Er entschied sich, ganz ehrlich zu sein.
– Ja, das kann man natürlich nicht vollständig ausschließen, sagte Akhmahel, aber wie gesagt nur, wenn mehrere Umstände sehr unglücklich zusammentreffen. Weder die europäischen noch die US-Geheimdienste können herausfinden, was wirklich passieren soll. Ich rechne damit, dass man bald über die Tatsache, dass etwas im Gange ist, im Bilde sein wird, und man wird vermutlich auch relativ schnell das Angriffsziel erraten, aber man wird sich allzu sehr mit dem Offensichtlichen beschäftigen, als dass man die Aktion verhindern könnte. Bin Laden nickte, schwieg aber einen Moment.
– Das ist ein gesegneter Gedanke, sagte er nach einer Weile, aber wenn sie das Ziel des Angriffs kennen, werden sie dann nicht die Pläne, die dir bekannt sind, ändern?
– Nein, das glaube ich ganz bestimmt nicht, antwortete Akhmahel, sie werden davon ausgehen, dass ein Angriff wie dieser unmöglich durchzuführen ist. Sie werden ihre Bereitschaft intensivieren, wo sie können, aber sie werden nicht in der Lage sein zu verhindern was geschehen soll. Sie werden eine totale Demütigung erleiden. Stell dir vor, Osama, sie wissen, dass wir kommen, sie haben reichlich Zeit, sich vorzubereiten, und dennoch können sie letzten Endes nichts tun, um es zu verhindern.
Bin Laden sah auf die Karten, die zwischen ihnen lagen und schwieg wieder für eine Weile. Plötzlich stand er ohne ein Wort zu sagen auf und streckte seine Arme zu Akhmahel aus, der sich daher ebenfalls erhob. Die beiden Männer umarmten einander, bevor bin Laden feierlich sagte:
– Ihr habt meinen Segen und ich weiß, dass Allah mit euch sein wird. Beende deine Planung, und führe die Aktion mit Ehre aus. Alle notwendigen Mittel stehen euch zur Verfügung, und ihr müsst mir über die üblichen Kanäle Bescheid geben, wenn ich mehr für euch tun kann.
– Danke, antwortete Akhmahel, sichtlich erleichtert. Es gibt tatsächlich etwas, was du tun könntest und das eine große Hilfe wäre. Bin Laden sah ihn fragend an. Akhmahel fuhr fort:
– Ein persönlicher Brief von dir an die Gruppe, die ich zu diesem Zweck ausgewählt habe, würde mit Sicherheit die Einsatzbereitschaft verstärken, vielleicht könnte Faroukh sogar einen separaten Brief bekommen.
– Ich verstehe, sagte bin Laden, gib mir die Namen aller Teilnehmer in deiner Gruppe, und du bekommst die Briefe noch heute Abend.

Akhmahel war darauf vorbereitet und zog eine Liste mit den Namen aus der Tasche. Er reichte sie bin Laden, der einen kurzen Blick auf die Namen warf. Er nickte fast unmerklich bevor er, ohne etwas zu sagen, hinausging. Akhmahel lächelte vor sich hin, als er allein war. Nun wird alles in Bewegung gesetzt und er würde in den nächsten Tagen viel zu tun bekommen, sehr viel sogar. In ein paar Tagen würde er Wahil in dem Haus in Kabul treffen. Er freute sich auf das Wiedersehen mit dem riesigen Mann, obwohl er nur zu gut wusste, dass Wahil von dem geprägt war, was man als ‚psychisch abweichendes Verhalten‘ zu beschreiben pflegte. In gewisser Weise hatte er sogar selbst ein wenig Angst vor Wahil, aber für die Aufgabe, die vor ihnen lag, war er die perfekte Wahl. Akhmahel faltete alle Karten zusammen und legte sie in einen Aktenkoffer, bevor er das Haus verließ.

Montag, 6. Februar 2006

Langley, 12.30 Uhr

George Armstrong setzte sich auf ein Sofa im Vorzimmer zu Jack Lemmings Büro. Lemmings persönlicher Sekretär, ein Mann mit dem passenden Namen ‚Henry Butler‘ hatte ihm gesagt, dass Lemmings in ein paar Minuten frei wäre. Armstrong hatte Lemming nur ein einziges Mal getroffen, aber nie mit ihm gesprochen. Lemming war als ein extrem ehrgeiziger Mann bekannt, der angeblich keine Mittel scheute, wenn es um die Erreichung dessen ging, was er für richtig hielt. Das hatte manch ein CIA-Agent erfahren, der oder die Lemming in die Quere gekommen war. Lemming war vor Kurzem zum Leiter der Überseeaktivitäten der CIA ernannt worden, und er hatte in seiner Antrittsrede feierlich gelobt, dass die Bekämpfung des Terrorismus seine Priorität Nummer eins, zwei und drei war. „Ich will Ergebnisse sehen, und das lieber heute als morgen“, hatte er gesagt. Vor weniger als zehn Minuten hatte Lemming Armstrong aufgefordert, sofort in sein Büro zu kommen, und Armstrong hatte sich umgehend auf den Weg gemacht. Die Tür zu Lemmings Büro wurde plötzlich aufgerissen, und Lemming erschien in der Tür.
– Armstrong! sagte er in seinen unverwechselbaren texanischen Akzent. Tja, Sie verlieren wirklich keine Zeit, was? Nun, sitzen Sie jetzt nicht hier rum und fallen in Trance, kommen Sie und genießen Sie die Aussicht von hier oben. Armstrong stand prompt auf und ging ein paar Schritte auf Lemming zu. Lemming drehte sich entschlossen auf dem Absatz herum und verschwand wieder in sein Büro. Armstrong konnte ihm nur folgen.
– Schließen Sie die Tür hinter sich, sagte Lemming in seiner gedehnten Sprechweise und steuerte zu einer Gruppe Ledersofas in der Nähe der großen Fenster.
– Setzen Sie sich! kam es fast im Befehlston aus seinem Mund. Sie und ich müssen ein gutes, langes Gespräch über das wirkliche Leben führen.

Aus irgendeinem Grund wirkte sein Lächeln mehr wie eine Grimasse und nicht wie ein echtes Lächeln. Armstrong entschied, sich abwartend zu verhalten.
– Ich habe Ihre Empfehlung zu einer näheren Untersuchung von John Williams gelesen, fuhr Lemming fort. Er schleicht nicht gerade um den heißen Brei herum, dachte Armstrong, und begann, den Zweck des Treffens zu erahnen: Manipulation, das Übliche.
– Sehen Sie, ich habe Ihren Bericht sehr sorgfältig gelesen, setzte Lemming fort, und lassen Sie es mich gleich sagen, Sie haben eine verdammt gute Arbeit geleistet, das Lob verdienen Sie. Aber lassen Sie mich gleichzeitig offen und ehrlich mit Ihnen sein, mein Freund. Es ist absolut unmöglich, dass diese Untersuchung durchgeführt wird, verstehen Sie, was ich sage? Lemmings Blick war eisig.
– Nein, Sir, nicht wirklich, begnügte Armstrong sich zu antworten.
– Nun, dann werde ich es Ihnen verdammt noch mal erklären, mein Freund, sagte Lemming mit einem unterschwellig drohenden Tonfall. Williams ist der Beste, den wir haben, einfach der Beste, wenn es um die Bekämpfung von islamischen Arschlöchern geht, und jetzt steht er gerade kurz vor einem Durchbruch von einzigartiger Bedeutung, hören Sie, was ich sage? Armstrong war jetzt wirklich wütend. Was zum Teufel bildete Lemming sich ein, in diesem Ton mit ihm zu sprechen? Er beherrschte sich und antwortete:
– Sir, gerade Sie sollten wissen, dass ich unter einer Ausnahmeverordnung arbeite, was bedeutet, dass ich nur mit meinem unmittelbaren Vorgesetzten über Einzelfälle sprechen kann. Vielleicht sollten Sie dieses Gespräch besser mit ihm führen. Lemming sah ein, dass sein Einschüchterungsversuch fehlgeschlagen war und ging sofort zu einer anderen Taktik über.
– Nun wollen wir mal ganz ruhig bleiben, Armstrong, sagte er in einem für ihn eindeutig ungewohnten, gedämpften Tonfall. Ich versuche doch nicht, Ihre Untersuchungen zu beeinflussen, das ist doch ganz klar, aber es ist sehr wichtig, dass Williams im Moment nicht gestört wird, zumindest nicht in der nächsten Woche. Ist das denn wirklich zu viel verlangt? Wenn er gerade jetzt wegen einer solchen Bagatelle belästigt wird… Lemming wedelte mit der Hand in Richtung einer Plastikmappe, die auf seinem Schreibtisch lag.
– … kann das schwerwiegende Folgen für eine sehr bedeutende Operation haben, in die er, wie gesagt, involviert ist. Ich meine, wenn Sie nun hören, dass es sich so verhält, wie ich sage, werden Sie dann immer noch darauf bestehen, Ihren Fall durchzuzwingen, ohne auch nur die geringste Rücksicht? Früher oder später kommt natürlich alles an den Tag, nicht wahr? Und dann würde ich persönlich nicht gerne derjenige sein, der hinterher erklären muss, warum ich vier gleichgültige Gramm verschwundenen Giftzeugs in den Weg der nationalen Sicherheit kommen ließ.

Armstrong wusste, wo das hinführen sollte. Es war fast unmöglich, heutzutage seinen Job richtig auszuführen. Es war zum Kotzen. Entweder wurde man bedroht, oder man wurde manipuliert und manchmal beides. Wenn hinterher etwas schief ging, wussten solche Dreckskerle wie Lemming immer ihren eigenen Arsch zu retten. Er würde schon dafür sorgen, Armstrong die Verantwortung zuzuschustern. Das war vollständig durchschaubar. Hielt Lemming ihn wirklich für einen Idioten? Armstrong wog seine Möglichkeiten gegeneinander ab und wählte schließlich einen Kompromiss:
– Sir, lassen Sie es mich absolut klar stellen: Ich beabsichtige nicht, das, was Sie gerade gesagt haben, meiner Arbeit, für die ich bezahlt werde, in die Quere kommen zu lassen. Aber ich kann Ihnen mitteilen, dass es aufgrund gewisser Umstände und meiner anderen Arbeitsaufgaben aller Wahrscheinlichkeit nach kaum möglich sein wird, die Angelegenheit früher als in ein bis zwei Wochen zu behandeln. Ich hoffe, Sie können diese Information gebrauchen.
– Wir beide verstehen einander vollständig, sagte Lemming, lächelnd, und dieses Mal schien das Lächeln fast aufrichtig zu sein. Ich meine, Sie haben bewiesen, dass Sie aus dem Stoff gemacht sind, der alle guten Agenten kennzeichnet. Nun lassen Sie mich nicht länger Ihre Zeit stehlen, Armstrong, danke, dass Sie vorbeigeschaut haben. Er stand auf und erwartete offensichtlich, dass Armstrong das Gleiche tat. Armstrong ging, ohne wirklich zu wissen, worum das Ganze sich eigentlich drehte. Aus irgendeinem ‚äußerst wichtigen Grund‘ stand Williams unter Protektion, um ‚seinen Fang zu landen‘. Gab es denn wirklich niemanden, der sich im Mindesten dafür interessierte, dass Williams eine streng geheime, biologische Waffe gestohlen hatte? Wenn der Stoff legitim bei der Terrorbekämpfung angewendet werden sollte, warum hatte man ihn dann nicht einfach über die offiziellen Kanäle angefordert? Es machte einfach keinen Sinn, aber er wollte nicht das Risiko eingehen, Lemming in die Quere zu kommen. Lemming würde es wahrscheinlich nie vergessen und, wenn nötig, jahrelang auf die richtige Gelegenheit warten, um sich zu rächen.

Armstrong würde ihm zwei Wochen geben, nicht mehr und nicht weniger, dann würde er seine Arbeit zu Ende bringen.

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

1 April 2005 Alfa-250

Sierra-Nevada desert

The solution for the case with the missing four grams of A-tox-457 arrived with the mail on the first Friday in April. Allan Parker went as usual and as a matter of routine through the various shipments to the facility, which included, among other things, the screening of all letters and parcels. Since the Anthrax letters shortly after September 11th, they had not taken any risks with incoming mail of any kind. One of the letters was from the Pentagon and was personally addressed to the chief of security. Letters from the Department of Defense, which included Alfa-250, were not uncommon for Parker, and he put the letter in his inbox for later.
Alpha-250 picked up its mail from the Oakland Post Office in a helicopter, and it was rare for Parker to get his hands on it before noon, and today was no exception. It took further three-quarters of an hour before all the letters and packages were examined and ready for distribution, and Parker decided to go down to the canteen to have his lunch first. It was therefore not before two o’clock in the afternoon that he had the Pentagon letter in his hand again, and this time he decided to read it.
He tore the envelope open with his fingers, unfolded the official-looking letter, and began to read. „Increased surveillance“ was the heading. The letter was written in the usual stiff and impersonal style that the Pentagon always used, and, as was so often the case after the World Trade Center attack, was about further intensifying the fight against terrorism. Already in the introduction there was a reference to the American legislation HR 3162, October 24, 2001, USA PATRIOT Act ’. He scanned the text with his eyes and hoped that he could just put it in his ever-growing „to-read“ pile, but something caught his eye.
According to the letter, the Pentagon had apparently set up a special agency where security officers could report various irregularities that they noticed. This agency was called the PATRIOT Act – Internal Information Office, abbreviated PIIO. They wanted information about practically everything, as detailed as possible, and extra attention was drawn to the fact that the information could also be given about colleagues who had a higher rank than oneself. Full anonymity would be guaranteed. At the end it said that the information could be delivered either by phone, letter, fax or email. The letter was signed by Donald Andersson, U.S. Department of Defense, Pentagon. Parker read the letter again and tried to grasp the scope of these instructions. He was in no way a fan of the PATRIOT act, not even by far, and the thought of being a ‚whistleblower‘ didn’t particularly please him. But here and now it might help him get rid of the almost two-year-old story with the stolen four grams.

His main concern was whether he could rely on the confidentiality the PIIO promised. He considered this for a few minutes and then decided that they would have to keep their promise. If they wanted people to run around and report on each other, they also had to maintain secrecy, otherwise nobody would do it. He decided to give it a try. Nothing ventured, nothing gained! He checked his calendar. Fortunately, he had no plans for the rest of the day. Then he checked the general’s calendar and was pleased to find that the tyrant was apparently absent all day. It’s now or never! He pressed the space key on the PC keyboard and the screen came to life. He typed in his password and activated the PC’s digital desk. With a few clicks, he found what he was looking for; a folder titled: „John Williams, CIA“. He opened it. It contained three files. Two of them were digital images from the system’s internal surveillance cameras and the third was a report in PDF format.
He would send an email. If he added the three files, it would have to be enough for an investigation. The report was relatively detailed, down to an almost verbatim account of his conversation with the general. In the email, he referred to the letter he had just received from the Pentagon and the three attachments. He also referred to the email he received from the Medical Crime Survey, which he would forward to them separately. For security’s sake, he expressed his expectation that his anonymity would be guaranteed. When he had finished, he thoughtfully held the mouse over the ’send‘ button for a few seconds before finally pressing it. A few seconds later, the email arrived at the other end of the United States. However, what Parker didn’t know was that about fifteen similar emails arrived around the clock every hour, and had done so for several months. The Alfa-250 had been pretty far down on the list of official facilities that should have the instructions of the Pentagon. Within a week or two someone would open Parker’s email and prioritize it with either 1, 2, or 3. If your email was rated ‚1‘, they would start an investigation immediately and if it was rated ‚3‘ , they would ignore it. Parker’s email was given a ‚2‘ priority, which meant it could take up to ten months before it was dealt with.

* * *

Attack, part 1

Thursday, 26 January 2006

Langley, 1 p.m.

In late January, Parker’s email surfaced on CIA special agent George Armstrong’s desk. A few days earlier, Armstrong had decided to go through some of the accumulated Priority 2 cases, and now he had come to the old email from Parker. Armstrong could see that someone had read it before, on May 6, 2005, and that the person had added a short note that Armstrong now read on the screen: „The case may be a little strange, but most likely without any substance. According to the information, a kind of biological culture was ’stolen‘ by a high-ranking person from our own ranks. However, it is not proven that the culture could not have disappeared in another way. According to the information provided, the amount of substance that has disappeared is not a real threat to national security. The matter should be investigated if resources allow.“

Armstrong thoughtfully folded his hands behind his head and looked straight ahead. Would it make sense to read the report, he thought? Well, he could start reading it, and if his interest wasn’t aroused relatively quickly, he could check it off and re-prioritize it to ‚3‘. He opened the attached PDF document and started reading. After the first page, he was more than interested. Armstrong knew only too well, who John Williams was, and frankly, he couldn’t stand the arrogant asshole. He finished reading the report, which fortunately was written in a clear and understandable language. How about that, he thought, the highly decorated General Laurence D. Hemingway was trying to cover his own ass. This was extremely interesting.
As evidence of the theft, reference was made to two digital recordings, which were also attached, and as proof for the illegal use of the culture, reference was made to an email from the Medical Crime Survey (MCS). Armstrong started looking at the recordings. He looked at both of them three times before he knew what was actually going on. Finally he read the MCS email. He shuddered at the effect that culture had apparently had on the victim. Without hesitation, he prioritized the case to ‚1‘, after which he carried out a simple but very informative investigation.
Like the few other selected special agents assigned to this relatively newly formed entity, Armstrong had almost unlimited access to the entire CIA database. Accessing databases of agent activity required the particularly high level of clearance that Armstrong had, and he was now looking into the whereabouts of John Williams on 18 August 2004, the day the mysterious death had occurred in Tehran. He was not at all surprised when he received confirmation that Williams had been in Tehran that day. Armstrong was convinced that John Williams had stolen the four grams of highly toxic material and he had probably used it to kill a man in Tehran.
However, he did not understand the importance of it all. It wasn’t particularly alarming that a CIA agent had murdered someone somewhere in the Middle East, but that he had stolen this culture from a top-secret US biological laboratory was another matter entirely. Armstrong wouldn’t be sorry if Williams had caused a few problems for himself! On the contrary! Maybe that was exactly what this bastard deserved. He began to write his report recommending that the matter be carefully investigated.

 

Tuesday, 31 January 2006

Najran, 2:10 p.m.

Two men sat on a thick carpet on the floor in a small house in the city of Najran in southern Saudi Arabia, close to the Yemenite border. In front of them lay several maps of Europe in various scales, along with two detailed city maps of Hamburg and Copenhagen. One man was wearing a blue shirt and European jeans. He was tall and muscular, with short, dark hair and he was clean-shaven. The man’s name was Akhmahel bin Kanhal. The other man, unlike Akhmahel, had a black full beard that framed a narrow face with a mild, almost melancholy expression. The two men spoke quietly but intensely to each other and called each other by their first names. The man who was sitting across from Akhmahel was Osama bin Laden.
– No, financing is not a problem Akhmahel, bin Laden said. What worries me is that it sounds so easy … too easy. How do you want to transport something like that? It is not that easy to hide and cannot be delivered everywhere.
– No, but it can be delivered in Marseille, said Akhmahel, and from there we transport it by car. The borders are open all the way through Europe and it would be a very unfortunate coincidence if we had difficulties. And besides, Wahil is able to deal with any unforeseen obstacles. I will be present during the actual action and make sure that everything goes according to plan.
– But it still sounds very simple, contradicted bin Laden, can something go wrong? Akhmahel looked at the charismatic leader as he weighed his next words. He decided to be completely honest.
– Yes, of course that cannot be completely ruled out, said Akhmahel, but as I said, only if several very unfortunate circumstances come together. Neither European nor US intelligence agencies can find out what is really going to happen. I expect that they will soon be aware of the fact that something is going on and they will probably guess the target relatively quickly, but they will be too concerned with the obvious and not be able to prevent the action.
Bin Laden nodded, but was silent for a moment.
– It’s a blessed thought, he said after a while, but if they know the target of the attack, won’t they change the plans that you know of?
– No, I definitely don’t think so, replied Akhmahel, they will assume that an attack like this is impossible. They will intensify their readiness wherever they can, but they will not be able to prevent what is planned to happen. They will suffer total humiliation. Imagine Osama, they know we are coming, they have plenty of time to prepare, and yet there is nothing they can do to prevent it.
Bin Laden looked at the maps lying between them and was silent again for a while. Suddenly he got up without saying a word and stretched out his arms to Akhmahel, who therefore rose as well. The two men hugged each other before bin Laden solemnly said:
– You have my blessing and I know that Allah will be with you. Finish your planning and conduct the action with honour. All the necessary resources are available to you, and you must let me know through the usual channels if I can do more for you.
– Thank you, Akhmahel replied, visibly relieved. There is actually something you could do that would be of great help.
Bin Laden looked at him questioningly.
Akhmahel continued:
– A personal letter from you to the group I selected for this purpose would certainly increase operational readiness, perhaps Faroukh could even get a separate letter.
– I understand, said bin Laden, give me the names of all the participants in your group and you will receive the letters this evening.

Akhmahel was prepared for this and pulled a list of names out of his pocket. He handed it to bin Laden, who glanced at the names. He nodded almost imperceptibly before leaving without saying anything. Akhmahel smiled to himself when he was alone. Now everything is set in motion and he would have a lot to do in the next few days, very much indeed. In a few days he would meet Wahil in the Kabul safe house. He was looking forward to seeing the giant man again, although he knew only too well that Wahil was shaped by what one used to describe as ‚psychologically deviant behavior‘. In a way, he was a little afraid of Wahil himself, but for the task ahead, he was the perfect choice. Akhmahel folded all the maps and put them in a briefcase before leaving the house.

 

Monday, 6 February 2006

Langley, 12:30 p.m.

George Armstrong sat on a sofa in the anteroom to Jack Lemming’s office. Lemming’s personal secretary, a man with the appropriate name, ‚Henry Butler‘, had told him that Lemming would be free in a few minutes. Armstrong had met Lemming only once but had never spoken to him. Lemming was known as an extremely ambitious man who was said to spare no means when it came to achieving results that he thought was important. Many a CIA agent who had got in the way of Lemming had experienced this. Lemming had recently been appointed head of the CIA’s overseas activities and had solemnly promised in his inaugural address that combating terrorism was his number one, two, and three priority. „I want to see results, and I’d rather see them today than tomorrow,“ he had said. Less than ten minutes ago, Lemming had asked Armstrong to come to his office immediately, and Armstrong had promptly set off. The door to Lemming’s office was suddenly opened and Lemming appeared in the door.
– Armstrong! he said in his distinctive Texan accent. Well, you really don’t waste time, do you? Now, don’t sit around falling into a trance, come and enjoy the view from up here.
Armstrong got up promptly and took a few steps towards Lemming. Lemming resolutely turned on the heel and disappeared back into his office. Armstrong could only follow him.
– Close the door behind you, Lemming said in his drawl, and headed for a group of leather sofas near the large windows.
– Have a seat! He said almost like a command. You and I need to have a good, long conversation about real life.

For some reason, his smile looked more like a grimace than a real smile. Armstrong decided to wait and see.
– I read your recommendation for a closer investigation of John Williams, Lemming continued. He is not beating about the bush, Armstrong thought, and began to guess the purpose of the meeting: manipulation, the usual.

– Look, I read your report very carefully, Lemming continued, and let me tell you right away, you did a damn good job, you deserve the praise. But let me be frank and honest with you at the same time, my friend. It’s absolutely impossible for this investigation to take place, do you understand what I’m saying? Lemming’s eyes were like ice.
– No, sir, not really, Armstrong was content to answer.
– Well, then, damn it, I’ll explain it to you, my friend, Lemming said with a subliminally threatening tone. Williams is the best we have, just the best when it comes to fighting Islamic assholes, and now he’s about to have a breakthrough of unique importance, can you hear what I’m saying?
Armstrong was really angry now. What the hell was Lemming thinking, talking to him in that tone? He controlled himself and replied:
– Sir, you especially should be aware that I am working under derogation rule, which means that I can only speak about individual cases with my immediate superior. Maybe you had better have this conversation with him.
Lemming realized that his attempt to intimidate had failed and immediately he switched to a different tactic.
– Now let’s keep calm, Armstrong, he said in a to him clearly unfamiliar, subdued tone. I’m not trying to influence your investigations, that’s very clear, but it is very important that Williams is not disturbed at the moment, at least not in the next week. Is that really too much to ask? If he’s being bothered about such a trivial thing right now … Lemming waved his hand at a plastic folder that was on his desk.- … this can have serious consequences for a very important operation in which, as I said, he is involved. I mean, if I tell you that this is how the land lays, will you still insist on pushing your case through without the slightest consideration? Sooner or later everything will be revealed, won’t it? And then I would not like to be the one who has to explain afterwards, why I let four indifferent grams of disappeared poison get in the way of national security.

Armstrong knew where this  was going. It was almost impossible to do one’s job properly these days. It sucked. You were either threatened or manipulated, and sometimes both. If something went wrong afterwards, such bastards like Lemming always knew how to save their own ass. He would make sure that Armstrong was held responsible. That was totally obvious. Did Lemming really think he was an idiot? Armstrong weighed his options against each other and finally chose a compromise:

– Sir, let me be absolutely clear: I do not intend to let what you have just said get in the way of the work I am being paid to do. But I can tell you that, given the circumstances and my other work responsibilities, it is unlikely that the matter will be dealt with earlier than in a week or two. I hope you are satisfied with this information.

– We seem to understand each other completely, said Lemming, smiling, and this time the smile seemed almost sincere. I mean, you have proven that you are made of the fabric that characterizes all good agents. Now don’t let me steal your time anymore, Armstrong, thank you for stopping by.
He got up and obviously expected Armstrong to do the same. Armstrong left without really knowing what the whole thing was about. For some ‚very important reason‘, Williams was under protection to ‚land his catch‘. Wasn’t there anyone who cared in the least that Williams had stolen a top secret biological weapon? If the substance was to be used legitimately in the fight against terrorism, why hadn’t it been simply requested through the official channels? It just didn’t make sense, but he didn’t want to take the risk of getting in the way of Lemming. Lemming would probably never forget it and, if necessary, wait years for the right opportunity to take revenge.

Armstrong would give him two weeks, no more and no less, then he would finish his job.

(To be continued)

Viborg am See … Viborg and its lake

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(Foto: Wikipedia, Naveen Kadri – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27494947)

 

„An den Seen“ sollte es heissen, denn es sind derer zwei. Das war wieder eine Zufallsentdeckung, wenn es die gibt. Wir waren in der Umgebung unterwegs, ich glaube wir waren beim Hautarzt und hatten den Drang nach Bewegung. Viborg war nicht weit, und mein Mann wollte sich schon immer mal die Seen anschauen. Das Wetter war nicht so toll, aber wie ihr euch denken könnt, werden wir dort mit dem Rad auftauchen, sobald es etwas wärmer wird. Es gibt dort auch noch ein paar andere Dinge, die ich mir gerne ansehen möchte, wie z. B. die Domkirche im Bild oben.

… „and its lakes“ I should write, as there are two of them. This was again a kind of coincidence discovery, if there is such a thing. We had errands in the area, I think we were at the dermatologist, and felt like moving in fresh air. Viborg was not far away, and my husband had wanted to look at the lakes for some time. The weather was nothing to write home about, but, as you can imagine, we will reappear there with our bicycles as soon as it gets warmer. There are also a few other things I would like to have a closer look at, like for example the cathedral in the above photo.

Was in der deutschen Wikipedia verloren geht ist, dass Viborg eine der ältesten Städte Dänemarks ist.

… Lost in translation on Wikipedia is that Viborg is one of the oldest towns in Denmark.

Hier eine Übersichtskarte. Jeder der Seen für sich ist fast so gross wie die Aussenalster in Hamburg. Einigen von euch sagt das vielleicht was (2,8 km lang). Der nördliche See ist 2,2 km lang und der südliche See 2,3 km.

… Here an overview map. In miles they are both about 1.4 miles long.

ViborgSeen
(Karte/map: Google)

Wir sind am Ostufer des südlichen Sees spazieren gegangen, wir wollten ja nur mal ein wenig frische Luft haben. Unser Auto stand in der Nähe der Brücke, und wir sind bis zur südlichsten Spitze gekommen.

… We walked at the east bank of the southern lake, we just wanted a sniff of fresh air. Our car was parked near the bridge, and we managed to get down to the southernmost tip.

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Der Blick auf die Domkirche vom Ostufer. Wie ihr seht hatte Naveen Kadri eine bessere Kamera als ich … 😉

… The view on the cathedral vom the eastern bank. As you can see, Naveen Kadri had a much better camera … 😉

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Natürlich gibt es überall am Weg Bänke, manchmal mit Tischen … die Vögel im Schilf sind Blesshühner.

… Of course there are benches everywhere along the lake, sometimes with tables … the birds in the reeds are coots.

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Hier geht es zum neu angelegten Forstpark und zum Disc-Golf hoch. Beides haben wir noch zugute. Ich hatte keine Ahnung, was Disc-Golf ist. Die Wikipedia sagt, dass es das schon seit 1960 gibt. In Dänemark spielt man ansonsten auch Fussball-Golf.

… This leeds to the new tree park and the disc-golf area. We will have to get back to both at a later time of the year. I had no idea what disc golf was. The Wikipedia claims that it already exists since 1960. In Denmark they are also playing soccer golf. (Wikipedia calls it „footgolf“.)

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Im Vildmose lassen die Enten einen nicht so dicht herankommen, nicht einmal die Stockenten.

… In Vildmose you would not get that close to ducks, not even the mallard ducks.

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Weiss jemand von euch, was das für Pflanzen sind, die bereits im Februar blühen? Es sind keine Hyazinthen. Diese breiten, krausen Blätter gehören dazu.

… Does anybody of you happen to know what these plants are, which flower already in February? They are not hyacinths. The large, curled leaves are part of the plant.

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Der Badesteg. Dem gemütlichen Gentleman war es zu ungemütlich zum Baden … 😉 … Innerhalb des Stegs soll das Wasser flacher sein, ansonsten wird gewarnt, dass es sehr schnell tief wird. Die Wasserqualität hat die beste Note bekommen.

… The bathing bridge. The cosy gentleman thought it was too uncosy for bathing … 😉 … within the bridge the water is said to be shallower, otherwise they are warning that it gets really deep quickly. The water quality got best marks.

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Diesen Picknickplatz haben wir vorgemerkt.

… We have „earmarked“ this picnic place.

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Links hinter den Bäumen den Hang hinauf liegt der Camping-Platz. Er soll einigermassen gross sein, aber vom See aus sieht man nichts, was ich ganz gut finde.

… To the left behind the trees and up the hill is a camping site. It is said to be rather large, but nothing is visible from the lake, which I like.

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Wenn es wärmer gewesen wäre, hätte es mich gereizt, hier hinüber zu balancieren … 😉

… If it had been warmer, I could have been tempted to try and balance over … 😉

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Diese Bank hat man wohl aufgestellt, als der Wasserstand nicht so hoch war … 😉

… I guess this bench was put up when the water level was somewhat lower … 😉

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Hier waren wir wieder beim Parkplatz angelangt und unser Spaziergang war zuende. Mehr von Viborg im Frühjahr/Sommer. Ich bin selbst schon gespannt.

… We had arrived back at the parking lot and our walk was over. More about Viborg in spring/summer. I am rather looking forward to it.

The Orchestra

Today I would like to show you something uplifting and re-blog a post by Manchester School of Samba, where you find a lot about music and art in all its forms, but also science and philosophy. This film is so beautiful, both, in its artwork and its content, I had to share it …

Heute möchte ich euch gerne etwas Erhebendes zeigen, und zwar einen Beitrag vom Manchester School of Samba Blog, wo ihr viel über Musik und Kunst in all ihren Erscheinungsformen findet, aber auch Wissenschaftliches und Philosophisches. Dieser Film ist so wunderschön, sowohl was die Zeichnungen angeht, als auch den Inhalt, das ich ihn einfach teilen musste …

msamba

In a world filled with beautiful music, Vernon always seems to strike the wrong note.

Directed by Mikey Hill
Produced by Melanie Brunt at Feather Films
Written by Mikey Hill and Jennifer Smith
Score composed by Jamie Messenger
Developed and Financed with the assistance of Screen Australia
© Feather Films

Full list of credits – theorchestrashortfilm.com

mikey-hill.com
featherfilms.com.au
jamiemessenger.com
facebook.com/theorchestrashortfilm

Ursprünglichen Post anzeigen

Dänemark muss mehr für die Flutsicherung tun … Denmark will have to do more for its flood security

Wir wollten heute (Sonntag) in Aalborg spazieren gehen. Auf dem Wege dahin begegneten uns bis an den Rand gefüllte Bäche und zahllose neue kleine Seen, die sich auf vielen Feldern gebildet haben zur Freude der Wasservögel. Hier eine grosse Gruppe Singschwäne, die gar nicht erst nach Mitteleuropa geflogen sind und ein paar Gänse, die  mir unbekannt sind (Form wie Kanada-Gänse, aber kleiner und nicht schwarz-weiss, sondern schwarz und dunkelgrau gefärbt … kleiner ornithologischer Abschweifer). Wie gesagt, das hier ist ein Feld …

… Today (Sunday), we wanted to take a walk in Aalborg. On our way we passed creeks running over their banks and numerous new small lakes, which have formed on many fields to the delight of the water birds. Here a large group of whooper swans, which had not found it necessary to fly all the way down to Central Europe, and a few geese that I didn’t know (shape like Canada geese, but smaller and not black and white, but black and dark grey in colour … a little ornithological digression). As said, this is a field …

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In Aalborg am Südwesthafen sah es dann so aus:

… In Aalborg at the south western harbour it looked like this:

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Diese Balken im Wasser sind Rücklehnen von Bänken.

… The „fences“ in the water are the backs of benches.

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Die Strasse unter der Eisenbahnbrücke war total überschwemmt. Vorne auf dem Gras zeugt Tang davon, dass das Wasser noch höher gestanden hat.

… The street leading under the railroad bridge was completely under water. On the grass, seaweed is witness of an even higher water level.

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Blick auf die Hafengebäude von der Brücke aus (Fussgänger und Fahrräder teilen sich dort eine Spur … also auf der Brücke).

… View from the bridge down to the harbour buildings (pedestrians and bicycles share a lane … on the bridge that is).

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Am Nordufer, in Nørresundby, hat man mehr in die Schutzmauern investiert, obwohl die Häuser älter sind als am Südufer. Hier hat man wohl noch ein paar Jahre Gnadenfrist.

… On the northern bank, in Nørresundby, more money has been invested in protective walls, although the houses are older than those on the other side. I guess they have a few years reprieve here.

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Durch die Gitter hindurch kann man sehen, dass das Wasser dort bei den Wohnhäusern am Südufer bereits in gleicher Höhe mit der Strasse steht. Es braucht nicht viel, dann stehen dort die Keller unter Wasser, und das sind ganz neu gebaute Häuser. Da waren die Bauherren zu kurzsichtig.

… Through the grid one can see that the water on the south bank near the houses is already on the same level as the street. It doesn’t take much, and their cellars will be flooded, and those houses are totally new. The builders were too stingy here.

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Das sind natürlich keine Schreckensbilder wie aus anderen Ländern, wo Autos durch die Luft fliegen und Häuser ins Wasser fallen, aber trotzdem hat mich das etwas schockiert. In Dänemark fallen die Häuser mehr an der Küste ins Wasser. Im Moment wird von der Nordsee wieder viel Land abgegraben. Auf dem Rückweg kamen wir am Jachthafen von Nibe vorbei. Es fehlt nicht viel, dann sind die Boote auf der Strasse. Am Mittwoch soll wieder Cooling mit Böen in Sturmstärke kommen.

… Of course these are not horror pictures like from other countries, where cars are flying through the air and houses slide into the water, but it still shocked me a bit. In Denmark the houses that fall into the water, are on the west coast. At the moment the North Atlantic is powerfully digging into the land. On our way back we passed the marina of Nibe. Not much more, and the boats are on the street. On Wednesday we expect the next hard wind with gusts of storm strength.

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Sebbersund (Limfjord)

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Da ist irgendwo ein Steg im Wasser.

… Somewhere there in the water is a jetty.

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Die Strasse nach Halkær zur Wassermühle. Wir sind ganz langsam hindurchgefahren.

… The road to Halkær, the water mill. We drove through, very slowly.

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Bei der Mühle. Auf der linken Strassenseite war der ganze Platz zwischen dem Wohnhaus und der Mühle unter Wasser, aber zum Glück ist der Platz etwas tiefer als die Gebäude.

… At the mill. On the left side of the road, the entire yard between farm house and mill was unter water, but luckily the yard is a bit lower than the buildings.

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Zum Abschluss noch einmal ein Feldsee.

… And finally another field lake.

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Nach dem trockenen Sommer 2018 haben viele Bauern auf Wintersaat umgestellt. Auf vielen Feldern verrotten jetzt die Pflanzen. Aber das schlimmste Problem sind ja die Golfplätze … man kann nicht spielen, wenn das Grass so durchgenässt ist, buuhuu …

… After the dry summer of 2018, many farmers have switched to winter crops. On many fields these plants are now rotting. But the worst problem are, of course, the golf courses … one cannot play, when the grass is so soaked, boohoo …

In einem Dorf stand ein Bauernhaus in einem dieser neu entstandenen Seen. Das wollte ich nicht fotografieren.

… In one of the villages was a farm house standing in the middle of one of those new lakes. I did not feel like taking a photo.

Dänemark wird im Moment von zwei Seiten angegriffen, zum Einen von der Nordsee und den Stürmen, die die Küsten zerstören und das Wasser in den Limfjord und dessen Seitenzweige pressen; zum Anderen von dem vielen Regen, der den Wasserstand in den Seen und Bächen, bzw. Flüssen anhebt. Die nächste Generation wird entweder mit Schwimmhäuten oder mit Gummistiefeln geboren … es sei denn wir bekommen wieder einen Sommer wie 2018 … alles ist möglich.

… Denmark is being attacked from two sides right now: On the one hand by the North Atlantic and the gales resp. storms, which destroy the coast and press the water into the Limfjord and all its side arms; on the other hand by the heavy rainfall, which raises the water level of lakes and creeks, resp. rivers. The next generation will be born either with webfeet or wellies … unless we get a summer like in 2018 … everything is possible.

Ich wünschte man könnte diesen Regen irgendwie nach Australien umleiten, denn dort haben sie ihn bitter nötig.

… I do wish we could redirect the rain somehow to Australia, they are in dire need of it.

 

 

 

 

 

Die Seele ist wie der Wind … … The soul is like the wind …

Heute möchte ich euch Hildegard von Bingen vorstellen, die in meinen Augen eine sehr bemerkenswerte Persönlichkeit war. Ich finde auch ihre Sprache so schön.

… Today I would like to present Hildegard von Bingen to you, who – in my opinion – was a very remarkable personality. And I like the way she wrote, which, however might have got lost in translation …

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Die Seele ist wie der Wind, der über die Kräuter weht, wie der Tau, der über die Wiesen sich legt, wie die Regenluft, die wachsen macht. Desgleichen ströme der Mensch ein Wohlwollen aus auf alle, die da Sehnsucht tragen. Ein Wind sei er, der den Elenden hilft, ein Tau, der die Verlassenen tröstet. Er sei wie die Regenluft, die die Ermatteten aufrichtet und sie mit Liebe erfüllt wie Hungernde.

Hildegard von Bingen (1098 – 1179), deutsche Mystikerin, Äbtissin und Naturwissenschaftlerin, katholische Heilige

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The soul is like the wind blowing over the herbs; like the dew covering the meadows; like rain filled air that takes care of growth. May in the same way the human being pour his benevolence out over all those, who carry longing. May he be a wind that helps those in need; a dew that comforts the abandoned. May he be like the rain filled air that raises up the exhausted and replenishes them with love like the starving.

Hildegard von Bingen (1098 – 1179), German mystic, abbess and natural scientist, Catholic Saint

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Lasst uns so sein … 🙂

… Let us be like that … 🙂

 

Der Mann aus Teheran, Brüssel … The man from Tehran, Brussels

CoverDeutsch

Der Mann aus Teheran

6. Oktober 2004

Brüssel

Ein Handy begann Beethovens 4. Symphonie zu spielen. Die Töne waren mit dem auf die Nerven gehenden Brummton von dem in Mobiltelefone eingebauten Vibrator vermischt. Die unverwechselbare Musik kam aus dem geschmackvoll eingerichteten Schlafzimmer in einer der Mini-Suiten im Hotel Le Plaza. Rolf Duvenhart stand unter der Dusche, als sein Handy auf dem Nachttisch neben dem Bett auf seiner Aufmerksamkeit bestand. Der leistungsfähige Vibrator brachte das Telefon auf dem Nachttisch zum Tanzen, und schließlich fiel es auf das Bett und glitt von dort weiter auf den dicken Teppich. Das Brummen verschwand sofort, aber Beethoven spielte ungestört weiter.
Rolf überlegte einen Moment, ob er antworten sollte, entschied sich aber dagegen. Wenn man mit einer Zahnbürste im Mund unter der Dusche steht, darf man gerne die Versuche der Umwelt, einen zu erreichen, ignorieren.
Außerdem wusste er, wer da anrief, und er wusste auch, was man ihm zu sagen hatte. Es war eine Art Höflichkeitsanruf, statt des obligaten Standardbriefes: „Wir danken Ihnen für Ihr Interesse, aber leider ist die Stelle an einen der anderen Bewerber vergeben worden“, usw., usw. Beethoven stoppte abrupt, mitten im Takt, und Rolf spülte seinen Mund in dem warmen Wasser, das aus der Dusche kam und über seinen Körper lief. Er drehte den Hahn zu, griff nach dem großen Frottee-Handtuch und begann sich abzutrocknen.
Rolf Duvenhart war ein großer Mann. Nicht wie ein Bodybuilder, sondern von Natur aus groß und kräftig gebaut. Mit seinen mehr als 1,90 Metern, und seinen 100 Kilo, war er ein Mann, den man nicht so leicht übersah. Er hatte ordentlich und kurz geschnittene, dunkelblonde Haare, und in seinem relativ großen, aber harmonischen Gesicht leuchteten ein paar intelligente und freundliche blaue Augen. Er war ein Mann, den die meisten Frauen attraktiv fanden, und er war den meisten Männern sympathisch. Aber Rolfs beste Eigenschaft war, dass er bei näherer Bekanntschaft sogar noch gewann. Obwohl es eine ganze Menge Frauen in seinem Leben gegeben hatte, war er im Alter von 43 Jahren noch unverheiratet. Die richtige Frau war noch nicht aufgetaucht, und er hatte sich seit Langem an den Gedanken gewöhnt, den Rest seines Lebens als Junggeselle zu verbringen. Rolf war Rechtsanwalt mit Völkerrecht als Speziale. Er bekleidete zurzeit eine wichtige Position innerhalb des deutschen Geheimdienstes.
Beethoven kehrte mit erneuter Kraft zurück. Rolf zögerte ein paar Sekunden, entschied sich dann aber, den Anruf anzunehmen. Ich kann die Sache genauso gut hinter mich bringen, dachte er. Er wickelte das Handtuch um die Hüften und trat aus dem Bad und in das komfortable Schlafzimmer. Das Telefon war halb unter das Bett gerutscht, und er fühlte es vibrieren, als er es aufhob.
– Duvenhart, sagte er kurz, als die Verbindung hergestellt war.
– Ah, sehr gut, Sie sind noch da, hier spricht Axelsson, war die Antwort. Ich hatte schon befürchtet, dass ich Sie vor Ihrer Abreise nicht mehr erreichen würde, Duvenhart. Sie sind doch noch in Brüssel, nicht wahr?
– Ich war in der Dusche, sagte Rolf kurz angebunden. Er war nicht in der Stimmung, sich eine lange Erklärung, warum er den Job nicht bekommen hatte, anzuhören. Er wollte das Gespräch so kurz wie möglich halten.
– Ich verstehe, sagte Axelsson. Aber wir haben leider keine Zeit zu verlieren. Sie sind für die Position ausgewählt worden, und man erwartet Sie in einer Stunde zu einem Einstellungsgespräch. So angesichts des dichten morgendlichen Berufsverkehrs, sollten wir umgehend aufbrechen. Ich hole Sie in ca. 5 Minuten vom Hotel ab, können Sie das schaffen? Rolf antwortete nicht sofort. Er versuchte, mit sich selbst darüber einig zu werden, ob Axelsson gerade gesagt hatte, „Sie sind für die Position ausgewählt worden“. Das kam völlig unerwartet. Es konnte doch nicht wahr sein. Es musste sich um einen Fehler handeln. Man hatte die Kandidaten verwechselt.
Er versuchte, sich das Gespräch ins Gedächtnis zu rufen. Der Widerstand gegen seine Kandidatur, nicht zuletzt von britischer und spanischer Seite, war nicht zu übersehen gewesen, und schon gar nicht der der Amerikaner. Der Vertreter der USA war ziemlich arrogant und direkt unverschämt gewesen, woraufhin Rolf den Mann einfach ignoriert hatte. Die USA hatte zwar nicht wirklich etwas zu sagen, wenn es um die Besetzung der neu geschaffenen Position ging – es handelte sich hier immerhin um eine europäische Angelegenheit – aber es musste ja einen Grund dafür geben, dass ein amerikanischer Repräsentant bei dem Gespräch zugegen war.
– Sind Sie noch da, Duvenhart? unterbrach Axelsson seine Gedanken.
– Ja, ich bin noch hier, sagte Rolf. Ich bin nur ein wenig überrascht zu hören, dass ich eingestellt werden soll. Sie waren selbst bei dem Gespräch dabei, Axelsson, Sie müssen doch bemerkt haben, dass es nicht besonders gut ablief. Ich hatte nicht den Eindruck, dass man zu einer Einigung über meine Kandidatur kommen würde.
– Nicht alles ist so, wie es auf der Oberfläche zu sein scheint, Duvenhart, sagte Axelsson diplomatisch. Aber das kann ich Ihnen unterwegs erklären. Sie müssen sich beeilen. Ich bin in ein paar Minuten vor dem Hotel. Die Verbindung wurde unterbrochen und Rolf legte das Telefon auf den Nachttisch. Er ging zum Fenster und blickte geistesabwesend auf die Straße hinunter. Er versuchte, sich die Ereignisse der letzten zwei Tage ins Gedächtnis zurückzurufen. Der erste Kontakt hatte mit Axelsson stattgefunden. Der schwedische Diplomat aus dem EU-Hauptquartier in Brüssel hatte angeblich als Headhunter fungiert. – Ich bin gebeten worden, vorsichtig einen Fühler auszustrecken, hatte Axelsson gesagt. Man ist nicht daran interessiert, dass mehr Leute als höchst notwendig die Pläne kennen, wenn Sie verstehen was ich meine. Rolf hatte absolut nicht verstanden, was Axelsson meinte, und hatte daher gefragt:
– Einen vorsichtigen Fühler für was? Von welchen Plänen sprechen Sie? Und wer ist ‚man‘?
– Die Angelegenheit ist ein wenig speziell, hatte Axelsson geantwortet. Ich repräsentiere eine neu gegründete Sonderkommission innerhalb der EU, mit voller Unterstützung der meisten Mitgliedsländer, natürlich. Er hatte das nicht weiter vertieft, hatte aber auf einem Treffen bestanden.
– Ich würde gerne mit Ihnen reden, hatte er gesagt. Haben Sie die Möglichkeit nach Brüssel zu kommen, umgehend? Rolf hatte gespürt, dass er am Telefon nicht mehr erfahren würde, und größtenteils aus purer Neugier stimmte er zu, sofort zu kommen. Axelsson hatte bereits ein Flug-Ticket in Rolfs Namen am Flughafen in Hamburg hinterlegen lassen, und noch am selben Abend trafen sich die beiden Männer in einem Büro in der Innenstadt von Brüssel. Axelsson war ein gut aussehender Mann in den Sechzigern. Sein Haaransatz war stark zurückgewichen und das Haar, das ihm geblieben war, war mit grauen Strähnen durchzogen. Er hatte ruhige, intelligente Augen und einen milden Gesichtsausdruck, der nichts über seinen inneren Zustand verriet. Er trug einen dunkelblauen Anzug und eine dezente Krawatte, die mit einer goldenen Schlipsnadel geschmückt war.

– Was ich Ihnen jetzt erzählen will, ist vertraulich, hatte Axelsson die Sitzung eingeleitet. Als langjähriges Mitglied des deutschen Geheimdienstes sind Sie natürlich bestens mit Diskretion vertraut, Duvenhart, aber ich erwähne es trotzdem, damit allen Formalitäten genüge getan wird. Rolf war überrascht gewesen, dass Axelsson von seiner Arbeit für den deutschen Geheimdienst wusste, aber er hatte geantwortet, als ob er nicht verstand, worum es ging:
– Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Warum in aller Welt glauben sie, dass ich für den deutschen Geheimdienst arbeite? Axelsson hatte Rolf einen Moment mit einem enttäuschten Blick auf seinem Gesicht angesehen. Dann hatte er eine Schublade geöffnet, einen Ordner herausgenommen und ihn auf den Tisch vor Rolf geworfen.
– Ich denke, wir können eine Menge Zeit sparen, wenn Sie sich den Inhalt dieses Ordners ansehen, hatte er gesagt. Rolf hatte den Ordner geöffnet und seine Verblüffung kaum verbergen können. Vor ihm hatte eine komplette Sammlung aller seiner persönlichen Daten gelegen. Nichts hatte gefehlt, weder eine Kopie seiner Geburtsurkunde, noch seine Diplome oder die Papiere aus seiner Militärzeit oder sein laufender Arbeitsvertrag mit dem Geheimdienst. Axelsson wusste scheinbar alles über ihn, was wissenswert war. Er hatte nicht recht gewusst, was er sagen sollte, aber dann legte er die Papiere mit einem schiefen Lächeln wieder in den Ordner.
– Ich bin wirklich beeindruckt, Axelsson, hatte er schließlich gesagt. Lassen Sie uns alle weiteren Formalitäten vergessen. Worum geht es hier?
– Danke, Duvenhart, hatte Axelsson erleichtert geantwortet. Es geht ganz einfach um Terrorismus. Oder besser gesagt, um den Kampf gegen Terrorismus. Rolfs Interesse war sofort aufgeflammt und Axelsson war fortgefahren:
– Eine repräsentative Anzahl der Mitgliedsländer der EU hat ihren Wunsch nach der Gründung eines neuen Organs in Europa ausgedrückt. Eines Organs, das für die Koordinierung der Terrorbekämpfung zwischen den betreffenden Mitgliedsländern zuständig ist. Rolf hatte sich gefragt, was sich wohl hinter dem Ausdruck ‚eine repräsentative Anzahl‘ verbergen mochte, hatte aber nichts gesagt, und Axelsson hatte weiter erklärt:
– Man war sich darüber einig, dass das Organ oder die Organisation, Europäische Anti-Terror Organisation, EATO, heißen sollte, und man hatte beschlossen, dass sie ihren Sitz in Deutschland haben sollte, genauer gesagt in Hamburg. Rolf hatte die Augenbrauen hochgezogen.
– In Hamburg? Warum ausgerechnet da? Hatte er gefragt. Axelsson hatte schief gelächelt.
– Aus sentimentalen Gründen, glaube ich, hatte er geantwortet. Rolf hatte ihn mit zusammengekniffenen Augen angesehen.
– Aus sentimentalen Gründen? hatte er nachgefragt.
– Ja, aus sentimentalen Gründen, hatte Axelsson wiederholt. Schließlich war in Hamburg ein erheblicher Teil des Anschlags vom 11. September geplant worden, und daher hat man sich wahrscheinlich gedacht, es wäre eine passende Geste gegenüber unseren besorgten Freunden auf der anderen Seite des Atlantiks. Rolf war sich nicht sicher gewesen, dass er richtig verstanden hatte, worum es eigentlich ging. – Wo komme ich ins Bild? hatte er gefragt.
– Dazu komme ich gleich, hatte Axelsson geantwortet. Aber lassen Sie mich zuerst einmal erwähnen, dass die notwendigen Bewilligungen gesichert sind. Mit anderen Worten, man hat die notwendigen finanziellen Mittel für die Realisierung der EATO. Das, was fehlt, ist die richtige Person, die die Organisation leitet, eine Person mit der richtigen Einstellung, wenn ich mal so sagen darf. Wie ich am Telefon erwähnte, ist es meine Aufgabe, einige Fühler auszustrecken. Man hätte gerne eine Reihe von Kandidaten zur Auswahl, und es ist meine feste Überzeugung, dass Sie ausgezeichnet zu dem gewünschten Profil passen. Die Frage ist, ob Sie sich überhaupt vorstellen können, sich um den Posten zu bewerben? Rolf hatte bemerkt, wie sein Herz schneller zu schlagen begann.
– Die Frage kann ich fast bedingungslos mit „Ja“ beantworten, hatte er erwidert. Aber kennt man meine persönliche Haltung zu Terrorismus und nicht zuletzt zu den Ursachen, die zum Terrorismus führen? Ich bin nicht der Meinung, dass Terrorismus oder dessen Ursachen einzig und allein von außen auf uns zukommen. Diese Ansicht habe ich öffentlich zum Ausdruck gebracht.
– Ja, natürlich, Ihre Haltung ist uns nicht fremd, hatte Axelsson mit einem fast nicht wahrnehmbaren Lächeln auf den Lippen gesagt, und vielleicht ist ein wenig Selbstkritik gar nicht so ungesund im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern auf der anderen Seite des Atlantiks.

Rolf wurde aus seinen Gedanken gerissen, als jemand an die Tür klopfte. Er hatte völlig vergessen, sich zu beeilen, und stand immer noch am Fenster mit dem Handtuch um die Hüften. Er ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt, nur so weit, dass er auf den Flur sehen konnte. Ein Mann in Chauffeur-Uniform stand vor der Tür.
– Herr Axelsson wartet auf Sie, sagte der Fahrer in ausgezeichnetem Englisch.
– Vielen Dank! Sagen Sie ihm, dass ich in fünf Minuten unten bin, sagte Rolf. Der Fahrer verneigte sich diskret und ging, und Rolf beeilte sich mit dem Anziehen. Sieben Minuten später stand Rolf auf dem Boulevard Adolphe Max, wo das Luxus-Hotel Le Plaza sich befindet. Hier entdeckte er sofort den Chauffeur, der an seine Zimmertür geklopft hatte. Er stand neben einem dunkelblauen Jaguar, der vor dem Hotel hielt. Rolf ging zum Auto und nickte dem Fahrer zu, der sich beeilte, die Tür für ihn zu öffnen.
– Guten Morgen, Duvenhart, begrüßte ihn Axelsson, wir müssen uns beeilen. Es wäre nicht gut, zu spät zu kommen.

Rolf fühlte sich durch die Bemerkung getroffen, sagte aber nichts. Einen schlechteren Start für eine neue Karriere konnte man sich wohl kaum vorstellen. Zuerst ein einleitendes Gespräch, das zweifelhaft verlief, und jetzt ein unterschwelliger Vorwurf vom Headhunter, dass er zu spät zu seinem Einstellungsgespräch kam. Man musste wirklich großes Interesse daran haben, ihn einzustellen.
– Nun müssen Sie mir aber erzählen, was da gestern gut gelaufen ist, sagte er zu Axelsson. Ich bin wirklich erstaunt über die Anstellung. Amerika war ja kurz davor, Veto gegen mich einzulegen. Was passiert hier, Axelsson? Das Auto setzte sich in Bewegung.
– Wie ich bereits erwähnte, sagte Axelsson in gedämpftem Tonfall, ist nicht alles unbedingt so, wie es scheint. Er hielt inne und blickte nachdenklich vor sich hin.
– Sie müssen mir einen Augenblick Zeit geben, sagte er, denn es ist sehr wichtig, dass ich das nächste auf die richtige Weise sage. Eine falsche Formulierung meinerseits könnte Sie vielleicht dazu veranlassen, Ihre Meinung in Bezug auf Ihre Bewerbung zu ändern. Daran möchte ich nicht schuld sein, wie Sie wahrscheinlich verstehen können. Rolf sah Axelsson fragend an. Wozu dieses Theater? dachte er, warum sagt er nicht einfach die Dinge geradeheraus?
– Sehen Sie, Duvenhart, fuhr Axelsson fort, es gibt einen gewissen Mangel an Übereinstimmung zwischen den einzelnen EU-Ländern, was Prioritäten angeht, und nicht zuletzt in Bezug auf den Umgang mit der Problematik der Terrorismusbekämpfung. Einige Länder priorisieren dieses Thema sehr hoch, während andere lieber sähen, dass man es unter den Teppich kehrt, bis es hoffentlich irgendwann von selbst verschwindet. Duvenhart, ich bin sicher, all das ist ihnen nicht fremd. Wenn wir täten, was die USA gerne hätte, würden wir einen steinharten Militärmann anstellen und ihm freie Hand geben, um alle wahrscheinlichen oder sogar nur möglichen Terroristen in ganz Europa einzukreisen und sie nach Guantánamo zu schicken. Es gibt sogar Mitgliedstaaten, die mit einer solchen Lösung einverstanden wären.

Aber es gibt ganz bestimmt auch Länder, die sich mit Händen und Füssen gegen eine solche Entwicklung wehren werden. Unter den letzteren kann ich insbesondere Deutschland, Frankreich und Schweden nennen. Die Situation ist natürlich äußerst delikat, und man benötigt daher eine charismatische Person, die mit Intelligenz, und nicht zuletzt mit diplomatischem Einfühlungsvermögen, die Länder um EATO sammelt. Eine Person, die ganz gewiss ihr Möglichstes tun wird, um das Problem zufriedenstellend zu lösen, aber doch nicht unkritisch bei dem amerikanischen Modell mitspielt. Duvenhart, als Sie ins Auto stiegen sagten Sie zu mir, dass die USA gegen Sie Veto einlegen wollte, das heißt, wenn sie eine Stimme in dieser Angelegenheit besäße. Aber die Wahrheit ist tatsächlich ein wenig anders. Deutschland, Frankreich und Schweden haben bereits damit gedroht, gegen die Gründung von EATO Veto einzulegen, wenn Sie nicht eingestellt werden, um die Organisation aufzubauen. Das Risiko wollen die Amerikaner nun doch nicht laufen, so dass Ihre Kandidatur unter diesen Umständen die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten hat. Ich hoffe, ich habe mich so vorsichtig wie möglich ausgedrückt, und dass Sie erkennen, dass Sie eine einmalige Gelegenheit bekommen, um einen Unterschied im Kampf gegen den Terrorismus zu machen, wenn Sie also das Angebot annehmen sollten, das man Ihnen heute unterbreiten wird.

Rolf schwieg; er musste Axelssons Worte erst einmal verdauen. Das Auto hielt vor dem EU-Parlament. Beide Männer blieben im Auto sitzen. Axelsson betrachtete Rolf eingehend, aber es war ihm unmöglich herauszufinden was er dachte.
– Gut, Axelsson, sagte Rolf schließlich. Ich habe das Gefühl, dass Sie offen und ehrlich mit mir sind, und ich denke, ich kann mir ein gutes Bild von dem machen, was mich erwartet, wenn ich das Angebot akzeptiere, das man mir, wie Sie sagen, unterbreiten wird. Er blickte auf das eindrucksvolle Parlamentsgebäude.
– Ich kann nur sagen, dass ich mich darauf freue, meine Kräfte mit der Aufgabe zu messen, fuhr er fort und hielt Axelsson die Hand hin, der sie mit einem breiten Lächeln schüttelte.
– Sollen wir hineingehen? sagte Axelsson.

Zwei Stunden später verließ Rolf Duvenhart das EU-Parlamentsgebäude in Brüssel als Leiter der neuen Organisation, die den Terrorismus in Europa bekämpfen sollte, der Europäischen Anti-Terror Organisation, EATO. Er war mit voller Zustimmung des Deutschen Nachrichtendienstes und mit sofortiger Wirkung freigestellt worden und würde den Aufbau der neuen Organisation bereits am nächsten Tag beginnen.

(Fortsetzung folgt)

 

ENGLISH

The Man from Tehran

6 October 2004

Brussels

A cell phone started playing Beethoven’s 4th Symphony. The sounds were mixed with the annoying humming sound from the vibrator built into cell phones. The unmistakable music came from the tastefully furnished bedroom in one of the mini suites in the Hotel Le Plaza. Rolf Duvenhart was in the bathroom taking a shower when he heard his phone ringing, which he had left on the bedside table. The powerful vibrator made the phone dance on the shiny surface, and finally it fell onto the bed and continued to slide down from there onto the thick carpet. The hum disappeared immediately, but Beethoven continued to play undisturbed. Rolf considered for a moment whether he should answer or not, but decided against it. If you stand in the shower with a toothbrush in your mouth, you can safely ignore the attempts of anybody trying to reach you. Anyway, he knew who was calling, and he also knew what the caller would say. It would be a courtesy call, instead of an obligatory standard letter: „Thank you for your interest, but unfortunately the position has been given to one of the other applicants“, etc., etc.

Beethoven stopped abruptly, in the middle of the beat, and Rolf flushed his mouth in the warm water that came out of the shower and ran over his body. He turned off the tap, grabbed the big terry towel, and started drying himself. Rolf Duvenhart was a big man. Not like a bodybuilder, but naturally built big and strong. With his more than 1.90 meters, and his 100 kilos, he was a man that was not easily overlooked. He had neat, short cut, dark blonde hair, and a pair of intelligent and friendly blue eyes shone in his relatively large but harmonious face. He was a man most women found attractive and the type that most men found sympathetic. But Rolf’s best feature was that he even grew on people on closer acquaintance. Although there had been a lot of women in his life, he was still unmarried at the age of 43. The right woman hadn’t shown up, and he had long been used to the idea of spending the rest of his life as a bachelor. Rolf was a lawyer specializing in international law. He currently held an important position within the German secret service.

Beethoven returned with renewed strength. Rolf hesitated for a few seconds, but then decided to answer the call. I might as well get this over with, he thought. He wrapped the towel around his waist and stepped out of the bathroom and into the comfortable bedroom. The phone had slipped halfway under the bed and he felt it vibrate as he picked it up.
– Duvenhart, he said briefly when the connection was made.
– Ah, very good, you are still there, this is Axelsson, was the answer. I was afraid I wouldn’t be able to reach you before you left, Duvenhart. You’re still in Brussels, aren’t you?
– I was in the shower, said Rolf shortly. He was in no mood to listen to a long explanation of why he hadn’t got the job. He wanted to keep the conversation as short as possible.
– I understand, said Axelsson. But unfortunately we have no time to waste. You have been selected for the position and they expect you for signing the contract in an hour. So given the heavy morning traffic, we should leave immediately. I will pick you up from the hotel in about 5 minutes, can you make that?
Rolf didn’t answer immediately. He tried to wrap his head around that Axelsson had just said, „You have been selected for the position.“ That was totally unexpected. It couldn’t be true. It had to be a mistake. The candidates must have been mixed up. He tried to recall the interview. The opposition to his candidacy, not least from British and Spanish sides, could not have been mistaken, and certainly not that of the Americans. The representative of the United States had been pretty arrogant and outrageous, and Rolf had simply ignored the man. The US didn’t really have a say when it came to filling the newly created position – after all, it was a European issue – but there had to be a reason that an American representative was present at the interview.
– Are you still there, Duvenhart? Axelsson interrupted his thoughts.
– Yes, I’m still here, said Rolf. I’m just a little surprised to hear that I have been selected. You were there yourself, Axelsson, you must have noticed that things weren’t going all that well. I did not have the impression that an agreement would be reached on my candidacy.
– Not everything is what it seems to be on the surface, Duvenhart, said Axelsson diplomatically. But I can explain that to you on the way. You must hurry up. I’ll be in front of the hotel in a few minutes.
The call was disconnected, and Rolf put the phone back on the bedside table. He went to the window and gazed absently down at the street. He tried to recall the events of the past two days. The first contact had been with Axelsson. The Swedish diplomat from the EU headquarters in Brussels allegedly acted as headhunter.
– I have been asked to make discrete inquiries, Axelsson had said. It is a general expectation that not more people than essentially necessary know about the plans, if you understand what I mean.
Rolf had absolutely not understood what Axelsson meant and therefore asked:
– Discrete inquiries about what? What plans are you talking about? And who has these general expectations?
– The matter is a little bit delicate, Axelsson had answered. I represent a newly founded special commission within the EU, with the full support of most member countries, of course. He hadn’t gone into it further but had insisted on a meeting.
– I would like to talk to you, he had said. Do you have the opportunity to come to Brussels immediately?
Rolf had sensed that he would not find out anything more on the phone, and largely out of sheer curiosity, he agreed to travel immediately. Axelsson had already deposited a flight ticket in Rolf’s name at the Hamburg airport, and the same evening the two men met in an office in downtown Brussels.
Axelsson was a handsome man in his sixties. His hairline had receded, and what was left was streaked with gray. He had calm, intelligent eyes and a mild expression that revealed nothing about his inner state. He was wearing a dark blue suit and a subtle tie adorned with a gold tie pin.

– What I want to tell you now is confidential, Axelsson had started the meeting. As a long-time member of the German secret service, you are of course very familiar with discretion, Duvenhart, but I mention it anyway so that all the formalities are met. Rolf had been surprised that Axelsson knew about his work for German intelligence, but he replied as if he didn’t understand what it was about:
– I think there is a misunderstanding here. Why in the world do you think that I work for German intelligence?
Axelsson had looked at Rolf for a moment with a disappointed look on his face. Then he opened a drawer, took out a folder and laid it on the table in front of Rolf.
– I think we can save a lot of time if you look at the contents of this folder, he had said.
Rolf had opened the folder and could hardly hide his amazement. In front of him was a complete collection of all his personal information. Nothing was missing, neither a copy of his birth certificate, his diplomas, military papers, nor his current employment contract with the secret service. Axelsson apparently knew everything about him that was worth knowing. He hadn’t really known what to say, so he just put the papers back into the folder with a wry smile.
– I’m really impressed, Axelsson, he had finally said. Let us by all means forget all the other formalities. What is this about?
– Thank you, Duvenhart, Axelsson had answered with relief. It’s simply about terrorism. Or rather, the fight against terrorism. Rolf’s interest immediately flared up and Axelsson continued:
– A representative number of EU member states have expressed their desire to establish a new organ in Europe. An institution responsible for coordinating the fight against terrorism between the member countries concerned.
Rolf had wondered what the expression ‚a representative number‘ might be, but had said nothing, and Axelsson continued:
– It was agreed upon that the organ or organization should be called European Anti-Terror Organization, EATO, and it was decided that it should be based in Germany, more precisely in Hamburg.
Rolf had raised his eyebrows.
– In Hamburg? Why there of all places? He had asked.
Axelsson had smiled wryly.
– For sentimental reasons, I think, he had answered.
Rolf had narrowed his eyes at him.
– For sentimental reasons? he had echoed.
– Yes, for sentimental reasons, Axelsson had repeated. After all, a significant part of the 9/11 attack had been planned in Hamburg, so it was probably thought that it would be a fitting gesture with regard to our concerned friends on the other side of the Atlantic.
Rolf hadn’t been sure that he had understood what it was all about.
– Where do I fit into the picture? he had asked.
– I will get to that in a moment, Axelsson had answered. But first let me mention that the necessary permits have been secured. In other words, the necessary financial means to implement EATO exist. What is missing is the right person to head the organization. A person with the right attitude, if I may say so. As I mentioned on the phone, I have been asked to make some discrete inquiries. One would like to have a number of candidates to choose from, and it is my firm belief that you are an excellent match for the desired profile. The question is, if you would be interested at all in applying for the post?
Rolf had noticed how his heart started to beat faster.
– I can answer the question almost unconditionally with „Yes“, he had replied. But is my personal attitude to terrorism and not least the causes that lead to terrorism known? I do not believe that terrorism or its causes come to us solely from the outside. I have expressed this view publicly.
– Yes, of course, your attitude is not unknown to us, Axelsson had said with an almost imperceptible smile on his face, and maybe a little self-criticism is not so unhealthy when it comes to cooperation with our partners on the other side of the Atlantic.

Rolf was pulled out of his thoughts when someone knocked on the door. He had completely forgotten to hurry and was still standing by the window with the towel around his waist. He went to the door and opened it a crack just enough to see the hallway. A man in a chauffeur’s uniform stood at the door.
– Mr. Axelsson is waiting for you, Sir, the driver said in excellent English.
– Thank you very much! Tell him I’ll be down in five minutes, said Rolf. The driver bowed discreetly and left, and Rolf hurried to get dressed. Seven minutes later, Rolf stood outside on the Boulevard Adolphe Max, where the luxury hotel Le Plaza is located. Here he immediately discovered the chauffeur who had knocked on his door. He was standing next to a dark blue jaguar parked in front of the hotel. Rolf went to the car and nodded to the driver, who hurried to open the door for him.
– Good morning, Duvenhart, Axelsson greeted him inside the car, we have to hurry. It would not be good to be late.
Rolf felt bad about the remark but said nothing. He could hardly imagine a worse start for a new career. First an introductory interview, which was doubtful, and now an underlying accusation from the headhunter that he was late for his interview. They had to be really interested in hiring him.
– Now you must tell me what went so well yesterday, he said to Axelsson. I am really amazed that I got the job. America was on the verge of vetoing me. What is happening here, Axelsson?
The car started to move.
– As I mentioned before, Axelsson said in a subdued tone, not everything is exactly as it seems. He paused and looked thoughtfully in front of himself.
– You must give me a moment, he said, because it is very important that I say the next thing in the right way. Wrong wording on my part could possibly cause you to change your mind about your application. I don’t want to be blamed for that, as you can probably understand.
Rolf looked questioningly at Axelsson. Why all this drama? he thought, why doesn’t he just say things straightforward?
– Look, Duvenhart, Axelsson went on, there is a certain lack of consistency between EU countries in terms of priorities, and last but not least, how to deal with counter-terrorism issues. Some countries give this issue a very high priority, while others would rather see it swept under the carpet until hopefully it will disappear on its own at some point. Duvenhart, I’m sure none of this is new to you. If we did what the United States would like, we would hire a rock-hard military man and give him a free hand to round up all likely or even possible terrorists across Europe and send them to Guantánamo. There are even Member States that would agree to such a solution. But there are definitely also countries that will fight such a development with tooth and nail. Among the latter, I can mention Germany, France and Sweden in particular. The situation is extremely delicate, of course, so we need a charismatic person who can gather the countries around EATO with intelligence, and not least with diplomatic empathy. A person who will certainly do everything possible to solve the problem satisfactorily, but who does not uncritically play the American game. Duvenhart, when you got in the car, you told me that the United States wanted to veto you, that is, if they had a voice on the matter. But the truth is actually a little different. Germany, France and Sweden have already threatened to veto the creation of EATO if you are not hired to establish the organization. The Americans don’t actually want to take this risk, so your candidacy has the full support of the United States under these circumstances. I hope that I have expressed myself as carefully as possible and that you recognize that you will have a unique opportunity to make a difference in the fight against terrorism, that is, if you accept the offer that will be made to you today.

Rolf remained silent; he had to digest Axelsson’s words first. The car stopped in front of the EU Parliament. Both men stayed in the car. Axelsson looked closely at Rolf, as if he was trying to figure out what he was thinking.
– Good, Axelsson, said Rolf finally. I feel that you are open and honest with me and I think I have a fair idea of what to expect – if I accept the offer that they are going to make, as you mentioned.
He looked at the impressive parliament building.
– I can only say that I am looking forward to pitting my strength against the task, he continued, holding out his hand to Axelsson, who shook it with a big smile.
– Should we go inside? said Axelsson.

Two hours later, Rolf Duvenhart left the EU Parliament building in Brussels as head of the new organization to fight terrorism in Europe, the European Anti-Terror Organization, EATO. The German Intelligence Service had released him from duties with immediate effect, and he would start the building of the new organization already the next day.

(To be continued)

 

 

Paulo Guajajara – Er opferte sein Leben für den Amazonas … He gave his life for the Amazon

Liebe Leser, ich möchte diese Gelegenheit ergreifen und euch anhand der nachstehenden Kampagne die weltweite Organisation AVAAZ vorstellen. Im Moment sind über 55 Millionen Menschen aus aller Welt an AVAAZ angeschlossen. Am Ende, nach dem englischen Text, sind noch einige weitere Informations-Links aufgeführt.

… Dear Readers, I should like to take this opportunity – on the basis of the below campaign – to present to you the worldwide organization AVAAZ. At the moment there are more than 55 millions of people from all over the world connected to AVAAZ. The English version of the text follows after the German.

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(Foto: Pixabay)

AVAAZ

Sie haben es vielleicht nicht gewusst, aber Paulo Guajajara hat für uns alle gekämpft.

Er hat für das Amazonas-Gebiet gekämpft, die in einen eskalierenden Krieg verwickelt war, um den Regenwald zu retten – und war bereit, sein Leben dafür zu geben, um die Holzfäller, Bergleute und rücksichtslosen multinationalen Unternehmen aufzuhalten.

Und dann, eines Tages, als er den Wald bewachte, passierte es: Paulo wurde von fünf illegalen Holzfällern überfallen, von einef Kugel ins Gesicht getroffen und starb – umgeben von den Bäumen, die er zu retten versuchte.

Aber es ist nicht nur sein Krieg – dieser Kampf gehört uns allen, denn was mit dem Amazonas passiert, wirkt sich auf alles aus. Und so sind die Amazonas-Wächter immer noch da draußen und geben alles, was sie können, aber sie können es nicht alleine tun.

Sie brauchen unsere Hilfe.

Wenn wir jetzt alle beitragen, können wir GPS- und Satellitentelefone bereitstellen, um sie zu schützen, die besten Anwälte, um sie zu unterstützen, erstklassige Medienpräsenz und leistungsstarke Kampagnen, um den Schutz der Wälder und der biologischen Vielfalt zu gewährleisten, den wir benötigen.

Während sie an vorderster Front stehen, sind wir die Verstärkung: eine globale Gemeinschaft mit unaufhaltsamer Macht, die Verteidiger zu verteidigen. Lass es uns benutzen.

Die Entwaldung des Amazonas ist in einem Jahr um 85% gestiegen, und jetzt will der rechte brasilianische Präsident riesige Schutzgebiete für Öl und Gas, Bergbau und Holzeinschlag öffnen. Wir können es uns nicht leisten, diese unerbittlichen Angriffe auf den Amazonas siegen zu lassen.

Doch in diesem ungleichsten Krieg geben diese Waldverteidiger bereits alles, was sie haben. Wenn sie jemals unsere Hilfe brauchten, dann jetzt. Wenn wir genügend Spenden aufbringen können, können wir:

  • Die besten Sicherheitsexperten einstellen und einen Sofortalarm auslösen, wann immer Angriffe eskalieren
  • Journalisten und Fotografen rekrutieren und ihre Geschichte auf globaler Ebene erzählen
  • Forschung finanzieren, die die Hintermänner der Angriffe aufdeckt und dann hilft, sie vor Gericht zu stellen
  • Kampagneen für weitreichende, langfristige Schutzmaßnahmen für den Amazonas und die Biodiversitäts-Hotspots auf der ganzen Welt organisieren.

Diese Wächter werden angegriffen, weil sie das unersetzliche Wunder des Amazonas verstanden haben – und während so viel anderes dem Erdboden gleich gemacht und geplündert wurde, haben sie es beschützt: eine grüne Insel in einem Meer der Zerstörung. Aber sie können es nicht alleine schaffen.

Spenden Sie, was Sie können – lassen Sie uns die Magie unserer Bewegung entfesseln, um die tapferen Waldverteidiger im gesamten Amazonasgebiet und für alles Leben auf der Erde zu erheben und zu schützen.

Von Südafrika bis Grönland und von Peru bis China umfasst unsere Bewegung die Welt – und doch sind wir alle untrennbar mit dem Amazonas und seinem Leben verbunden, egal wo wir uns befinden. Sein Schicksal ist unser eigenes, und in diesem monumentalen Kampf um die Natur kann es keine Zuschauer geben. Dieser Kampf geht uns alle an.

Mit endloser Hoffnung und Entschlossenheit

Mike, Marigona, Christoph, Diego, Laura, Oscar, Martyna and the rest of the Avaaz team

SPENDEN:

 

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ENGLISH

AVAAZ

You may not have known it, but Paulo Guajajara was fighting for all of us.

He was an Amazon defender, locked in an escalating war to save the rainforest — and ready to give his life stopping the loggers, miners, and ruthless multinationals.

And then one day, as he was guarding the forest, it happened: Paulo was ambushed by five illegal loggers, took a bullet to the face, and died — surrounded by the trees he was trying to save.

But it’s not just his war — this battle belongs to us all because what happens to the Amazon affects everything. And so the Amazon defenders are still out there, giving everything they can, but they can’t do it alone.

They need our help.

If we all chip in now, we can provide GPS and satellite phones to keep them safe, the smartest lawyers to back them up, world class media exposure, and powerful campaigns to secure the forest and biodiversity protections we need.

If they’re on the frontlines, we’re the reinforcements: a global community with unstoppable power to defend the defenders. Let’s use it.

Amazon deforestation is up 85% in a year, and now Brazil’s right-wing president wants to open up vast protected areas to oil and gas, mining and logging. We can’t afford to let these relentless attacks on the Amazon succeed.

Yet in this most unequal war, these forest defenders are already giving all they’ve got. If there was ever a moment when they needed our help, it is now. If we can raise enough, we can:

  • Hire the best security experts and launch a rapid-response alarm whenever attacks escalate
  • Recruit journalists and photographers, and tell their story on a global scale
  • Fund research exposing those behind the attacks, and then help bring them to justice
  • Campaign to win far-reaching, long term protections for the Amazon and biodiversity hotspots around the world.

These guardians are under attack because they understood the irreplaceable wonder of the Amazon — and while so much else was scraped and plundered, they protected it: an island of green in a sea of destruction. But they can’t do it alone.

Donate what you can — let’s unleash the magic of our movement to lift up and protect the brave forest defenders, all over the Amazon, and for all life on Earth.

From South Africa to Greenland, and from Peru to China, our movement wraps the world — and yet no matter where you are, we are all inextricably linked to the Amazon and the life it holds. Its fate is our own, and in this monumental battle for nature, there can be no bystanders. This fight belongs to us all.

With endless hope and determination,

Mike, Marigona, Christoph, Diego, Laura, Oscar, Martyna and the rest of the Avaaz team

DONATIONS:

 

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Mehr Information:                               … More information:

Brazilian ‚forest guardian‘ killed by illegal loggers in ambush (The Guardian)
https://www.theguardian.com/world/2019/nov/02/brazilian-forest-guardian-killed-by-illegal-loggers-in-ambush

Brazil’s indigenous communities resist Bolsonaro (Deutsche Welle)
https://www.dw.com/en/brazils-indigenous-communities-resist-bolsonaro/a-51909742

Brazil’s Bolsonaro unveils bill to allow commercial mining on indigenous land (The Guardian)
https://www.theguardian.com/world/2020/feb/06/brazil-bolsonaro-commercial-mining-indigenous-land-bill

Brazil Amazon deforestation jumped 85% in 2019 vs 2018: government data (Reuters)
https://www.reuters.com/article/us-brazil-deforestation/brazil-amazon-deforestation-jumped-85-in-2019-vs-2018-government-data-idUSKBN1ZD2W0

Conservationists Worry about Amazon’s Fate after Bolsonaro’s Victory in Brazil (Scientific American)
https://www.scientificamerican.com/article/conservationists-worry-about-amazons-fate-after-bolsonaro…

 

Blokhus bei hartem Wind … Blokhus with strong winds

So sah das aus, ein wenig bedrohlich fand ich das …

… This is what it looked like. I found it a bit threatening …

Da sind normalerweise zwischen 200 und 500 Meter Strand, je nach Gezeiten. Aber in Dänemark ist es ja noch nicht so schlimm wie in anderen Ländern.

… Normally there are between 656 and 1640 feet of beach, depending on the tide. But in Denmark it is not yet as bad as in other countries.

Wir wollen doch hoffen, dass da bald mal eine Pause kommt. Am Wochenende soll es allerdings noch einmal dicke kommen.

… Let’s hope that there will soon be a break. The coming weekend, however, more storm is to be expected.

Weg ohne Angst … Path without fear

Der Weg ist da … ich sehe ihn undeutlich … wo führt er hin? Endet er am Horizont?

… The path is there … I can see it vaguely … where will it lead? Does it end at the horizon?

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Soll ich es wagen, den ersten Schritt zu tun? Werde ich es wagen? Ein Schritt ins Ungewisse …

… Should I dare to take the first step? Will I dare? A step into the unknown …

Wenn nicht, werde ich niemals wissen … „Angst essen Seele auf“ … Angst behindert … Angst … macht lebendig tot.

… If not, I will never know … „Fear eats the soul“ … fear disables … fear … kills one while still alive.

Lass es nicht zu!                                    … Don’t allow it!

Cooling von West … Gales from the west

Am letzten Mittwoch schauten wir in Løgstør nach dem Rechten, ob die neuen Hochwasserbarrieren Stand gehalten haben. Man kann wohl sagen, dass ohne die zusätzlichen Barrieren alle Häuser an der Wasserkante bereits wieder vollgelaufen wären, wie sie es jedes Jahr waren, bevor diese errichtet wurden.

… Last Wednesday we had a look around Løgstør to see how the new flood protection is holding up. I dare say, without it the houses at the water front would have been flooded again, like they used to be every year until they built the walls.

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Beim Kanal sieht es etwas anders aus. Wenn das Wasser vom Westwind in den Limfjord gedrückt wird, gibt das Hochwasser in allen Seitenarmen und eben auch in dem Kanal in Løgstør. Die Anlegestege sind irgendwo da unten, unter 2 m Wasser.

… At the canal the situation is a bit different. When the westwind presses the water into the Lilmfjord, all sidearms are flooded, and therewith also the canal in Løgstør. The jetties are somewhere down there below 7 feet of water.

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Um diesen Kunstpavillon konnte man herumspazieren.

… We used to walk around this art pavillon.

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Der „Strand“ ist weg (bestand hauptsächlich aus Muscsheln, daher in Anführungszeichen). An der Farbe des Wassers kann man sehen, bis wohin der einmal ging.

… The „beach“ has disappeared (it consisted mainly of sea shells, therefore the quotation marks). You can see from the colour of the water, where the beach had been.

Hier der aktuelle Wasserstand, wie gesagt, es war am abebben. aber diese Woche soll noch stärkerer Wind kommen, erst von Süd, dann wieder von West. Bei gleichem Wasserstand wie 1981, plätschert es vielleicht nur ein wenig über, aber beim Stand von 2005 nützen die Barrieren nichts mehr. Wir drücken Løgstør die Daumen.

… And here the actual water level. As mentioned, the water was receding at this point. But this week stronger winds are expected, first from the south, later again from the west. At the same water level as in 1981, maybe some water will splash over the barriers, but at the level of 2005, they won’t be of any use anymore. We cross fingers for Løgstør.

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Da es bei euch auch wieder stürmen wird, passt gut auf euch auf und zurrt alles ordentlich fest!

… As it will also storm in Germany and other parts of Europe again, take good care of yourself and tie everything down!