Hallo, mein Mann hat den englischen Text noch einmal gegen den dänischen Korrektur gelesen. Von heute an sollte die Übersetzung daher besser sein.
… Hi, my husband has read and compared the English text with the Danish and made corrections. So from today on, the translation will be of better quality.

Der Mann aus Teheran
Prolog Teil 3 von 3
Bin Kanhal bog nach links ab, in die Straße, wo er wohnte. Er war sich im Klaren darüber, dass er seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte, aber das war ihm jetzt ziemlich egal. Er versuchte daher auch nicht, den heftigen Zorn zu bekämpfen, der plötzlich in ihm hochkam, als er in Gedanken einen bestimmten Teil des unbehaglichen Gesprächs nachvollzog.
Es drehte sich um seinen Aufenthalt in London. Er fühlte sich zutiefst gekränkt, aber am meisten ärgerte es ihn, dass er die Fassung verloren hatte und die Angelegenheit daher nicht ordentlich hatte erklären können. Die ganze Episode in London war von Anfang bis Ende ein Missverständnis gewesen. Wie Williams sehr richtig aus seiner verdammten Plastikmappe vorgelesen hatte, hatte er sich nach dem Studium ein Sabbatjahr erlaubt, das er sowohl in den USA als auch in Europa verbracht hatte.
Während eines Aufenthaltes in London war er, wie so viele andere auch, in Soho gelandet. Ein hübsches junges Mädchen hatte ihn angesprochen, und seine Hormone waren stärker gewesen als sein Verstand. Sie hatten einen Preis von £ 20 für ihre ‚Dienste‘ vereinbart, und er war ihr in einen Keller gefolgt. In seiner Naivität, hatte er erwartet, mit dem Mädchen allein zu sein, aber zu seiner großen Überraschung waren da noch andere Männer im Raum gewesen. Das Mädchen hatte ihm versichert, dass sie nur ein Getränk zusammen trinken sollten, bevor sie irgendwo hingehen konnten, wo sie allein sein könnten. Er hatte das verdächtig gefunden, hatte aber nicht protestiert, und aus unerfindlichen Gründen, die er sich heute nicht mehr erklären konnte, hatte er sie im Voraus bezahlt.
Aus dem einen Getränk wurden zwei, und schließlich hatte er die Geduld verloren. Er hatte gesagt, er würde nicht mehr warten und das war der Anfang
vom Ende gewesen. Völlig unerwartet hatte man ihn mit einer Rechnung über £ 20 für die insgesamt vier Getränke präsentiert. Er hatte sofort gewusst, dass er übers Ohr gehauen worden war und war dementsprechend wütend. Das Mädchen hatte mit einem schiefen Lächeln gesagt, dass nicht sie die Preise festsetzte, und wenn er sich nicht zu benehmen wüsste, wollte sie nichts mit ihm zu tun haben. Sie wollte gerade gehen, als er sie am Arm gepackt und beschuldigt hatte, ihn zu betrügen. Er hatte sich geweigert, für die Getränke zu bezahlen und seine £ 20 zurückverlangt. Das hatte Leben in die Bude gebracht. Er hatte immer noch das Mädchen am Arm festgehalten, als er bemerkte, dass ihr Blick zwischen ihm und irgendwo hinter ihm hin- und herflackerte. Instinktiv hatte er sich umgedreht, ohne das Mädchen loszulassen – fast wie ein Tanzfigur – und ein heftiger Schlag hatte sie am Hinterkopf getroffen, ein Schlag, der für ihn bestimmt gewesen war.
– Oh, hatte sie geseufzt und war in seinen Armen zusammengesunken. Bin Kanhal hatte entdecken müssen, dass der Schlag von einem unheimlich aussehenden Mann gekommen war, der anderthalb Mal so groß war wie er selber. Der Mann trug ein enges schwarzes T-Shirt mit einem fahlen Schädel auf der Brust, sein Kopf war glattrasiert, und sein Gesicht trug Narben von vielen Schlägereien. Er hatte alles andere als wohlwollend ausgesehen, und sein Anblick hatte bin Kanhal das Blut in den Adern gefrieren lassen. Der fehlgeleitete Schlag hatte den Mann offenbar verwirrt, denn er zögerte einen Moment und den Moment hatte bin Kanhal genutzt. Mit unerwarteter Kraft hatte er das halb bewusstlose Mädchen in die Arme des verblüfften Mannes geworfen, der sie instinktiv auffing. Mit ihr in den Armen, war er ein paar unsichere Schritte rückwärts gewankt, und bin Kanhal war wie ein verängstigter Hase zum Ausgang gestürzt. Er hatte die Tür aufgerissen, war die Treppe in drei Schritten hinaufgesprungen, und war auf die Straße gelaufen.
Hier hatte er zum zweiten Mal an dem Abend Pech gehabt. Er war direkt in die Arme von zwei patrouillierenden Polizisten gelaufen, die ihn festhielten. Ein paar Sekunden später war der Mann aus dem Keller gekommen und hatte aufgeregt geschrien, bin Kanhal hätte eines der Mädchen geschlagen. Das Mädchen kam einen Moment danach hinterher geschwankt, mit einem deutlich geschwollenen und fast vollständig geschlossenen Auge, und hatte zu bin Kanhals großem Ärger die Lügen des Mannes bestätigt. Zwanzig Minuten später hatte bin Kanhal sich auf einer Polizeistation irgendwo in London befunden, wo er seine Geschichte wiederholt hatte, immer und immer wieder. Er hatte trotzdem die Nacht in einer Zelle verbringen müssen, zusammen mit anderen nächtlichen Unruhestiftern.
Bin Kanhal öffnete das Tor zum Vorgarten seines Hauses und ging die letzten Schritte zur Eingangstür. Er dachte an den durchgestrichenen Namen und wurde noch niedergeschlagener. Er brauchte dringend Ruhe, um über alles nachzudenken. Er trat in das große, gut eingerichtete Haus ein. Es duftete nach frisch gebackenem Brot, und er fühlte sich gleich ein bisschen besser. Er fand seine Frau in der Küche, wo sie zusammen mit der Köchin dabei war, die Mahlzeiten zu planen. Er begrüßte die beiden und ging in sein Arbeitszimmer. Seine Frau war zu beschäftigt, um ihn zu fragen, wie es gelaufen war, und das passte ihm ausgezeichnet, denn er wollte lieber noch damit warten, ihr davon zu erzählen.
Er saß lange Zeit an seinem Schreibtisch und sah nur vor sich hin, bis
er einen Block und einen Stift aus einer der Schubladen nahm. Er beschloss, alles aufzuschreiben, während er sich noch daran erinnerte. Er begann ganz von Anfang an und schrieb fast wörtlich auf, was jeder der Anwesenden gesagt und getan hatte. Dann versuchte er, sich an die Namen auf der Liste zu erinnern und schrieb sie alle nieder, einschließlich des ausgestrichenen Namens. Neben dem Namen des Anführers schrieb er: Angeblich der Anführer, aber kann das wirklich stimmen? Und neben den ‚ausgestrichenen‘ Namen schrieb er: Wie konnte es so weit kommen? Er trennte die Seiten aus dem Block und legte sie in eine andere Schublade. Er entschied sich, seinen Bruder anzurufen. Er hatte zwar versprochen, alles, was er gehört hatte, vertraulich zu behandeln, aber Blut war immer noch dicker als Wasser. Er fühlte sich dazu verpflichtet, seinen Bruder über den ausgestrichenen Namen auf der Liste zu informieren.
In den kommenden Monaten ging es für den Iran steil bergab. Am 16. Januar verließ Schah Mohammad Reza Pahlavi das Land. Dr. Shahpour Bakhtiar trat, wie erwartet, den unsicheren Premierministerposten an und kämpfte einen erbitterten, aber ungleichen politischen Kampf, um das Land zu vereinen und die Unruhen so weit wie möglich in Schach zu halten. Die Flughäfen wurden geschlossen, wie vorhergesagt, und man zog an allen erdenklichen nationalen und internationalen Fäden, um Khomeini vom Iran fernzuhalten, aber es war alles vergeblich. Die Unruhen wurden von Tag zu Tag schlimmer, und bereits zwei Wochen nach der Flucht des Schahs konnte die Schließung des Teheraner Flughafens nicht mehr aufrechterhalten werden.
Am ersten Februar kehrte Khomeini in den Iran zurück. Bin Kanhal tat, wie man ihn gebeten hatte. Er hielt Augen und Ohren offen, was nach einigen Monaten schließlich keinen Sinn mehr machte. Worauf sollte er denn nun ein Auge haben? Was konnte in diesen Tagen als ungewöhnlich oder verdächtig bezeichnet werden? Das tägliche Leben im Iran hatte sich so radikal verändert, dass die meisten Iraner es nicht wiedererkannten.
Zweimal hatte er den Anrufbeantworter angerufen und Informationen auf Band gesprochen, ohne zu wissen, ob sie wesentlich waren oder nicht. Und jetzt hatte er wieder etwas mitzuteilen. Dieses Mal war er allerdings sicher, dass es sich um etwas Wichtiges handelte.
Sonnabend, den 3. November war er wie durch eine Ironie des Schicksals in den Lesesaal der Universitätsbibliothek gekommen und hatte eine kleine Gruppe Studenten überrascht, die an einem der Tische die Köpfe zusammengesteckt hatten. Sie hatten einen gedämpftes, aber offenbar sehr intensives Gespräch geführt. Das Gespräch hatte bei seinem Eintreten abrupt geendet, und die Studenten waren alle wie auf Kommando aufgestanden und hatten hastig den Saal am entgegengesetzten Ende verlassen. Bin Kanhal hatte fünf Personen gezählt, was an sich nicht weiter erschreckend war, aber drei von ihnen standen auf der Liste.
Er hatte sofort versucht das Gesehene zu deuten. Zwei von ihnen waren nicht auf der Liste. Waren neue dazugekommen? Er war zu dem Tisch gegangen, an dem sie gesessen hatten und hatte bemerkt, dass die jungen Leute in ihrem Eifer zu verschwinden einige Papiere liegen gelassen hatten. Er hatte sie an sich genommen und gesehen, dass es einige handschriftliche Notizen waren. Seine erste Eingebung war gewesen, sie wieder hinzulegen, aber irgendetwas hatte ihn dazu veranlasst, sie in die Tasche zu stecken. Diese Entscheidung würde verhängnisvolle Folgen für ihn haben.
Er hatte keine Zeit gehabt, sich die Papiere genauer anzusehen, erst später gegen Abend, und er hatte stattdessen beschlossen, es auf den nächsten Tag zu verschieben, wo er mehr Zeit haben würde. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück zog bin Kanhal sich in sein Büro zurück und nahm sich die Papiere wieder vor. Es waren drei A4-Blätter, von denen eines eine grobe Zeichnung irgendeines größeren Gebäudes zeigte. Die Zeichnung ähnelte einem Grundriss, aber egal wie lange Bin Kanhal sie auch studierte, er konnte nicht herausfinden, um welches Gebäude es sich handelte. Instinktiv nahm er an, dass es ein öffentliches Gebäude irgendwo im Lande, vielleicht sogar hier in Teheran, sein musste.
Die beiden anderen Blätter enthielten handschriftliche Notizen, und er war ziemlich sicher, dass er die Handschrift nicht kannte. Aus den Notizen konnte er entnehmen, dass in vier Tagen irgendein Gebäude eingenommen oder gestürmt werden sollte, und er vermutete daher, dass die Zeichnung das betreffende Gebäude darstellte. Der Rest des Textes sagte bin Kanhal unmittelbar nichts. Unten auf dem, was er als das letzte A4-Blatt ansah, stand jedoch, sehr feierlich, dass die eine oder andere Gruppe einstimmig beschlossen hatte, die Aktion durchzuführen, ungeachtet des möglichen Verlusts ihres eigenen Lebens oder der Leben anderer, und zum Schluss war das Datum der Aktion angeführt.
Es gab einen Ruck in bin Kanhal, als ihm aufging, was das bedeutete. Das Datum war Sonntag, der 4. November, heute! Er wusste nicht, was er tun sollte. Wenn er den Anrufbeantworter anrief, konnte er ja nicht sicher sein, dass die Nachricht umgehend abgehört wurde, ja, er wusste nicht einmal, ob dort überhaupt jemals etwas abgehört wurde. Er entschloss sich, die direkte Nummer, die Williams ihm gegeben hatte, anzurufen. Er wählte die Nummer, die auf der Visitenkarte von Williams stand, und wählte die letzten beiden Zahlen in umgekehrter Reihenfolge. Das Telefon klingelte ein paar Mal, dann antwortete eine männliche Stimme:
– Ja!
– Mr. Williams? fragte bin Kanhal.
– Einen Moment! antwortete die Stimme. Bin Kanhal wartete, wie ihm vorkam, ungewöhnlich lange. Waren sie vielleicht dabei, den Anruf zurückzuverfolgen? Er schüttelte den Kopf: Ihm war es egal, er würde Williams ja sowieso erzählen, wer er war. Plötzlich war die Stimme wieder da:
– Mr. Williams ist im Augenblick leider nicht erreichbar, möchten Sie eine Nachricht hinterlassen? Bin Kanhal überlegte ein paar Sekunden.
– Nein, danke, antwortete er und legte auf. Er blieb sitzen, und versuchte, sich zu sammeln. Er musste Williams dringend auf irgendeine Weise Bescheid geben, das war ihm klar, aber wie? Schließlich traf er eine Entscheidung. Er stand entschlossen auf, steckte die Notizen in die Jackentasche und eilte zur Tür hinaus.
Die US-Botschaft lag nur ein paar Minuten zu Fuß von seinem Haus entfernt und er eilte mit energischen, entschlossenen Schritten darauf zu. Vielleicht ist es schon zu spät, dachte er bei sich – ohne zu wissen, wie recht er damit hatte. Der Lärm, der von der vor der Botschaft versammelten, riesigen Menschenmenge ausging, schien an Intensität zuzunehmen, je näher er kam. Er war erstaunt über die Wildheit, die seine Landsleute an den Tag legten. Er hatte natürlich oft von den Unruhen vor der Botschaft gehört, aber es war doch etwas anderes, sich mitten drin zu befinden.
Je näher er zum Tor kam, desto dichter und erregter wurde die Menschenmenge. Nicht weit von ihm, war ein Mann dabei, eine amerikanische Fahne zu verbrennen. Die Atmosphäre war hasserfüllt, und er fühlte sich ausgesprochen unbehaglich, aber trotzdem drängelte und schubste er, um dichter an das Gitter heranzukommen, und versuchte, einen Blick in das Botschaftsgelände zu werfen. Er sah einen Mann, der unter einem der Bäume stand und eine Zigarette rauchte. Sie hatten kurz Augenkontakt, aber bin Kanhal sah sofort wieder weg, es war nicht Williams.
Dann entdeckte bin Kanhal eine Gruppe junger Leute ganz dicht am Tor, nicht mehr als fünf Meter von ihm entfernt. Er erkannte sie alle und wurde durch eine lähmende Mutlosigkeit ergriffen, weil ihm mit einem Mal klar wurde, welches Gebäude die Zeichnung darstellte, und sein Blut gefror bei dem Gedanken. Er brauchte es nicht mehr zu suchen, er stand genau davor.
Peter Green hatte sich eine kleine Pause gegönnt und war eine Zigarette rauchen gegangen. Er stand im Schatten unter einer der Platanen und beobachtete die Menge vor der Botschaft. Peter Green war ein CIA-Agent der Kategorie „Fußvolk“, ein Feld-Agent, wie er sich selbst gerne nannte. Er war ein temperamentvoller Mann von allgemeinem Körperbau und mit fast anonymem Aussehen. Er wusste nicht, warum er in den Iran geschickt worden war, war aber fest entschlossen, sich auf irgendeine Weise auszuzeichnen, damit er im Rang stieg und raus aus diesem Drecksloch kam, wie er es nannte.
Er hatte in den letzten Monaten mit Abscheu beobachtet, wie die Krawalle vor der Botschaft fast täglich an Intensität zunahmen, mit dem Abbrennen von Fahnen und symbolischen Hinrichtungen des amerikanischen Präsidenten. Bei Gott, er hasste die Iraner, und er hatte oft mit dem Gedanken gespielt, ihre heilige Stadt Ghom in Grund und Boden zu bombardieren und alle die „heiligen Arschlöcher“ in die Wüste hinaus zu treiben, wo sie hingehörten.
Green hatte eine besondere Fähigkeit, die ihm oft bei seiner Arbeit zugutekam. Er konnte sich an alle Menschen erinnern, die er einmal getroffen hatte, und zwar an ihre Gesichter, wer sie waren und wo er sie getroffen hatte, und er behielt fast immer auch die Namen, wenn man sie ihm mitgeteilt hatte. Er hatte daher keine größeren Probleme, die meisten der Aufwiegler, die jetzt vor der Botschaft damit beschäftigt waren, eine Fahne abzubrennen, voneinander zu unterscheiden. Er kannte natürlich ihre Namen nicht, aber er war sicher, dass er sie wiedererkennen würde, egal wo und wann er sie wiedersehen würde. Es waren immer dieselben Bastarde, die sich miteinander abwechselten. Junge Menschen mit hasserfüllten Augen, Männer und Frauen, die aus irgendeinem Grund sein Land verachteten.
Green hatte das Gefühl, dass an diesem Morgen etwas anders war, und er zerbrach sich den Kopf darüber, was es wohl sein könnte. Dann plötzlich dämmerte es ihm: Verdammt, sie sind hier alle zusammen – alle gleichzeitig. Was in aller Welt soll das nun wieder bedeuten? Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen und bemerkte plötzlich ein neues Gesicht. Er war sich sicher, dass er es noch nie gesehen hatte. Es gehörte zu einem arabischen Mann in einem europäischen Anzug, der mit großem Eifer versuchte, sich durch die Menge zum Eingang des Botschaftsgeländes zu drängen. Das wird ihm schwer fallen, dachte Green, während er den Mann mit den Augen verfolgte. Der Mann blickte suchend in das Botschaftsgelände und hatte kurz Augenkontakt mit Green, bevor er sich noch weiter nach vorne drängte. Green war instinktiv an ihm interessiert, denn er passte nicht zu der Bande da draußen.
Mit einem Mal blieb der Mann versteinert stehen. Greens Aufmerksamkeit war sofort geweckt. Was hatte der Mann gesehen? Green folgte seinem Blick. Er sah offensichtlich zu einer Gruppe junger Menschen hinüber, die sich direkt vor dem Tor befand, etwa fünf Meter von der Stelle, wo der Mann selber war. Was war mit diesen jungen Menschen? Warum hatten sie diese Wirkung auf den Mann? Green war im Begriff, den letzten Zug seiner Zigarette zu rauchen, als die Ereignisse sich auf einmal überschlugen. Fast wie auf Kommando begannen die vordersten jungen Leute über das Gittertor zu klettern. Zuerst waren es nur einige wenige, aber dann kletterte ein ganzer Strom erregter Menschen an mehreren Stellen gleichzeitig über den Zaun. Jetzt gehen die verflucht noch mal Amok, dachte Green.
Innerhalb weniger Augenblicke waren beunruhigend viele Randalierer auf dem Botschaftsgelände. Es geschah alles so unerwartet und so schnell, dass Green einige wertvolle Sekunden wie gelähmt war. Aber dann reagierte er. Reflexmäßig zog er seine Waffe und rannte in Richtung Gittertor, das jetzt weit offen stand. Doch mit einem Mal ging ihm eine schreckliche Wahrheit auf: Die Eindringlinge waren bewaffnet. Er blieb abrupt stehen. Seine kleine Pistole war nicht sehr hilfreich gegen die automatischen Schusswaffen, mit denen die Eindringlinge gestikulierten.
Bin Kanhal sah alles wie durch einen Nebel. Es herrschte das reine Chaos, und er konnte die jungen Leute vor dem Tor nicht mehr entdecken. Er meinte gesehen zu haben, wie Leute über den Zaun kletterten, aber er traute seinen Sinnen im Augenblick nicht. Dann bemerkte er plötzlich, dass der Druck der Menschenmenge hinter ihm stärker wurde. Ein Strom von Menschen bewegte sich in Richtung auf das nun weit offene Tor, und niemand konnte es verhindern, mit in das Botschaftsgelände gezogen zu werden. Jetzt zu fallen wäre katastrophal, und er hielt sich mühsam auf den Beinen. Einen Moment später stolperte er unfreiwillig durch das Tor.
Wie ein Wunder konnte er sich nach rechts aus der Menge heraus drängen, wo er verzweifelt versuchte, sich zu orientieren. Er sah den Mann, der unter dem Baum gestanden hatte. Der Mann kam auf ihn zugestürmt, stoppte dann aber abrupt. Etwas hatte ihn offensichtlich erschreckt, aber bin Kanhals Gedanken waren zu konfus, um die Reaktion des Mannes zu deuten. Bin Kanhals eigene, spontane Reaktion war daher fatal: Er lief dem Mann entgegen. Er musste irgendwie den Mann dazu bringen, Williams ausfindig zu machen. Bin Kanhal sah nicht das Unlogische in seinem Gedankengang. Das, wovor er hatte warnen wollen, war bereits in vollem Gange.
Er begann, schwerfällig auf den Mann zuzulaufen und griff in seine Innentasche nach den Papieren, die er gefunden hatte. Green sah zu seinem Erstaunen den arabisch aussehenden Mann direkt auf sich zulaufen. Mit einem wilden Blick in den Augen steckte der Mann eine Hand in seine Jackentasche. Green geriet in Panik und drückte reflexmäßig auf den Abzug, während er sich zur Seite warf. Der Mann lief noch drei Schritte weiter, aber sank dann direkt neben Green zusammen. Green sprang sofort wieder auf. In diesem Moment hörte er jemanden rufen:
– Nein!
Er schaute in die Richtung des Schreis und sah zu seinem Entsetzen einen jungen Mann mit einem wahnsinnigen und verzerrten Gesichtsausdruck auf sich zulaufen. Aber es war nicht so sehr der Anblick des jungen Mannes, der Green Angst machte, sondern vielmehr die automatische Waffe, die er in den Händen hielt und die direkt auf ihn gerichtet war. Green wusste, dass es zu spät war, noch bevor die Waffe mit einem bellenden Laut eine Serie tödlicher Kugeln in seinen Körper jagte. Alle Greens Eingeweide wurden von den vielen Kugeln zerrissen und er war tot, bevor er auf den Boden fiel.
Bin Kanhal lag auf der Erde in seinen letzten, in Blut erstickten Atemzügen. In seiner Hand hielt er die Papiere. Wie still es auf einmal war, dachte er, bevor er in die nächste Welt hinüber glitt. Einen Augenblick später warf sich Akhmahel bin Kanhal neben der Leiche seines Vaters auf die Knie. Neben ihm lag die automatische Waffe, die Green fast in zwei Hälften gesägt hatte. Mit Tränen in den Augen schwor Akhmahel, dass der Tod seines Vaters nicht umsonst gewesen sein sollte. Die Verantwortlichen sollten einen teuren Preis dafür zahlen. Er nahm die Papiere aus der Hand seines Vaters.
An einem der Fenster des Botschaftsgebäudes stand John Williams und beobachtete die Ereignisse auf dem Platz. Jetzt hat das Spiel richtig begonnen, dachte er bei sich, als die Menschenmenge plötzlich in das Botschaftsgelände eindrang. Der Teufel soll sie holen! Ich frage mich, wo das endet? Er versuchte, einen Überblick darüber zu bekommen, wie viele Menschen eingedrungen waren, musste aber aufgeben. Die Situation da unten war im Begriff in ein enormes Chaos auszuarten.
Seine Aufmerksamkeit wurde von einem Mann gefangen, der auf die Platanen zulief. Er folgte dem Mann mit den Augen und bemerkte dort einen der Botschaftsangestellten, den Williams als CIA-Agent Green erkannte. Plötzlich fiel der Mann mitten im Laufen um, und Green warf sich zur Seite. Eine Sekunde später war Green wieder auf den Beinen, aber stand nur da wie betäubt und sah auf etwas. Williams folgte Greens Blick und sah einen jungen Mann mit einer automatischen Waffe. Williams wusste, dass Green keine Chance hatte, und er ihm nicht helfen konnte. Das Blut spritzte aus Greens Rücken, als die Waffe des jungen Mannes eine ganze Serie von Projektilen durch ihn hindurch jagte.
Green musste auf der Stelle tot gewesen sein, und der junge Mann warf sich auf die Knien neben dem Mann, der angelaufen gekommen war. Williams Aufmerksamkeit wurde von den Begebenheiten draußen weggerissen. Die Tür zu dem Raum, in dem er sich befand, wurde gewaltsam eingetreten, und eine Gruppe von schwer bewaffneten Studenten drang ein. Er vergaß umgehend den Anblick des knienden jungen Mannes. Hätte er gewusst, dass sein eigenes Schicksal von nun an mit dem des jungen Mannes verknüpft war, hätte er wahrscheinlich versucht, die Szene im Gedächtnis zu behalten. So wie die Dinge lagen, hatte er keine Ahnung, wer der junge Mann war.
(Fortsetzung folgt)
ENGLISH
The man from Tehran
Prologue part 3 of 3
Bin Kanhal turned left into the street where he lived. He was aware that he wasn’t in control of his emotions, but he didn’t really care anymore. So he didn’t try to fight the violent anger that suddenly came up when he thought about the most uncomfortable part of the conversation. It had been about his stay in London. He felt deeply offended, but what annoyed him most was that he had lost his composure and had been unable to explain the matter properly.
The whole episode in London had been a misunderstanding from start to finish. As Williams had correctly read from his damned folder, he had allowed himself a Sabbath year after graduation, which he had spent both in the United States and in Europe. During his stay in London, like so many others, he ended up in Soho. A pretty young girl had offered herself to him and his hormones had reacted stronger than his brain. They had agreed on a price of £ 20 for her ’services‘ and he had followed her into a basement. In his naivety, he had expected to be alone with the girl, but to his great surprise there had been other men in the room. The girl had assured him that they should only have a drink together before they could go somewhere, where they could be alone. He had found this suspicious but had not protested, and for some unknown reason that he could no longer explain today, he had paid for it in advance.
One drink turned into two, and he finally lost patience. He had said he would not wait any longer and that was everything turned bad. Completely unexpectedly, he was presented with a £ 20 bill for the four drinks. He knew immediately that he had been cheated and was furious. The girl had said with a wry smile that she wasn’t deciding the prices, and if he didn’t know how to behave, she didn’t want anything to do with him. She was about to leave when he grabbed her arm and accused her of cheating him. He had refused to pay for the drinks and asked for his £ 20 back.
That immediately speeded up the events. He was still holding the girl by the arm when he noticed that her eyes flickered back and forth between him and somewhere behind him. He had instinctively turned around without letting go of the girl – almost like in a dance – and a violent blow had hit her in the back of the head, a blow intended for him. – Oh, she sighed and slumped in his arms. Bin Kanhal had discovered that the blow had come from a scary-looking man who was one and a half times his own size. The man was wearing a tight black T-shirt with a pale skull on the front, his head was shaved to the skin, and his face was scarred from many fights. He had looked anything but benevolent, and the sight of him made bin Kanhal’s blood freeze.
The misdirected blow had obviously confused the man because he hesitated a moment and bin Kanhal had used that moment to escape. With unexpected strength, he had thrown the half-unconscious girl into the arms of the astonished man, who instinctively caught her. With her in his arms, he staggered back a few steps, and Bin Kanhal had rushed to the exit like a scared rabbit.
He had opened the door, jumped up the stairs in three steps, and run into the street. Here he had had bad luck for the second time that evening. He had run straight into the arms of two patrolling police officers who held him back. A few seconds later the scary-looking man came out of the basement and shouted excitedly that Kanhal had hit one of the girls. The girl came staggering after him a moment later, with a clearly swollen and almost completely closed eye, and had confirmed the lies of the man to Bin Kanhal’s great annoyance. Twenty minutes later, Binhal found himself in a police station somewhere in London where he had repeated his story over and over again. Nevertheless, he had had to spend the night in a cell, along with other troublemakers that night.
Bin Kanhal opened the gate to the front yard of his house and took the last few steps to the front door. He thought of the crossed-out name and became even more depressed. He urgently needed rest to think about everything. He entered the large, well-furnished house. It smelled of freshly baked bread and he felt a little better.
He found his wife in the kitchen, where she was planning the meals with the cook. He greeted them and went to his study. His wife was too busy to ask him how it went, and that suited him very well, because he wanted to wait with telling her about it.
He sat at his desk for a long time, just staring into the void, until he took a pad and a pencil from one of the drawers. He decided to write everything down as he remembered it. He started right from the beginning and wrote down almost verbatim what each of those present had said and done. Then he tried to remember the names on the list and wrote them all down, including the crossed-out one. Next to the name of the leader, he wrote: Allegedly the leader, but can that really be true? And next to the ‚crossed-out‘ name, he wrote: How did it get this far? He separated the pages from the block and put them into another drawer.
He decided to call his brother. He had promised to keep everything he heard confidential, but blood was still thicker than water. He felt obliged to inform his brother of the crossed-out name.
In the coming months, things in Iran went rapidly from bad to worse. On January 16, Shah Mohammad Reza Pahlavi left the country. And as expected, Dr. Shahpour Bakhtiar took up the uncertain Prime Minister position and fought a fierce but unequal political struggle to unite the country and keep the riots as far as possible under control. The airports were closed as predicted and all possible national and international threads were pulled to keep Khomeini away from Iran, but all was in vain.
The riots grew worse every day, and just two weeks after the Shah’s flight, the closure of Tehran’s airport could no longer be maintained. On February 1, Khomeini returned to Iran.
Bin Kanhal did as he had been asked. He kept his eyes and ears open, which actually made no sense after a few months had gone by. What should he keep an eye on now? What could be described as unusual or suspicious these days? Daily life in Iran had changed so radically that most Iranians didn’t recognize it. He had called the answering machine twice and spoken information on tape without knowing whether it was essential or not. And now he had something to report again. This time, however, he was sure that it was something important. Saturday, November 3rd, as if by irony of fate, he had come into the reading room of the university library and surprised a small group of students who had their heads close together at one of the tables. They had had a muted but apparently very intense conversation. The conversation had ended abruptly when he entered, and the students had all got up as if on command and had left the room. Bin Kanhal had counted five people, which in itself wasn’t terrifying, but three of them were on the list. He had immediately tried to interpret what he saw. Two of them were not on the list. Have new ones been added? He had gone to the table where they had been sitting and noticed that students, in their eagerness to disappear, had left some papers behind. He had taken them and seen that they were some handwritten notes.
His first impulse had been to leave them on the table, but something had caused him to put them in his pocket. This decision, as it turned out later, would have disastrous consequences for him. He hadn’t had time to take a closer look at the papers until late in the evening, and instead decided to postpone it until the next day, where he would have more time.
The next morning after breakfast bin Kanhal retired to his office and turned his attention to the papers. There were three A4 sheets, one of which showed a rough drawing of some larger building. The drawing resembled a floor plan, but no matter how long Bin Kanhal studied it, he couldn’t figure out which building it was. He instinctively assumed it must be a public building somewhere in Iran, maybe even here in Tehran. The other two sheets contained handwritten notes, and he was pretty sure he didn’t recognize the handwriting. He could see from the notes that one or the other building should be taken or stormed in four days, and he therefore suspected that the drawing depicted the building in question. The rest of the text made no immediate sense to bin Kanhal. At the bottom of what he guessed was the last A4 sheet, however, it was mentioned very solemnly that one or the other group had unanimously decided to carry out the action, regardless of the possible loss of their own life or the lives of others, followed by the date of the action planned. It gave a start in bin Kanhal when he realized what that meant. The date was Sunday November 4th. Today!
He didn’t know what to do. When he called the answering machine, he couldn’t be sure that the message would be listened to immediately. In fact, he didn’t even know if anyone listened to it at all.
He decided to call the direct number Williams had given him. He dialed the number on Williams‘ business card and dialed the last two numbers in reverse order. The phone rang a few times, then a male voice answered:
– Yes!
– Mr. Williams? Bin Kanhal asked.
– One moment! answered the voice. Bin Kanhal waited, as he saw it, for an unusually long time. Maybe they were tracing the call? He shook his head: it didn’t matter, he would tell Williams who he was anyway. Suddenly the voice was back:
– Mr. Williams is unfortunately not available at the moment, would you like to leave a message? Bin Kanhal considered for a few seconds.
– No thank you, he replied and hung up. He remained seated and tried to collect himself. He urgently needed to let Williams know what he had found in some way, but how? Finally, he made a decision. He got up resolutely, put the notes in his jacket pocket and hurried out the door. The U.S. embassy was just a few minutes‘ walk from his house and he hurried with energetic, resolute steps in that direction. Maybe it is already too late, he thought to himself – without knowing how right he was.
The noise from a huge crowd gathered in front of the embassy seemed to intensify as he got closer. He was amazed at the ferocity that his compatriots showed. Of course, he’d heard a lot about the riots in front of the embassy, but it was very different to be in the middle of it. The closer he got to the gate, the denser and more excited the crowd became. Not far from him, a few men were about to burn an American flag. The atmosphere was full of hate and he felt extremely uncomfortable, and soon he had to push his way to get closer to the grille that surrounded the embassy. He tried to look into the embassy area. He saw a man standing under one of the trees smoking a cigarette. They had brief eye contact, but bin Kanhal looked away immediately, it wasn’t Williams.
Then Bin Kanhal spotted a group of young people close to the gate, no more than five meters away. He recognized them all and was struck by a numbing feeling of discouragement, because he suddenly realized which building was depicted on the drawings he had found, and his blood froze at the thought. He didn’t have to look for it anymore, he was standing right in front of it.
Peter Green had given himself a little break and gone to smoke a cigarette. He stood in the shade under one of the plane trees and watched the crowd in front of the embassy. Peter Green was a CIA agent – a field agent as he liked to call himself. He was a man with a fierce temper, of average build and with an almost anonymous appearance. He didn’t know why he had been sent to Iran, but was determined to excel in some way so that he could rise in the ranks and get out of this – what he called – a hole in the ground. In recent months, he had with disgust watched the riots in front of the embassy intensify almost daily, with the burning of flags and symbolic executions of the American president. By God, he hated the Iranians, and he had often thought about bombing their holy city of Qom and driving all of the „holy assholes“ out into the desert where they belonged.
Green had a special skill that he often used in his work. He could remember all the people he had met, their faces, who they were and where he had met them, and he almost always recalled their names if he had learned them. He had no major problems distinguishing most of the troublemakers who were now busy burning a flag in front of the embassy. He didn’t know their names, of course, but he was sure that he would recognize them no matter where and when he would see them again. It was always the same bastards who took turns. Young people with hateful eyes, men and women who for some reason despised his country.
Green felt that something was different this morning, and it puzzled him. Then suddenly it dawned on him: Damn, they were all here together – all at the same time. What on earth did that mean? He scanned the crowd and suddenly noticed a new face. He was sure that he had never seen it before. It belonged to an Arab man in a European suit who was eager to push through the crowd towards the entrance to the embassy. It’s going to be hard for him, Green thought, following the man with his eyes. The man looked as if he was searching for something in the embassy area and they had brief eye contact before the man pushed forward.
Green was instinctively interested in him because he didn’t fit into the mob out there. Suddenly the man stopped as petrified. Green’s attention was immediately drawn. What had the man seen? Green followed his gaze. He was obviously looking at a group of young people who were right in front of the gate, about five meters from where the man himself was. What was it about these young people? Why did they have this effect on the man? Green was about to smoke the last puff of his cigarette when events suddenly went ablaze. The foremost young people began to climb over the gate almost as if on command. At first there were only a few, but then a whole stream of excited people climbed over the fence in several places at the same time. Damned, Green thought. They’re going completely amok now. Within a few moments there was a disturbingly large number of rioters on the embassy grounds. It all happened so unexpectedly and so quickly that Green was paralyzed for a few valuable seconds. But then he responded. He reflexively drew his hand-weapon and ran towards the gate, which was now wide open. But a terrible truth suddenly clear to him: the intruders were armed. He stopped abruptly. His little pistol wasn’t very helpful against the automatic firearms with which the intruders gesticulated.
Bin Kanhal saw everything as if through a fog. There was pure chaos and he could no longer see the young people at the gate. He thought he saw people climbing over the fence, but he didn’t trust his senses right now. Then he suddenly noticed that the pressure of the crowd behind him was increasing. A stream of people moved towards the now wide-open gate, and no one could prevent being dragged into the embassy grounds. Falling now would be catastrophic, and he struggled to stay on his feet. A moment later he stumbled involuntarily through the gate. Miraculously, he could push himself to the right out of the crowd, where he was desperately trying to orient himself. He saw the man who had been standing under the tree. The man rushed toward him, but then stopped abruptly. Something had obviously startled him, but bin Kanhal’s thoughts were too confused to interpret the man’s reaction. Bin Kanhal’s own spontaneous reaction was therefore fatal: he ran towards the man. Somehow he had to get the man to help him find Williams. Bin Kanhal did not see the illogical in his train of thought. What he was there to warn about was already in full swing.
He started running clumsily towards the man and reached into his inside pocket for the papers he had found.
To his astonishment, Green saw the Arab-looking man running straight towards him. With a wild look in his eyes, the man put a hand in his jacket pocket. Green panicked and hit the trigger reflexively as he threw himself to the side. The man walked three steps further, but then collapsed right next to him. Green jumped up again immediately. At that moment he heard someone shout:
– No no no!
He looked into the direction of the scream and saw to his horror a young man with an insane and contorted expression on his face. But it was not so much the sight of the young man that frightened Green, but rather the automatic weapon that he was holding in his hands, and which was aimed directly at him. Green knew it was too late before the automatic weapon released a series of deadly bullets into his body. All of Green’s intestines were torn apart by the many bullets and he was dead before touching the ground.
Bin Kanhal laid on the ground breathing his last, choked with blood. He held the papers in his hand. How quiet it suddenly was, he thought, before sliding over to the next world. A moment later, Akhmahel bin Kanhal threw himself on his knees beside his father’s body. Beside him was the automatic weapon that had cut Green almost in half. With tears in his eyes, Akhmahel swore that his father’s death would not remain unrevenged. Those responsible should pay a high price. He took the papers out of his father’s hand.
John Williams stood behind one of the windows of the embassy building, watching the events on the square. Now the game really started, he thought to himself, when the crowd suddenly entered the embassy area. Damn them all! How will this end, he thought. He tried to get an overview of how many people had entered the compound, but had to give up. The situation was completely out of anyone’s control. His attention was caught by a man running towards the plane trees. He followed the man with his eyes and noticed one of the embassy employees there, whom Williams recognized as CIA agent Green. Suddenly the man fell over in the middle of the run and Green threw himself to the side. A second later Green was on his feet again, but just stood there stunned and looked at something. Williams followed Green’s gaze and saw a young man with an automatic weapon. Williams knew that Green had no chance and he couldn’t help him. The blood spurted from Green’s back as the young man’s weapon shot a series of projectiles through him. Green must have been dead on the spot. The young man threw himself on his knees next to the man who had come running.
William’s attention was distracted from the events outside. The door to the room he was in, was violently kicked in and a group of heavily armed students entered. He immediately forgot the sight of the kneeling young man. Had he known that his own fate was now linked to that of the young man, he would probably have tried to keep the scene in mind. As it was, he had no idea who the young man was.
(To be continued)