… oder eines der Enden, denn ich bin in einem Dilemma. Ich habe neulich meinem Mann die Geschichte in einem Stück vorgelesen, und ihm drängte sich ein ganz anderes Ende auf, noch viel zynischer als meine eigene Idee, aber das ist vielleicht Ansichtssache. Ich bin jetzt zu dem Entschluss gekommen, euch beide vorzustellen.
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Es dauerte sehr lange, bis die Wanderer es Astra verziehen hatten, dass sie Holger nicht heiraten wollte. Aber in dieser einen Angelegenheit blieb sie fest. Ansonsten gab sie sich die grösste Mühe, zu dem Gelingen des Projektes beizutragen. Trotzdem hatte sie immer das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Wann würden sie ihr endlich vertrauen?
Manchmal sollte man vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht. Eines Abends wurde sie zu einer Besprechung mit den Wanderern eingeladen oder war es eher geladen? Als sie in den Besprechungsraum trat, standen die Wanderer mit feierlicher Miene im Halbkreis. Astra bemerkte, dass alle eine Gasmaske in der Hand hielten. Was sollte denn das nun wieder?
Ihr Grossvater sprach sie an: „Astra, fünf Jahre sind ins Land gegangen und endlich, endlich hast du uns überzeugt, dass wir dir volles Vertrauen schenken können, dass du die dir zugedachte Rolle übernehmen wirst. Ohne eine zentrale Figur wie dir ist so ein Projekt nicht durchzuführen. Wir waren nicht ganz ehrlich zu dir.“ [Aha, hier kommt es, dachte Astra.] „Das Projekt Exitus ist noch gar nicht vom Stapel gelaufen. Wir haben die Einwohner von Oban bezahlt, damit sie woanders hinziehen und ansonsten sieht die Welt noch aus wie vor fünf Jahren. Aber alles ist bereit, ich brauche nur auf diesen Knopf zu drücken, und das Schlafgift wird über die Welt verteilt. Deshalb müssen wir jetzt die Gasmasken anlegen. Alle auf der Insel sind informiert.“ Er hielt ihr eine Gasmaske hin, die sie automatisch entgegennahm. Wie bitte? Wenn sie sich geweigert hätte mitzuspielen, hätte sie die Menschheit retten können? Was für ein wahnsinniges Gehirn hatte sich das ausgedacht?
Astra wollte schreien, brachte aber keinen Ton hervor. Mit offenem Mund starrte sie entsetzt ihren Grossvater an. Er wirkte auf einmal besorgt. „Wir hätten es doch heimlich machen sollen, ohne ihr Wissen“, murmelte er, „sie ist nicht genügend vorbereitet.“
Er gab ein Handzeichen und jemand trat von hinten an Astra heran. Genau wie damals wurde sie betäubt und dann legte man ihr die Gasmaske an. Ihr letzter Gedanke war ‚Wenn es dich gibt, Gott, dann bitte ich dich: lass mich nie wieder aufwachen!‘
ENDE 1
Hatte jetzt nur das Ende gelesen…gespoilert?^^ 😉 – aber, Respekt! Super geschrieben! Sowohl vom Stil her, Wortwahl und Story sowieso, sprich Story: Ja Hut ab! Du, ne kurze Frage: Wieviele Bücher hast Du schon rausgebracht?
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Haha, du beliebst zu scherzen! 😉 Ich habe gar keine Geduld für das Bücherschreiben. Kurzgeschichten, das ist mein Ding. In diese längere Geschichte bin ich irgendwie reingeschlittert auf Drängen einiger Blogger hin.
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dann eben ein Buch mit Kurzgeschichten 😀
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Ein Buch mit meinen Kurzgeschichten, daran habe ich schon gedacht. Inzwischen sind es doch eine ganze Menge …
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Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie das andere Ende aussieht!
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Im Vergleich zu dem meines Mannes total harmlos … 😉 Vor nächstem Mittwoch wird das leider nichts.
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Ich werde mich gedulden 😉
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Wir sind auch dafür, dass Du ein Buch rausbringst!!!!
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Schreibst du das Ende oder er?
Bin schon neugierig.
Vi snakkes ved
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Nun, das erste Ende hier war seins, meins folgt am Mittwoch …
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Ok, ich freue mich schon….
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